Selbstanzeige Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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3.048
FRA
Genau diesen Punkt vermisse ich immer in den Diskussionen, wenn das Argument kommt, die "Reichen" könnten ja so leicht Deutschland verlassen. Bei den Amis muss man auch ordentlich Geld zahlen, wenn man die Staatsbürgerschaft aufgeben will

D.h. der Staat soll wieder eine Art Mauer rund um Deutschland einrichten, und an der Auswanderung von Reichen und Fähigen richrtig viel Geld verdienen, wie damals die DDR?

Und historische Erfahrungen mit der Zwangsausbürgerung in Deutschland sind so schlecht, dass ich es merkwürdig finde, dass das Thema überhaupt halbwegs ernst angesprochen wird.
 
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armagri

Erfahrenes Mitglied
15.10.2010
506
239
BRN
Es sollen erstmal die Firmen wie Ikea, Starbucks etc., die in Deutschland erhebliche Gewinne erwirtschaften hier mehr Steuern abführen und es sollte endlich unterbunden werden, dass durch geschickte Firmenkonstellationen nur ein kleiner Anteil unserem Staat zukommt .
Das ist genau so eine Aussage, die eine von mir aus gesehen eine fragwürdige (falsche) Grundannahme hat: (Möglichst viele) Steurn zahlen ist kein Selbstzweck. Das Eigentumsrecht muss im Zentrum stehen, der Staat soll nur soviel den Bürgern wegnehmen, wie er für die vom Wähler legitimierten Aufgaben unbedingt braucht; primär muss das erwirtschaftete Kapital (Gewinn) beim Leistungserbringer bleiben.
 

Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.131
21
Und mit welchem Pass reist du dann? Denn ich kenne kein Land welches dir bei Neuansiedlung direkt eine Staatsbuergerschaft gibt.

So lange gilt es dann als Expats. ;-)

Wobei das ja dann auch schwer zu prüfen ist, es besteht ja die Möglihkeit zumindest bei uns in der Firma max. 5 Jahre als Expats eingesetzt zu werden in einem Land, danach besteht aber die Möglichkeit in ein anderes Land zu gehen und die 5 Jahre starten wieder von vorne.
 

nice

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08.05.2009
882
11
Das ist genau so eine Aussage, die eine von mir aus gesehen eine fragwürdige (falsche) Grundannahme hat: (Möglichst viele) Steurn zahlen ist kein Selbstzweck. Das Eigentumsrecht muss im Zentrum stehen, der Staat soll nur soviel den Bürgern wegnehmen, wie er für die vom Wähler legitimierten Aufgaben unbedingt braucht; primär muss das erwirtschaftete Kapital (Gewinn) beim Leistungserbringer bleiben.
prinzipiell hast Du Recht, nur ist für den Mittelständler (ich kann nur aus der Sicht eines kleinen Betriebes sprechen, 8 Angestellte) die Abgaben/Steuerlast sehr hoch . Ich habe keinerlei Möglichkeiten (will ich auch nicht) meinen Firmensitz ins Ausland zu verlegen, ich kann keine Holdings gründen etc. Sorry, hört sich wahrscheinlich überheblich an, aber ich fühle mich als "kleiner" Leistungserbringer in dieser Gesellschaft und kann teilweise nur darüber staunen wie Subventionen/Steuereinnahmen in diesem Land verpulvert werden. Ich empfinde es aus meiner Sicht als ungerecht, wenn ausländische Firmen hier ein sehr gutes Investitionsumfeld bekommen ( durch unsere Steuern) und dann hier keine oder nur wenig Steuern aus den erwirtschafteten Gewinnen abführen müssen.


i
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.464
46
prinzipiell hast Du Recht, nur ist für den Mittelständler (ich kann nur aus der Sicht eines kleinen Betriebes sprechen, 8 Angestellte) die Abgaben/Steuerlast sehr hoch . Ich habe keinerlei Möglichkeiten (will ich auch nicht) meinen Firmensitz ins Ausland zu verlegen, ich kann keine Holdings gründen etc. Sorry, hört sich wahrscheinlich überheblich an, aber ich fühle mich als "kleiner" Leistungserbringer in dieser Gesellschaft und kann teilweise nur darüber staunen wie Subventionen/Steuereinnahmen in diesem Land verpulvert werden. Ich empfinde es aus meiner Sicht als ungerecht, wenn ausländische Firmen hier ein sehr gutes Investitionsumfeld bekommen ( durch unsere Steuern) und dann hier keine oder nur wenig Steuern aus den erwirtschafteten Gewinnen abführen müssen.

Das gilt aber nunmal nicht für UH - der ist eher "einer von uns" :)

Und hat sich mit seinen Auslandsaktivitäten halt vertan :)
 

Jack_Donaghy

Erfahrenes Mitglied
14.04.2012
625
0
CGN
Das Starbucks in Deutschland erhebliche Gewinner erwirtschaftet wage ich zu bezweifeln.

Wirklich nicht? Zwar werden hohe Mietpreise (oft Prime-Locations) das Ergebnis etwas belasten, aber auf der anderen Seite erscheinen mir die Läden subjektiv immer sehr gut frequentiert. Zudem sind die Preise im Vergleich zu anderen Kaffees recht hoch. Die Produkte erscheinen mir auch nicht übermäßig hochwertig und durch Economies of Scale im Einkauf sollten doch gute Preise und daher Margen zu erwirtschaften sein.
Überdurchschnittliche Löhne werden sicher auch nicht gezahlt, aber habe von Gastro nicht sehr viel Ahnung!
 

armagri

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15.10.2010
506
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BRN
prinzipiell hast Du Recht, nur ist für den Mittelständler (ich kann nur aus der Sicht eines kleinen Betriebes sprechen, 8 Angestellte) die Abgaben/Steuerlast sehr hoch . Ich habe keinerlei Möglichkeiten (will ich auch nicht) meinen Firmensitz ins Ausland zu verlegen, ich kann keine Holdings gründen etc. Sorry, hört sich wahrscheinlich überheblich an, aber ich fühle mich als "kleiner" Leistungserbringer in dieser Gesellschaft und kann teilweise nur darüber staunen wie Subventionen/Steuereinnahmen in diesem Land verpulvert werden. Ich empfinde es aus meiner Sicht als ungerecht, wenn ausländische Firmen hier ein sehr gutes Investitionsumfeld bekommen ( durch unsere Steuern) und dann hier keine oder nur wenig Steuern aus den erwirtschafteten Gewinnen abführen müssen.


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Deshalb musst Du Dich politisch dafür einsetzen, dass die Steuerlast für kleine und mittelständische Unternehmen auf ein gleich tiefes Steuerniveau wie die ausländischen abgesenkt werden oder, wenn Du eben nicht auch ins Ausland gehen willst, Dich mit der Situation abfinden. Sorry, sehe da sonst keine Alternativen... :(
 
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Jack_Donaghy

Erfahrenes Mitglied
14.04.2012
625
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CGN
prinzipiell hast Du Recht, nur ist für den Mittelständler (ich kann nur aus der Sicht eines kleinen Betriebes sprechen, 8 Angestellte) die Abgaben/Steuerlast sehr hoch . Ich habe keinerlei Möglichkeiten (will ich auch nicht) meinen Firmensitz ins Ausland zu verlegen, ich kann keine Holdings gründen etc. Sorry, hört sich wahrscheinlich überheblich an, aber ich fühle mich als "kleiner" Leistungserbringer in dieser Gesellschaft und kann teilweise nur darüber staunen wie Subventionen/Steuereinnahmen in diesem Land verpulvert werden. Ich empfinde es aus meiner Sicht als ungerecht, wenn ausländische Firmen hier ein sehr gutes Investitionsumfeld bekommen ( durch unsere Steuern) und dann hier keine oder nur wenig Steuern aus den erwirtschafteten Gewinnen abführen müssen.


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Sehe ich genauso und daher kann ich es verstehen, dass aber doch Unternehmen, selbst Kleinere, versuchen ihren Sitz ins Ausland zu verlagern. Es geht da auch nicht nur um die Gier nach mehr Profit, sondern meist um bessere Wettbewerbsfähigkeit. Gerade Unternehmen, die im internationalen Umfeld konkurrieren müssen, leiden meiner Meinung nach an hohen Steuerlasten in D! Subventionen bekommt man in der Praxis auch eher ein Großkonzern oder Mid-Cap und kein small-cap Unternehmen!
 
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08.05.2009
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Deshalb musst Du Dich politisch dafür einsetzen, dass die Steuerlast für kleine und mittelständische Unternehmen auf ein gleich tiefes Steuerniveau wie die ausländischen abgesenkt werden oder, wenn Du eben nicht auch ins Ausland gehen willst, Dich mit der Situation abfinden. Sorry, sehe da sonst keine Alternativen... :(
Ich habe mich mal politsch engagiert, bin aber nur in den Schulträgerausschuss gekommen:(
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.464
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Wirklich nicht? Zwar werden hohe Mietpreise (oft Prime-Locations) das Ergebnis etwas belasten, aber auf der anderen Seite erscheinen mir die Läden subjektiv immer sehr gut frequentiert. Zudem sind die Preise im Vergleich zu anderen Kaffees recht hoch. Die Produkte erscheinen mir auch nicht übermäßig hochwertig und durch Economies of Scale im Einkauf sollten doch gute Preise und daher Margen zu erwirtschaften sein.
Überdurchschnittliche Löhne werden sicher auch nicht gezahlt, aber habe von Gastro nicht sehr viel Ahnung!

Wirklich nicht

Die letzten im Bundesanzeiger veröffentlichen Zahlen von Starbucks Coffee Deutschland sind entsprechend schlecht: 20,7 Millionen Euro Verlust machte die Kaffeehauskette demnach im Geschäftsjahr 2008/2009. Insgesamt belaufen sich die Schulden auf 70,1 Millionen Euro.

stammt aus diesen Artikel, ansonsten ein wenig googeln,
Starbucks expandiert in Deutschland - Dann br
Starbucks ist in D keine Erfolgsgeschichte.
 
E

embraer

Guest
Solange der Deutsche eine riesige Erwartungshaltung an den Staat hat (kostenlose Autobahnen, jeder erhält einen Kita Platz, Universitäten fast kostenlos...) wird sich auch an den hohen Steuern nichts ändern. Die Reichen können nicht endlos gemolken werden, sonst hauen sie ab (unschön, kann aber nicht verhindert werden, ausser mit militärischen/polizeilichen Mitteln wie zur Zeiten der DDR), die Armen können keine Steuern zahlen (sie haben ja nix) und der Mittelstand/Mittelständler muss dann eben hinhalten, mit einer erdrückenden Steuerlast. Ich selber erachte die Situation für den Mittelstand in Deutschland als äusserst schwierig. Ich kenne aber auch die Lösung nicht, ehrlich gesagt.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Das ist genau so eine Aussage, die eine von mir aus gesehen eine fragwürdige (falsche) Grundannahme hat: (Möglichst viele) Steurn zahlen ist kein Selbstzweck. Das Eigentumsrecht muss im Zentrum stehen, der Staat soll nur soviel den Bürgern wegnehmen, wie er für die vom Wähler legitimierten Aufgaben unbedingt braucht; primär muss das erwirtschaftete Kapital (Gewinn) beim Leistungserbringer bleiben.

Glaube eher es war gemeint, dass Unternehmen, die am deutschen Endverbraucher verdienen genau diesen Verdienst auch komplett in Deutschland versteuern sollten.
 
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skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Starbucks ist in D keine Erfolgsgeschichte.

Was nicht verwunderlich ist wenn man sich die Preise ansieht und was man beim Baecker nebenan fuer eine Tasse Kaffee bezahlt. Entweder sind die Deutschen doch noch halbwegs bei Verstand oder es gibt nicht genug Yuppies die fuer ihren doppelt gerührten, 3x geschwenkten Grande decaf mit laktosefreier Ziegenmilch 7 EUR bezahlen wollen.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.464
46
Was nicht verwunderlich ist wenn man sich die Preise ansieht und was man beim Baecker nebenan fuer eine Tasse Kaffee bezahlt. Entweder sind die Deutschen doch noch halbwegs bei Verstand oder es gibt nicht genug Yuppies die fuer ihren doppelt gerührten, 3x geschwenkten Grande decaf mit laktosefreier Ziegenmilch 7 EUR bezahlen wollen.

Wie wahr, wie wahr - dumm auch von Starbucks das sie solange gewartet haben bis sie sich auf den deutschen Markt getraut haben - und dann auch noch mit karstadt/Quelle als Partner.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Und alle von IKEA gezahlten Steuern letzendlich auch. Wo ist also der Unterschied?

IKEA (und alle anderen Unternehmen) führt die vom Verbraucher eingezogene Mwst. abzüglich der selber verauslagten Mwst. an den Staat ab.
Bildlich gesprochen sind die Unternehmen nur so etwas wie die "GEZ" für den Staat - kein Unternehmen zahlt selber eine Mwst..
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.356
3.048
FRA
Glaube eher es war gemeint, dass Unternehmen, die am deutschen Endverbraucher verdienen genau diesen Verdienst auch komplett in Deutschland versteuern sollten.

Aber dann müssten deutsche Exportunternehmen ihre im Ausland erzielten Gewinne logischerweise im Ausland versteuern und nicht in Deutschland, oder? Wenn man so macht, hat man am Ende wahrscheinlich weniger Steuereinnahmen hierzulande, und nicht mehr. Die deutsche Handelsbilanz ist ja stark positiv.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.940
13.410
FRA/QKL
Es geht da auch nicht nur um die Gier nach mehr Profit, sondern meist um bessere Wettbewerbsfähigkeit. Gerade Unternehmen, die im internationalen Umfeld konkurrieren müssen, leiden meiner Meinung nach an hohen Steuerlasten in D!
Steuern bezahlen Unternehmen im Allgemeinen auf Gewinne, die Wettbewerbsfähigkeit ergibt sich jedoch vor allem aus Kosten und den erzielbaren Umsätzen.

Kapitalgesellschaften bezahlen hier in Deutschland im Schnitt knapp 30% an Körperschafts- und Gewerbesteuer. Das halte ich nicht für so hoch im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Die USA ist dagegen - von einigen steuerfreien Staaten abgesehen - ein Hochsteuerland.

Wenn man in Deutschland von schlechterer Wettbewerbsfähigkeit spricht, dann sind damit in aller Regel unter anderem die hohen Sozialabgaben, die hohen auch zeitlich sehr aufwendigen Verwaltungsanforderungen , die (künstlich) hohen Energiepreise, die hohe Zahl bezahlter arbeitsfreier Tage (Urlaub, Feiertage), die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die auf dem Kopf von Unternehmen ausgetragene besondere und staatlich garantierte Unterstützung von Eltern und je nach Branche Sonderabgaben (z.B. hier im VFT gerne diskutiert die Flugverkehrsabgabe) als direkte Kosten gemeint.