Weintasting in Paso Robles ist übrigens um ein vielfaches günstiger als in Napa oder Sonoma. Für $10 bis $15 gibt es jeweils eine gute Auswahl, inklusive der Signature Wines. Hinzu kommt, dass viele Weingüter im Central Valley die Weine leichter ausbauen und vor allem die Barrique Reifung noch Barrique Reifung sein lassen. Holzspäne wie leider oft in Napa vorzufinden sind eher verpönt.
Wo kommt denn dieser Irrglaube her? Zuallererst natürlich allein schon wegen der Generalisierung abzulehnen, und andererseits der wirtschaftlichen Realität geschuldet schlichtweg falsch. Ein 200$ Napa Wein hat genausoviel (und/oder mehr) Barriques gesehen als eine 30-50$ Flasche Paso Wein. Allein Betriebskosten-mäßig kann sich ein kleineres Paso-Weingut schlicht kein Barrique-Programm erlauben, wie man dies in Napa kann.
Wenn in Napa Chips (nicht Späne) eingesetzt werden, dann ist dies meist unter der sensorischen Wahrnehmungsgrenze und dient rein der Farbstabilisierung und/oder der Balancierung der ungewünschten grünen Aromen des Cabernet (welche bekanntermaßen durch önologisches Tannin unterdrückt werden.)
Ansonsten werden Chips hüben wie drüben eingesetzt oder nicht, dies ist auch selbst für Profis nicht geschmacklich festzustellen, außer es wurde äußerst stümperhaft betrieben.
Zudem ist Paso deutlich heißer und produziert damit alkoholischere, dünnere Weine, die vielleicht unmittelar etwas gefälliger erscheinen mögen. Einzig richtig gut funktionieren in Paso jedoch nur Zinfandel und Dessertweine im Portweinstil.
Quelle: Branchenerfahrung sowie Freunde in beiden Anbaugebieten; Dutzende Male pro Jahr in Napa und mindestens einmal pro Jahr in Paso.
J.Lohr ist im Übrigen einer der Massenproduzenten, die es noch glaubhaft schaffen, die Illusion des Familienweinguts zu verkaufen. Allerdings hat der gute Mann zweifelsohne viel für die amerikanische Branche und insbesondere die Forschung getan.
Ansonsten kann ich mich hier vielen Meinungen nur anschließen - Carmel, SLO und Santa Barbara (alternativ zu letzterem Redondo Beach, da in besserer Schlagdistanz zu LA.)
In Monterey kann ich das Plaza an der Cannery Row empfehlen, m.E. schöner als das Hyatt. Carmel ist ca. 15 Minuten entfernt, dort gibt es sonst sehr schöne gehobene Hotels, oder aber das Hyatt Carmel Highlands, was ein absoluter Luxusschuppen ist. In Redondo Beach ist das Hotel Portofino sehr schön. Alle genannten Hotels haben auch sehr gute Restaurants dabei.
SLO ist leider schwieriger, da Studentenstadt und fast nur Motels. Das Los Padres Inn ist also familiengeführtes Motel da noch gerade annehmbar und in Gehweite zur Innenstadt. Dort ist als italienisches Restaurant das "Palazzo Guiseppe" höchstens zu empfehlen. Frühstuck und Kaffee dann im Surf Café, die auch ein überregional bekanntes Clam Chowder haben sollen.
Auch wenn drei Tage nach viel klingen, werden dies lange Fahrten sein, während derer Ihr deutlich weniger schaffen werdet, als Ihr Euch vornehmt.