Zu Lande, zu Wasser und in der Luft - Städtetour Riga und Oslo

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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BRE, 06.00 Uhr, die Frisur sitzt. Bis ich das Ryanair-Terminal betrete. Die Illusion, nach dem Online-Checkin hier schnell den Koffer abgeben zu können und dann in Ruhe durch die Sicherheitskontrolle gehen zu können, wurde dadurch zunichte gemacht, daß sowohl die zwei geöffneten Ryanair-Schalter als auch das Tempo an der Sicherheitskontrolle nicht dem Passagierandrang entsprachen, dergestalt an diesem frühen Morgen insgesamt vier Maschinen abgefertigt wurden.

Dann konnte es aber losgehen, Start für Reise zu Wasser, zu Lande und in der Luft.

Nach der fliegenden Verkaufsshow für den Bordverkauf im allgemeinen sowie die Rubbellose und eine elektrische Zigarette in besonderen landen wir on time in RIX. Am Ausgang auf der Ankunftsebene gibt es gleich freundliche Willkommensgrüße: "You need a taxi?" Eine deutsche Reisegruppe steigt in Preisverhandlungen ein, unter Berücksichtigung von Erklärungsschwierigkeiten, wo sich das Hotel befindet. "20 - 25 Euro", befindet der Taxi-Beauftragte. Das Geschäft wird so nichts, denn eine dort wartende andere Reisende schaltet sich ein und sagt "nicht mehr als 15 Euro". Die Gruppe zieht schließlich dankbar von dannen und die Reisende geigt dem Taxi-Beauftragten die Meinung. Ich lasse Taxi Taxi sein und nehme den Linienbus.

Auf zum Hotel: http://www.maritim.lv. Das Hotel bietet eine für den gezahlten Preis (€ 39 / Nacht ÜF) ansprechende Leistung. Gleichwohl sollte man sich bewußt sein, daß die dortigen **** nach Landeskategorie nicht notwendigerweise der Sterneanzahl nach hiesigen Vorstellungen entsprechen müssen. Wenn man ein Kettenhotel buchen will, ist das Maritim die preiswerteste Alternative, ansonsten gibt es noch 3 x Radisson und 1 x Ramada.

Unternehmungen in RIX konzentrieren sich auf den Bereich der Altstadt, nachstehend einige Eindrücke von dort:

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Auffällig und erstaunlich ist, daß in RIX auch viele asiatische Touristengruppen unterwegs sind. Man möchte ja meinen, daß bei der Tour "7 Städte in 6 Tagen" vor allem große europäische Metropolen frequentiert werden, dem ist anscheinend nicht so.

Restaurants gibt es in RIX in großer Auswahl, die Preise entsprechen hiesigem Niveau. Lettische Küche war allerdings nicht mein Ding, da sie mir zu fettig ist. Nicht schlecht habe ich am Frühstücksbüffet auch über die Kartoffeln gestaunt. Würstchen, Speck und Rühreier sind ja normal, aber Kartoffeln...

Weiter ging es nach OSL, genauer zunächst mit Wizz Air zum Flughafen Sandefjord / Torp. Hier kann man neben einem Schnellbus auch mit dem Zug fahren (Fahrkarte im Narvesen-Shop im Terminal kaufen, einfache Fahrt 220 NOK gegenüber 180 NOK für den Expreßbus nach Oslo), es verkehren kostenfreie Zubringerbusse zum Haltepunkt Torp. Die Zugfahrt ist etwas teurer als die Busfahrt, aber in Norwegen sollte man über Preise und Umrechnung und überhaupt besser gar nicht erst nachdenken. Ich entschied mich für den Zug und wurde dafür zumindest auf dem ersten Teil der Strecke mit schönen Ausblicken auf die Landschaft statt Eindrücken von der Autobahn belohnt, während die Bahnstrecke parallel zum Oslofjord verlief.

In OSL angekommen, kaufte ich als erstes eine Oslo Card. Dazu kann ich jedem Oslo-Besucher nur raten. Die Oslo Card ist zwar - wie alles in der Stadt - ziemlich teuer, die Ersparnis durch kostenfreie Benutzung des ÖPNV und kostenfreien Eintritt in diverse Museen rentiert sich aber.

Ich hatte hier im Rica Hotels - Rica Helsfyr Hotel gebucht. Das Hotel liegt etwas außerhalb der City in einer Büro-Gewerbegebiet, ist aber mit der U-Bahn gut zu erreichen (ca. 10 Minuten Fahrzeit vom Hauptbahnhof bis zur Station Helsfyr und von dort 5 - 10 Min. Fußweg).

Nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte, besuchte ich erst das Munch-Museum und fuhr dann in die Stadt, wo ich zunächst über die Karl Johans gate zum königlichen Schloß spazierte. Von dort ging es weiter zu Akkers Brygge, wo ich dann im Lofoten Fiskerestaurant ganz vorzüglich speiste.

Der nächste Tag war der einzige während meiner Tour, der durch schlechtes Wetter getrübt wurde. Ich trotzte diesen widrigen Umständen und machte mich auf zur Museumsinsel Bygdoy. Dort schaute ich mir das Fram-Museum und das Kon-Tiki-Museum an.

Weitere Programmpunkte dieses und des folgenden Tages:

- Nobel Peace Center
- Akershus festning mit den königlichen Gemächern
- Norwegian Resistance Museum
- Norwegian Armed Forces Museum

Impressionen aus OSL:

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Die Heimreise nach BRE begann mit der Fahrt von Oslo nach Frederikshavn auf der "Stena Saga". Nachdem sich meine Erfahrungen mit Schiffsfahrten bis dahin auf Überfahrten von und den Ostfriesischen Inseln beschränkten, wollte ich die Gelegenheit nutzen, hier endlich einmal eine etwas längere Tour auf dem Wasser zu unternehmen. Nach der Wartezeit in einem Checkin-Bereich, gegen den das Ryanair-Terminal in BRE der pure Luxus ist, wurde die Fähre bei Beginn des Boardings buchstäblich gestürmt. Anscheinend gab es da einen Wettbewerb, von dem ich nichts mitbekommen hatte, wer als erster sein Gepäck in die Kabine gestellt hat und dann auf dem Deck ist. Ich ließ es etwas ruhiger angehen und gelangte auch noch rechtzeitig vor der Abfahrt auf das Deck.

Die Fahrt führte dann nach dem Ablegen in OSL um 19.30 Uhr durch den Oslofjord Richtung Nordsee in den Abend und die Nacht hinein.

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Nachdem ich die meiste Zeit auf Deck verbracht hatte, ging ich irgendwann so gegen 01.00 Uhr schlafen. Gebucht hatte ich eine Innenkabine zur Alleinbenutzung. Auf den ersten Anschein, wenn man es halt noch nicht kennt, vermittelt es ein etwas komisches Gefühl, sich in einem fensterlosen Raum mitten in einem großen Schiff zu befinden. Macht aber letztlich nichts und bemerkt man auch nicht. Nach ein paar Stunden Schlaf nahm ich das Frühstück ein, und da war es auch schon 07.30 Uhr und wir in Frederikshavn angekommen.

Da ich den Plan, noch 1 - 2 Tage in Dänemark zu bleiben, verworfen hatte, ging es gleich weiter zum Bahnhof. Hier startete meine mit ca. zehn Stunden bisher längste Zugreise, einmal der Länge nach durch Dänemark und weiter nach BRE. Wie hier schon beschrieben, war diese jedoch sehr angenehm, so daß die "gefühlt" lange Reisedauer sich nicht negativ bemerkbar gemacht hat.
 

Carrie

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.351
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DUS
Danke für deinen Bericht!

Eine wirklich interessante Tour. Ich glaube, ich werde mir Oslo auch mal anschauen....:)

LG
Heike