Häufung von Flugunfällen nach Corona

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Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
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VIE
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Der Absturz in Karachi hat mich zum Nachdenken angeregt. Ist nach der Corona Krise mit einer Häufung von Flugunfällen zu rechnen? Bekanntlich ist es ja nicht gut, wenn Flugzeuge lange stehen, andererseits haben Piloten weniger Praxis und Routine wenn sie nur im Simulator fliegen. Passieren dadurch mehr Fehler? Im Straßenverkehr kommt es mir ähnlich vor, die Leute fahren wie die Traummännlein, mehrere schwere Unfälle haben sich in den letzten Tagen in AT gehäuft. Ist so ein Phänomen auf die Luftfahrt übertragbar?
 

flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.169
512
HOQ/NUE/CGN
Ich will es nicht hoffen, aber der Gedanke kam mir auch schon. Einerseits die langen Stehzeiten und evtl. nicht bei jeder Airline entspr. Wartung und dann die fehlenden Flugstunden der Piloten.
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
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Hamburg
Ryanair investiert sicher viel Geld für Wartung in der Corona Krise. Da würde ich mir keine Sorgen machen
 
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alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.364
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GIB | BER
Sorry, aber Ryanair ist eine der wenigen Airlines die überhaupt noch Geld haben (und deren Maschinen ich auch ohne Passagierverkehr regelmäßig kurz fliegen sehe).
Das ist also wieder mal das übliche Ryanair-Bashing einfach nur weil man Ryanair eben doof finden muss.

Die LH ist natürlich weiterhin super, auch wenn sie trotz ihrer Mondpreise nur durch Staatshilfen überleben konnte.
 

sveli

Aktives Mitglied
01.08.2017
175
1
TXL
Vielen Dank für die Frage.
Den Gedanken hatte ich auch schon. Bin gespannt, was hier für Infos dazu kommen.
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
8
Great Circle
Flugzeuge sind weniger ein Problem, die können durch entsprechende Wartungsprogramme fit gehalten werden.

Heikler wird es beim Cockpit. Dort geht die Übung verloren und wer auf der Langstrecke fliegt und schon im Normalbetrieb wenig TKOF und LDG verbuchen kann, fällt jetzt schnell mit der 90-Tage-Regelung raus und muss in den Simulator. Nun kann man als Airline versuchen alle Crews rotierend fir zu halten oder man lässt einen kleinen Teil weiter fliegen (meistens das Instruktions-Corps) und der Rest muss bei "Wiederinbetriebnahme" nachgeschult werden.

Keine der beiden Lösungen ist optimal...
 

chtschan

Erfahrenes Mitglied
16.01.2017
1.093
282
Berner Oberland
Darum fliegt LX zum Beispiel nächsten Freitag ZRH-LHR-ZRH mit A330. Glaube nicht dass die Kiste auch nur 30% ausgelastet sein wird. Werde berichten
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.488
16
Farewell City
Die Frage ist berechtigt.

Nur: Sie impliziert schon etwas, dass man mit der trivialen Antwort "aus der Praxis" nicht entkräften können wird. Dann passiert das, was menschlich ist: Wenn die Antwort nicht in einem Mindestmaß der persönlichen Erwartung entspricht, dann sorgt sie nicht für Linderung der Ungewissheit. Sie steigert sie.

Kaum ein mir einigermaßen bekanntes Thema ist derart für vorgenannten Mechanismus empfänglich wie das Thema Flight Safety.

Meine 5 cents:

Die Corona Krise wird vielleicht einen Impact haben, der darauf zurueck zu führen ist dass eine Reihe von Piloten wirtschaftliche Zwänge haben, die Druck ausüben.

Damit ist aber nicht das übliche Lamentieren über irgendwelche - angeblich so unglückliche Verkehrsflugzeugführer bei Ryanair, Wizzair gemeint. Also die, die nach Meinung vieler hier keinen Arbeitgeber, sondern einen Zuhälter haben.

Ich kenne Piloten aus großen Flugbetrieben mit sehr ordentlichen Einkommen die extremen wirtsch Druck haben - - unabhängig von Corona.


Das Thema Flugzeug "rosten" ein, wenn sie am Boden stehen: Also ich bin recht gut vertraut mit Flugbetrieben, in denen Flugzeuge netzwerkbedingt nur eine sehr geringe Stundenzahl p.a. in der Luft sind - ja, es ist korrekt, dass "stehen" Flugzeugen nicht per se gut tut (was in der Hauptsache mit der Feuchtigkeit zu tun hat). ABER ich würde das nicht als "sicherheitsrelevant" einschätzen.


Das Thema "Piloten" rosten: Wiederum gibt es eine Reihe von Verkehrspiloten die per anno mit nur 250 - 350 Stunden (in Vollzeit*) in der Luft sind - oft haben die noch einen anderen Job, in ganz anderen Bereichen. Ich würde sagen, dass das sicher machbar ist. Schlechte Piloten sind mit oder ohne Stunden schlecht - und werden i.d.R. mit mehr Stunden auch nicht besser.


Wir hatten das hier ja schon oft, wie schwer "das Fliegen" eigentlich ist: Ich bin schon immer der Ansicht, dass es viel leichter ist als sich die meisten Menschen vorstellen.


Ich schätze das Risiko durch Corona folglich klein ein... Der alljährliche Ramadan dürfte einen periodisch groesseren Einfluss haben zB wobei immernoch insignifikant.


Tatsächlich erwarte ich aber auch Konsequenzen: Zum Bleistift zu später Check In, weil der Herr Kapitän den Weg zum Crew Parkplatz nicht mehr gefunden hat.

Happy Landings - - - die vielleicht ein wenig härter ausfallen nach Ende der Krise :eek:(y)

*mit einem guten Gehalt (also so gut, dass der deutsche Durchschnittsarbeitnehmer mit dieser Summe in der Tasche nicht einen weiteren Job machen würde).
 
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freddie.frobisher

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23.04.2016
6.507
6.373
Das Risiko eines Unfalls wird sicherlich etwas steigen - wie sehr, das kann ich beim besten Willen nicht abschätzen. Im Gegenzug wird es aber noch länger dauern, bis das Flugaufkommen dem Niveau von vor Corona entspricht. In Summe werden damit wohl nicht mehr Flugzeuge vom Himmel fallen.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
3.997
114
MUC
Das Risiko eines Unfalls wird sicherlich etwas steigen - wie sehr, das kann ich beim besten Willen nicht abschätzen. Im Gegenzug wird es aber noch länger dauern, bis das Flugaufkommen dem Niveau von vor Corona entspricht.

Andererseits könnte ein geringeres Flugaufkommen auch weniger Verspätungen, weniger Slotbeschränkungen, weniger Funkverkehr, weniger andere Flugzeuge am Boden und in der Luft bedeuten und somit weniger Druck und Stress für die Piloten.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass wir eine statistisch signifikante Zunahme von Flugunfällen sehen werden. Es könnte allerdings sein, dass jeder kleine Unfall, der ansonsten weitgehend unbemerkt geblieben wäre, nun von den Medien aufgegriffen und mit Corona in Verbindung gebracht wird, wodurch gefühlt ein höheres Risiko wahrgenommen würde.
 

RayJo

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13.01.2018
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Vielleicht ist ja nicht alles schlecht in der Corona Zeit und etliche die bis März im Hamsterrad unterwegs waren, konnten sich nun auch ein wenig Auszeit gönnen und sich somit mental stärken und nun mit voller Aufmerksamkeit wieder im wahrsten Sinne des Wortes starten. Betrifft ggf. auch die Flugüberwachung.
 
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Flo86

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24.06.2017
1.284
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VIE
Also das Thema von Piloten mit wenigen Flugstunden sehe ich differenzierter. Erstens ist die Routine nicht so groß, dadurch verlangen gewisse Tätigkeiten mehr Konzentration und andere werden vernachlässigt. Ich glaube aber, dass Nebeneffekte wie wirtschaftlicher Druck, Sorgen etc... in der Masse (betrifft ja viele Piloten) in Summe schon einen Einfluss haben. Wird vermutlich durch positive Effekte wie weniger Verkehr etc... ausgeglichen, ein mulmiges Gefühl bleibt aber bestimmt bei meinem ersten Flug post CoViD.
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
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Vielleicht ist ja nicht alles schlecht in der Corona Zeit und etliche die bis März im Hamsterrad unterwegs waren, konnten sich nun auch ein wenig Auszeit gönnen und sich somit mental stärken und nun mit voller Aufmerksamkeit wieder im wahrsten Sinne des Wortes starten. Betrifft ggf. auch die Flugüberwachung.
Also im Straßenverkehr habe ich genau Gegenteiliges bemerkt. Speziell nach dem Lockdown viele haarsträubende Szenen, es wird nicht aufgepasst, die Leute sind unkonzentriert oder es wird mit zu geringer Geschwindigkeit abgebogen usw... Vermutlich schärft Stress doch die Sinne in gewisser Weise.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
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Vielleicht ist ja nicht alles schlecht in der Corona Zeit und etliche die bis März im Hamsterrad unterwegs waren, konnten sich nun auch ein wenig Auszeit gönnen und sich somit mental stärken und nun mit voller Aufmerksamkeit wieder im wahrsten Sinne des Wortes starten. Betrifft ggf. auch die Flugüberwachung.


Gerade bei Personal in der Luftfahrt denke ich, dass die sehr frühzeitig den Stecker ziehen, wenn sie sich überlastet fühlen und bei ihrer Arbeit die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können. Dafür braucht es keine Situation wie diese.
 

born2fly

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
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2.681
FRA
Gerade bei Personal in der Luftfahrt denke ich, dass die sehr frühzeitig den Stecker ziehen, wenn sie sich überlastet fühlen und bei ihrer Arbeit die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können.

Hahahaha! Aufgrund ihrer Umsicht und ihres Verantwortungsbewustseins wird fliegendes Personal (leider) auch immer wieder positiv auf Alkohol getestet...
 

alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.364
1.252
GIB | BER
Speziell nach dem Lockdown

Ich hoffe du schreibst von Österreich. Deutschland hatte nie auch nur im Ansatz einen Lockdown.

Hahahaha! Aufgrund ihrer Umsicht und ihres Verantwortungsbewustseins wird fliegendes Personal (leider) auch immer wieder positiv auf Alkohol getestet...

Welche random Bevölkerungsgruppe oder Berufsgruppe wird das nicht?
Selbst bei Kindern kam das schon vor.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
...

Wir hatten das hier ja schon oft, wie schwer "das Fliegen" eigentlich ist: Ich bin schon immer der Ansicht, dass es viel leichter ist als sich die meisten Menschen vorstellen.

....

Im Normalbetrieb wird das vermutlich genau so sein. Es sind die wenigen kritischen Situationen, wo es darauf ankommt, einen Voll-Profi vorne sitzen zu haben. Gab ja in der Vergangenheit immer wieder spektakuläre Beispiele dafür.
 

born2fly

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
5.545
2.681
FRA
Welche random Bevölkerungsgruppe oder Berufsgruppe wird das nicht?
Selbst bei Kindern kam das schon vor.

Eben! Ich wollte damit - als Antwort auf den Post von Leon8499 - ja genau zum Ausdruck bringen, dass fliegendem Personal Überlastung/Sicherheit häufig ebenso egal sind bzw. vernachlässigt werden, wie Kindern der Sand in den Schuhen wenn sie auf dem Spielplatz sind...
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
186
Südbaden
Oder sehen wir es anders, auch wenn es vielleicht zynisch klingt:
Durch Corona lässt sich wieder die Spreu vom Weizen trennen. Zu viele letztlich eher sinistre Personalien haben es zuletzt in die Cockpits geschafft. Das dürften die ersten sein die gehen müssen. Eine Bereinigung an dieser Stelle ist schon länger überfällig.