Kreditkartenzahlung im ÖPNV - Deutschland vs. Österreich

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MaxBerlin

Erfahrenes Mitglied
27.01.2015
4.448
10
In the heart of leafy Surrey
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Und seinen Start.

Das kann der VBB-Tarif.

Das können die westdeutschen A...tarife nicht. (Dafür kann man diese teilweise mit ihren eigenen Waffen schlagen, Stichwort "Zentraltarifgebiet".)
 

DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
8
Wie soll ein Tourist, der kein Deutsch spricht und gerade in STR gelandet ist und mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof will wissen, ob er am Automaten "via S-Rohr" oder die andere Option wählen soll? Es geht ja nicht allein darum, nicht zu viel zu bezahlen, sondern eine gültige Fahrkarte zu haben.
Welche Option werden angeboten? Wie online vorgeschlagen wird ein Ticket für Zonen 10, 20 und 38 benötigt.

In den meisten mir bekannten Städten wählt man Automaten einfach sein Ziel aus und zahlt einen Preis dafür, egal wie die Route verläuft, denn den meisten Reisenden ist das schnurz.
Dann viel Spaß am LGW.

Mit Oyster/Contactless:

£8.10 nach Farringdon mit direktem Zug
£10.30 nach Farringdon mit Umstieg in London Bridge/Victoria

£3 mit direktem Zug nach East Croydon
£3.30 mit direktem Zug von East Croydon nach Farringdon (gesamt 6.60, Auschecken erforderlich)
£4.80 nach Farringdon mit Umstieg in London Bridge/Victoria (gesamt 7.80, Auschecken erforderlich)

£9.50 für Papier-Anytime-Single mit Southern-only nach London Bridge

£15.80 für Southern Anytime-Single nach London Victoria
£8 für Papier Off-Peak Single Thameslink-Only nach London Bridge

Komplexität lässt sich beliebig erhöhen, wenn man das ganze in der Peak durchführt, noch in London mit der tube herumfährt oder auf unterschiedlichen Strecken zurückfahren möchte.

Fakt ist: Wer sich nicht informiert zahlt drauf. Und das dürfte weltweit gelten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Kann es sein, dass ihr ein wenig übertreibt?
Ja natürlich kann man sich informieren.
Aber das ist ja nicht der Punkt:

Es ist halt alles einfach nicht kunden-/nutzerfreundlich, wenn man eine Reise nicht auf eine einzelne Buchung/Karte buchen kann, Übergangsregelungen zwischen Verbünden fehlen, Informationen vor dem Kunden versteckt werden, bestimmte Tickets nur auf einzelnen Vertriebskanälen erhältlich sind, bzw. nicht unter Eingabe gültiger Anfangs- und Zielorte buchbar sind.

Dies unter der (deutschen) Prämisse, dass die Strecken und Verkehrsanbieter im Nahverkehr durch obligatorische Konzession quasi monopolisiert sind, und der Preiswettbewerb vom Staat im Gültigkeitsgebiet der Verbundgebiete ausgeschaltet wird.

Ist, um auf das Thema des Threads zurückzukommen, wie mit der Bezahlung im Restaurant: Da stand nämlich nicht auf der Webseite, ob Kartenzahlung akzeptiert wird. Natürlich kann ich mich analog vorher informieren, ob Kartenzahlung möglich ist - aber es ist bei Vorspeise, Mittagessen und einem Getränk für rund 50 EUR einfach nicht kundenfreundlich, wenn keine Kartenzahlung akzeptiert wird - sondern ich stattdessen (für mehrere Teilnehmer) über 200 EUR Bargeld mitnehmen müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:

Marlino

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.640
16
MUC
Dies unter der (deutschen) Prämisse, dass die Strecken und Verkehrsanbieter im Nahverkehr durch obligatorische Konzession quasi monopolisiert sind, und der Preiswettbewerb vom Staat im Gültigkeitsgebiet der Verbundgebiete ausgeschaltet wird.

Sag mir eine Stadt auf der Welt mit einem ausgebauten ÖPNV Netz, bei dem der ÖPNV nicht über Konzession läuft. Das ist jetzt nicht unbedingt eine deutsche Prämisse.
 
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Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Sag mir eine Stadt auf der Welt mit einem ausgebauten ÖPNV Netz, bei dem der ÖPNV nicht über Konzession läuft.
Keine Ahnung. Vielleicht in Afrika irgendwo.
Das "deutsch" kannst du auch streichen, ist gar nicht der eigentliche Punkt.

Sondern vielmehr, ob Wettbewerb existiert oder nicht. Den gibt es ja. Zum Beispiel von und zu den Londoner Flughäfen. Oder in Glasgow, wie sk9 anmerkte. Oder auch im deutschen Fernverkehr.

Wenn Wettbewerb herrscht, dann hab' ich ja Verständnis dafür, dass die Anbieter unterschiedliche und ggf. separate Buchungskanäle bzw. -systeme haben, Preisdiskriminierung betreiben, und auch eine Komplexität in ihren Preissystemen. Die haben dann schon ein ureigenes Interesse daran, ihre Preise zu kommunizieren und einfach nutzbar zu machen. Die sind ja selbst verantwortlich. Funktioniert seit dem Aufkommen der Fernbusse ja beispielsweise auch bei der Deutschen Bahn, die seitdem mehr Sparpreise anbietet.

Wenn allerdings der Wettbewerb staatlich verordnet verboten wird, und dann trotzdem noch Tarif-, Preis- und Vertriebschaos herrscht...
 

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.227
747
DB-Tarif bis zum letzten Bahnhof plus Bus einzeln wäre auch deutlich mehr als doppelt so teuer wie die günstigste Variante gewesen.
Das ist eines der DB Probleme. Der "Normalpreis" ist alles andere als normal und wird praktisch von niemandem bezahlt. Die einen haben irgendeine Rabattkarte oder nutzen (bei Fernstrecken) Sparangebote. Die anderen sehen die Preise und entscheiden sich dann, die Bahn lieber nicht zu nutzen... Würde der Normalpreis gesenkt so sänke auch der BC50 Preis, was für die Bahn wohl nicht tragbar wäre. Die BC50 abzuschaffen wurde bereits versucht und nach Protesten dann doch sein gelassen. Blöde Situation.
 

Amino

Erfahrenes Mitglied
03.04.2016
3.836
64
Wien
Würde der Normalpreis gesenkt so sänke auch der BC50 Preis, was für die Bahn wohl nicht tragbar wäre. Die BC50 abzuschaffen wurde bereits versucht und nach Protesten dann doch sein gelassen. Blöde Situation.
Warum wäre das nicht tragbar? Die BC50 ist ja nicht gerade billig und außerdem ist der BC50-Preis auch meist noch höher als die Sparangebote, die Bahn würde auch mit einem gesenkten BC50-Preis immer noch verdienen.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Wie soll ein Tourist, der kein Deutsch spricht und gerade in STR gelandet ist und mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof will wissen, ob er am Automaten "via S-Rohr" oder die andere Option wählen soll? Es geht ja nicht allein darum, nicht zu viel zu bezahlen, sondern eine gültige Fahrkarte zu haben.
Indem er sich erst informiert, wie das funktioniert. Mach ich doch im Ausland auch.
In den meisten mir bekannten Städten wählt man Automaten einfach sein Ziel aus und zahlt einen Preis dafür, egal wie die Route verläuft, denn den meisten Reisenden ist das schnurz.
Ja natürlich kann man sich informieren. Aber das ist ja nicht der Punkt: Es ist halt alles einfach nicht kunden-/nutzerfreundlich, wenn man eine Reise nicht auf eine einzelne Buchung/Karte buchen kann, Übergangsregelungen zwischen Verbünden fehlen, Informationen vor dem Kunden versteckt werden, bestimmte Tickets nur auf einzelnen Vertriebskanälen erhältlich sind, bzw. nicht unter Eingabe gültiger Anfangs- und Zielorte buchbar sind. Dies unter der (deutschen) Prämisse, dass die Strecken und Verkehrsanbieter im Nahverkehr durch obligatorische Konzession quasi monopolisiert sind, und der Preiswettbewerb vom Staat im Gültigkeitsgebiet der Verbundgebiete ausgeschaltet wird. Ist, um auf das Thema des Threads zurückzukommen, wie mit der Bezahlung im Restaurant: Da stand nämlich nicht auf der Webseite, ob Kartenzahlung akzeptiert wird. Natürlich kann ich mich analog vorher informieren, ob Kartenzahlung möglich ist - aber es ist bei Vorspeise, Mittagessen und einem Getränk für rund 50 EUR einfach nicht kundenfreundlich, wenn keine Kartenzahlung akzeptiert wird - sondern ich stattdessen (für mehrere Teilnehmer) über 200 EUR Bargeld mitnehmen müsste.
Denkt mal zurück: Wo war es als Reisender wirklich einfach, sich im Tarif zurechtzufinden?

Mit "zurechtfinden" meine ich jetzt nicht nur "Auf Standardrouten nicht Schwarzfahren". Das geht auch problemlos in Deutschland. Man muss nur die Anzahl seiner Zonen kennen und wissen, dass man entwerten muss. Einzelfahrt kaufen und fertig.
Mit "zurechtfinden" meine ich optimieren. Also das Tarifsystem wirklich optimal ausnutzen, sodass man keinen Cent zuviel zahlt. Oft lässt sich auf diese Weise viel herausdrücken.

Ich könnte viele europäische Städte auflisten, in denen die Tarifsysteme nicht nur für deutsche Touristen erstmal undurchsichtig sind. Neulich hab ich erst wieder verwirrte Niederländer mit einer Lissabonner VivaViagem-Karte an einem Portuenser Fahrkartenautomaten, die partout nicht verstehen wollten, warum der Automat die nicht erkennt. Man ist einfach eine OV-Chipkaart fürs ganze Land gewohnt. Dafür sind sie vielleicht überrascht, dass sie damit auch mit den von der Staatsbahn betriebenen S-Bahn-Zügen fahren dürfen, in den Niederlanden ist das ja nicht so.
Auch in Porto sind die Automaten übrigens suboptimal: Wenn man bei der Anzahl der Tickets "2" auswählt, erhält man nach dem Bezahlvorgang eine Karte mit zwei nacheinander aufzubrauchenden Tickets, auf der draufsteht, dass sie gleichzeitig nur von einer Person genutzt werden darf. Und das mit der Kartenakzeptanz ist auch ähnlich wie in Deutschland, während die Automaten der Metro KK nehmen, nehmen die der CP (Staatsbahn) für Nahverkehrstickets nur Mulitbanco.

Wie gesagt, die meisten Tarifsysteme sind für Touristen undurchsichtig. Die, die es nicht sind, sind meist extrem einfache Single-Ride-Only-Tarifsysteme, vielleicht noch mit Abos dazu. Selbst Oyster ist, wie oben gezeigt, nicht perfekt. Es geht oft günstiger, gerade wenn National Rail ins Spiel kommt.

Das perfekte Tarifsystem gibt es meiner Meinung nach nicht. Jedes Land hat andere Voraussetzungen und Anforderungen.
Ein Deutscher (ja, auch ich) würden niemals ein System akzeptieren, in dem ich nicht einfach zwischen jedem beliebigen Anbieter wählen darf.
Den Niederländern ist das egal. Die Niederländer wollen sich dafür nicht mehr an unterschiedliche Automaten stellen und wollen den einen Tarif in einem Verkehrsmittel eines Anbieters.
Alleine die Idee, dass man beim Betreten eines Fahrzeugs bereits in Besitz einer gültigen Fahkarte sein muss, käme wiederum bei vielen älteren Leuten in Ost- und Südeuropa nicht gut an.
Ein Kilometertarifsystem im Nahverkehr, wie man es in Italien abseits der Großstädte häufig sieht, wäre Bürgern aus Ländern mit Zonen/Wabentarifen wiederum nicht recht. Auch ich fände es nervig, jedes mal einen anderen Preis zu haben. Hier weiß ich die Anzahl der Zonen und muss Start- und Zielpunkt nicht manuell in den Automaten eingeben, kann eventuell per Streifenkarte auch unterschiedliche Zonenkombis nutzen ohne mehrfach Tickets zu kaufen.
Und wie würde sich der Schweizer bitte aufregen, wenn sein Halbtax- oder gar Generalabbonement nicht mehr im Nahverkehr gilt!
Oder erst recht viele Deutsche, wenn es keine absolut anonymen und bar bezahlbaren Papiertickets mehr aufpreisfrei gäbe.

Ein paar Maßnahmen könnte man aber treffen, um das Tarifsystem zu vereinfachen:
1. Ein Tarifsystem, wo früher mehrere Ähnliche genutzt wurden: Ein deutsches Bundesland hätte dann nur einen Verkehrsverbund, in kleineren Ländern vielleicht das ganze Land nur einen. Den Fernverkehr kann man ja weiterhin trennen, aber mehr als zwei Tarife sollte es auf einer Strecke nicht geben.
2. Feste Regeln innerhalb einer Gruppe ähnlicher Tarifsysteme (z.B. deutsche Zonen/Wabentarife), was Zuschläge, Fernverkehr, Entwertung und Übergangsregelungen betrifft.
3. Verkauf vereinheitlichen. Es darf nicht sein, dass man am ersten Bahnhof von Verkehrsverbund B aussteigen muss, weil man ein Abo von Verbund A hat und im Verbundsgebiet des Verbunds A kein Ticket des Verbunds B bekommt. Zumindest Tickets für die Nachbarverkehrsverbünde sollten an jedem Bahnhof, an dem überregionale Züge abfahren, verkauft werden.
4. Mut zum Capping! Es sollte in Deutschland noch deutlich intelligenter als in London geschehen, und wirklich so gut wie möglich alle Tarife integrieren. Dann würden viele zumindest das Gefühl haben, dass sie sich nicht mehr den kompletten Verbundstarif durchlesen müssen.
5. KK-Tappen flächendeckend einführen, dann bräuchte man als Tourist nicht immer eine neue Karte des lokalen Ticketkartenschemes samt ihren Eigenheiten, die man auch erst wieder verstehen muss.
 
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sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Keine Ahnung. Vielleicht in Afrika irgendwo.
Das "deutsch" kannst du auch streichen, ist gar nicht der eigentliche Punkt.

Sondern vielmehr, ob Wettbewerb existiert oder nicht. Den gibt es ja. Zum Beispiel von und zu den Londoner Flughäfen. Oder in Glasgow, wie sk9 anmerkte. Oder auch im deutschen Fernverkehr.

Wenn Wettbewerb herrscht, dann hab' ich ja Verständnis dafür, dass die Anbieter unterschiedliche und ggf. separate Buchungskanäle bzw. -systeme haben, Preisdiskriminierung betreiben, und auch eine Komplexität in ihren Preissystemen. Die haben dann schon ein ureigenes Interesse daran, ihre Preise zu kommunizieren und einfach nutzbar zu machen. Die sind ja selbst verantwortlich. Funktioniert seit dem Aufkommen der Fernbusse ja beispielsweise auch bei der Deutschen Bahn, die seitdem mehr Sparpreise anbietet.

Wenn allerdings der Wettbewerb staatlich verordnet verboten wird, und dann trotzdem noch Tarif-, Preis- und Vertriebschaos herrscht...

Glasgow war kein positives Beispiel. Als Glaswegian würde ich wahrscheinlich viel Auto fahren, wenn ich mich mit Ticketsystemen von fünf verschiedenen Anbietern (First, McGills, Garelochead, ScotRail, SPT Subway) herumschlagen müsste.

Echter Wettbewerb herrscht auch nicht wirklich, wenn man denn meist wird eine Strecke nur von einem Anbieter bedient. Die Anbieter treten lokal gehäuft auf, also z.B. der Südwesten war 2015 eher in der Hand von McGills.

Kommunikation der Preise? Die gibt's erst, wenn man in den Bus einsteigt und sich beim Fahrer erkundigt. Aber die Exact Fare muss man schon bereithalten, gewechselt wird in britischen Bussen oft nicht.

ÖPNV ist i.d.R. nicht gewinnbringend, wenn man nicht nur die lukrativsten Linien bedienen will.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Es gibt doch in Glasgow einen Verkehrsverbund, oder? Der aber nur gewisse Fahrkartentypen, wie Zeitkarten, anbietet.

Day tickets - SPT
Gewisse Fahrkartentypen. Familientageskarten ab 9:00 und so. Und selbst das spielen einige Betreiber, darunter der nicht ganz kleine McGills, nicht mit.

Als ÖPNV-Nutzer will ich halt einfach einsteigen und losfahren können. Das ist in Glasgow nicht unbedingt so.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.136
737
Denkt mal zurück: Wo war es als Reisender wirklich einfach, sich im Tarif zurechtzufinden?
Luxemburg.

Ein paar Maßnahmen könnte man aber treffen, um das Tarifsystem zu vereinfachen:
Wird ja teilweise bilateral zwischen Verkehrsverbünden gemacht, geht aber m.E. insbesondere bei der Buchung nicht weit genug.

1. Feste Waben- und Übergangsregelungen mit Entkoppelung vom Zughalt, egal ob innerhalb Verbund oder ohne. Es muss unabhängig vom Verbundbereich nur der zusätzliche Geltungsbereich bezahlt werden.
2. Gemeinsames bundesweites Buchungssystem für Internet-Buchungen. Jede Verbundreise sollte über eine Plattform deutschlandweit buchbar sein. In der DB-Fahrplanauskunft ist ja beispielsweise ohnehin schon quasi alles, auch die Bahnleistungen von Konkurrenten.

Wo Automaten aufgestellt werden, bedient am Schalter, oder gar im Verkehrsmittel verkauft wird, können die öffentlichen Träger/Besteller bzw. die Anbieter dann selbst bestimmen. Ebenso den Umfang der regional bestellten Leistungen.


Das letzteres geht, zeigt die Schweiz. Die hat zwar auch ihre Tücken, wie zum Beispiel komplizierte Zonenregelungen, Fahrpläne ohne Ankunftszeiten und Fahrkartenautomaten ohne Zuganzeige. Aber da kann man meines Wissens alles, d.h. jeden Verbund zentral bei der SBB im App und auf der Webseite buchen. Wobei die Schweiz ansonsten "politisch" und verwaltungsmässig nicht gerade für ihren Zentralismus bekannt ist.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
DB Vertrieb würde davon ja eh eine Provision abbekommen. Die ist wohl auch so gut, dass KK-Akzeptanz finanzierbar ist. Ist ja bei der MVG nichts anderes: Der Verbund verpflichtet niemanden zur Irgendwas-Akzeptanz, aber die MVG akzeptiert KK inkl. Amex.

Welche MVG? München? Die blauen Automaten? Kreditkarte? Seit wann?

Vorletzte Woche akzeptierte der Automat (neueste Generation) nur Maestro, genau wie die roten DB-Automaten ebenso, wenn es sich um ein MVV-Ticket handelt. Ausnahme: Am Flughafen.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Welche MVG? München? Die blauen Automaten? Kreditkarte? Seit wann?

Vorletzte Woche akzeptierte der Automat (neueste Generation) nur Maestro, genau wie die roten DB-Automaten ebenso, wenn es sich um ein MVV-Ticket handelt. Ausnahme: Am Flughafen.

München, die blauen Automaten mit Touchscreen. Maestro nehmen die übrigens meistens nicht, dafür aber KK.
 

Marlino

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.640
16
MUC
Welche MVG? München? Die blauen Automaten? Kreditkarte? Seit wann?

Vorletzte Woche akzeptierte der Automat (neueste Generation) nur Maestro, genau wie die roten DB-Automaten ebenso, wenn es sich um ein MVV-Ticket handelt. Ausnahme: Am Flughafen.
Stichprobe gestern Heimeranplatz U-Bahn:
IMG_20170416_132147071.jpg
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Stichprobe Petuelring MVG jetzt...

Maestro nimmt er für Tickets auch nicht.
 

Anhänge

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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.124
Das eine ist die Frage, was ich persönlich tue (ich maximiere bzw. minimiere bei Zahlungs- und ÖPNV-Kosten).
Das zweite ist die grundsätzlich-politische Frage, wer sich um ÖPNV kümmern soll. Da spricht schon einiges dafür, dass es eben nicht ein nationaler Zentralstaat macht, sondern lokale und regionale Funktionsträger.
Und zuguterletzt stellt sich die ganz praktische Frage, ob ein System an sich einfach verständlich und in dem Sinne kundenfreundlich ist... daran zweifle ich oft.

Gestern hatte ich eine Nahverkehrsreise durch drei Verkehrsverbünde und das (quasi) innerhalb eines einzigen deutschen Bundeslands:

1) Einzeltickets bzw. Hin- und Rückfahrtickets zum DB-Tarif am DB-Automaten oder im Internet: Nicht komplett buchbar, da die abschliessende Busstrecke nicht buchbar ist. DB-Tarif bis zum letzten Bahnhof plus Bus einzeln wäre auch deutlich mehr als doppelt so teuer wie die günstigste Variante gewesen.

2) Splitten in einzelne Verbundtickets: Zwischen Verbund 1 und Verbund 2 besteht für Einzeltickets keine Zonen-/Waben-Übergangsregelung. D.h., für die ein- oder zweiminütige Bahnfahrt vom letzten Bahnhof in Verbundgebiet 1 bis zum ersten Bahnhof in Verbundgebiet wären zusätzlich ein Ticket zum DB-Tarif zu lösen.

3) Die Tickets für Verbund 2 und 3 sind nicht an Automaten oder Schaltern ausserhalb des Verbundgebiets zu lösen. Und "natürlich" im Zug auch nicht. Ausnahme: funktionsfähige HandyTicket.de-App.

4) Für Tagestickets dagegen besteht eine Übergangsregelung von meinem Abfahrtsbahnhof in Verbundgebiet 1 zum Verbundgebiet 2. Diese kundenfreundliche Übergangsregelung wird nicht beworben, sondern offensichtlich den Kunden bewusst verheimlicht. Im Gegensatz zu früher: Denn vor einigen Jahren stand das explizit auf der Webseite von Verbund 2, inklusive eigener Gültigkeitskarte für die Tageskarten. Beides wurde in der Zwischenzeit von der Webseite getilgt. Sie steht aber aber durchaus noch irgendwo im Anhang zu den geltenden Beförderungsbedingungen in der Download-Sektion des Webseite, die sich kein Normalsterblicher anschaut.

5) Wie auch früher schon, ist für diese Übergangsregelung aber das Tagesticket von Verbund 2 nicht durch die Angabe von gültigem Abfahrts- und Zielbahnhof buchbar in der HandyTicket-App, da der Abfahrtsbahnhof in Verbundgebiet 1 zwar gefunden aber nicht für das Ticket akzeptiert wird. Stattdessen muss man halt den nächsten akzeptierten Bahnhof angeben. Diese Haltestellen-Angabe wiederum ist in der Benutzerführung der App verpflichtend ist, d.h., man kann sie nicht überspringen - obwohl preislich völlig irrelevant, da Tagestickets ausschliesslich zum Einheitspreis für das ganze Gültigkeitsgebiet ausgegeben werden.

6) Tagestickets für Verbund 3 kosten doppelt so viel wie entsprechende Einzeltickets, was durchaus einfach und intuitiv in der Preisgestaltung ist: "Hin- und Rückfahrt am gleichen Tag = Tagesticket". Einzeltickets gibt es neben lokaler Rabattkarte über Handyticket rabattiert. Dieser Rabatt ist jedoch für nicht Tagestickets verfügbar, die über Handyticket wieder mehr als doppelt so viel wie ein Einzelticket kosten wurden. Sprich: von den "gebräuchlichsten" Gelegenheitsnutzertickets werden also nur einzelne Tickets über einzelne Vertriebskanäle rabattiert.

7) Länder-Ticket: Fast naheliegend, da meine Reise ja quasi innerhalb eines Bundeslandes stattfand? Werden gross a la "ganzen Tag fahren" beworben - sind aber an Werktagen erst ab einer gewissen Uhrzeit gültig. In meinem Falle wäre das aber auch noch über 20% teurer gewesen als...

8) Grenzüberschreitendes regionales Angebot: In Deutschland nur im Regionalverkehr gültig, im angrenzenden Ausland "natürlich" in allen Zügen im Gültigkeitsbereich, damit es ja nicht zu einfach wird. Im Gegensatz zu anderen Angeboten gibt's darauf auch BahnCard-Rabatt. Dieses Ticket ist jedoch nicht im Internet buchbar, sondern ausschliesslich an Automaten und Schaltern, und wird "natürlich" in der Fahrplanauskunft am Automaten nicht als günstigste Option angezeigt. Ich weiss nicht, ob es überhaupt ausser über die alphabetische Suche am Automaten findbar ist.

Kurzum: Der ganz normale Wahnsinn. :rolleyes:

Jeder kocht irgendwie sein eigenes Süppchen, es gibt unterschiedliche konkurrierende Angebote und Tarife, manches ist nur im Internet, manches eben gerade nicht dort lösbar. Ländertickets sind noch die unkomplizierteste Option - und ggf. überhaupt die einzige, bei der man die ganze Buche zusammenhängend als ein einzelnes Ticket buchen kann - aber das hört dann natürlich auf, wenn man ländergreifend unterwegs ist.

Es ist jetzt ungefähr so wie beim Flugticket buchen. Du hast die allerguemstigste Alternative gesucht und daraus eine Wissenschaft gemacht.
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Stichprobe Petuelring MVG jetzt...

Maestro nimmt er für Tickets auch nicht.

Ist glaube ich preisabhängig, Karten werden erst ab einer höheren Gesamtsumme akzeptiert (und ich glaube sogar in zwei Schritten, erst Maestro, ab einer höheren Summe dann erst Kreditkarten).
 

TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.456
374
ARN
Ich meide den ÖPNV ebenfalls wo es geht. Online Auskunft bei der Bahn nicht möglich, da ein Teilstück von einem privaten Anbieter betrieben wird. Der Deutsche Bahn Automat am Bahnhof kann dagegen eine Preisauskunft geben und gleichzeitig das Ticket ausstellen. Ich fahre aber nicht extra zum Bahnhof um ein Ticket zu holen, in welcher Zeit leben wir denn? Ergebnis: Ich buche mir einen günstigen Parkplatz am Airport und fahre selbst.

Der Förderalismus bricht uns auf seiten der Verwaltung und Sonderregeln einfach das Genick.
 

Fremder

Erfahrenes Mitglied
28.04.2012
392
52
Es ist jetzt ungefähr so wie beim Flugticket buchen. Du hast die allerguemstigste Alternative gesucht und daraus eine Wissenschaft gemacht.

Das ist meist genau das Problem: die Leute wollen es hier möglichst günstig - das ist dann aber ein Widerspruch zu einem einfachen System.

Ich kann mich hier in München an Diskussionen erinnern als die Abfahrtszeit einer S-Bahn von 9:01 auf 8:59 vorverlegt wurde - dies hatte zur Folge, dass die günstigen 'IsarCards 9Uhr' (oder wie das auch immer heisst) in dieser Bahn von den Pendlern nicht mehr genutzt werden konnten - ein Riesen-Aufschrei war die Folge.

Daselbe, wann immer Tarifgrenzen leicht geändert werden, nach dem Motto 'das war früher günstiger'.

Solange es kein System gibt, bei dem automatisch eine Best-Preisberechnung gemäss der tatsächlich abgerechneten Strecke erfolgt, wird es schwierig, weil sich immer jemand an einer Zeit / Zonengrenze ungerecht behandelt fühlen wird.

Wenn ich mich richtig erinnere gibt es in San Diego/USA ein derartiges System: man kauft eine xxx-Card, lädt diese mit Guthaben auf, und checkt dann an den Stationen ein / aus, wobei der jeweilige Tarif abgebucht wird.
Die abgebuchten Beträge übersteigen jedoch nie den Preis einer Tageskarte - also eine Best-Preis-Abrechnung.
 

TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.456
374
ARN
Wenn ich mich richtig erinnere gibt es in San Diego/USA ein derartiges System: man kauft eine xxx-Card, lädt diese mit Guthaben auf, und checkt dann an den Stationen ein / aus, wobei der jeweilige Tarif abgebucht wird.
Im Großraum Stockholm genauso. Die Zonen wurden verändert, das System berechnet immer den günstigsten Tarif nach "auschecken" aus der U-Bahn.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Stichprobe Petuelring MVG jetzt...

Maestro nimmt er für Tickets auch nicht.



Ist glaube ich preisabhängig, Karten werden erst ab einer höheren Gesamtsumme akzeptiert (und ich glaube sogar in zwei Schritten, erst Maestro, ab einer höheren Summe dann erst Kreditkarten).

Echt? Soweit ich weiß, nehmen Maestro nur die Automaten mit den neuen Terminals. Faustregel: Hat er NFC, nimmt er Maestro. Die meisten nehmen immer noch nur Girocard und KK.

Das kann auch ein kaputtes Terminal sein. Falls es das ist, gibt der Automat das angeblich automatisch an die Automatenwerkstatt weiter. Mit Automatennummer bei der MVG melden hilft vielleicht trotzdem.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Das kann auch ein kaputtes Terminal sein. Falls es das ist, gibt der Automat das angeblich automatisch an die Automatenwerkstatt weiter. Mit Automatennummer bei der MVG melden hilft vielleicht trotzdem.

Nein, beim Bayernticket z.B. hat er die Kartensymbole nicht durchgestrichen gehabt.
Die Aussage, dass es Summen- oder Angebotsabhängig ist, scheint mir plausibel, ohne genaueres zu wissen.

Wie gesagt: DB-Automaten akzeptieren für MVV-Fahrscheine generell keine Kreditkartenzahlung. Ausnahme: Am Flughafen.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Nein, beim Bayernticket z.B. hat er die Kartensymbole nicht durchgestrichen gehabt.
Die Aussage, dass es Summen- oder Angebotsabhängig ist, scheint mir plausibel, ohne genaueres zu wissen.

Wie gesagt: DB-Automaten akzeptieren für MVV-Fahrscheine generell keine Kreditkartenzahlung. Ausnahme: Am Flughafen.

Das mit der DB ist klar. Das andere kann ich heute Nachmittag mal ausprobieren.
 

sk9

Erfahrenes Mitglied
29.03.2014
814
1
Nein, beim Bayernticket z.B. hat er die Kartensymbole nicht durchgestrichen gehabt.
Die Aussage, dass es Summen- oder Angebotsabhängig ist, scheint mir plausibel, ohne genaueres zu wissen.

Wie gesagt: DB-Automaten akzeptieren für MVV-Fahrscheine generell keine Kreditkartenzahlung. Ausnahme: Am Flughafen.

Tatsächlich, die MVG hat wohl einen Mindestbetrag von 2€:

Bahnsteigkarte: Cash Only
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Kurzstrecke: Cash Only, aber schon 20-Euro-Scheine!
20170418_162514.jpg

Einzelfahrt Innenraum: Girocard und KK werden akzeptiert.
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Mastro und VPAY nimmt der besagte Automat überhaupt nicht, das Terminal ist nämlich eines der alten Generation.
 
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