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Da viele hier im VFT auch gerne mal den ein oder anderen Wein oder alkoholischen Drink genießen, egal ob im Restaurant, in der Lounge oder in der Fööörst in 36.000 Fuß über dem Boden möchte ich hier mal eine andere Erfahrung von einer ganz anderen Seite zum Besten geben.
Und da es hier im Bereich „Körper & Seele“ ja darum geht was man für sich selber / seine Gesundheit getan hat, will ich hier einfach mal meine Erfahrungen als Abstinenzler niederschreiben.
Eins vorweg: Ich hatte vorher kein Alkoholproblem, mache das aus freien Stücken und bin auch keiner von der Sorte die jetzt mit erhobenen Zeigefinger jedem anderen sein Bier/Wein/Gin etc. madig machen will. Ich möchte nur meine Erfahrung teilen, da man ja nie weiß für wen das noch so interessant sein kann.
Vorgeschichte:
Ich bin als Student (wenn auch dualer) ja eigentlich prädestiniert dafür auf der einen oder andern Party tiefer ins Glas zu schauen. Schließlich ist man nur einmal jung. Und studieren macht man auch nur einmal (wobei heutzutage…).
Nun sollte es von Januar bis Ende April in die USA für ein Auslandssemester gehen. Viele werden jetzt denken, „Student“ + USA = unter 21 = keine alkoholischen Getränke. An dieser Stelle nur so viel…rein rechtlich mag dieser Punkt richtig sein, jedoch kennen wir alle den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Doch in dieser Zeit schrieb mir ein Guter Freund er hätte angefangen komplett nüchtern durchs Leben zu gehen. Ich reagierte ein wenig geschockt, freute ich mich doch auf ein entspannten Gin Tonic auf der Terrasse nach meiner Rückkehr oder ein Gläschen Moet. Doch mit der Zeit begann es in mir zu rattern. Ich ließ mein Leben in Deutschland mal vor meinem geistigen Auge ablaufen und stellte fest wie oft es doch Gelegenheiten gibt in denen zum Glas/Flasche gegriffen wird. Natürlich Freitagabend in der Lounge wenn es nach Hause zur Familie geht, natürlich wenn man sich mit Freunden feiern geht und natürlich auch dann wenn die Woche mal wieder stressig war und das Feierabendbier ruft.
Doch eigentlich stellte ich fest, gerade wenn man wie ich fast jedes Wochenende unterwegs ist, wieviel Alkohol konsumiert wird. Und ich beschloss es auch mal so ganz ohne zu Probieren. Der letzte Gin Tonic am 17. März schmeckte zwar wie immer gut, sollte aber bis heute der letzte bleiben.
Von jetzt an sollte es also komplett ohne Alkohol gehen.
Zugegeben in der Zeit in den USA war es recht leicht, ist der Konsum als 20-jähriger ohnehin nicht legal. Aber mit Freunden ins Frankfurter oder Berliner Nachtleben konnte ich mir so nicht vorstellen.
Anfang Mai dann die Rückkehr nach Deutschland. Erste „Änderung“ war die Getränkewahl in der LH-Lounge. Dann mal Wasser statt Bier. Nun gut der Verlust, sofern ich davon sprechen möchte, hielt sich in Grenzen, da ich dem „Abschießen“ von anderen Paxen eh nichts abgewinnen kann. Dann in der C noch den Sekt abgelehnt und stattdessen den O-Saft genommen. Während des Fluges war der Flugbegleiter zwar sehr enttäuscht, dass ich weder Wein noch Spirituosen probieren wollte und frage beinahe aufdringlich „ob ich wirklich sicher sei, beim Wasser/Saft zu bleiben?“. Kommt wohl nicht häufig vor….
Zurück in Deutschland rief die Arbeit doch schon bald hieß es nach so langer Zeit mal wieder mit ein paar Freunden ins Frankfurter Nachtleben zu starten. Gut die Rolle als Fahrer war mir sicher, aber was soll´s. So ging es nach Sachsenhausen in diverse Clubs und mit der Zeit stieg auch der Pegel, nur eben bei mir nicht. Und auch hier die positive Überraschung: ja, man kann nüchtern tanzen, man hält sogar länger durch und wacht vor allem nicht am nächsten Morgen in einem fremden Bett auf in welches man nüchtern nie (wirklich nie) gegangen wäre. Eigentlich muss ich sagen war ich beinahe erschrocken wie die Menschen sich auf der Tanzfläche verändern, Hemmungen verlieren und teilweise sehr abschreckend werden. Ich kannte zwar, wie wahrscheinlich jeder, die Folgen von Alkohol, aber aus der Perspektive wirkte es einfach nur erschreckend. Der wahre Gewinn zeigte sich aber erst am nächsten Tag. Ich bin ganz entspannt um 12 Uhr aufgestanden, joggen gegangen, habe die frische Luft und die Sonne genossen während meine Freunde irgendwo zwischen Bett, Couch und Bett hin- und hergependelt sind.
Nach nunmehr drei Monaten muss ich sagen, dass ich die Entscheidung wirklich zu keinem Zeitpunkt bereut habe. Ich fühle mich einfach deutlich besser, fitter als vorher. Einige fragen mich ob ich etwas vermisse. Offen gesagt wüsste ich nicht was? Es gibt so viele alkoholfreie Getränke für verschiedene Situationen, dass ich wirklich nichts vermisse. Das einzige was ich bis heute nicht verstehe ist, warum einige meine Entscheidung nicht einfach akzeptieren, sondern immer wieder versuchen mich zum trinken zu animieren.
Jetzt aber genug Text. Vielleicht finden sich hier ja auch noch andere VFTler die ähnliches probiert haben. Würde mich da über einen Erfahrungsaustausch natürlich freuen.
Und da es hier im Bereich „Körper & Seele“ ja darum geht was man für sich selber / seine Gesundheit getan hat, will ich hier einfach mal meine Erfahrungen als Abstinenzler niederschreiben.
Eins vorweg: Ich hatte vorher kein Alkoholproblem, mache das aus freien Stücken und bin auch keiner von der Sorte die jetzt mit erhobenen Zeigefinger jedem anderen sein Bier/Wein/Gin etc. madig machen will. Ich möchte nur meine Erfahrung teilen, da man ja nie weiß für wen das noch so interessant sein kann.
Vorgeschichte:
Ich bin als Student (wenn auch dualer) ja eigentlich prädestiniert dafür auf der einen oder andern Party tiefer ins Glas zu schauen. Schließlich ist man nur einmal jung. Und studieren macht man auch nur einmal (wobei heutzutage…).
Nun sollte es von Januar bis Ende April in die USA für ein Auslandssemester gehen. Viele werden jetzt denken, „Student“ + USA = unter 21 = keine alkoholischen Getränke. An dieser Stelle nur so viel…rein rechtlich mag dieser Punkt richtig sein, jedoch kennen wir alle den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Doch in dieser Zeit schrieb mir ein Guter Freund er hätte angefangen komplett nüchtern durchs Leben zu gehen. Ich reagierte ein wenig geschockt, freute ich mich doch auf ein entspannten Gin Tonic auf der Terrasse nach meiner Rückkehr oder ein Gläschen Moet. Doch mit der Zeit begann es in mir zu rattern. Ich ließ mein Leben in Deutschland mal vor meinem geistigen Auge ablaufen und stellte fest wie oft es doch Gelegenheiten gibt in denen zum Glas/Flasche gegriffen wird. Natürlich Freitagabend in der Lounge wenn es nach Hause zur Familie geht, natürlich wenn man sich mit Freunden feiern geht und natürlich auch dann wenn die Woche mal wieder stressig war und das Feierabendbier ruft.
Doch eigentlich stellte ich fest, gerade wenn man wie ich fast jedes Wochenende unterwegs ist, wieviel Alkohol konsumiert wird. Und ich beschloss es auch mal so ganz ohne zu Probieren. Der letzte Gin Tonic am 17. März schmeckte zwar wie immer gut, sollte aber bis heute der letzte bleiben.
Von jetzt an sollte es also komplett ohne Alkohol gehen.
Zugegeben in der Zeit in den USA war es recht leicht, ist der Konsum als 20-jähriger ohnehin nicht legal. Aber mit Freunden ins Frankfurter oder Berliner Nachtleben konnte ich mir so nicht vorstellen.
Anfang Mai dann die Rückkehr nach Deutschland. Erste „Änderung“ war die Getränkewahl in der LH-Lounge. Dann mal Wasser statt Bier. Nun gut der Verlust, sofern ich davon sprechen möchte, hielt sich in Grenzen, da ich dem „Abschießen“ von anderen Paxen eh nichts abgewinnen kann. Dann in der C noch den Sekt abgelehnt und stattdessen den O-Saft genommen. Während des Fluges war der Flugbegleiter zwar sehr enttäuscht, dass ich weder Wein noch Spirituosen probieren wollte und frage beinahe aufdringlich „ob ich wirklich sicher sei, beim Wasser/Saft zu bleiben?“. Kommt wohl nicht häufig vor….
Zurück in Deutschland rief die Arbeit doch schon bald hieß es nach so langer Zeit mal wieder mit ein paar Freunden ins Frankfurter Nachtleben zu starten. Gut die Rolle als Fahrer war mir sicher, aber was soll´s. So ging es nach Sachsenhausen in diverse Clubs und mit der Zeit stieg auch der Pegel, nur eben bei mir nicht. Und auch hier die positive Überraschung: ja, man kann nüchtern tanzen, man hält sogar länger durch und wacht vor allem nicht am nächsten Morgen in einem fremden Bett auf in welches man nüchtern nie (wirklich nie) gegangen wäre. Eigentlich muss ich sagen war ich beinahe erschrocken wie die Menschen sich auf der Tanzfläche verändern, Hemmungen verlieren und teilweise sehr abschreckend werden. Ich kannte zwar, wie wahrscheinlich jeder, die Folgen von Alkohol, aber aus der Perspektive wirkte es einfach nur erschreckend. Der wahre Gewinn zeigte sich aber erst am nächsten Tag. Ich bin ganz entspannt um 12 Uhr aufgestanden, joggen gegangen, habe die frische Luft und die Sonne genossen während meine Freunde irgendwo zwischen Bett, Couch und Bett hin- und hergependelt sind.
Nach nunmehr drei Monaten muss ich sagen, dass ich die Entscheidung wirklich zu keinem Zeitpunkt bereut habe. Ich fühle mich einfach deutlich besser, fitter als vorher. Einige fragen mich ob ich etwas vermisse. Offen gesagt wüsste ich nicht was? Es gibt so viele alkoholfreie Getränke für verschiedene Situationen, dass ich wirklich nichts vermisse. Das einzige was ich bis heute nicht verstehe ist, warum einige meine Entscheidung nicht einfach akzeptieren, sondern immer wieder versuchen mich zum trinken zu animieren.
Jetzt aber genug Text. Vielleicht finden sich hier ja auch noch andere VFTler die ähnliches probiert haben. Würde mich da über einen Erfahrungsaustausch natürlich freuen.