Ein Musterbeispiel für deutschen Lobbyismus - und es funktioniert immer wieder

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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
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Das Problem der Gewöhnung verstehe ich nicht. Gutes kann ich persönlich immer wieder neu genießen. Da muss "wirklich gut" doch nicht immer übertroffen werden? Richtig gut reicht. Abwechslung ist aber wichtig.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es gibt einen Mindestaufwand zur Herstellung von Qualität und einen Wert von Qualität, was sich beides im Preis niederschlägt. Drunter geht es nicht oder eben nur mit Einschränkung. Es ist auch völlig legitim, sich nicht immer die höchste Qualität leisten zu wollen oder zu können. Deshalb spricht man ja heutzutage vom multioptionalen Konsumenten.
 
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odie

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30.05.2015
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es gibt einfach keinen Mindestpreis für Qualität.
Jein...

Kann man schön mit z.B. Autoreifen vergleichen. Klaro ist nicht automatisch teuer = gut. Aber die Chance bei einem teuren Reifen einen richtig schlechten zu treffen ist eher geringer, als bei einem billigen einen guten zu finden ;)

Wobei man sowas ja durchaus mit Fakten messen kann. Geschmack wie hier beim Wein etc ist halt immer relativ.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es gibt einen Mindestaufwand zur Herstellung von Qualität und einen Wert von Qualität, was sich beides im Preis niederschlägt.
Ähhhh zugegeben, Wein ist jetzt nicht mein Steckenpferd...aber wächst von selbst, wird gepflückt, zermanscht, bildet Alkohol, wird abgefüllt...Ob die Trauben nun von Jungfrauen bei Vollmond mit den nackten Füssen zertreten werden, oder von einer hydraulischen Presse...Naja.
 

red_travels

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16.09.2016
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Jein...

Kann man schön mit z.B. Autoreifen vergleichen. Klaro ist nicht automatisch teuer = gut. Aber die Chance bei einem teuren Reifen einen richtig schlechten zu treffen ist eher geringer, als bei einem billigen einen guten zu finden ;)

Wobei man sowas ja durchaus mit Fakten messen kann. Geschmack wie hier beim Wein etc ist halt immer relativ.

Preis, Geschmack und Qualität ist immer relativ. einen Mindestpreis kannst du nicht ansetzen

Es gibt einen Mindestaufwand zur Herstellung von Qualität und einen Wert von Qualität, was sich beides im Preis niederschlägt.

bei Produzent A ist der Aufwand X, Produzent B ist es Y, Produzent C ist es Z.
A produziert 500.000 Einheiten, Produzent B 50.000 und C nur 5.000.
X, Y, Z sind nicht gleich, die Qualität ist bei allen ähnlich, der Laie merkt eh keinen Unterschied, es gibt aber keinen vorgegebenen Mindestpreis.

Wenn es nun ein Monopol wäre, könntest du einen Mindestpreis durchdrücken, bis zu dem Moment, wo der Markt gesättigt ist
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Preis, Geschmack und Qualität ist immer relativ. einen Mindestpreis kannst du nicht ansetzen
Mein ich ja. Bei einem "Messbarem" Ergebniss, wie z.B. beim Bremsweg beim Reifen kann man durchaus Vergleichen. Bei relativen Sachen wie dem Geschmack oftmals nicht. Es haben sich ja schon Leute geoutet die die hopfenhaltigen Nachbauten eines Bieres aus dem Hause Oettinger sich freiwillig antun. Von daher: HUT AB! ;)
 

Luftikus

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08.01.2010
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Ein Brot vom Bäcker ist anders als von der Backstraße und kostet auch anders. Ein Apfel vom sonnigen Feld ist anders als aus dem Gewächshaus. Und so weiter. Der eine Laie merkt was, der andere nicht. Aber Qualität kostet eben doch. Teuer ist aber nicht gleichbedeutend mit "guter Qualität". Und das war ja die Kritik oben.
 

odie

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Ein Brot vom Bäcker ist anders als von der Backstraße und kostet auch anders. Ein Apfel vom sonnigen Feld ist anders als aus dem Gewächshaus. Und so weiter. Der eine Laie merkt was, der andere nicht. Aber Qualität kostet eben doch. Teuer ist aber nicht gleichbedeutend mit "guter Qualität". Und das war ja die Kritik oben.
Schlechtes Beispiel...das Brot vom "BOHHHHH EY is das super" Bäcker kost hier die Hälfte wie genau 50m weiter beim Industriebäcker. Und zwar sagenhafte 50% weniger. Zuminderst hier.
 

red_travels

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16.09.2016
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Ein Brot vom Bäcker ist anders als von der Backstraße und kostet auch anders.

da sage ich auch nichts gegen. Es gibt nur keinen Mindestpreis, der von irgendwo vorgegeben wird.

Bieres aus dem Hause Oettinger sich freiwillig antun. Von daher: HUT AB! ;)

Oettinger spart sich die Marketingkosten zu beinahe 100%, das wird bei anderen Bieren auf den Endpreis umgelegt, wäre ja auch dumm wenn nicht... Wahrscheinlich profitiert Oettinger noch von seinem schlechten Ruf, weil es in aller Munde ist

Wenn mein Großbetrieb bessere Einkaufspreise verhandelt als der kleine Betrieb an der Ecke, ist es logisch, dass der Preis am Ende große Abweichungen haben kann, auch wenn die Zulieferer möglicherweise identisch waren. Und dennoch habe ich als Endverbraucher die Wahl, ob ich A, B oder C nehme.
 

Micha1976

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09.07.2012
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da sage ich auch nichts gegen. Es gibt nur keinen Mindestpreis, der von irgendwo vorgegeben wird.
Mindestpreis ist hier sicher der umgangsprachliche Terminus für den Preis, den der Bäcker (Winzer, ...) mindestens erzielen möchte, um seine Kosten einigermaßen gedeckt zu bekommen. Unterhalb dessen wird er langfristig eher nicht anbieten bzw. in der Folge aus dem Markt ausscheiden.
 

red_travels

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Mindestpreis ist hier sicher der umgangsprachliche Terminus für den Preis, den der Bäcker (Winzer, ...) mindestens erzielen möchte, um seine Kosten einigermaßen gedeckt zu bekommen. Unterhalb dessen wird er langfristig eher nicht anbieten bzw. in der Folge aus dem Markt ausscheiden.

ist mir schon klar, nur ist der Selbstkostenpreis je nach Produzent unterschiedlich, daher wird es keinen Mindestpreis pro Produkt geben. Das meinte ich damit.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Tendenziell erfordert die Herstellung von Qualitätsprodukten mehr Aufwand und z.B. bessere Rohstoffe und das macht sie teurer.
 
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odie

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30.05.2015
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Tendenziell erfordert die Herstellung von Qualitätsprodukten mehr Aufwand und z.B. bessere Rohstoffe und das macht sie teurer.
Tendenziell hast du recht. Fakt ist aber auch, das viele "teure" Sachen in der Genussbranche halt auch nur teurer, hipper Müll sind. Siehe die ganzen Gins die jeder Frostschutzpanscher mal eben zusammen mischt und die wie Pilze aus der Erde schiessen.

ABER, auf der anderen Seite ist manchmal ein Handwerk billiger, weil man den ganzen teuren Maschinenpark nicht bezahlen muss. Beispiel aus dem prallen Leben und meinem Nebengewerbe: Ich poliere ganz gern mal so ne Alufelge. Für so ein schnödes Bett mach ich das "von Hand", also nur mit irgendwelchen Handwerkzeugen. Brauch ich ca 15-20min für eine. Das ganze kann man auch in 5min mit einer 250.000€ Maschine machen. Welches Produkt ist jetzt unterm Strich billiger? Das vermeintlich von Hand gemachte? Oder das in grosser Stückzahl gefertigte? Um eine Kosten zu decken komm ich mit 50€ hin. Wird beim anderen nicht funktionieren.

Fazit: 2 Beispiele die nicht gegensätzlicher sein können.
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Ähhhh zugegeben, Wein ist jetzt nicht mein Steckenpferd...aber wächst von selbst, wird gepflückt, zermanscht, bildet Alkohol, wird abgefüllt...
Danke dass du selbst zugibst dass Wein nicht dein Steckenpferd ist. Denn die Denke "selbst wachsen" hat mit der Realität wenig zu tun. Im Weinberg selbst fallen Bodenarbeiten an, der Rebschnitt (reine Handarbeit), Binden (reine Handarbeit), Düngen, Laubarbeiten, die Schädlingsbekämpfung und die Pilzbekämpfung.

Vor der Weinlese gehen Qualitätswinzer durch die Weinberge und entferne faule Trauben.

Dann geht es ans Pressen, ans Mahlen, die Gärung muss beständig kontrolliert werden, häufiges Umpumpen ist erforderlich. Während der Lagerung und Reifung ist eine kontrollierte Sauerstoffzufuhr unabdingbar.

Alles in allem eine sehr arbeitsintensive Tätigkeit, die zwar durch moderne Maschinen unterstützt wird. Aber man sollte den Aufwand in keinem Fall unterschätzen.

Man darf allerdings getrost davon ausgehen dass Weine unter 5€ oder gar für 2€ reine Abfallprodukte sind die bei der Qualitätsproduktion aussortiert werden. Da werden dann mindere Qualitäten unterschiedlicher Rebsorten einfach zusammengeschüttet und man überlässt das Ganze weitgehend dem Zufall. Geschmack egal, auch dafür gibt es ja offensichtlich Abnehmer. Wohl bekomms, Chateau Migräne.
 
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odie

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30.05.2015
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Danke dass du selbst zugibst dass Wein nicht dein Steckenpferd ist. Denn die Denke "selbst wachsen" hat mit der Realität wenig zu tun. Im Weinberg selbst fallen Bodenarbeiten an, der Rebschnitt (reine Handarbeit), Binden (reine Handarbeit), Düngen, Laubarbeiten, die Schädlingsbekämpfung und die Pilzbekämpfung.
Ja, aber welchen Unterschied (ausser vielleicht das aussortieren der faulen Eier) gibts zwischen einem Haberschlachter Nordhang und einem Bordaux? Also in der "Handhabung" bzw der Produkt Erzeugung? Der Aufriss ist doch der selbe?
 

red_travels

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16.09.2016
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Doch, es gibt den Preis, den ich erziehlen muss, um wirtschaftlich überleben zu können. Die Frage ist nur, mit welchen Methoden ich den senken kann.

das ist aber "mein" (Selbstkosten)Preis und kein Mindestpreis für eine Qualitätsstufe. In einer Kalkulation wird Produzent 2 (50k Einheiten) nie den gleichen Selbstkostenpreis wie Produzent 1 (500k Einheiten) haben.

Denn die Denke "selbst wachsen" hat mit der Realität wenig zu tun. Im Weinberg selbst fallen Bodenarbeiten an, der Rebschnitt (reine Handarbeit), Binden (reine Handarbeit), Düngen, Laubarbeiten, die Schädlingsbekämpfung und die Pilzbekämpfung.

nicht überall hast du den Wein an Hängen... es gibt auch Plantagen auf plattem Land und schöne Maschinen

Vollernter
1697465853412.png
Q https://www.weinhaus-barth.de/traubenernte-von-hand-oder-maschinell-was-ist-besser-fuer-den-wein/

Vorschneider
1697465996270.png
Q https://www.weingut-bugner.de/2016/11/09/gruesse-vom-silvaner/

selbst das Binden kannst du maschinell unterstützen
1697466338327.png
Q https://www.agrieuro.de/bindezangen-elektrisch-c-1582.html
 

malschauen

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05.12.2016
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Nicht unbedingt.
Erntest du mit dem Harvester alle Trauben auf einmal oder schneidest du nur die reifen Trauben ab.
Dann in welchen Fässern werden die Weine gelagert etc.
Da gibt es schon unterschiede.
 
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Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
Und dazu: es gibt auch Jahre wo der Erloss wirklich sehr niedrig ist bzw. nicht an die gewünschte Qualität herankommt. Diese Risikoprämie muss auch eingepreist werden. Dann noch Optimierung von Boden und/oder Trauben statt nur F2 Sat von Cargill und wächsen was das Zeug hält. Wie Wasserbombe aus dem Gewächshaus oder im freien Boden gewachsen.
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Ja, aber welchen Unterschied (ausser vielleicht das aussortieren der faulen Eier) gibts zwischen einem Haberschlachter Nordhang und einem Bordaux? Also in der "Handhabung" bzw der Produkt Erzeugung? Der Aufriss ist doch der selbe?
Ich kann deine Frage nicht beantworten, da ich den Haberschlachter Nordhang nicht kenne. :p

Aber auch hier sehe ich bei den Winzern Unterschiede. Da gibt es den "normalen" Winzer der mit dem Vollernter alle Trauben aus einem Weinberg gleichzeitig liest. Dann gibt es den Winzer der dreimal kommt und jeweils nur 1/3 rausholt um mit dem unterschiedlichen Reifegrad zu arbeiten und möglichst gleichbleibende Qualität anzubieten. Und dann gibt es den Bio-Winzer, der seine Trauben alle mit der Hand liest und hier aus dem gleichen Weinberg unterschiedliche Qualitäten erntet. Der geht auch 3x händisch durch und trifft bei der Lese eine Auswahl der Reben für seine unterschiedlichen Qualitäten. Dazu kommt dass der Bio Winzer mit natürlichen Mitteln Schädlingsbekämfpung und Pilbekämpfung betreibt und die Chemie außen vor lässt.

Und im Keller kann man sorgfältig und langsam arbeiten oder schnell und schlampig. Man kann die Presse einfach anstellen, oder sich dem Optimum langsam annähern. Man kann aus einer roten Traube "Rose" entnehmen und kräftigt damit den "Roten".

@red_travels
Danke, die Maschinen sind mir natürlich bekannt und werden auch hier vielfach eingesetzt. Insbesondere Vollernter und Laubschneider. Und natürlich kommen diese Bindegeräte zum Einsatz. Aber die Arbeiter im Weinberg sind dafür trotzdem wochenlang beschäftigt. Das ganze bei Frost und Regen quer, ist schon Knochenarbeit.

Ich will hier keine Weinpreise von 500€ rechtfertigen. Da ist es natürlich der Name. Aber im Bereich zwischen 5€ und 50€ gibt es bei den Herstellungskosten schon erhebliche Unterschiede. Und wenn es nur die Lagerung ist. Ich habe jahrelang 2 Kisten eines Grand Cru aus dem St. Emilion direkt vom Winzer bezogen. Geliefert wurde direkt nach der Abfüllung zum Preis von 18€ je Flasche. Trinkreife nach 5-8 Jahren. Die Lagerkosten übernehme ich, deshalb der günstige Preis. Mit Beginn der Trinkreife liegt so ein Stöffchen dann eben bei 30-50€.