Flugangst - auch bei Vielfliegern ein Thema?

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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
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Wenn das Fliegen zum Albtraum wird

Für die Deutschen ist Osterzeit auch Reisezeit. Doch für drei Prozent der Bevölkerung ist der Traum vom Fliegen ein Albtraum. Panikattacken, Schweißausbrüche und Beklemmungen begleiten bei Start und Landung die Menschen mit Flugangst. Können nun Seminare die Angst vor dem Fliegen nehmen?

Video hier.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
3
Flugangst habe ich keine.

Ich habe jedoch 2 Situationen erlebt, nach denen mir mindestens mulmig war.


1.) Flug FRA-TXL wir waren schon im Sinkflug. da wird die Maschine vom Blitz getroffen. Ich bewundere noch das Lichtspiel, da sackt die Maschine schon durch, gefühlt eine Ewigkeit. Laut angaben des Piloten hatte das eine nichts mit dem anderen zutun und wir verloren nur ca. 900m. Am schlimmsten empfand ich aber diesen Geruch von verschmortem. Der Rückflug war eine Qual (Gewitter über Frankfurt).

2.) DUS-JFK mit LTU. Wir waren irgendwo über England oder kurz danach, die Damen hatten schon den Service gestartet, hatten wir heftigste Turbulenzen. Einige Stewardessen und Fluggäste stießen sich den Kopf oder fielen hin. Nach Befragung der Stewardessen flogen wir aber nicht zurück nach DUS.

Bei der Denver Sache fällt mir ein, dass ein Start in Florenz vergleichbar ist. Dort wird die Parkbremse gezogen, die Klimaanlage ausgeschaltet und Vollgas gegeben. Wenn's soweit ist, lässt der Pilot die Bremse los.

Das einzige was knallen kann, ist wenn der Pilot nach leichtem losrollen die Bremse benutz, aber so sehr laut ist das nicht.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Ich räume ein, mich bei den Flügen (2x AUSTRAL MD80) seit dem 1. Juni nicht mehr so wohl gefühlt gehabt zu haben wie zuvor...

Und wenn ich diese Bilder sehe

Flug AF 447: An dieser Gewitterwand zerschellte der Airbus - Ausland - News - Blick.ch

muss ich sagen, dass ich mich nicht wirklich auf den baldigen Rückflug von EZE freue.

Sätze, die man von Luftfahrtexperten geschrieben in der Zeitung immer wieder liest, wie

  • "Turbulenzen sind kein Risiko für ein Flugzeug"
  • "Blitzschläge sind kein Risiko für ein Flugzeug"
  • "Piloten umfliegen Gewitter weiträumig"

müssen wohl überdacht werden...
 
W

wolfgang

Guest
Ich räume ein, mich bei den Flügen (2x AUSTRAL MD80) seit dem 1. Juni nicht mehr so wohl gefühlt gehabt zu haben wie zuvor...

Und wenn ich diese Bilder sehe

Flug AF 447: An dieser Gewitterwand zerschellte der Airbus - Ausland - News - Blick.ch

muss ich sagen, dass ich mich nicht wirklich auf den baldigen Rückflug von EZE freue.

Sätze, die man von Luftfahrtexperten geschrieben in der Zeitung immer wieder liest, wie

  • "Turbulenzen sind kein Risiko für ein Flugzeug"
  • "Blitzschläge sind kein Risiko für ein Flugzeug"
  • "Piloten umfliegen Gewitter weiträumig"

müssen wohl überdacht werden...
Aber der entzündete Zahn "hält" hoffentlich...
:D
 
Nachdem ich den Flug von Pointe Noir nach Brazzaville mit "Big Willi" überstanden habe, gibt es eigentlich keine Angst mehr !

"Big Willi" ist eine zweimotorige Turboprob Maschine. Nach afrikanischem Muster Gepäck im Gang (je eine Sitzreihe links und rechts)!

Durch ein afrikanisches Gewitter geflogen und dann nochmals von Brazzaville nach Kinshasa mit der gleichen Maschine: Eine Woche vorher ist ein Grossflugzeug in den Kongoriver abgestürtzt, weil es zu schwer war.

Eigentlich habe ich höchstens bedenken, wenn ich manchmal die Piloten (vor allem in USA) sehe. Ins Flugzeug habe ich mehr Vertrauen!
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Ja, les vols en Afrique sind auch ein Kapitel für sich... mon ami, donne-moi un cadeau :rolleyes:

Da war mal mit Air Mauritanie bei einem überbuchten Flieger (Fokker 28) eine Schlägerei vor der Flugzeugtür, weil der Kapitän nur noch 20 Leute mitnehmen wollte, als alle Sitzplätze besetzt waren... (und mein Kumpel auf 2B fand das noch lustig :rolleyes:)

Augen zu und durch und bei der Rückreise einen Jeep gemietet.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Nachdem ich den Flug von Pointe Noir nach Brazzaville mit "Big Willi" überstanden habe, gibt es eigentlich keine Angst mehr !

"Big Willi" ist eine zweimotorige Turboprob Maschine. Nach afrikanischem Muster Gepäck im Gang (je eine Sitzreihe links und rechts)!

Durch ein afrikanisches Gewitter geflogen und dann nochmals von Brazzaville nach Kinshasa mit der gleichen Maschine: Eine Woche vorher ist ein Grossflugzeug in den Kongoriver abgestürtzt, weil es zu schwer war.

Eigentlich habe ich höchstens bedenken, wenn ich manchmal die Piloten (vor allem in USA) sehe. Ins Flugzeug habe ich mehr Vertrauen!

Bei den US Piloten habe ich keine Bedenken. Die meisten haben schon Jahrzehnte als Pilot auf dem Buckel und wissen genau was sie tun.
 

asmallworld

Erfahrenes Mitglied
26.05.2009
1.587
0
MUC / VIE / ZRH
Meinen TK-Flug nach BKK, der drei Tage nach AMS gewesen wäre, habe ich trotzdem annuliert

Wurde durch einen Freund dazu überredet nach CPT mit TK zu fliegen. Hatte schon bei der Buchung ein ungutes Gefühl. Nachdem der Absturz in AMS war, habe ich meinen Flug mit TK sofort storniert (gab noch Steuern & Gebühren zurück) und mich auf einen SAA Flug gebucht.

Der Absturz hat mein schlechtes Gefühl bei dieser Airline nochmal bestätigt. Würde unter keinen Umständen, wenn es auch nur irgendeine Alternative gibt, mit denen fliegen :eek: :sick:

Habe btw keine Flugangst und fliege auch ziemlich gerne.
 
Zuletzt bearbeitet:

Timberwolf

Erfahrenes Mitglied
08.06.2009
2.445
125
AMS/RTM
Bei der Landung kann's gern heftig schütteln, kein Problem.
Nur In-Flight, weit über den Wolken muss es nicht sein - ich hasse das Gefühl, wenn irgendwo mitten im Flug die Anschnall-Zeichen plötzlich angehen, obwohl der Landeanflug noch weit entfernt ist. Da weiß man dann schon, jetzt könnte es ungut werden.
Bin aber Dispatcher bei einer Airline, daher schau ich mir am Tag vor dem Flug die Turbulence-Karten für die Strecke an - falls jemand da mal eine Info benötigt, PM genügt.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.509
4.025
Paralleluniversum
Hattet ihr an Bord eines Flugzeugs schon mal Situationen, in denen es euch anders wurde? Und entwickelte daraus dann eine Art Flugangst? Falls ja, wie seid ihr damit umgegangen, um die wieder loszuwerden? Oder spricht man über so etwas am besten nicht und lügt sich selber und der Umwelt in die Tasche?

Hm, also belügen muss ich mich und andere deswegen nicht. Aber ich fliege ja nicht sooo viel.
Kann mich nicht an wirklich gefährliche Situationen erinnern, außer an drei Ereignisse (die aber nicht gefährlich waren):

* Landeanflug HAJ: So gefühlt 2-3 Sekunden vor dem Aufsetzen zieht der Pilot die Maschine wieder hoch. Gefühlt 5 Minuten später kam dann endlich ne Durchsage: Er war wegen Wind zu weit von der Mitte der Landebahn abgekommenund wollte kein Risiko eingehen.

* FRA-EWR in C im August letzten Jahres. Gewitter war zu sehen. Sehr geringes Wackeln. Und plötzlich ein sehr lauter kurzer Knall. Dachte spontan an einen Blitzeinschlag. Aber kein unmittelbarer Lichtblitz/bogen. Keine Ahnung. Alle schauten sich kurz an und das wars.

* (ich glaube) FMO-FRA. Die erste Reihe war umgedreht, sprich ich sah allen anderen Passagieren ins Gesicht. War auch glaube ich ne Propellermaschine. Bin aber nicht mehr sicher. Fand ich etwas seltsam, da zum ersten Mal "gegen" die Flugrichtug gesessen.

Ansonsten hatte ich bislang keine Angstsituation (mal abgesehen davon, Angst zu haben, die Connection nicht zu schaffen, aber darum geht's hier glaube ich nicht). Mir macht es nichts aus, in einer Dash zu fliegen. Oder ein Absturz wie die AF447 machen mir nicht zusätzlich Angst. Wozu auch?
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
Hattet ihr an Bord eines Flugzeugs schon mal Situationen, in denen es euch anders wurde? Und entwickelte daraus dann eine Art Flugangst? Falls ja, wie seid ihr damit umgegangen, um die wieder loszuwerden? Oder spricht man über so etwas am besten nicht und lügt sich selber und der Umwelt in die Tasche?

Ich hatte eine Situation, bei der es mir mulmig wurde und eine, bei der es mir mulmig gewesen wäre, wenn ich gewußt hätte, was los ist.

1. War auf einem Flug LIS - FRA in einer A 310. Ich saß in der Exit Row, direkt an der Tür, im Steigflug begann es in einer Höhe von ca. 3.000 m plötzlich die Tür zu zischen. Erst sehr leise, dann aber heftig. Mir gegenüber saß die FB und deren Gesichtsfarbe sah plötzlich sehr ungut aus. Kurz darauf war es dann aber wieder ganz ruhig an der Tür. Damals wußte ich noch nicht, wie diese Türen konstruiert sind und ich hatte Angst, dass sie rausfliegen könnte.

2. Bei einer Landung in PDL hatte der Pilot der Tap recht spät aufgesetzt und kurz darauf konnte ich einmal fühlen, wofür die Sicherheitsgurte gut sind. Beim Umdrehen waren die roten Lämpchen erschreckend nah. Am nächsten Morgen beim Weiterflug habe ich dann gesehen, dass unmittelbar hinter den Lämpchen die Klippe kam.

Flugangst habe ich nicht. Ich hatte sie auch nicht, als ich einmal auf dem Ultralangstreckenflug FRA - CGN sehr heftige Turbulenzen erleben durfte, bei denen diverse Gegenstände durch die Kabine flogen. Spaßig war der Flug nicht, ich brauche das auch nicht noch einmal, aber Angst hatte ich nicht.
 
V

VFF

Guest
Ich hatte auch nie Flugangst und mochte es bis letztes Jahr noch sehr gern. Dann kam ein Mittelamerikaurlaub.
Auf dem Hinflug mit AA fehlte vor mir ein Sitz und der daneben war etwas lose. Kam mir nur etwas komisch vor, hatte aber den Nachteil, dass man viel Platz hatte.
In Costa Rica sind wir mit einer kleinen Propellermaschine geflogen, um uns eine Autostrecke von meheren Stunden zu sparen.
Los ging es in San Jose und auf 300? Metern höhe flog die Tür auf. Es zischte nicht, sie war GANZ offen. Dann hat irgendjemand den ganzen Flug über die Tür festgehalten...
Danach wollte ich eigentlich nicht mehr mit "Dschungel-Airlines" fliegen, geplant waren aber noch weitere Flüge in Mittelamerika.
Später ging es per TACA-Airline und einer Brasilianischen Maschine nach Panama.
Bis zu dem Landeanflug dachte ich, dass die Dschungel-Airline in Costa Rica ein schlimmes Erlebnis war.
Bei der Landung gab es Turbulenzen, wie ich sie noch nie erlebt habe. Die Maschine sackte gefühlte 1000 Meter auf einmal ab.
Aber wir waren die einzigen, die das gestört hat, denn es ist dort wohl recht normal. Leider ging es ein paar Tage später dort wieder entlang, da hab ich dann aber geschlafen und garnichts mitbekommen :)

Jedenfalls wollte ich nach den ganzen Flügen erstmal nicht mehr fliegen, aber lange hats nicht angehalten...
Aber sowas überwindet man ja nur, wenn man gleich wieder in den Flieger steigt...
 
Mit der Aerogal von Guayaquil nach San Cristobal kann man immer wieder etwas "erleben"¨Das letzte Mal war der Flug verspätet, da sie ein problem mit einer Turbine hatten. Der Flieger wurde auf einen Taxiway gefahren und dort haben sie Tests gemacht. Es dröhnte und dann wurde entschieden, den Flieger starten zu lassen. Also an Bord, take off und.....

Auf 1000 m beginnt der Flieger zu kreisen (über dem Meer), dann Kerosin abzulassen und dann nach 20 Minuten die Meldung des Piloten, dass wir nach Guayaquil umkehren.... Ufff Landung war dann ok und 2 Stunden später gings es dann auch los mit einer anderen Maschine.

Am 20. August dieses Jahres dann wieder Aerogal ! Juhui ich freue mich !!! hmmm
 

testero

Aktives Mitglied
17.03.2009
199
0
HAM
Im Gegensatz zu einigen Mit-Paxen hatte ich keine Angst, als ich mal zwei Startabbrüche in Folge in HAM auf dem Weg nach STR erlebte. Nach dem ersten Abbruch und Technikerbesuch Flugzeugwechsel, und dann mit dem Ersatzflieger genau das gleiche nochmal: Vollgas und dann Vollbremsung. Diesen Flieger gab der wieder konsultierte Techniker aber frei, was bei meinem Nachbarn beim dritten, erfolgreichen Startversuch recht viele Schweissperlen freisetzte.

Nicht so prall fand ich es, als ich mal im Schneesturm vor der Landung in SVO ein Durchstarten mitmachen durfte, der LH-Pilot dann durchsagte, dass wir wegen Schliessung von SVO nun "nach Dode, äh Dodomedo, äh, dem anderen Moskauer Flughafen eben" ausweichen müßten und dahin in sehr niedriger Flughöhe durchgeschüttelt dort irgendwann ankamen und dank der sehr tiefen Wolken erst kurz vor Baumwimpfelhöhe wieder was sehen konnten. Die FB's wirkten bei dieser Detour auch echt unentspannt.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Nun ja, die 14 Stunden EZE-FRA waren für mich schon eine Tortur, obwohl LH alles richtig gemacht hat.

Ich konnte nicht einfach tun, als sei 6 Nächte vorher auf unserer Flugstrecke nichts passiert. Dass 228 Menschen, die das gleiche taten wie ich - einen Flug von Südamerika nach Europa - dabei ums Leben kamen, war mir etwa 5 Nummern zu krass. Zudem müssen auch wir die tropische Konvergenzzone passieren. Ich tat schon bei der Begrüssung der Purserin kund, dass ich ausserordentlich nervös sei. Als es auf Höhe Recife ein bisschen Klarluftturbulenz gab, bemerkte die aufmerksame Purserin, dass ich wach im Sitz sass, kam zu mir und sagte: "Ich war jetzt eben im Cockpit. Der Brasilianische Himmel tanzt jetzt noch etwa eine halbe Stunde Samba mit uns, aber Gewitter hat es weit und breit keine auf unserer Route".

Aber wo wir bei ausserordentlichen Ereignissen sind, habe ich auch noch drei:

Anno 1999: Nouakchott-Nouadhibou Air Mauritanie F28 5T-CLH

Die Flugstrecke ist ca. 200 Meilen lang, und verläuft der Atlantikküste entlang in ziemlich genauer Süd-Nord-Richtung. Schon die Sicherheitskontrolle in Nouakchott war ziemlich "Afrikanisch", ich musste mir vom Beamten die Frage: "Vous avez un cadeau pour moi?" gefallen lassen, was etwa so viel heisst wie "Haben Sie Bakshish?". Die gleiche Gegenfrage und ein Lächeln meinerseits bewirkte glücklicherweise keine Verzögerung. Im Flugzeug war Free-seating, also habe ich mich gleich auf 2A gesetzt, ein Fensterplatz in der Zweierreihe. Als ca. 90 Passagiere auf den ca. 80 Sitzen verteilt waren, kam die einzige Durchsage der Cabin Crew, im Wortlaut: "Vol pour Nouadhibou, durée 40 minutes". Also wird der Flug ca. 40 Minuten dauern, und ich werde von meinem Platz auf der linken Seite wohl die meiste Zeit den Atlantik sehen. Vor dem Take-off waren noch Kinder auf der Startbahn zu sehen, aber dann ging es in die Luft. Nach einigen Kurven waren wir dann über der Wüste, und mein Reisebegleiter und ich witzelten über den vielen Sand ("und jetzt die gute Nachricht: Sand hat es genug!" oder so...). Der Atlantik war aber weit und breit nicht zu sehen, und als wir nach einer Stunde immer noch auf Reiseflughöhe waren, kam leichtes Unbehagen in mir auf. Irgendwann ging es dann doch in den Sinkflug über, welcher wegen der Wärme und der Thermik recht ruppig war. Ein Passagier bekam literweise Kondenswasser aus der Klimaanlage ab, natürlich derjenige auf 2A, also ich (das mit dem literweise kam mir zumindest so vor). Wir landeten auf einer Piste mitten in der Wüste und rollten auf einen winzigen Standplatz, der Flugbegleiter öffnete die Tür, aber alle Passagiere blieben sitzen. Der Flugbegleiter wurde nun von uns herbeigepfiffen, und ich fragte, wo wir den nun wären. "Nous sommes à Atar". Hä? Wieso nicht in Nouadhibou? Antwort: "On a changé". Und weg war er. Eine Landkarte wurde hervorgekramt, und Atar wurde sobald gefunden, wir waren etwa 300 Kilometer weit östlich von unserer Destination. Irgendwie wurden also adhoc zwei Flüge zusammengelegt, und vor der Tür bildete sich eine Warteschlange mit Passagieren, die in die bereits völlig überbuchte Maschine wollten. Der Kapitän ging zur Türe und sagte singemäß: "Ich kann 20 mitnehmen". Eine regelrechte Schlägerei spielte sich dann direkt unter meinem Fenster ab - und die wohl stärksten 2 Dutzend waren dann an Bord. Andere schauten dem Schauspiel stoisch zu und suchten unter dem Flügel den Schatten. Mein Unbehagen spitzte sich zu, und mein Gedanke war: "Sollte ich das überleben, miete ich mir für die Rückreise einen Jeep....". Der einzige beruhigende Gedanke war: Wir haben auf dem ersten Leg wohl so und soviel Sprit verbraucht, und sind nun leichter, somit kommt die Maschine vielleicht auch mit 150% Belegung in die Luft.... Die Leute sassen nun zu fünft in den Dreierreihen, im Gang, etc. Beim Start schloss ich die Augen, und öffnete diese erst wieder, als das (völlig überflüssige) Anschnallzeichen ausging. Der Blutdruck sank dennoch erst, als wir das Meer vor uns sahen, die Klappen und das Fahrwerk ganz normal ausfuhren und ich nun wusste: Das kommt gut!

Der Jeep mit Fahrer für die Rückreise hat dann übrigens umgerechnet 300$ gekostet. Und es war mein letzter afrikanischer Inlandflug ausserhalb Südafrika (Und die Air France hat beim Rückflug in die Heimat vor der Flugzeugtreppe noch eine eigene Sicherheitskontrolle gemacht)....


Anno 2001: Air China Boeing 767-200 Harbin-Peking

Als mein Begleiter und ich in Harbin eincheckten, war unser Flug bereits mit einer Stunde Verspätung gemeldet. Da mein Kumpel am selben Abend von PEK nach ZRH weiterfliegen sollte, buchte er kurzfristig auf eine Noname-Fluglinie um, die ebenfalls zu unserer neuen Abflugzeit abfliegen sollte. Ich blieb ein paar Tage länger in China und entschied mich, auf dem Air China-Flug zu bleiben. Der andere Flug verliess Harbin, als die Air China noch nicht einmal aus PEK gelandet war, was mir aber dank der schönen Lounge egal war. Boarding war 2 Stunden verspätet, und ich war in F der einzige Fluggast. Los gings, und nach einer Stunde kam die Durchsage: "Ladies and Gentlemen, due to heavy snowstorms in Beijing we are going to land in Dalian airport". Was soll's - da Dalian auch eine Destination von mir war, fragte ich am Boden, ob ich aussteigen dürfe, was der Kapitän aber wegen meinem Gepäck verneint hat. Was soll's - nach zwei Stunden am Boden und vier Tassen Grüntee waren wir bereit für den Hüpfer nach Peking.
Im Sinkflug ging es hinein in die Wolken - und nicht unten hinaus. Wir kreisten und kreisten und kreisten - Schnee zischte aussen an uns vorbei und die Landescheinwerfer erzeugten in den Wolken eine gespenstische Stimmung. Zudem war es recht ruppig. Während einer guten halben Stunde kamen nur chinesische Durchsagen - und irgendwann fragte ich die Stewardess "what is going to happen? I start to feel uncomfortable". Die Antwort war nur "Do you need oxygene mask?"

Ein Chinese in der ersten Eco-Reihe hat mitgehört, kam zu mir und erklärte mir in sehr gutem Englisch, was der Pilot so durchsagte. Im Prinzip nichts beunruhigendes - wenn man es denn verstehen würde (der Flughafen sei wieder zu, wieder offen, wir seien Nummer 10 zur Landung etc.). Gelandet sind wir dann in der Früh um 2, bei Sichtweiten von ca. 500 Metern im Schneesturm. Mein Kumpel hat mir am Telefon erzählt, dass seine Noname-737er absolut pünktlich in PEK gelandet sei...

Anno 2004: "Air Zena" Boeing 737-500 VIE-TBS

Naja, habe mich durch 2 Freunde dazu bewegen lassen, den "Air Zena"-Flug nach Georgien zu buchen. Ein Kumpel und ich waren in Biz, der andere in Eco gebucht. Pünktlich um 11:00 wurde das Boarding aufgerufen - allerdings dann gleich widerrufen. Der Flieger sei kapputt, neue Mitteilungen um 12:00. Dann erneut um 14:00. Um 14:00 hiess es, der Flieger sei ganz kapputt, und eine Maschine aus Warschau würde in VIE zwischenlanden, um uns zu holen. Seltsam, WAW war im "Air Zena" Flugplan nicht vermerkt...

Wir wurden in ein **-Hotel in Schwechat gebracht und um Mitternacht wieder abgeholt. Um 01:00 Boarding, und es hiess: Free-Seating für Eco, Sitznummern gemäss Bordkarte für Biz. Also machten es der eine Kumpel und ich auf 2A und 2F bequem. Wir waren aber irgendwie überrascht, dass keine anderen Passagiere an Bord sind - wieso also die Umstände?

Plötzlich kam ein 2. Bus zu unserer 737er, und die nationale Georgische Fussballmannschaft samt Anhang stieg aus. Ein mafiöser Funktionär mit kahlgeschorener Glatze kam wütend auf mich zu und textete mich auf Georgisch zu - und begann Anstalten zu machen, mich am Kragen packen zu wollen. Der ebenfalls an Bord gekommene Station Manager kam auf die wenigen Biz-Paxe zu, wir sollen bitte das Feld räumen, und bot jedem 250 Euro "Soforthilfe" und einen Eco-Platz an. Mein Kumpel nahm das Angebot sofort an - und ich schaute nach hinten: Nur noch Mittelsitze, und auch in der Eco Gerangel und Diskussionen. Als ich verneinte, wurden mir eine Nacht im NH-Hotel, 250 Euro und die Umbuchung auf OS am Folgetag angeboten.

Auf dem Weg vom Flieger zurück zum Terminal sagte mir der Station-Manager noch: "Vielleicht war das eine göttliche Fügung, dass Sie jetzt ausgestiegen sind :eek:". Ich meinte nur, dass zwei gute Freunde von mir an Bord sind...

Im A321 der OS erzählte ich mein Erlebnis einer F/A, und die meinte nur, ach - sie hätte mal bei einer Entführung ein Messer am Hals gehabt :eek:

Der "Air Zena"-Flug sei ziemlich chaotisch gewesen - die Fussballer seien die ganze Zeit im Gang herumgestanden und hätten geraucht (allerdings wohl nicht Fussball gespielt). Ich war halt 12 Stunden später in TBS, hatte aber einen guten OS-Flug. Und der Rückflug war eh mit OS.
 
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Reaktionen: FlyingFreak

MichaelFFM

Hertz-loses Mitglied
Teammitglied
Interessant ist auch, wie oft sich Vorfaelle mit bestimmten Flugzeugtypen hauefen. Verdachtig oft wird ueber BAe146 / AVRO berichtet.:confused:
Eine gute Uebersicht bekommt man vom Jahresbericht 2007 fuer Flugzeuge ueber 5,7t.

Mein 'Favorit':

BFU Jahresbericht 2007 meinte:
Beim Anflug auf die Piste wurde das Dach eines Hauses im Anflug beschaedigt
( CRJ7, 11.04.07 KTW)

Man stelle sich vor, man ist kurz davor den Jackpot + 18 Geldpakete bei Neunlive zu gewinnen - und zack, reisst einem das Flugzeug die Schuessel vom Dach...
 

Elly Beinhorn

Erfahrener Forenzombie
08.03.2009
4.947
0
94
Im schönen Tessin
Interessant ist auch, wie oft sich Vorfaelle mit bestimmten Flugzeugtypen hauefen. Verdachtig oft wird ueber BAe146 / AVRO berichtet.:confused:
Eine gute Uebersicht bekommt man vom Jahresbericht 2007 fuer Flugzeuge ueber 5,7t.

Mein 'Favorit':



Man stelle sich vor, man ist kurz davor den Jackpot + 18 Geldpakete bei Neunlive zu gewinnen - und zack, reisst einem das Flugzeug die Schuessel vom Dach...

Vor oder nach 24 Uhr ? Du merkst, ich schaue den Sender nicht.;)

Nett ist auch:
"Nach dem Auftreten eines außergewöhnlichen Geruchs im Cockpit fiel ein Besatzungsmitglied aus"
 
Zuletzt bearbeitet:

Buchungsklasse U

Aktives Mitglied
17.04.2009
242
0
S. 10 des Berichts:

Auf dem Flughafen München kam es zur Annäherung einer ATR42 mit einer zur gleichen Zeit gelandeteten B737, die die ATR42 auf der rechten Seite der Piste in ca. 10m Abstand passierte

Nach dem Aufsetzen eines Airbus A320 auf der Piste 07 R in Frankfurt bei einer Geschwindigkeit von 100kt bemerkte die Besatzung, dass eine Boeing 747-200 auf die Piste rollte und diese überquerte. Der Abstand beider Flugzeuge betrug während des Überquerens der Landebahn ca 800m.

Teneriffa lässt grüßen