Do, 13.04.2017
Nach dem Aufstehen bin ich erst einmal zu unserem Provinzbahnhof gelaufen und habe mir das Bayernticket Single für morgen gekauft – für 25€. Da morgen ein Feiertag ist, gilt das Bayernticket nämlich auch schon vor 9 Uhr. Irgendwie hatte ich noch 19€ im Kopf, aber wahrscheinlich ist das der Preis von vor ein paar Jahren… Ich werde auch nie verstehen, warum man seinen Namen nicht gleich während des Kaufs am Fahrkartenautomat eintippen kann – zumindest optional. Ich sehe immer wieder Passagiere, die keinen Stift dabei haben.
Im Laufe des Vormittags habe ich mich über die Lufthansa App eingecheckt. Bei der Buchung konnte ich seltsamerweise nur für die Langstrecke, nicht aber für die Kurzstrecke einen Sitzplatz reservieren. Liegt vermutlich am Codeshare. Und auch im Nachhinein war es online nicht möglich, es wurde immer eine Fehlermeldung angezeigt. Keine Ahnung, ob gewollt oder einer der typischen Fehler der LH-IT. Reihe 14 war leider ausgebucht (oder ausgegraut, who knows…), sodass ich mich auf 5D gesetzt habe. Seltsamerweise hat die LH-App für die Langstrecke First angezeigt. Komisch…
Am Nachmittag habe ich noch mein Auto vom Kundendienst und TÜV abgeholt und war 460€ ärmer – und dabei war doch gar nichts zu machen. Die nehmen’s auch von den Lebenden. Am Abend habe ich schließlich noch meinen Koffer gepackt und den Wecker auf 5 Uhr gestellt.
Fr, 14.04.2017
Pünktlich um 5 Uhr ging der Wecker. Ich machte mich fertig, blätterte kurz durch die Zeitung von gestern durch (da heute ein Feiertag ist, gab es gestern eine Doppelausgabe und heute keine), trank eine Tasse Kaba und ging schließlich um 5.20 Uhr zum Bahnhof.
Der Bahnhof an sich ist alt und runtergekommen, und einen Warteraum gibt es auch nicht mehr – auch im tiefsten Winter muss man draußen warten. Früher, als ich jeden Morgen mit der Bahn die 20km zum Gymnasium gefahren bin, war der Wartesaal noch offen und beheizt, inzwischen hat die Bahn aber das Gebäude verkauft und der neue Eigentümer macht nichts daran. Es handelt sich übrigens um einen Nichtraucherbahnhof, auch wenn man das aufgrund der hunderten Kippen gar nicht glauben mag.
Pünktlich um 5.43 Uhr kommt die RB59143…
…die mich über Eichstätt Bahnhof und Ingolstadt Hbf (mit 10min fahrplanmäßigem Zwangsaufenthalt) nach München Hbf fährt – zumindest beinahe. Laut online Fahrkartenauskunft der Bahn bin ich nämlich ein paar Minuten eher am Flughafen, wenn ich in Dachau aussteige, dort die S2 bis Laim und in Laim die S1 bis zum Flughafen nehme. Seltsamerweise habe ich einen Zug erwischt, der in Neufahrn nicht geteilt wird, ich habe mir die ganze Zeit umsonst überlegt, ob ich in den vorderen oder den hinteren Zugteil einsteigen muss.
Pünktlich um 8.26 Uhr (insgesamt waren das also 2h44min Fahrtzeit – gerade die S-Bahn-Fahrt zum Flughafen zieht sich gewaltig) komme ich am Flughafen an und laufe an einem Tennisfeld vorbei zum Terminal 2. An einem der Bordkartenautomaten lasse ich mir noch die beiden Bordkarten ausdrucken und nehme dann die Rolltreppe in den ersten Stock.
Vor der normalen Sicherheitskontrolle haben sich Schlangen gebildet, und so „schummle“ ich, zücke meine Goldkarte und gehe zum leeren Gold Track neben dem First Class Check-In. Da die Meilen bei M&M landen sollen, bin ich auf dieser Reise nämlich nur als FTL unterwegs, weswegen ich auch „nur“ die Business-Lounge aufsuche. Nicht dass eine übereifrige Dame es gut meint und das Vielfliegerprogramm überschreibt. Das wäre das Letzte, was ich brauchen kann.
Nach einem kleinen Frühstück (fehlende Brezen sind mir als einziger Unterschied zur SEN-Lounge aufgefallen) und einer längeren Wartezeit (ich hätte leicht einen Zug später nehmen können, wollte aber für Unvorhergesehenes etwas Puffer haben) gehe ich 15min vor Boarding zum Gate G23.
Am Nachbargate G24 steht die D-AIDD bereit, die gleich als LH2010 nach DUS fliegen wird. Das heißt für uns leider Busgate. Im Bus stelle ich mich natürlich an die falsche Tür und muss so erstmal viele Passagiere aussteigen lassen. Bei einer 50-50 Chance nehme ich zu 100% die falsche…
Dennoch habe ich Glück und kann Koffer und Rucksack im Overhead Bin unterbringen, ersteren aber nur quer. Nach und nach füllt sich der Flieger und ich kann keinen freien Sitzplatz sehen.
Auf diesem Flug stehen Salmon oder Cheese zur Wahl, ich entscheide mich für ersteres, „Sonnenblumenbrot Lachs“ (
Weizenmischbrot mit Sonnenblumenkernen, mit Meerrettichcreme und Graved Lachs, aufgetaut), eine Coke Zero und einen Tee.
Ich mag die Embraer bei Lufthansa nicht, die Sitze sind so extrem hart und unbequem. Die 90min Flugzeit sind eigentlich schon zu lange für diese Sitze. 5min nach der Zeit landen wir im verregneten Warschau und haben zum Glück eine Gateposition. Hier ist die D-AEMB, die uns gerade hergeflogen hat, zu sehen.
Nun muss ich mich orientieren und es dauert etwas, bis ich ein Hinweisschild zur LOT Polonezlounge finde. Einen kurzen Fußweg, eine Rolltreppe nach oben und schon bin ich da.
Am Empfang wird meine FTL-Karte verlangt und durchgezogen, obwohl dieser in der Buchung hinterlegt ist, und schon bin ich drin.
Bis zum Boardingbeginn habe ich nun etwas mehr als drei Stunden Zeit. Wie eingangs schon erwähnt sind die Umsteigezeiten hier in Warschau relativ lange, aber bei dem Preis bin ich gerne bereit, dies zu akzeptieren. Ohne Loungezugang sähe das aber vermutlich anders aus.
Die Lounge ist recht voll, nachdem jemand aufstehe, schnappe ich mir aber gleich dessen Ledersessel. Zugleich ist dies einer der wenigen Plätze, an dem es eine Steckdose gibt, die hier Mangelware sind.
Hier ist der Eingang zum Elite Club Bereich in der Polonez Lounge. Als Star Gold sollte man laut Teppich auch Zugang haben, wie oben schon angedeutet bleibe ich aber im „normalen“ Bereich.
Hängesessel gibt es hier auch:
Ich nehme mir ein paar Teigtaschen und Truthahn in Currysauce und mache mich danach ans Reisebericht schreiben. Dafür kann man die Wartezeit ja ganz gut nutzen.
Im Laufe des Nachmittags bediene ich mich noch bei den Plätzchen und Süßigkeiten (ich weiß, ich sollte nicht, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach (oder so ähnlich)).
Eigentlich wollte ich wegen der neuen EU-Vorgaben zur Passkontrolle an den Schengen-Außengrenzen etwas früher zum Gate, nur machte mir mein Rechner einen Strich durch die Rechnung, denn er hatte 14 Windows-Updates selbständig heruntergeladen – und diese werden nun während des Herunterfahrens automatisch installiert. Eigentlich habe ich die Windows-Updates doch auf manuell gestellt. Komisch. Die 14 Updates brauchen tatsächlich 20min.
An der Passkontrolle ist aber nichts los, und so bin ich trotzdem überpünktlich am Gate 13, an dem die SP-LRD schon auf uns wartet – leider von der Gangway und dem Terminal verdeckt, sodass kein schönes Foto möglich ist.
Es gibt drei Boardinggruppen. Weder auf meiner mobilen, noch auf der ausgedruckten steht allerdings eine Gruppe drauf, vermutlich weil der Check-In bei Lufthansa war. Vor zwei Wochen hats bei SAS aber komischerweise geklappt und ich hatte die korrekte Boardingruppe auf der LH-Bordkarte stehen. Muss man nicht verstehen. Bei Gruppe 1 steht aber Business, Premium Economy und Star Gold ausgeschrieben dabei, sodass ich mich kurzerhand dort anstelle.
Das Boarding verzögert sich ein paar Minuten, und dann gehe ich auch schon durch Tür 1L an Bord. Bestimmt unschön für die ganzen Businessclass-Passagiere, dass alle anderen Passagiere durch die ganze Kabine laufen müssen.
Die Premium Economy hat drei Reihen in der Anordnung 2-3-2. Ich hatte mir Platz 4F, erste Reihe Premium Economy am Bulkhead und am Gang reserviert.
Der Sitzabstand am Bulkhead ist sehr gut, deutlich besser als bei Lufthansa. Nur wenn ich meine Füße ausstrecke, erreiche ich mit den Spitzen gerade so die Wand.
Die Monitore sind bei allen Sitzen in der Mittelarmlehne versteckt und müssen hochgeklappt werden. Bei den Reihen 2 und 3 gibt es zusätzlich auch noch Fußstützen.
Zwischen Economy und Premium Economy gibt es „echte“ Raumteiler mit einem Vorhang, deutlich besser als das, was Lufthansa macht.
Kissen, Decke und Wasserflasche liegen schon am Sitz bereit, In-Ear Kopfhörer werden später ausgeteilt. An jedem Platz gibt es einen USB-Stecker sowie eine Multi-Steckdose. Amenity-Kit gibt es jedoch keines. Von den 21 Plätzen sind letztendlich 12 besetzt. Die Economy war ziemlich gut gebucht mit nur wenigen freien Plätzen.
Noch während des Boardings gibt es Welcome-Drinks,
außerdem wird die Speisekarte ausgeteilt.
Als es dann „Boarding completed“ heißt, ist mein Nebensitz immer noch frei. So soll es sein. Der Kapitän begrüßt uns; es sind drei Piloten im Cockpit und die Flugdauer soll 9h30min betragen.
Der Push-Back erfolgt mit etwas Verspätung, und das Rollen zur Landebahn und das Warten, bis wir endlich abheben dürfen dauert so lange, dass ich um 17.15 Uhr sogar noch für meinen ersten Rückflug MKE-ORD morgen einchecken kann, vorhin in der Lounge ging nämlich nur der Hinflug. Um 17.25 Uhr heben wir schließlich bei strömendem Regen und starkem Wind ab.
Als die Anschnallzeichen erloschen sind mache ich mich erstmal auf Toilettensuche. Das ist der große Nachteil, denn die Premium Economy teilt sich die Toiletten mit der Economy und hat keine eigenen, sodass man immer durch den Vorhang nach hinten laufen muss.
Zuerst gibt es ein heißes Tuch gefolgt von einer Getränkerunde mit Erdnüssen.
Die Auswahl im IFE ist nicht allzu gut, ich entdecke aber gleich Rogue One. Zwar müsste amazon.co.uk am Dienstag die Blu-Ray liefern, dennoch schaue ich ihn mir jetzt schon mal an. Kurze Zeit später wird das Essen ausgeteilt. Der Service in der Premium Economy erfolgt dabei von einem eigenen Wagen aus, der zuerst den anderen und dann meinen Gang bedient.
Ich habe mich für Pork entschieden, doch der Flugbegleiter entschuldigt sich, denn wegen Karfreitag gäbe es heute nur Lachs, der aber auch sehr gut sei. Warum haben sie dann überhaupt die Karte ausgeteilt? Ich sage ihm, dass ich nicht der größte Lachs-/Fischfan bin (ab und zu geräucherter Lachs ist OK, zu viel mag ich aber auch nicht), und so entschuldigt er sich noch mal und bittet mich um ein paar Minuten Geduld, da er schaut, ob er mir ein Essen aus der Businessclass organisieren kann. Nach 5min kommt er dann tatsächlich mit Truthahn zurück. Ich bin beeindruckt.
Da der Nebensitz frei ist, klappe ich dessen Monitor auch hoch und schaue links auf meinem Monitor den Film und habe rechts die Karte im Blickfeld.
Schließlich werden noch Kaffee, Tee und Schnäpse angeboten und die Kabine schließlich abgedunkelt. Nach dem Ende von Rogue One döse ich etwas und schaue mir dann mangels Alternativen Sing! an, den ich vor einiger Zeit bereits im Kino gesehen habe.
Ab und zu geht eine Flugbegleiterin mit einem kleinen Snackkorb durch; dieser steht ansonsten in der Galley. Leider stehen dort keine Getränke bereit (weitere Runden gab es auch nicht), sodass man immer die Flugbegleiter suchen und bitten muss.
Danach schaue ich mir noch The Dark Knight Rises an. Zwei Stunden vor Landung geht das Licht wieder an, es gibt ein weiteres heißes Tuch, Getränke und schließlich ein weiteres Essen, das mit dem auf der Karte nichts zu tun hat. Bei dem direkt neben der Tasse handelt es sich übrigens um Shrimps.
Schon 40min vor Landung werden wir aufgefordert, die Monitore zu verstauen, sodass ich mit dem Film nicht ganz fertig werde. Muss ich ihn mir halt auf dem Rückflug zu Ende anschauen.
Ich habe mich kurzerhand ans Fenster umgesetzt. Anflug auf Chicago
Wir landen um 19.50 Uhr im regnerischen Chicago, und auch die Polen scheinen nach der Landung gerne zu klatschen.
Während wir rollen, kaufe ich mir direkt einen 24h 50MB Datenpass und checke direkt für den zweiten Flug morgen ein.
Die Rollwege sind relativ lang, und so kann ich den Flieger erst um 20.07 Uhr durch 2L verlassen. Dank Global Entry geht die Einreise in Nullkommanix (sonst ist trotz der späten Stunde recht viel los), und so bin ich schon um 20.11 Uhr im AirTrain vom Terminal 5 zu Terminal 2. Auf der Fahrt checke ich die Hotelbuchung und sehe, dass ich von meinem gebuchten King auf ein Runway View 1 King Bed pre-upgegradet wurde. Am Terminal 2 steige ich schließlich aus und laufe zum Hilton rüber.
Am Check-In muss ich kurz warten und bekomme dann ein Zimmer im obersten, zehnten Stock. Upgrade wird aber keines erwähnt. Für das WLAN bekomme ich einen Gutscheincode, und fürs Frühstück gibt es zwei Voucher. Mit dem Lift fahre ich hoch und bin um 20.20 Uhr schließlich im Zimmer. Gar nicht mal so schlecht.
Der Runway View
Das Zimmer
Das Bad
Ich deponiere meine Sachen im Zimmer und laufe dann direkt zum Terminal 2 rüber, ab dem mein Flug nach MKE morgen früh abfliegen soll. Dort hat der Check-In aber schon geschlossen, sodass ich zum Terminal 1 weiterlaufe und mir dort die vier Bordkarten ausdrucken lasse. Im Erdgeschoss kaufe ich mir bei einem Hudson News eine Diet Coke Caffeine Free (also schwarzes Wasser) – $3.39+tax für knapp 600ml.
Forist A320Family hat mich noch gebeten, ihm eine Chicago-Starbuckstasse mitzubringen, und so kaufe ich diese gleich im Starbucks bei der Gepäckausgabe im Terminal 1.
Zurück im Zimmer packe ich den Koffer aus und stelle meinen Wecker auf 5.30 Uhr. Anschließend schreibe ich den Tripreport weiter. Das Internet ist mit 2,8 MBit/s up&down übrigens recht langsam - ich würde mich nicht trauen, das als Premium zu verkaufen. Selbst für Standard halte ich das zu langsam.
Danach lege ich mich dann gleich hin in der Hoffnung, direkt einschlafen zu können.