FRANZ verlässt die Lufthansa

ANZEIGE

THUMB

Erfahrenes Mitglied
03.11.2010
2.197
22
ANZEIGE
Seatblocking wurde mir erst diesen Monat von der SEN Hotline als Benefit "verkauft"..

Und bei Op Ups ist LH (nicht einmal der ganze Konzern) so ziemlich die einzige Airline in der Welt, welche den Erstflieger, welcher per Zufall 20€ mehr für sein Ticket bezahlt hat, vor dem HON upgradet..

Solange es nicht schwarz auf weiß irgendwo steht, bleibt Seatblocking ein unverbindlicher Softperk, so wie die Begrüßung am Eco Platz.

Im Übrigen stärken Pauschalisierungen und Polemik nicht unbedingt deine Argumente. Ich hatte letztens ein Upgrade bei TACA, sogar ganz ohne FFP. :eek:
 
  • Like
Reaktionen: NCC1701DATA

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.342
2.009
Rheinland-Pfalz
Nehmen wir das mal auseinander:

-Auf OP Ups hat der Kunde keinen Anspruch. Ich bin auch schon mal zu einem Schalter gegangen und brauchte ein last minute walk up ticket. War sehr teuer in C also habe ich mit dem TA gehandelt und gesagt dass das ein etwas sehr teuer ist und ob er mir dann evtl ein UG in die First geben koennte. Ich hatte bei der Airline keinen Status. Es gab das Upgrade und ich fand die Behandlung fair.

-Bist du HON?

-Business Saver bringen bei manchen Airlines/Programmen nur 100% bis 125%. Da ist M&M noch grosszuegig.

Was ich jedoch einfach nur noch Betrug am Kunden finde sind die hohen Treibstoffzuschlaege.

Es ist mir alles klar, natürlich habe ich keinen Anspruch auf op up. Es ärgert mich aber dass ein einmal Flieger gegenüber mir als Vielflieger bei LH bevorzugt wird.Bin kein Hon, jetzt wo eco meilen nicht mehr zählen und Z nur 150% ohnehin keine Chance HON zu erreichen.

Mir geht es einfach nur darum, dass LH auf Langstrecke nach Asien generell teurer ist(wahrscheinlich durch den hohen Treibstoffzuschlag u.ä.),dafür bin ich bisher auch bereit etwas mehr zu zahlen als die Konkurrenz, Aber wenn der Status, die Kundenbindung nichts mehr wert ist, dann buche ich eben zukünftig Alternativen.
 
  • Like
Reaktionen: danix

Bommel

Erfahrenes Mitglied
02.04.2010
354
105
Also bisher (9:45 Uhr) gibt die Aktie nach. Schlafen die Händler so lange oder haben die Herren Vielflieger vielleicht doch nicht ganz so viel Ahnung vom Geschäft? :eek:
 
Y

YuropFlyer

Guest
Also bisher (9:45 Uhr) gibt die Aktie nach. Schlafen die Händler so lange oder haben die Herren Vielflieger vielleicht doch nicht ganz so viel Ahnung vom Geschäft? :eek:

Zu Handelsbeginn ist sie aber deutlich - mit einem Satz - gestiegen.

Denke das sagt schon alles aus, was über den Abgang des Doktors von Seiten der Stockholder gesagt werden muss. Das natürlich mit dem Vakuum an der Spitze, und der Unsicherheit, wie es jetzt mit SCORE, Germanwings & Co weitergeht, die Aktie weiter nach unten geht, ist auch klar. Aber das der Abgang (ob freiwillig oder erzwungen werden wir wohl nie erfahren) grundsätzlich für das mittel-langfristige Wohlergehen der LH gut ist, scheint klar zu sein :D
 
  • Like
Reaktionen: concordeuser

Matzinger

Erfahrenes Mitglied
19.06.2010
2.748
57
HAM, LAS, SIN
diese info hat LH heute um 9:00 versendet:


Christoph Franz steht für Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung

Christoph Franz, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, hat den Aufsichtsratsvorsitzenden des Unternehmens, Wolfgang Mayrhuber, heute darüber unterrichtet, dass er für die in Kürze anstehende Verlängerung seines Vertrages nicht zur Verfügung steht. Sein Vertrag endet am 31. Mai 2014.

„Diese Entscheidung ist mir nach insgesamt knapp 15 Jahren in der Lufthansa Group alles andere als leicht gefallen“, erklärte Christoph Franz, „Ich bin stolz auf die Lufthansa und ihre Mitarbeiter. Ich arbeite sehr gern für dieses Unternehmen. Aus beruflichen Gründen habe ich mich dennoch entschlossen, meine Tätigkeit für die Lufthansa Group nach Erfüllung meines Vertrages im Mai 2014 zu beenden. Das Zukunftsprogramm Score und wichtige Investitionsentscheidungen haben bis dahin die Grundlagen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Lufthansa Group gelegt. Dies ist ein passender Zeitpunkt für einen Führungswechsel.“

„Ich bedaure den Entschluss von Christoph Franz, sich beruflich neu zu orientieren. Ich respektiere seine Entscheidung und habe dafür auch Verständnis“, erklärte Wolfgang Mayrhuber. „Als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG wünsche ich ihm in den verbleibenden Monaten einen erfolgreichen Abschluss seiner Arbeit in unserem Unternehmen. Für die Zeit danach wünsche ich persönlich Christoph Franz alles Gute“, so Mayrhuber weiter. „Ich denke, im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrats sprechen zu dürfen, wenn ich Christoph Franz schon heute Dank und Anerkennung für sein großes Engagement ausspreche. Unter Franz' Führung hat die Lufthansa Group ihre Position als führender europäischer Aviationkonzern ausgebaut. Seine zukunftsweisenden Weichenstellungen bilden die Grundlage für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens“, erklärt Wolfgang Mayrhuber weiter.

Übersetzt bedeutet das: Dr. Christoph Franz glaubt nicht mehr daran, dass sein eingeschlagener Weg mittel- und langfristig zum Erfolg führen wird. Der LH-Aufsichtsrat glaubt nicht daran, dass Dr. Christoph Franz der Richtige ist, um die LH zum Erfolg zu führen.

Hat Franz seine eigenen Score-Ziele nicht schon verfehlt und dann noch heftiger weiter ge-score-t? Insofern ist seine Leistung ja schon messbar gewesen.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.850
3.288
FRA
Eine solch bedeutende Änderung anzustossen wie durch das SCORE-Programm und dann den Laden einfach zu verlassen, spricht nicht gerade für den Charakter von Doc Franz. Anders als in der Pressemitteilung zu lesen, ist das kein "passender Zeitpunkt für einen Führungswechsel". So etwas bringt man zu Ende und übergibt das nicht halbfertig an den Nachfolger.

Was mich allerdings immer wieder wundert, sind die Stimmen zu seiner Zeit bei der Bahn :rolleyes: Der Franz wollte doch nichts anderes, als ein Tarifsystem aufbauen, dass Nachfragegesteuert ist. Lange im Vorraus buchen ist preiswert, wenig ausgelastete Züge sind preiswert etc. Nichts anderes machen auch die Fluglinien, Hotels und andere Dienstleister (Restaurants mit Mittagskarte) um zu schwachen Zeiten die Auslastung zu erhöhen und durch hohe Preise zu nachfragestarken Zeiten (Montagmorgen-Flüge, Hotelpreise zur Messe) ihren Gewinn zu maximieren. Der Franz war damals ein Bauernopfer, weil die Presse sich auf die Abschaffung der Bahncard eingeschossen hatte. Konsequenterweise hätte ja der VV (Mehdorn) selbst zurücktreten müssen, denn ohne sein o.k. wird sicher kein Preissystem grundlegend umgestellt.

Umgekehrt macht man ja auch den Franz als VV für die Änderungen bei M&M verantwortlich und nicht den Passage-Vorstand...

Ich wage mal die Behauptung, dass es auch unter dem Nachfolger von F. für die Maximierer unattraktiv bleiben wird. Es wird keine kostenlosen Upgrades für die A3-Golds geben, USDM-FÖÖÖRST für kleines Geld bleibt Geschichte und den HON wird es mit einer Handvoll PJ-Flüge auch nicht mehr geben. Der Weg ist schon einmal der Richtige: SEN/HON, wer Geld bei LH lässt und nicht, wer viel Kosten verursacht und billig durch die Gegend fliegt. C-Service auf Kurzstrecke deutlich aufgewertet, F-Klasse deutlich aufgewertet und frei von USDM-Prolls usw.

Ob sich die Strategie grundsätzlich ändern wird, werden wir wohl erst erfahren, wenn der Nachfolger bekannt ist.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.850
3.288
FRA
Übersetzt bedeutet das: Dr. Christoph Franz glaubt nicht mehr daran, dass sein eingeschlagener Weg mittel- und langfristig zum Erfolg führen wird. Der LH-Aufsichtsrat glaubt nicht daran, dass Dr. Christoph Franz der Richtige ist, um die LH zum Erfolg zu führen.

Hat Franz seine eigenen Score-Ziele nicht schon verfehlt und dann noch heftiger weiter ge-score-t? Insofern ist seine Leistung ja schon messbar gewesen.

Woran machst Du das fest???

Ich lese noch nichts von weggelobt. Daher freue ich mich über Aufklärung (Ernst gemeint!)...
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Y

YuropFlyer

Guest
Was mich allerdings immer wieder wundert, sind die Stimmen zu seiner Zeit bei der Bahn :rolleyes: Der Franz wollte doch nichts anderes, als ein Tarifsystem aufbauen, dass Nachfragegesteuert ist. Lange im Vorraus buchen ist preiswert, wenig ausgelastete Züge sind preiswert etc. Nichts anderes machen auch die Fluglinien, Hotels und andere Dienstleister (Restaurants mit Mittagskarte) um zu schwachen Zeiten die Auslastung zu erhöhen und durch hohe Preise zu nachfragestarken Zeiten (Montagmorgen-Flüge, Hotelpreise zur Messe) ihren Gewinn zu maximieren. Der Franz war damals ein Bauernopfer, weil die Presse sich auf die Abschaffung der Bahncard eingeschossen hatte. Konsequenterweise hätte ja der VV (Mehdorn) selbst zurücktreten müssen, denn ohne sein o.k. wird sicher kein Preissystem grundlegend umgestellt.

Die Umstellungen beim Bahn-System kann man nicht 1:1 mit Flug- oder Hotelbusiness vergleichen. Eine Bahn MUSS unrentable Strecken fahren (gut, in Deutschland wurde viel stillgelegt und durch Busse ersetzt) - eine Bahn muss auch fahren, wenn die Auslastung nur 20% beträgt (Airlines legen dann gerne mal Flüge zusammen) - eine Bahn hat nicht tiefere Personalkosten, wenn die Auslastung in der Zwischensaison nur 30% beträgt (Vergleich mit Hotels)

Natürlich war am System, das zu tiefen Nachfragezeiten tiefere Preise angeboten werden, nicht völlig falsch. Aber zum damaligen Zeitpunkt (Internetpenetration viel geringer als heute, Smartphones noch 5 Jahre entfernt, etc.) war sie verfrüht - und eben auch übertrieben, selbst im heutigen Kontext. Franz ist bei der Bahn gescheitert, die Kunden haben so entschieden gehabt. Ob Mehdorn auch eine Schuld trug am Debakel damals oder nicht, weiss ich nicht, und will ich auch nicht mir anmassen zu beurteilen, aber Franz war sicher zu einem grossen Teil Schuld.

Zu deinem dritten Absatz: Alle deine angesprochenen Punkte erwartet hier doch niemand. Es wird aber erwartet, das gewisse Entscheidungen, besonders die unsägliche Op-Up Regel, zurückgenommen werden, damit eben ein HON/SEN wieder mehr wert wird, als er es jetzt ist.

Ob die LH damit noch rechtzeitig kommt, um den am abwandernden Strom von HON/SEN zur Konkurrenz aufzuhalten, ist eine andere Frage, machbar ist es sicherlich, den jede Airline kocht mit dem gleichen Wasser. Bei den einen gibt es vielleicht mehr Pfeffer zum würzen, bei den anderen mehr Salz, und bei den Dritten mehr Koriander, aber Vor- / Nachteile hat jede Airline. Eine LH hat zB einen extrem starken Heimatmarkt mit nur schwacher Konkurrenz, eine hochprofitable Tochter mit High-Yield-Heimatmarkt und gutem Ruf (und eine etwas verzogene Tochter bei der man nicht so recht weiss :p ) - und auch die Löhne der "frischen" FAs und auch immer mehr Piloten sind relativ tief. Man hat natürlich auch "Altlasten", wenn man so die gut verdienenden Alt-FAs/Piloten bezeichnen darf, welche andere Airlines eben nicht haben, aber dafür hat EK keinen Heimatmarkt mit 80 Millionen Nasen, die bevorzugt LH buchen, auch wenn es "etwas" teurer ist..
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
8.004
10.968
HAM
Angesichts dieser Entwicklung werde ich wohl mal meine Geschäftsbeziehung zu Roche auf den Prüfstand stellen müssen.
 
  • Like
Reaktionen: YuropFlyer

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Mir geht es einfach nur darum, dass LH auf Langstrecke nach Asien generell teurer ist(wahrscheinlich durch den hohen Treibstoffzuschlag u.ä.),dafür bin ich bisher auch bereit etwas mehr zu zahlen als die Konkurrenz, Aber wenn der Status, die Kundenbindung nichts mehr wert ist, dann buche ich eben zukünftig Alternativen.

Teurer als wer?

Deutschland ist LH's Heimatmarkt, voellig klar dass die Tarife da teurer sind. Schau dir zum Vergleich mal BA ex London, SQ ex Singapur oder CX ex Hong Kong an. Same, Same. Natuerlich stimmt der Kunde irgendwann ab wo das hingeht aber im grossen und ganzen gleicht sich das aus. Schmerzhaft wird es erst dann wenn eine Airline den Heimatmarkt von LH so stark mit guenstigen Tickets und/oder guten Produkten angreift dass es sehr schwer faellt noch nein zu sagen. Und dann hast du Fall Emirates.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
Selbst mit einem neuen CEO wird die Lufthansa bei GWI keinen Rückzieher machen, sonst macht sie sich bei ihren Aktionären unglaubwürdig.

Also wie viele börsenotierte Unternehmen haben ihre "genrelle Strategie" dreimal in zehn Jahren zu 180 Grad gedreht. Kommt immer darauf an, wie man es verkauft.

Chickenwings mit durchgängiger Anerkennung der Status-PERKS und Vollintegration bei MM wäre wahrscheinlich kein sooo schlechter Weg....

Denke auch, dass die Hersteller der violetten Farbe keine Angst haben müssen, dass die Umsätze einbrechen. Aber das Eingliedern (jeweils in sechs Monatsschritten und immer als "wahnsinnige Verbesserung" verkauft) das wäre überlegenswert. Aber ich denke, dass hätte auch Kollege Franz so gemacht.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
25
Übersetzt bedeutet das: Dr. Christoph Franz glaubt nicht mehr daran, dass sein eingeschlagener Weg mittel- und langfristig zum Erfolg führen wird. Der LH-Aufsichtsrat glaubt nicht daran, dass Dr. Christoph Franz der Richtige ist, um die LH zum Erfolg zu führen.

Hat Franz seine eigenen Score-Ziele nicht schon verfehlt und dann noch heftiger weiter ge-score-t? Insofern ist seine Leistung ja schon messbar gewesen.

Ich glaube,
eine weitere, wesentliche, wenn nicht DIE entscheidende Komponente, wird vergessen:

FRANZ ist bekennender Freund der Eidgenossen, seine Frau ist Französin, seine Kinder in ZRH sozialisiert. Bis zuletzt hat er immer wieder betont, daß sein Arbeitsort FRA, sein Wohnort und Lebensmittelpunkt jedoch die CH ist.

Schlußendlich sind "harte Sanierer" auch nur Menschen - ich glaube schon, daß ihm die Antipathien seitens der LH-Mitarbeiter zu schaffen gemacht haben. Ob ihm die eigenen Piloten offen Zahlentrickserei und vorsätzliches Bashing vorwarfen DER SPIEGEL oder er wegen eines martialischen Auftritts vor Kölner Mitarbeitern DER SPIEGEL einen hausinternen shitstorm aushalten musste - geliebt wird er nicht bei der Hansa, und das dürfte er spüren.


Bleibt die spannende Frage,
was überlebt von SCORE, was macht der "Neue" anders, gibt es wieder ein "Wir haben verstanden!"?

Carsten Spohr ist Ziehkind von Jürgen Weber, gilt als authentisch und ist immerhin selbst Pilot. Sollte er also Franz tatsächlich beerben, stünden die Chancen nicht schlecht, daß die eine und andere Übertreibung des Sparwahns tatsächlich korrigiert würde. Ob er auch den Mumm hat, grundsätzliche Entscheidungen zu widerrufen, wage ich ein wenig zu bezweifeln, 4U ist sein Baby, also braucht er unbedingt den Erfolg von Chickenwings.

Jedoch könnte er sich schnell einen Sympathie-Bonus aufbauen, wenn er es schaffte, wenigstens die Stimmung unter dem Personal wieder zu drehen. Ob ihm das auch beim Kunden gelingt, wird davon abhängen, wie er diese Begrifflichkeit definiert. Allein hier im VFT gibt es mindestens ein Dutzend guter und sehr guter Vorschläge, das Image des Kranich-Fliegers kostenneutral zu verbessern, beträfe es die bildungsfernen Textbausteine, die zeitweilige Praktikanten-IT oder inkompetente Callcenter in fernen Ländern.

Der beste Kunde ist immer der, der wiederkommt, habe ich mal gelernt, mal sehen, ob man das auch bei LH zukünftig wieder so gesehen wird...:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.850
3.288
FRA
Die Umstellungen beim Bahn-System kann man nicht 1:1 mit Flug- oder Hotelbusiness vergleichen. Eine Bahn MUSS unrentable Strecken fahren (gut, in Deutschland wurde viel stillgelegt und durch Busse ersetzt) - eine Bahn muss auch fahren, wenn die Auslastung nur 20% beträgt (Airlines legen dann gerne mal Flüge zusammen) - eine Bahn hat nicht tiefere Personalkosten, wenn die Auslastung in der Zwischensaison nur 30% beträgt (Vergleich mit Hotels)

Nein, muss sie nicht. Im Regionalbereich bestellt der Aufgabenträger die Züge, estimmt den Takt, die Größe des Zuges (Anzahl Fahrgäste) und bezahlt dafür. Dann müssen auch "unrentable Strecken" befahren werden. Die Kosten dafür trägt aber der Aufgabenträger und nicht das EVU (muss ja nicht Die Bahn sein).

Im Fernverkehr (und darum geht es ja bei der Bahncard) bedient die Bahn die Strecken auf eigene Rechnung und entsprechend wurden viele unrentabel Fernstrecken auch gestrichen.

Natürlich war am System, das zu tiefen Nachfragezeiten tiefere Preise angeboten werden, nicht völlig falsch. Aber zum damaligen Zeitpunkt (Internetpenetration viel geringer als heute, Smartphones noch 5 Jahre entfernt, etc.) war sie verfrüht - und eben auch übertrieben, selbst im heutigen Kontext. Franz ist bei der Bahn gescheitert, die Kunden haben so entschieden gehabt. Ob Mehdorn auch eine Schuld trug am Debakel damals oder nicht, weiss ich nicht, und will ich auch nicht mir anmassen zu beurteilen, aber Franz war sicher zu einem grossen Teil Schuld.

Auch wenn der Vorstandsvorsitzende die Strategie vorgibt und solche Entscheidungen (Abschaffung Bahncard) nicht ohne sein ok entschieden werden können, wir brauchen einen Sündenbock und da der Franz ja die VIELflieger vergrault, ist auch er daran schuld. Am schlechten Wetter wahrscheinlich auch... ;)

Zu deinem dritten Absatz: Alle deine angesprochenen Punkte erwartet hier doch niemand. Es wird aber erwartet, das gewisse Entscheidungen, besonders die unsägliche Op-Up Regel, zurückgenommen werden, damit eben ein HON/SEN wieder mehr wert wird, als er es jetzt ist.

Da stimme ich Dir zu. Der SEN/HON bringt ja in 90% der Fälle auch gutes Geld und sollte entsprechend dem "Wenigflieger" vorgezogen werden. Die Amis treiben das ja umgekehrt ins Absurde. Der Full Fare F kann nicht umbuchen auf F, weil die ganzen Plätze schon an "Elites" für Upgrades vergeben sind. So darf es auch nicht sein!

Ob die LH damit noch rechtzeitig kommt, um den am abwandernden Strom von HON/SEN zur Konkurrenz aufzuhalten, ist eine andere Frage, machbar ist es sicherlich, den jede Airline kocht mit dem gleichen Wasser. Bei den einen gibt es vielleicht mehr Pfeffer zum würzen, bei den anderen mehr Salz, und bei den Dritten mehr Koriander, aber Vor- / Nachteile hat jede Airline. Eine LH hat zB einen extrem starken Heimatmarkt mit nur schwacher Konkurrenz, eine hochprofitable Tochter mit High-Yield-Heimatmarkt und gutem Ruf (und eine etwas verzogene Tochter bei der man nicht so recht weiss :p ) - und auch die Löhne der "frischen" FAs und auch immer mehr Piloten sind relativ tief. Man hat natürlich auch "Altlasten", wenn man so die gut verdienenden Alt-FAs/Piloten bezeichnen darf, welche andere Airlines eben nicht haben, aber dafür hat EK keinen Heimatmarkt mit 80 Millionen Nasen, die bevorzugt LH buchen, auch wenn es "etwas" teurer ist..

Ist das der Fall? Oder meinst Du mit abwandernden SEN die auslaufenden Photoshop-SENs und mit abwandernden HONs, die PJ-HONs, die nicht verlängert haben? Das Forum ist aus meiner Sicht nicht repräsentativ, da viele nicht an Firmenreisevorgaben gebunden sind, bzw. privat bezahlen und verständlicherweise vom Preis getrieben sind und LH auf dem Heimatmarkt nunmal teurer ist als der Wettbewerb.
 
  • Like
Reaktionen: 747830 und MisterG
Y

YuropFlyer

Guest
4U mit einigen sinnvollen Änderungen ist ja gar nicht so schlecht - man könnte ja für DUS durchaus auch sagen, ist ein vollwertiger Hub, bleibt LH - hingegen TXL/BER ( :D ) - das ist ganz klar ein Low Yield Markt, das MUSS Germanwings machen. Denke deshalb auch nicht das Spohr gross was ändern wird an dem Konzept, ausser eben evtl. DUS NICHT Germanwingisieren..

Ansonsten denke ich werden die schlimmsten Übertreibungen von SCORE rückgängig gemacht, und vielleicht auch tatsächlich sinnvolle, wenig kostende, aber beim Publikum gut ankommenden Dinge (wieder)eingeführt. Zumindest die LH hat damit für ein paar Jährchen wohl gelernt, das man eben nicht wie der Herr Franz in Quartalen, sondern in Jahren und Jahrzehnten planen soll.
 

maxbluebrosche

Super-Moderator
Teammitglied
17.01.2010
8.541
60
zwischen HAJ & PAD
FRANKFURT (dpa-AFX Analyser) - Die Commerzbank hat die Einstufung für Lufthansa anlässlich des bevorstehenden Abgangs von Konzernchef Christoph Franz auf "Buy" mit einem Kursziel von 18,20 Euro belassen. Aus Sicht der Finanzmärkte sei der Weggang des obersten Lufthanseaten klar negativ, schrieb Analyst Frank Skodzik in einer Studie vom Montag. Schließlich stehe Franz für das tiefgreifende, bis 2015 laufende Sparprogramm der Fluggesellschaft. Gerade deshalb komme der Auswahl des Nachfolgers entscheidende Bedeutung zu./edh/ag

Was denn nun liebe CB ? klar negativ - aber Kursfantasie von +30% von heute 14,00 ???
 
  • Like
Reaktionen: Anne und Rambuster

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
25
4U mit einigen sinnvollen Änderungen ist ja gar nicht so schlecht - man könnte ja für DUS durchaus auch sagen, ist ein vollwertiger Hub, bleibt LH - hingegen TXL/BER ( :D ) - das ist ganz klar ein Low Yield Markt, das MUSS Germanwings machen.

Das halte ich für eines der hartnäckigsten Gerüchte überhaupt, das meiner Kenntnis nach noch nie offiziell belegt wurde.

Richtig ist,
daß die Region Berlin-Brandenburg nach wie vor nicht zu den kaufkraftstärksten Deutschlands gehört.

Richtig ist aber auch, daß Berlin als alte, neue Hauptstadt in den letzten 20 Jahren jede Menge vermögender und gutverdienender Menschen angezogen hat, die beruflich fliegen müssen und kein Verständnis für das 4U-Kudelmuddel haben. Wenn der LH- Statuskunde in BER, STR und HAM anders, nämlich schlechter behandelt wird, als in FRA und MUC, stimmt die Strategie nicht. Am ärgerlichsten dabei ist, daß der Wohnort des Kunden darüber bestimmt, wieviel der Status noch wert ist.

Es ist nicht bekannt, daß in STR und HAM ähnlich viel arme Menschen wie in BER wohnen, somit zählt das low yield - Argument erst recht nicht. Lufthansa hat sich Germanwings nicht ausgedacht, um strukturschwächeren Regionen low coast Preise anbieten zu können, sondern um das defizitäre Deutschland/Europa-Geschäft auslagern zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.342
2.009
Rheinland-Pfalz
Wie etwa lautet die Gesamtmenge dieser Vielzahl und wohin haben die sich orientiert ?
Wir arbeiten mit 12 Lieferanten im Raum Delhi, davon fliegen heute 11 mit Turkish und Emirates, es geht ja nicht immer nur nach Deutschland, auch Italien und Spanien. Also ohnehin einmal umsteigen.
Bis vor 2/3 Jahren sind die alle LH Business( meistens Z) geflogen, die werden Ihre Gründe haben.
 

groundhog

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
363
52
DUS, BER
ANZEIGE
300x250
Betriebswirtschaft im Personenluftverkehr war noch nie besonders erfolgreich.

Vielleicht bin ich als Handwerks-Dienstleister nicht ganz auf der Höhe oder spiele einfach nur in der Kreisliga, aber ich kann diese ganzen Rechenmodelle nicht nachvollziehen, die zur Begründung der unterschiedlichen Strategien verwendet werden.
Wenn ich meine Kunden vernünftig bedienen will und mir die Kundenbeziehung am Herzen (und meinem Konto) liegt, dann kann ich doch mein Geschäft nicht in Segmente zerlegen und mir die eine Seite schön rechnen und die andere schlecht.
Wir haben Messgeräte, die zigtausend Euro kosten aber die nicht mal 10% ihrer Anschaffungskosten im Laufe ihrer Lebenszeit erwirtschaften. Echte Verlustbringer.
Ohne diese Verlustbringer kann ich meinen Kunden nicht komplett Bedienen und müsste andere Dienstleister heranziehen. Das bekommt der Kunde natürlich mit und diese Dienstleister haben bei weitem nicht das Interesse daran den Kunden zu so bevorzugt zu behandeln wie ich. Und so sieht dann das Ergebnis auch aus.
Damit sinkt mein Alleinstellungsmerkmal (keine Probleme, guter Service und alles aus einer Hand) und der Kunde sieht sich um, was er ja sowieso immer macht. Plötzlich befinde ich mich in einem Wettbewerb mit vielen anderen Dienstleistern und der Kunde wird wahrscheinlich auch andere Dienstleister austesten die nun aber, im Gegensatz zu den Zeiten als noch alles aus einer Hand kam, vergleichbar sind.
Das kann für mich nicht gut ausgehen.
Mir will nicht in den Kopf, das es bei einem Dienstleister wie Lufthansa anders funktionieren soll.

Übrigens wird nur die Hälfte der oben genannten 10% von Bestandskunden generiert, die andere Hälfte sind Neukunden welche Aufgrund unserer Möglichkeiten zu uns stoßen und die wiederum in einem anderen Geschäftsfeld den relevanten Umsatz machen und nicht mit der o.g. Anschaffung.

Aber wie gesagt, ich bin nur ein Handwerker.