Ich habe mich jetzt auch erstmals einem Selbstversuch unterzogen, wobei dies bislang daran gescheitert war, dass überall dort, wo 4U nun LH als Wettbewerber von AB abgelöst hatte, die Preise seit Umstellung auf 4U auch noch im Schnitt deutlich gestiegen waren.
Da ich die beiden 4U-Segmente im Rahmen einer Umsteigeverbindung bei SWISS und unter LX-Flugnummer gebucht hatte, kann ich zum regulären 4U Buchungsvorgang (mir noch bekannt von der alten 4U) wenig sagen und weiss auch nicht, ob ich SMART, BEST oder sonstwas war.
Allerdings war ich erstaunt, dass bei Buchung über's Reisebüro unter LX-Code die Plätze nicht vorreserviert werden konnten, mich 4U beim Rückflug aber trotz noch reichlich vorhandener Alternativen in einen Mittelsitz quetschen wollte (im SEN Profil steht Gang).
Positiv überrascht war ich, dass es für bestimmte Status- und Preisgruppen nun wieder richtige Check-In-Schalter mit richtigen Menschen gibt und dass das Gepäck auf den *A-Weiterflug, ebenfalls mit LX-Nummer und mit gleichem Ticket gekauft, durchgecheckt werden konnte (ich hatte für diesen Selbstversuch genug Zeit eingeplant, um es selbst vom Band zu holen und wieder einchecken zu können).
Weniger begeistert war ich, als man mich informiere, dass man für Anschlussflüge für keine "Transfer"-Badges für das Gepäck habe oder benötige.
Und begeistert war ich wieder, als ich sowohl in CGN, als auch in ZRH weiterhin und ohne lange Diskussionen Lounge-Zugang hatte.
Die Sitze (NEK) kannte ich schon von LH und der Sitzabstand unterschied sich nicht wahrnehmbar von LH, AB oder der alten 4U, insofern fand ich beide völlig in Ordnung.
Das Sandwich aus dem Snackbag (mit Wasser und kleiner Schokolade) war nun alles andere als eine Offenbarung, aber zuletzt hatte LH auf vergleichbaren Strecken deutlich weniger geboten und auch AB, KL, BA... bieten inzwischen auf vergleichbaren Routen eher weniger (wenn auch mehr als zuvor LH), von AF, IB... ganz zu schweigen.
Ich habe mich nur über den nicht unerheblichen Aufwand für Boden- und Kabinenpersonal gewundert, bei bunter Sitzordnung richtig zuzuteilen, welcher Passagier was gratis zugeteilt bekommt und wem dies auch noch in Rechnung gestellt werden muss und wie lange sich damit wohl der Frieden an Bord der unterschiedlich befütterten Passagiere an Bord aufrecht erhalten lässt. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass uns regulären LH-Passagieren dieser Zucker eine Weile zur Eingewöhnung gereicht werden wird, bis dieser eher höher gewordene Aufwand wieder dem Sparstift zum Opfer fällt.
Auf dem Hinflug nach Zürich war das Kabinenpersonal äusserst charmant und professionell, beim Rückflug hatte ich eher den Eindruck, als wären ein Türsteher und zwei Praktikanten mit rudimentären Englischkenntnissen aushilfsweise eingesprungen (unvergesslich: nachdem recht früh und ein wenig rüde jeder Passagier mit Smartphone/Laptop vor dem Landeanflug zum Ausschalten angehalten wurde, drang während der eigentlichen Landung aus der hinteren Galley so eine Art Punkrock).
Was mich wirklich gestört hat: dass es sowohl beim Hinflug, wie auch beim Rückflug, alle 4 Segmente unter LX-Nummer, sowohl in Köln, wie auch in Istanbul beim Einchecken keine Bordkarte für den Weiterflug gab, dass diese aber auch nicht in ZRH beim Transferdesk abgeholt werden konnte, sondern erst kurz vor dem Boarding am Abfluggate. Damit war die Nutzung der Shoppingmöglichkeiten in ZRH arg eingeschränkt. Da der Weiterflug mit TK stattfand mit separater Software, ist dies nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar war für mich, dass rückwärts LH-Tochter LX keine Bordkarte für einen LX-Flug auf LH-Tochter 4U ausstellen konnte.
All dies wird sich sicher noch optimieren lassen, aber weshalb ich es bei diesem einen Versuch mit 4U-Umsteigeverbindungen belassen werde:
Beim Hinflug ging das Gepäck verloren, vermutlich in ZRH (aber laut SWISS-Groundpersonal vor dem Weiterflug war es nie in ZRH angekommen). Ich vermute, weil 4U auf dem Koffer-Badge für den ersten Flug richtig die 4U-Flugnummer angegeben hatte, obwohl ich LX gebucht hatte, aber für das zweite Segment tatsächlich die LX-Flugnummer, die ich gebucht hatte, statt der ausführenden TK-Flugnummer.
Beim Rückflug wäre mir beinahe das Gleiche wieder passiert: angegeben war von TK richtig als erster Flug die TK-Nummer statt der gebuchten LX-Nummer, für den zweiten Flug aber die gebuchte LX-Nummer statt der ausführenden 4U-Nummer. Und vor dem Boarding war mein Ersatzgepäck tatsächlich wieder nicht auffindbar (es folgten ein paar hektische Telefonate und Nutzung der Funkgeräte, eine kurze Verspätung vor Abflug und am Ende war das Ersatzgepäck bei Landung da). Da ich Zweifel an der vollen Unterstützung durch TK Lost&Found beim Auslöffeln des Problems, das andere (und ausgerechnet die LH-Group, die TK derzeit nicht sehr partnerschaftlich behandelt) verursacht hatten befürchtete und das Stirnrunzeln bei Vorlegen des "4U"-Gepäckscheins gesehen hatte, habe ich SWISS schriftlich um Unterstützung bei der Suche des mit LX-Ticket vor ihrer Haustüre (ZRH) verlorenen Gepäcks gebeten und eine ganz blöde Antwort bekommen (Ihr Geld nehmen wir gerne, aber für unsere Vertragspartner und an unserem Flughafen sind wir nicht verantwortlich und es ist für uns praktisch, dass der letzte, der immer zahlen muss, nicht nach EU-Richtlinien zahlen muss, also wenden Sie sich bitte - ohne jegliches Kontaktdetail - an TK mit Ihren Ansprüchen - die ich gar nicht gestellt hatte). Es hat sich gezeigt, dass dies unnötig war: TK hat das verlorene Gepäck in CGN oder ZRH lokalisiert, mich ständig informiert und mir den Koffer nach Rückreise nachgesandt. Völlig professionell! Stutzig macht mich nur, dass nach Rückerhalt des Koffers ein 4U-Transfer-Badge auf dem Koffer ist, das man mir beim Einchecken verweigerte, bzw gar nicht hatte (es würde tatsächlich zur Ankunftszeit des Koffers in Istanbul passen, wenn er Zürich nie erreicht hätte, sondern von TK nachträglich direkt von CGN nach IST geholt und auf gleichem Weg wieder zurückgeschafft worden wäre - zu Lasten von TK und ausgelöst von 4U).
Worauf ich damit hinaus will: Solange 4U auf Umsteigeverbindungen oder SWISS mit den von ihr angebotenen Umsteigeverbindungen von 4U über Zürich auf TK (von Transfer in ZRH von 4U auf SQ und umgekehrt ist aber hier im Forum ähnliches zu Lesen) keine sichere Gepäckweiterleitung gewährleisten kann, sollte das Modell "Umsteigeverbindungen mit 4U" zurück in die Entwicklungsabteilung, die Mitarbeiter zur Nachschulung und LH zurück auf die Flughäfen ausserhalb von FRA und MUC! Ich stelle mich jedenfalls nicht wieder als Schulungs- oder Testobjekt gegen Bezahlung (von mir an Swiss und nicht, wie es sich in solchen Fällen gehört, umgekehrt) zur Verfügung!
Mein Fazit: 4U immer dann wieder, wenn es keine Alternative mit AB,BA oder KL gibt. 4U mit *A-Umsteigeverbindung NIE mehr, dann lieber eine ganz andere Airline/Allianz, TK jederzeit wieder (wobei mir hier das rasante Wachstum eher Sorgen macht).