333 kannst Du Dich hierzu mal aeussern? Das ist doch alles borderline Schwachsinn - die Bleed Air wird ja peripher nach dem Fan abgezweigt - weit weg von den Lagern des Fans. Da die Luft im Motor sehr schnell fliesst, koennten selbst bei einem Lagerbrand keine Bestandteile in die Bleed Air gelangen. Einzig Verunreinigungen in den Leitungen und Abrieb von der Fan Peripherie koennen da reinmarschieren.
Wen interessiert der Fan? Der ist für alle Customer Bleeds völlig irrelevant, da der Druck zu niedrig ist, um damit etwas Sinnvolles anfangen zu können. Das einzige, was ich vom LPC ziehe, ist der Pre-Cooler Bleed (also die Luft, mit der ich den eigentlich Customer Bleed vorkühle). Das gilt für alle Axialflußturbinen, die mir bekannt sind.
Nachfolgendes nur für die Trent 700er Series:
Bleed für die Kabine wird- je nach Nominal-EPR (mit Switchover bei 1.26 EPR) - entweder hinter HP6 oder IP8 'rausgezogen. Ersteres eben für niedrige EPRs. In modulated idle ziehe ich maximal 11.6% hinter HP6 weg, bei max. continuous maximal 3.1% und bei TOGA maximal 2.4% hinter IP8. Die Prozentangaben beziehen sich dabei jeweils auf den inlet flow am HP bzw. IP Kompressor.
Von diesen Werten geht allerdings nur ein geringer Teil für die Air Condition 'drauf. Wenn, dann brauche ich das meiste für wing anti-ice.
Wen interessiert denn ein Lager? Mich interessiert allein, ob dort auch das hochgiftige Additiv zum Einsatz kommt. Das gehört verboten. Das Problem ist das Gift, nicht das Vorhandensein von Lagern.
Ohne Lager kein Gift wäre jetzt die Antwort auf Boulevard-Niveau.
Was dieses so
tolle Additiv angeht. Machen wir mal eine ganz grobe Mengenplausi: Nehmen wir an, alle Ingenieure arbeiten schlampig, so daß meine Lager undicht sind. Während des TOs wackelt es dann ein wenig und wir setzen ein Gramm von dem Zeug (was in der Menge unrealisitisch hoch ist, aber ich möchte ja nur einen Punkt deutlich machen) irgendwo am Anfang der Kompressorkette frei. Nehmen wir an, daß durch den Core unter TOGA ~ 200 kg Luft pro Sekunde rauschen, näherungsweise arbeiten HP und IP verlustfrei, so daß ich diese Menge auch dort ansetzen kann.
Luft wiegt ca. 1.2 kg / m³. Somit ziehen etwa 167 m³ / s an meinem Bleed Take hinter IP8 vorbei. Unterstelle ich mal, daß sich mein böses Additiv gleichmäßig vereilt hat, komme ich auf eine Konzentration von 6 mg / m³.
Von den 167 m³ / s ziehe ich 2.4% ab, das sind ~ 4 m³ / s, welche ich für den gesamten Bleed 'rausziehe. Sagen wir mal (ohne die Zahlen nachgeschlagen zu haben, daher mal sehr konservativ angesetzt), davon verwende ich 1 m³ / wirklich für die AC, den Rest dumpe ich irgendwo in die Flügel zwecks Enteisung. Diesen Kubikmeter dumpe ich in ein Kabinenvolumen der
Triple3 von ~ 370 m³, sagen wir mal perfekt verteilt.
Somit verteile ich 6 mg Additiv auf 370 m³. => 16 µg / m³ Kabinenluft. Das ganze dann mal zwei, da wir ja zwei Triebwerke haben.
Sagenhafter Wert. Eine Minute neben einem Raucher stehen dürfte tödlicher sein.
Wenn sich also wer über solche Themen aufregen möchte, hier ein paar erfolgversprechendere Kandidaten:
1. Wenn mal wieder einer der Helden vorne während der Enteisung vergißt, die AC abzuschalten und munter über x Minuten kilogrammweise Glykol durch's Triebwerk gezogen und damit in die Kabine gepustet wird.
2. 30 Minuten in LHR hinter x anderen Flugzeugen stehen und deren Abgase einatmen. (OK, LHR sollte eh verboten werden.)
3. Frauen, die pro Tag eine Flasche Chanel o.ä. verbrauchen und neben einem in der Y sitzen.
Usw.
Ganz brilliant ist der Vorschlag der 'Welt' das Problem zu vermeiden, indem ein separater Turbokompressor fuer die Bordluft eingesetzt wird. Hat der denn keine Lager

???
Hängt davon ab. Dein früherer Arbeitgeber baut doch z. B. Ultrahochvakuumpumpen. Die sind recht ölfrei.
