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Liebes Forum,
ich bin vor knapp drei Wochen mit LH1307 von Beirut nach Frankfurt geflogen. Was ich bei diesem Flug erlebt habe, konnte ich mir so bei der Lufthansa seither nicht vorstellen (ich fliege ca. 20-30 Segmente pro Jahr (weltweit, meist Business), aber eher selten LH):
Der Flug ging um 3:35 CET ab Beirut, Flugzeit nach FRA waren gute vier Stunden. Da die Nacht aufgrund der Anreise zum Airport in Beirut (und notwendiger Zeitreserve) praktisch keine Nacht war und ich am nächsten morgen mit dem Mietwagen zu einem Termin weiterreisen musste, habe ich mich auf eine Mütze Schlaf an Bord gefreut (habe damit eigentlich nie ein Problem!). Deshalb hatte ich ja auch Business Class gebucht!
Ich saß in einem ca. zur Hälfte gefüllten A321 auf Platz 1A, meine ganze Reihe war frei. Das hat mir allerdings nichts gebracht, da die Sitzlehnen fest verschraubt und nicht klappbar sind, denn sie müssen eine feste Ablage über dem Mittelsitz halten. Die Begründung dafür ist, dass die Lufthansa auf dem A321 fünf Sitzplätze dauerhaft versperren muss, da man sich so einen Flugbegleiter sparen kann. Sei's drum. Als ich meinen Kopf dann auch seitlich nicht anlehnen konnte, da er immer verdreht in eines der Fenster gerutscht ist, habe ich gefragt, ob ich mich denn in die komplett leere letzte Reihe vor dem Vorhang setzen/legen dürfte. Durfte ich nicht, denn das sind die Plätze der Flugbegleiter, die warum auch immer nicht in der ersten Reihe sitzen dürfen (?). Als ich mit Kissen und Decke bewaffnet in die Economy bin, habe ich verständnislose Blicke geerntet und wurde wieder zurückgeschickt - eine ganze Reihe in der Economy war logischerweise auch nicht mehr frei.
In der ersten Reihe habe ich dann versucht, meine 195cm Körpergröße (aber schlank!) in eine Position zu bringen, in der ich schlafen konnte. Diese war letztlich auf dem Fußboden (!) vor der ersten Reihe. Dort konnte ich in etwa auf einem Komfortniveau ruhen, das man von der Bahn ohne festen Sitzplatz kennt.
Im Nachhinein habe ich mich darüber geärgert, mal wieder zu freundlich gewesen zu sein und mich nicht einfach auf die Flugbegleiter-Bank gelegt zu haben. Besonders schockiert war ich aber darüber, wie wenig sich die Lufthansa für derlei Dinge zu interessieren scheint. Das Board-Personal war zwar freundlich-resigniert und hat mich an den Kundenservice verwiesen, die Hotline war allerdings unfreundlich abweisend. Fazit der Hotline war sinngemäß, dass sich niemand mit mir darüber unterhalten möchte und dass ich mich schriftlich an den Kundenservice wenden sollte (wenn ich das mit meinen Kunden machen würde, dann könnte ich bestimmt nicht Business-Class fliegen ;-) ).
Ich habe für mich zwei Lehren aus der ganzen Übung gezogen:
1. auf Mittelstrecke-Flügen ist bei der LH die Economy am Notausgang die weitaus bessere und günstigere Wahl als die Business Class
2. andere Airlines (z.b. MEA oder die Araber) bieten eine weitaus höheren Komfort und eine bessere Kundenorientierung (die nicht automatisch viel kosten muss) als die LH. Mich hatte im Lauf des Jahres zunächst die Planbarkeit bzgl. Streiks in die Fänge anderer Airlines getrieben, mittlerweile bin ich aber gerne dort.
Vielleicht kennt ja einer von Euch jemanden bei der Lufthansa, den solches (hoffentlich sachliches) Feedback noch interessiert.
Viele Grüße
LeGrape
ich bin vor knapp drei Wochen mit LH1307 von Beirut nach Frankfurt geflogen. Was ich bei diesem Flug erlebt habe, konnte ich mir so bei der Lufthansa seither nicht vorstellen (ich fliege ca. 20-30 Segmente pro Jahr (weltweit, meist Business), aber eher selten LH):
Der Flug ging um 3:35 CET ab Beirut, Flugzeit nach FRA waren gute vier Stunden. Da die Nacht aufgrund der Anreise zum Airport in Beirut (und notwendiger Zeitreserve) praktisch keine Nacht war und ich am nächsten morgen mit dem Mietwagen zu einem Termin weiterreisen musste, habe ich mich auf eine Mütze Schlaf an Bord gefreut (habe damit eigentlich nie ein Problem!). Deshalb hatte ich ja auch Business Class gebucht!
Ich saß in einem ca. zur Hälfte gefüllten A321 auf Platz 1A, meine ganze Reihe war frei. Das hat mir allerdings nichts gebracht, da die Sitzlehnen fest verschraubt und nicht klappbar sind, denn sie müssen eine feste Ablage über dem Mittelsitz halten. Die Begründung dafür ist, dass die Lufthansa auf dem A321 fünf Sitzplätze dauerhaft versperren muss, da man sich so einen Flugbegleiter sparen kann. Sei's drum. Als ich meinen Kopf dann auch seitlich nicht anlehnen konnte, da er immer verdreht in eines der Fenster gerutscht ist, habe ich gefragt, ob ich mich denn in die komplett leere letzte Reihe vor dem Vorhang setzen/legen dürfte. Durfte ich nicht, denn das sind die Plätze der Flugbegleiter, die warum auch immer nicht in der ersten Reihe sitzen dürfen (?). Als ich mit Kissen und Decke bewaffnet in die Economy bin, habe ich verständnislose Blicke geerntet und wurde wieder zurückgeschickt - eine ganze Reihe in der Economy war logischerweise auch nicht mehr frei.
In der ersten Reihe habe ich dann versucht, meine 195cm Körpergröße (aber schlank!) in eine Position zu bringen, in der ich schlafen konnte. Diese war letztlich auf dem Fußboden (!) vor der ersten Reihe. Dort konnte ich in etwa auf einem Komfortniveau ruhen, das man von der Bahn ohne festen Sitzplatz kennt.
Im Nachhinein habe ich mich darüber geärgert, mal wieder zu freundlich gewesen zu sein und mich nicht einfach auf die Flugbegleiter-Bank gelegt zu haben. Besonders schockiert war ich aber darüber, wie wenig sich die Lufthansa für derlei Dinge zu interessieren scheint. Das Board-Personal war zwar freundlich-resigniert und hat mich an den Kundenservice verwiesen, die Hotline war allerdings unfreundlich abweisend. Fazit der Hotline war sinngemäß, dass sich niemand mit mir darüber unterhalten möchte und dass ich mich schriftlich an den Kundenservice wenden sollte (wenn ich das mit meinen Kunden machen würde, dann könnte ich bestimmt nicht Business-Class fliegen ;-) ).
Ich habe für mich zwei Lehren aus der ganzen Übung gezogen:
1. auf Mittelstrecke-Flügen ist bei der LH die Economy am Notausgang die weitaus bessere und günstigere Wahl als die Business Class
2. andere Airlines (z.b. MEA oder die Araber) bieten eine weitaus höheren Komfort und eine bessere Kundenorientierung (die nicht automatisch viel kosten muss) als die LH. Mich hatte im Lauf des Jahres zunächst die Planbarkeit bzgl. Streiks in die Fänge anderer Airlines getrieben, mittlerweile bin ich aber gerne dort.
Vielleicht kennt ja einer von Euch jemanden bei der Lufthansa, den solches (hoffentlich sachliches) Feedback noch interessiert.
Viele Grüße
LeGrape