moin,
ich staune immer wieder, über unsere heutige Gesellschaft und das "vereinzelte" Denken von lautstarken Individualisten, mit dem Leitsatz: "Gibst Du mir nichts - dann gebe ich Dir auch nichts!"
Warum soll, oder muss immer alles von einer direkten Gegenleistung abhängen - warum?
Es geht um eine plötzliche und unerwartete "Notfallsituation" an Board eines Flugzeuges, welches eben nicht einmal rechts ranfahren kann und dort anhält. Es geht um die Mithilfe, dem vor Ort erkrankten Patienten, kurzfristige Hilfe zu Teil kommen zu lassen und die vor Ort befindlichen medizinischen Laien mit seinen Fachkenntnissen zu unterstützen!
Jedem ist es selbst überlassen, sich einen Sticker oder Anhänger an den Koffer zu hängen, erschreckend finde ich es aber, wenn der einzelne sich darüber aufregt das er selbst nicht genügend mit seinem Vielfliegerstatus bei der Airline honoriert wird, aber in einem Notfall, seine praktischen Fähigkeiten gegenüber Dritten unter Verschluss hält, weil der Wert der Gegenleistung noch nicht ausgehandelt wurde.
An dieser Stelle krankt unsere Gesellschaft akut..., ich persönlich helfe aus Überzeugung und werde einen Notfall an Board solange betreuen, bis dieser entweder kein Notfall mehr ist oder an das landgebundene Rettungsmittel übergeben wurde. Ich werde auch nicht, bei einer kleinen Diarrhoe den Pat. über 10 Std. Händchen halten weil sich dieser unpässlich fühlt, aber eine kurze Anamnese (zur eigenen Sicherheit) werde ich jederzeit machen (können).
Es sollte doch schon in meinem eigenen Interese sein, dass der befindliche Flug:
a) sein Ziel pünktlich erreicht
b) ich nicht der unnötigen Gefahr einer zusätzlichen Landung+Start ausgesetzt werde
c) der Service nicht unterbrochen werden muss + zusätzliche Unruhe an Board
d) ich mich nicht strafrechtlich wegen Unterlassens etc. zu verantworten habe
Ich habe kein Verständnis für med. Vollprofis die sitzen bleiben und auf Schlafmodus schalten, wenn nebenan die Crew am kämpfen ist, und eine verzweilfete Durchsage nach der anderen gemacht wird, um Hilfe an Board zu finden.
Sicher freut sich die Airline wenn sie Hilfe an Board haben und nicht zwischenlanden müssen, aber dieses bewusst zu provozieren, um nicht helfen zu müssen, ist doch sehr erschreckend!
Man hat hier irgendwann mal einen Beruf erlernt, welcher bei einem Notfall an Board - dringend - gebraucht wird, als Ausrede die Gewinnseite bei den Airlines vorzuschieben, weil man ja nicht weiss - was man davon im nachinein tatsächlich zu erwarten hat, ist wohl mehr als armselig.
Was jeder an seinen Koffer hängt, ist jedem selbst überlassen. Ich hänge mir privat auch nichts um, um permanentes Angequatsche auf den Airports zu vermeiden, aber trotzdem hat die Crew Kenntnis darüber, das ich im Notfall für sie an Board verfügbar bin. Wegschauen könnte ich mit meiner Einstellung nicht vereinbaren, aber wie ich nun wieder gelernt habe - andere schon.
Es steht doch auch jedem frei, der Airline hinterher, eine persönliche Rechnung für seine erfolgte Dienstleistung an Board zu präsentieren!
Doch ab Rechnungsstellung sollte jeder wissen, dass dann die Enthaftung der Airline "nichtig" geworden ist und man wie im wirklichen Leben zu 100% im Regress gegenüber des Pat., der Airline und allen Dritten steht, weil mit der eingeforderten Honorierung die Freiwilligkeit der erbrachten Leistung hinfällig wurde.
gruß insel
PS: Ich lehne das Registrierungsverfahren der LH strikt ab, aus div. Gründen und verzichte dafür auch gerne auf die Meilen für die Anmeldung. Aber, sich anmelden um Meilen abzugreifen und dann sich dann über den Anhänger aufzuregen, naja...