Tag 10 - Flug 8 WAW-MUC
Wir fanden trotz der vier Stunden Zeitdifferenz zwischen den Malediven und Polen überraschend gut zurück in die mitteleuropäische Zeit. So konnten wir erneut das sehr gute Frühstücksbüffet des Renaissance genießen.
Nachdem wir am Vorabend einen Meetingraum in der Lounge entdeckt hatten, hatte ich diesen für den heutigen Tag reserviert. Ich überließ +1 unser Zimmer und verbrachte den Vormittag, Mittag und frühen Nachmittag arbeitenderweise in jenem Meetingraum.
Nachdem uns der angefragte Late-Check-Out gewährt wurde, checkten wir entsprechend erst am Nachmittag aus, überquerten die Straße und waren auch schon wieder im Terminalgebäude des Chopin-Flughafens Warschau. Dort suchten wir den Check-in-Bereich für Statuspassagiere und Business Class auf, wo wir ohne Wartezeit unsere Koffer abgeben konnten. Auch das Passieren der Fast-Track-Sicherheitskontrolle, die wir von unserem Flug von WAW nach IST schon kannten, kostete keine Wartezeit.
So erreichten wir die LOT Lounge Polonez nur wenige Minuten, nachdem wir das Hotel verlassen hatten. Das Speisenangebot war recht gut, wenngleich zum Zeitpunkt meines Fotos das Chili con Carne gerade aus war.
Die Lounge war recht voll und auch wenn ich diese schon oft besucht hatte, fragte ich mich, was die Zugangsregeln für die angeschlossene Elite Lounge seien. Das letzte Mal hatte ich diese Details bei meinem ersten Besuch als FTL geprüft und damals festgestellt, dass ich keinen Zutritt hatte. Wir fragten, ob ein *A Gold uns qualifizieren würde, was bejaht wurde, sodass wir von der regulären Business Lounge in die Elite Lounge wechselten. Auch die Elite Lounge war relativ voll, aber sollten wir hier dennoch bessere Plätze finden können. Das Speisen und Getränkeangebot war hier tatsächlich etwas umfangreicher und hochwertiger. Ich bediente mich vor Allem an den lokalen Likören auf Vodkabasis.
Zur Unterhaltung trug ein typischer Businesskasper bei, der über seine Airpods in einer Lautstärke telefonierte, dass dies die gesamte Loung mithören konnte. Man arbeitete an einem Millionenprojekt und managte dieses natürlich ganz souverän. Nach dem dienstlichen Telefonat wurde noch mit einem Handwerker telefoniert, da es offenbar Probleme mit dem Bodenbelag beim privaten Renovierungs- / Neubauprojekt gab. Als dann der LOT-Flug nach BER auf Boarding wechselte, packte der gute Mann recht hektisch seine Sachen zusammen und es wurde deutlich ruhiger in der Lounge.
Wir begaben uns einige Momente später, ein wenig vor der geplanten Boardingzeit, zum angegebenen Gate, wo eine Embraer 195 bereit stand.
Am Nachbargate sollte zeitgleich ein Flug in unsere alte Heimat gehen.
Wenige Minuten später startete dann auch das (Priority) Boarding und wir konnten als Erste die gut zehn Jahre alte Embraer betreten.
Von meinem Sitzplatz konnte ich vorerst ein letztes Mal auf einen Dreamliner der LOT blicken.
Der Abflug erfolgte pünktlich. Dennoch gab es auch auf diesem Flug nur etwas kostenloses Wasser und Gebäck wahlweise mit Spinat- oder Obstfüllung. Die kostenpflichtige Sky Bar wurde erneut nicht angeboten.
Zu meiner Freude landeten wir nicht nur ca. zwanzig Minuten vor der Zeit in München sondern parkten auch am Hauptgebäude, obwohl LOT meist am Satelliten abgefertigt wird.
Etwas ernüchternder war dann die Gepäckausgabe. 15 Minuten nach Ankunft am Gate war die Gepäckausladung noch "in Arbeit".
Weitere zehn Minuten später wechselte die Anzeige auf "läuft", aber es kam kein Koffer.
Ca. eine halbe Stunde nach Ankunft konnten wir dann unseren ersten Koffer und kurz darauf den Zweiten entgegen nehmen.
Wir waren gerade aus dem Sicherheitsbereich, als +1 feststellte, dass sein Koffer nicht richtig rollte. Er schaute nach und musste feststellen, dass die Hartschale rund um eines der vier Räder komplett gebrochen und gerissen war. Während ich bereits zur S-Bahn lief, machte sich +1 zum LH-Kundenservice-Center auf, nur um wenige Minuten nach mir in der S-Bahn anzukommen und mir zu berichten, wie hochnäsig und abweisend man ihn dort behandelt hätte, da man Gepäckschäden angeblich nur online melden könne.
Die S1 startete zwar fast pünktlich am Flughafen, aber da der Zugteil aus Freising fast zehn Minuten verspätet war, war es mal wieder eine unangenehm lange Wartezeit in Neufahrn. So war es dann kurz vor 20 Uhr, als wir endlich zu Hause eintrafen, wo uns der Alltag mal wieder (temporär) erwartete.