Geht doch - Umsatzmaximierung und guter Service geht gleichzeitig

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Schweinshaxe

Aktives Mitglied
21.03.2010
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Freut mich, dass Du das Anspruchsdenken aufs Korn nimmst.

Die Vergleiche hinken aber. Plätze in einem Flieger sind verderbliche Ware und die Chance, sie zu verkaufen, läuft ein paar Minuten vor dem Start ab. Ich halte es deshalb durchaus für legitim, diese Ware, die keinen Handelswert mehr hat, an gute Kunden zu verschenken. Deshalb machen das viele amerikanische Airlines im Kontinentalverkehr ja auch so. Die europäischen Airlines haben sich anders entschieden, auch aus gutem Grund, aber die Idee, die Mituns aufwirft, ist absolut nachvollziehbar.

Natürlich kommen Upgrades immer gut an. Wer würde sich schon dagegen wehren, wenn er kostenlos etwas besseres bekommt?

Bist Du eigentlich Unternehmer? Oder Angestellter?

Käme (falls Du bspw. Unternehmer bist) bei Deinen Kunden doch sicher auch gut an, wenn Du auf eigene Kosten die 30x60 Granitfliesen in den Räumen Deines Kunden verlegst, obwohl der nur die 20x20 Einfachstfliese bezahlt hat. Mensch, der freut sich.

Oder wenn Du Deinem Chef im Büro anbietest, dass Du künftig die Arbeit XYZ einfach mitmachst, dafür täglich drei Stunden länger bleibst und gelegentlich auch am Wochenende reinschaust. Ist doch ein super Upgrade und Du tust Deinem Chef auch eine Freude machen, weil dann muss der garnicht so viel Leute einstellen.

Oder freiwillig jedes Wochenende bei Dir im Stadtpark den Müll einsammeln usw. Da freut sich die Stadt, muss die doch nicht bei klammen Kassen noch irgendwelche Leute dafür bezahlen.

Vielleicht mal aus der Brille schauen, bevor man immer von den Firmen fordert, sie sollen einem kostenlos etwas besseres geben, damit man loyal bleibt und sich freut. Kann man ja auch umgekehrt mal machen.
 
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bk512

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15.10.2011
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Berlin
Wenn schon Upgrades dann bitte genau so. Damit kann wenigstens zum Teil verhindert werden, dass einfach ein günstiges ECO Ticket gekauft wird, weil man ja fast sicher in die Business gesetzt wird. Buchungsklasse vor Status ist schwer ok! Oft fallen ja Status und hohe Buchungsklasse auch zusammen.

Wer aber nur Billigstflüge bucht, um 450€ FRA-JFK-FRA und SEN ist hat es nicht anders verdient.

Das sehen abr sicher alle Statuskunden anders. Der ist sicher auch nicht für umme erflogen und nur weil man zufällig mal eine billigere Buchungsklasse gebucht hat, soll man nicht von seinem Status profitieren, wenn es einen Op-Up gibt? Es wurden schon genug andere Status-Priviliegien weg enhanced, da sollte doch dieses Privileg analog zur Warteliste erhalten bleiben. Kostet die Airline ja auch nichts ggü. Op-Ups nach Buchungsklassen.
 
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bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
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Berlin
Freut mich, dass Du das Anspruchsdenken aufs Korn nimmst.

Die Vergleiche hinken aber. Plätze in einem Flieger sind verderbliche Ware und die Chance, sie zu verkaufen, läuft ein paar Minuten vor dem Start ab. Ich halte es deshalb durchaus für legitim, diese Ware, die keinen Handelswert mehr hat, an gute Kunden zu verschenken. Deshalb machen das viele amerikanische Airlines im Kontinentalverkehr ja auch so. Die europäischen Airlines haben sich anders entschieden, auch aus gutem Grund, aber die Idee, die Mituns aufwirft, ist absolut nachvollziehbar.

Jeder Spieltheoretiker würde dir hierbei aber widersprechen. Denn im Extremfall würden dann alle Kunden besser dabei fahren, nur die niedrigsten Klasse zu buchen. Denn dann ware ja die C immer leer und müsste nach deiner Logik immer kostenlos aufgefüllt werden. So scheint es sich ja auf dem nordamerikanischen Markt schon abzuspielen.

Und genau um diese Diskussion geht es hier ja auch schon seit 127+ posts. Wieviele Leute spekulieren auf ein Comp-Up und buchen daher billger? Wieviele sind enttäuscht, wenn sie kein Comp-Up bekommen? Wieviele Vollzahler sind verärgert, wenn sie unter Comp-Ups von anderen Passagieren "leiden" müssen?...

Eine überlegene Strategie wäre aus Sicht der Airline (aus spieltheretischer Sicht jedenfalls), nie Comp-Ups zu geben. Dann buchen diejenigen, die C fliegen wollen, auch sicher C und spekulieren nicht darauf. Gleichzeitig wird auch keiner enttäuscht, ncht upgradet zu werden und keiner verärgert, weil der Service sinkt oder andere weniger bezahlt haben.

Ich persönlich glaube auch nicht, dass Comp-Ups wirklich eine Marketing-/Werbeeffekt für die C haben. Auch bei Niedrigzahlern ist m.E. die Gefahr größer, dass sie danach eher mit der Y unzufrieden sind als jemals ein C-Tix zu buchen.
 
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P

pmeye

Guest
Ich persönlich glaube auch nicht, dass Comp-Ups wirklich eine Marketing-/Werbeeffekt für die C haben. Auch bei Niedrigzahlern ist m.E. die Gefahr größer, dass sie danach eher mit der Y unzufrieden sind als jemals ein C-Tix zu buchen.
Das kann ich nicht bestätigen. Ich würde heute noch Langstrecke in Y fliegen, wenn ich nicht mal upgegradet worden wäre. Danach bin ich auf der Langstrecke noch genau zweimal in Y gesehen worden: Das erste und das letzte mal.
Der Hintergrund ist, dass ich mir in der Y-Zeit nie vorstellen konnte, das 2,5-3 fache für bessere Reisequalität auszugeben. Nach dem ersten C-Segment war mir klar, dass auch die An- und Abreise keine Qual sein müssen und die Entspannung das Geld lohnt:

Tip an LH: Ich finde FÖRST zu teuer und kann mir nicht vorstellen... ;)
 
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Mituns

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26.11.2014
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Jeder Spieltheoretiker würde dir hierbei aber widersprechen. Denn im Extremfall würden dann alle Kunden besser dabei fahren, nur die niedrigsten Klasse zu buchen. Denn dann ware ja die C immer leer und müsste nach deiner Logik immer kostenlos aufgefüllt werden. So scheint es sich ja auf dem nordamerikanischen Markt schon abzuspielen.

Und genau um diese Diskussion geht es hier ja auch schon seit 127+ posts. Wieviele Leute spekulieren auf ein Comp-Up und buchen daher billger? Wieviele sind enttäuscht, wenn sie kein Comp-Up bekommen? Wieviele Vollzahler sind verärgert, wenn sie unter Comp-Ups von anderen Passagieren "leiden" müssen?...

Eine überlegene Strategie wäre aus Sicht der Airline (aus spieltheretischer Sicht jedenfalls), nie Comp-Ups zu geben. Dann buchen diejenigen, die C fliegen wollen, auch sicher C und spekulieren nicht darauf. Gleichzeitig wird auch keiner enttäuscht, ncht upgradet zu werden und keiner verärgert, weil der Service sinkt oder andere weniger bezahlt haben.

Ich persönlich glaube auch nicht, dass Comp-Ups wirklich eine Marketing-/Werbeeffekt für die C haben. Auch bei Niedrigzahlern ist m.E. die Gefahr größer, dass sie danach eher mit der Y unzufrieden sind als jemals ein C-Tix zu buchen.

Auch durchaus interessante Überlegungen, die ja das bereits mehrfach angesprochene 'einpreisen' konkretisiert, aber m.E. eben nicht umfassend genug.
Ad 1) alle buchen y und spekulieren auf C: kaum realistisch, denn es bedeutet, dass jeder Inkauf nimmt, nachher auch tatsächlich y zu fliegen, da jeder weiß, dass C Plätze nie ausreichen werden um alle y mit Upgrade zu versorgen. Wer C fliegen will, weil dies seinen Präferenzen entspricht, wird C buchen. Ich denke nicht, dass es signifikant viele Menschen gibt, grundsätzlich C Komfort haben wollen und bereit sind dies zu bezahlen, denen es aber andererseits egal ist, ob sie letztlich nun C oder Y fliegen und sich auf die 'Lotterie' einlassen.

Ich halte es auch für eine Fehlanalyse, dass die Probleme der US Airlines daher ruhen, dass zuviele comp-ups vergeben wurden. Ich denke eher es wurden immer weniger C gebucht (da in USA die Kostenreduktionen der Unternehmen noch viel restriktiver sind) und dadurch blieben immer mehr C Plätze frei, auf die dann upgradet wurden.

Abgesehen davon, mit dem auch bereits angesprochenen Steuerungen bei der LAN in Bezug auf comp-ups, kann man dieses Wettverhalten auch durchaus mit systematischen Maßnahmen begrenzen.

Wenn man aber Deiner Theorie folgt (Wettverhalten der Paxe), dann ist die neueste Entwicklung Upgrades zu versteigern ja noch unsinniger. Denn dadurch wird dieses Wettverhalten ja noch provoziert. Und dadurch, dass der Kunde über den Wetteinsatz (Gebot) sogar seine Chancen steigern kann, wird er noch eher bereit sein die Wette einzugehen. D.h. Y buchen und dann versuchen den C Platz zu ersteigern. Folgt man Deiner Einschätzung, dann müsste dies unmittelbar dazu führen, dass C einbricht und alle nur noch steigern und dann noch mehr verärgert sind, weil sie jetzt sogar aktiv eingebunden waren in den Prozess ein Upgrade zu bekommen.

Ich denke auch hier: wer wirklich Wert auf C legt, wird C buchen. Ich würde mich jedenfalls auf den Strecken, auf denen ich C fliege nicht auf dieses Spiel einlassen. Ich würde aber durchaus auf Strecken, auf denen ich im Grundsatz y fliege (unter 5 Std.) bereit sein ein günstiges Update kurzfristig zu ersteigern. Aber der Mehrpreis, den ich auf solchen Strecken für C ausgeben würde, ist relativ niedrig (innerdeutsch läge er bei exakt 0€)

Ansonsten: was sagen denn die Kritiker von Comp-ups zu diesen Versteigerungen? Müssten Sie ja ebenso kritisch sehen, denn auch dadurch wird ja C 'voller' und es gibt 'ungerechte' Preisunterschiede.
 

Mituns

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26.11.2014
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Das kann ich nicht bestätigen. Ich würde heute noch Langstrecke in Y fliegen, wenn ich nicht mal upgegradet worden wäre. Danach bin ich auf der Langstrecke noch genau zweimal in Y gesehen worden: Das erste und das letzte mal.
Der Hintergrund ist, dass ich mir in der Y-Zeit nie vorstellen konnte, das 2,5-3 fache für bessere Reisequalität auszugeben. Nach dem ersten C-Segment war mir klar, dass auch die An- und Abreise keine Qual sein müssen und die Entspannung das Geld lohnt:

Tip an LH: Ich finde FÖRST zu teuer und kann mir nicht vorstellen... ;)

Freunde von mir sind letztes Jahr zum ersten Mal c geflogen: op-up, er ist FTL.
War der Hinflug nach USA, nach der Ankunft schrieb er mir eine Mail mit der Frage, ob ich wüsste, wie er den Rückflug (bezahlt) auf C ändern könnte. Ging natürlich nicht vom Tarif her, obwohl er spontan bereit gewesen wäre das Geld auszugeben.
Nach dem Rückflug in y sagten beide mir: die nächste Langstrecke fliegen wir in C, egal wie, zur Not mit Umsteigen in Dubai. Y würden sie sich jetzt definitiv nicht mehr antun.
Sehe ich übrigens genauso, über 5 Std. ist y no-go, y+ durchaus zumindest bis 9 Std. Tags eine Alternative, darüber geht nur C oder Zuhause bleiben ;-)

Hauptaugenmerk liegt bei mir auf Sitzkomfort, von daher war LH auch mit der alten C nur noch 'Notnagel', mit der neuen C ist LH definitiv wieder vorne in der Auswahl, aber Preis-Leistung muss auch stimmen. Kann zum Glück gut planen und benötige selten flexible Tickets.
 

AUA772

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10.08.2011
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Ich halte es auch für eine Fehlanalyse, dass die Probleme der US Airlines daher ruhen, dass zuviele comp-ups vergeben wurden. Ich denke eher es wurden immer weniger C gebucht (da in USA die Kostenreduktionen der Unternehmen noch viel restriktiver sind) und dadurch blieben immer mehr C Plätze frei, auf die dann upgradet wurden.
Der ist gut. :LOL:

Das ist eine riesige Abwärtsspirale: Fix verbaute C (bzw DOMESTIC FÖÖÖRST) Sitze, freie Plätze werden an Elites verschenkt, diese buchen deshalb nur noch Y, weil sie je nach Status ohnehin einen Platz vorne erwarten können. Natürlich werden durch dieses Verhalten die Kosten nicht mehr gedeckt, ergo der Service wird reduziert; somit sind noch weniger Personen bereit für C/F zu zahlen, man vertraut auf Upgrades. Letztendlich führt das zu einer Premiumkabine auf Ramschniveau wie man sie aus den USA kennt.

Abgesehen davon, mit dem auch bereits angesprochenen Steuerungen bei der LAN in Bezug auf comp-ups, kann man dieses Wettverhalten auch durchaus mit systematischen Maßnahmen begrenzen.
LA hat auch einen großen Vorteil: Sie sind deutlich weniger Wettbewerb durch Legacies ausgesetzt die sich gegenseitig versuchen durch "kundenfreundliche Upgradebedingungen" zu unterbieten. LA kann leicht einen Rückzieher machen und die Bedingungen diktieren, UA/DL/AA können das nicht, das ginge nur zusammen.
 
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Mituns

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26.11.2014
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Der ist gut. :LOL:

Das ist eine riesige Abwärtsspirale: Fix verbaute C (bzw DOMESTIC FÖÖÖRST) Sitze, freie Plätze werden an Elites verschenkt, diese buchen deshalb nur noch Y, weil sie je nach Status ohnehin einen Platz vorne erwarten können. Natürlich werden durch dieses Verhalten die Kosten nicht mehr gedeckt, ergo der Service wird reduziert; somit sind noch weniger Personen bereit für C/F zu zahlen, man vertraut auf Upgrades. Letztendlich führt das zu einer Premiumkabine auf Ramschniveau wie man sie aus den USA kennt.
.

Was zu beweisen wäre (Henne-Ei)
Wenn ich mir die Reisekostenordnungen der mir bekannten US Firmen ansehe und mit Bekannten aus USA spreche, sehe ich, dass schon sehr lange Geschäftsreisen auch für höherbezahlte Manager nur noch in Y bewilligt wurden, bis rein in Geschäftsleitung. Auch aus einem 'wir sind alle ein Team' Gefühl heraus.
Dass dann viele sagten : 'macht nichts, werde sowieso upgraded' entsprach zum einen oft der Wahrheit, ist aber auch ein wenig 'die Trauben die so hoch hängen sind sowieso sauer' ;-)
 

DrThax

Administrator & Moderator
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10.02.2010
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EDLE 07
Ich halte es auch für eine Fehlanalyse, dass die Probleme der US Airlines daher ruhen, dass zuviele comp-ups vergeben wurden. Ich denke eher es wurden immer weniger C gebucht (da in USA die Kostenreduktionen der Unternehmen noch viel restriktiver sind) und dadurch blieben immer mehr C Plätze frei, auf die dann upgradet wurden.
Henne-Ei Problematik.
Ich kenne zwei CEOs von US-Unternehmen persönlich, die eine "Eco only" Policy in ihren Unternehmen ausgegeben haben.
Gerne betonen diese Herren dann auch generös, dass sie ja mit gutem Beispiel voran gehen und selbst auch stets Eco buchen.

Ich habe sie dann mal darauf hingewiesen, dass dies ja nun nicht weiter schwierig ist, da sie beide jeweils Top Tier mehrerer Airlines sind und damit sicher sein können quasi nie in der Eco zu verschimmeln zu müssen, da sie stets nach vorne geholt werden.
Und so ist es natürlich auch.

Würde es diese inflationäre Upgradepolicy für Statuskunden nicht geben, würden die Herren ihre Firmenpolice sicherlich überdenken und ggf. nach Flugzeiten staffeln.
Haben beide auch unumwunden zugegeben.
"Why pay for it, if you get if for free?"
 

Mituns

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26.11.2014
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Naja, wieviel geht denn der Firmenumsatz in die Entscheidung ein, die CEOs mit Upgrades zu 'verwöhnen'
 

DrThax

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10.02.2010
11.709
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EDLE 07
Naja, wieviel geht denn der Firmenumsatz in die Entscheidung ein, die CEOs mit Upgrades zu 'verwöhnen'
Ich denke ziemlich genau 0%.
Die Policy enthält "buy cheapest" und spiegelt damit keinerleil Loyalität gegenüber irgendeiner Airline wider.
Die sehen Upgrades durch ihren erflogenen Status schlicht als "gottgegeben" an.

Denen ist das dabei wurst welche Airline geflogen wird.
Hauptsache billig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mituns

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26.11.2014
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Ich denke ziemlich genau 0%.
Die Policy enthält "buy cheapest" und spiegelt damit keinerleil Loyalität gegenüber irgendeiner Airline wider.
Die sehen Upgrades durch ihren erflogenen Status schlicht als "gottgegeben" an.

Denen ist das dabei wurst welche Airline geflogen wird.
Hauptsache billig.

Wobei auch so etwas ein Geschäftsmodell sein kann: es gibt nur eine (Buchungs)Klasse und alle Zahlen dasselbe (evtl. Noch abhängig von Vorausbuchungsfrist, Umbuchbarkeit etc.) und die Kunden, die hier dann die Umsatzstärksten sind bekommen quasi als Mengenrabatt mehr Service (mehr Sitzbreite, Sitzabstand, etc.)
Wäre nicht mein Ding, da ich eben Langstrecke sicher in C fliegen möchte, aber auch das könnte ein Geschäftsmodell sein. Bei einem geschätzten Platzverhältnis von 3 Eco auf 1 C, stellt sich die Frage, ob eine Airline wirklich im Durchschnitt mindestens das 3 fache an Gewinn an einem C Platz hat (neben mehr Platz ja auch mehr Service-Aufwand, insbesondere Personal)
'Problem' ist nur, solange andere Gesellschaften C verkaufen werden Kunden schlichtweg abwandern (würde ich auch) und nicht zähneknirschend y buchen ;-)
Und in C sitzen vermutlich verhältnismäßig mehr Vielreisende, deren Weggang Schmerzen würde. D.h. Umsatzbringer, aber ob es auch die Paxe mit dem Umsatz/Gewinn-Ratio sind? Keine Ahnung
 

DrThax

Administrator & Moderator
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10.02.2010
11.709
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EDLE 07
Wobei auch so etwas ein Geschäftsmodell sein kann: es gibt nur eine (Buchungs)Klasse und alle Zahlen dasselbe (evtl. Noch abhängig von Vorausbuchungsfrist, Umbuchbarkeit etc.) und die Kunden, die hier dann die Umsatzstärksten sind bekommen quasi als Mengenrabatt mehr Service (mehr Sitzbreite, Sitzabstand, etc.)
Firmen bekommen auch heute i.d.R. schon üppige Rabatte, sofern sie genügend Umsatz bei einer Airline schieben.
Warum sollte Benefits für ihre fliegenden Mitarbeiter wichtiger sein, als Rabatte, die Betriebskosten sparen?

Überdies: Definiere "Kunde".
Eine Einzelperson?
Eine Firma?

Falls ersteres, würden Einzelpersonen bei Deinem Modell quasi immer in die Röhre gucken, da sie selten so viel Umsatz generieren werden wie eine Firma und somit in Deinem Modell kaum in den Genuss der beschriebenen Benefits kommen werden.


Wäre nicht mein Ding, da ich eben Langstrecke sicher in C fliegen möchte, aber auch das könnte ein Geschäftsmodell sein. Bei einem geschätzten Platzverhältnis von 3 Eco auf 1 C, stellt sich die Frage, ob eine Airline wirklich im Durchschnitt mindestens das 3 fache an Gewinn an einem C Platz hat (neben mehr Platz ja auch mehr Service-Aufwand, insbesondere Personal)
Ich denke dass die Ratio, je nach Flugroute, deutlich besser zugunsten C ist.
 

bk512

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15.10.2011
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Berlin
Auch durchaus interessante Überlegungen, die ja das bereits mehrfach angesprochene 'einpreisen' konkretisiert, aber m.E. eben nicht umfassend genug.
Ad 1) alle buchen y und spekulieren auf C: kaum realistisch, denn es bedeutet, dass jeder Inkauf nimmt, nachher auch tatsächlich y zu fliegen, da jeder weiß, dass C Plätze nie ausreichen werden um alle y mit Upgrade zu versorgen. Wer C fliegen will, weil dies seinen Präferenzen entspricht, wird C buchen. Ich denke nicht, dass es signifikant viele Menschen gibt, grundsätzlich C Komfort haben wollen und bereit sind dies zu bezahlen, denen es aber andererseits egal ist, ob sie letztlich nun C oder Y fliegen und sich auf die 'Lotterie' einlassen.

Ich halte es auch für eine Fehlanalyse, dass die Probleme der US Airlines daher ruhen, dass zuviele comp-ups vergeben wurden. Ich denke eher es wurden immer weniger C gebucht (da in USA die Kostenreduktionen der Unternehmen noch viel restriktiver sind) und dadurch blieben immer mehr C Plätze frei, auf die dann upgradet wurden.

Abgesehen davon, mit dem auch bereits angesprochenen Steuerungen bei der LAN in Bezug auf comp-ups, kann man dieses Wettverhalten auch durchaus mit systematischen Maßnahmen begrenzen.

Wenn man aber Deiner Theorie folgt (Wettverhalten der Paxe), dann ist die neueste Entwicklung Upgrades zu versteigern ja noch unsinniger. Denn dadurch wird dieses Wettverhalten ja noch provoziert. Und dadurch, dass der Kunde über den Wetteinsatz (Gebot) sogar seine Chancen steigern kann, wird er noch eher bereit sein die Wette einzugehen. D.h. Y buchen und dann versuchen den C Platz zu ersteigern. Folgt man Deiner Einschätzung, dann müsste dies unmittelbar dazu führen, dass C einbricht und alle nur noch steigern und dann noch mehr verärgert sind, weil sie jetzt sogar aktiv eingebunden waren in den Prozess ein Upgrade zu bekommen.

Ich denke auch hier: wer wirklich Wert auf C legt, wird C buchen. Ich würde mich jedenfalls auf den Strecken, auf denen ich C fliege nicht auf dieses Spiel einlassen. Ich würde aber durchaus auf Strecken, auf denen ich im Grundsatz y fliege (unter 5 Std.) bereit sein ein günstiges Update kurzfristig zu ersteigern. Aber der Mehrpreis, den ich auf solchen Strecken für C ausgeben würde, ist relativ niedrig (innerdeutsch läge er bei exakt 0€)

Ansonsten: was sagen denn die Kritiker von Comp-ups zu diesen Versteigerungen? Müssten Sie ja ebenso kritisch sehen, denn auch dadurch wird ja C 'voller' und es gibt 'ungerechte' Preisunterschiede.

Mein Spieltheorie-Beispiel bezog sich auf #126, wo behauptet wurde, Plätze seien verderbliche Ware und daher solle man eher Comp-Ups verschenken. Und mein Beispiel entspricht einem ziemlich normalen Nash-Gleichgewicht.

Wenn alle immer Y buchen und C immer aufgefüllt wird, dann ist es in Abhängigkeit von ein paar Parametern (in Abhängigkeit von den Preisunterschieden Y/C und der Anzahl der C Plätze im Vergleich zur Y) rational, auf Comp-Ups zu spekulieren. Natürlich wird das in der Realität nicht jeder machen, aber in den USA scheint es ja durchaus aus verschiedenen Gründen genau in diese Richtung zu gehen - Theorie und Praxis liegen also doch nicht soweit auseinander.

Aber wer bin ich schon, denn meine Diplom-Arbeit in Spieltheorie an der Uni Frankfurt liegt schon genau 20 Jahre zurück. (Mein Wissen stammt also nicht von Hollywood-Filmen).
 

LH88

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08.09.2014
14.281
7.311
Bei einem geschätzten Platzverhältnis von 3 Eco auf 1 C, stellt sich die Frage, ob eine Airline wirklich im Durchschnitt mindestens das 3 fache an Gewinn an einem C Platz hat (neben mehr Platz ja auch mehr Service-Aufwand, insbesondere Personal)

3 zu 1 klappt selten - aber rechne es dir doch aus.

Langstrecke Y (sagen wir mal Westküste) im Schnitt 700€ - 800€

Langstrecke C im Schnitt 2200€ - 2400€ (unterstes Ende)

Wenn bei der Y auch nur 1€ überbleibt, wie viel bleibt dann in der C hängen? 1000€ - 1200€?

Vergiss bei deinen Rechnungen nicht, das eine Airline wie AB keine Sorgen hätte wenn sie im Schnitt nur 10€ mehr pro Sitzplatz erlösen würden.
 
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bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
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Berlin
... Bei einem geschätzten Platzverhältnis von 3 Eco auf 1 C, stellt sich die Frage, ob eine Airline wirklich im Durchschnitt mindestens das 3 fache an Gewinn an einem C Platz hat (neben mehr Platz ja auch mehr Service-Aufwand, insbesondere Personal)
'Problem' ist nur, solange andere Gesellschaften C verkaufen werden Kunden schlichtweg abwandern (würde ich auch) und nicht zähneknirschend y buchen ;-)
Und in C sitzen vermutlich verhältnismäßig mehr Vielreisende, deren Weggang Schmerzen würde. D.h. Umsatzbringer, aber ob es auch die Paxe mit dem Umsatz/Gewinn-Ratio sind? Keine Ahnung

Ich kann LH88 nur Recht geben. Umsatz und Gewinn sind nicht das gleiche. IdR machen Airlines wie LH auf einem Langstreckenflug an den Y Plätzen null-komma-nix Gewinn und verdienen nur an C (und ein wenig F).
 

Mituns

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26.11.2014
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Mein Spieltheorie-Beispiel bezog sich auf #126, wo behauptet wurde, Plätze seien verderbliche Ware und daher solle man eher Comp-Ups verschenken. Und mein Beispiel entspricht einem ziemlich normalen Nash-Gleichgewicht.

Wenn alle immer Y buchen und C immer aufgefüllt wird, dann ist es in Abhängigkeit von ein paar Parametern (in Abhängigkeit von den Preisunterschieden Y/C und der Anzahl der C Plätze im Vergleich zur Y) rational, auf Comp-Ups zu spekulieren. Natürlich wird das in der Realität nicht jeder machen, aber in den USA scheint es ja durchaus aus verschiedenen Gründen genau in diese Richtung zu gehen - Theorie und Praxis liegen also doch nicht soweit auseinander.

Aber wer bin ich schon, denn meine Diplom-Arbeit in Spieltheorie an der Uni Frankfurt liegt schon genau 20 Jahre zurück. (Mein Wissen stammt also nicht von Hollywood-Filmen).

;-)
Tja, aber Erkenntnisse gehen weiter ;-)
Bedenke: keiner der Spieler kennt die Reaktion anderer Spieler. Typisches Gefangenendilema: wenn sich genausoviele andere Spieler entscheiden auf Nr. sicher zu gehen und C fest zu buchen, gehen andere Spieler leer aus. Wenn alle Spieler sich entscheiden y zu buchen, gibt es zwar viele verfügbare Plätze aber auch viele Anwärter auf Upgrade.
Im Zweifel werden daher die, denen C wirklich wichtig ist die (eigentlich falsche ) Entscheidung treffen und die anderen Verraten, sprich C buchen und die Chancen für Upgrades für andere senken.

Menschen treffen eben Entscheidungen nicht oder zumindest selten rational, sondern mehr nach Bauch.
 

Mituns

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26.11.2014
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3 zu 1 klappt selten - aber rechne es dir doch aus.

Langstrecke Y (sagen wir mal Westküste) im Schnitt 700€ - 800€

Langstrecke C im Schnitt 2200€ - 2400€ (unterstes Ende)

Wenn bei der Y auch nur 1€ überbleibt, wie viel bleibt dann in der C hängen? 1000€ - 1200€?

Äh? Du weißt aber schon, dass leerer Raum im Flieger auch Geld kostet, nicht nur der Pax? D.h. Wenn ich drei y Sitze verkaufe mit 800€ habe ich exakt das Gleiche erlöst wie mit 1 Sitz c zu 2400. wenn ich den drei y jetzt noch Zusatzleistungen (Reiserücktritt, mehr Gepäck, Zollfrei, pipapo, verkaufe,? Oder umgekehrt, der C Sitz muss teurer sein, weil er mehr Platz wegnimmt, den ich nicht mehr anderweitig verkaufen kann

Aber lassen wir das, alles Spekulativ, ich zumindest kenne die Kalkulation der LH nicht. Ist halt auch von der Strecke und der Auslastung abhängig. Aber siehe mal hier:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126589921.html

Ich denke aus Gewinnsicht ist die y+ die beste Entscheidung und wird zukünftig den besten Gewinn abwerfen. Ist schon lustig, denn irgendwie erinnerte mich die y+ spontan an die gute alte y, wie sie mal war, bevor man sich entschied Sardinenbüchsen draus zu machen. ;-)
 

DrThax

Administrator & Moderator
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10.02.2010
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EDLE 07
Ich denke aus Gewinnsicht ist die y+ die beste Entscheidung und wird zukünftig den besten Gewinn abwerfen. Ist schon lustig, denn irgendwie erinnerte mich die y+ spontan an die gute alte y, wie sie mal war, bevor man sich entschied Sardinenbüchsen draus zu machen. ;-)
Und sie hat ja auch ungefähr den Preis der "guten alten Y".
Die Welt ist wieder in Ordnung. :)
 
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Mituns

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26.11.2014
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Ich kann LH88 nur Recht geben. Umsatz und Gewinn sind nicht das gleiche. IdR machen Airlines wie LH auf einem Langstreckenflug an den Y Plätzen null-komma-nix Gewinn und verdienen nur an C (und ein wenig F).

Wenn die Rechnung stimmt, stimmt auch, dass ein leerer C-Sitz viel Verlust bringt! Und worüber diskutieren wir hier? Comp/op-ups! Warum? Weil y überbucht und C leer steht!
Verstehste, oder?
Zwei Möglichkeiten (wenn Rechnung stimmt, dass man an C eigentlich mehr verdient): Nehmen was man hat und kriegen kann (viel y und. Y+) oder zusehen, dass man C voll verkauft. Letzteres scheint schwierig zu sein.
Ja, ich denke auch was Du vielleicht jetzt denkt, mehr Service, bessere C. Ob das wirklich größere C Zielgruppe anspricht?
Wie ich schon vorher sagte, ich glaube der Schritt y+ ist vielversprechender. Wobei an dem Produkt auch noch gearbeitet werden kann.
 

LH88

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08.09.2014
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Äh? Du weißt aber schon, dass leerer Raum im Flieger auch Geld kostet, nicht nur der Pax? D.h. Wenn ich drei y Sitze verkaufe mit 800€ habe ich exakt das Gleiche erlöst wie mit 1 Sitz c zu 2400. wenn ich den drei y jetzt noch Zusatzleistungen (Reiserücktritt, mehr Gepäck, Zollfrei, pipapo, verkaufe,? Oder umgekehrt, der C Sitz muss teurer sein, weil er mehr Platz wegnimmt, den ich nicht mehr anderweitig verkaufen kann

Aber lassen wir das, alles Spekulativ, ich zumindest kenne die Kalkulation der LH nicht. Ist halt auch von der Strecke und der Auslastung abhängig. Aber siehe mal hier:

DER SPIEGEL

Ich denke aus Gewinnsicht ist die y+ die beste Entscheidung und wird zukünftig den besten Gewinn abwerfen. Ist schon lustig, denn irgendwie erinnerte mich die y+ spontan an die gute alte y, wie sie mal war, bevor man sich entschied Sardinenbüchsen draus zu machen. ;-)

Wenn du sagen wir mal 200 Y Kunden zu 800€ mit 10€ Gewinn und noch ein paar Zusatzleistungen durch die Gegend fliegst vedienst mit denen nicht soviel wie mit den 50 C Gästen an denen du 1000€ verdienst.

Daher hat LH ein Interesse daran die C wertvoll zu halten, und sie nicht wahllos bzw. übermässig zu verschenken. Wenn es hier kein Interesse seitens LH gäbe, was läge näher als Last-Minute Upgrades gegen Cash zu verkaufen? Passiert aber nicht - warum wohl?

Die Entscheidung die C zu verkleinern geht ja in die gleiche Richtung - weniger Premiumsitze lassen sich einfach zu höheren durchschnittlichen Preisen verkaufen. PremiumEco ist ein Versuch Geschäftsreisende die nicht C fliegen dürfen zu ködern (und auch da gibt es ein paar Euros extra). Große Hoffnung kann bei der LH aber da nicht haben, bei den paar Sitzen.
 
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Mituns

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26.11.2014
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Wenn du sagen wir mal 200 Y Kunden zu 800€ mit 10€ Gewinn und noch ein paar Zusatzleistungen durch die Gegend fliegst vedienst mit denen nicht soviel wie mit den 50 C Gästen an denen du 1000€ verdienst.

Daher hat LH ein Interesse daran die C wertvoll zu halten, und sie nicht wahllos bzw. übermässig zu verschenken. Wenn es hier kein Interesse seitens LH gäbe, was läge näher als Last-Minute Upgrades gegen Cash zu verkaufen? Passiert aber nicht - warum wohl?

Die Entscheidung die C zu verkleinern geht ja in die gleiche Richtung - weniger Premiumsitze lassen sich einfach zu höheren durchschnittlichen Preisen verkaufen. PremiumEco ist ein Versuch Geschäftsreisende die nicht C fliegen dürfen zu ködern (und auch da gibt es ein paar Euros extra). Große Hoffnung kann bei der LH aber da nicht haben, bei den paar Sitzen.

Oder passiert noch nicht!
Upgrades in y+ werden von LH schon versteigert, Upgrades in Bus werden bei AB und AUA versteigert. Ich würde meine Hände nicht ins Feuer legen, dass dies bei LH nicht kommt.

Zu Deinem Beispiel: wenn Du an 1 y Platz für 800€ nur 10€ 'Gewinn' machst, dann wirst Du an einem C Platz für 2400, der den Raum von drei y Plätzen einnimmst eben nicht viel mehr als 30€ 'Gewinn' machen! Denn der C Platz verursacht die dreifachen Kosten! Du kannst einen Flieger, bzw. die Kosten des Fliegers, nicht nach Gesamtzahl Plätze aufteilen, sondern eher nach Kubikmeter Raum! (Ja, Gewicht ist auch ein wichtiger Punkt, das ist hier stark vereinfachend, denn z.B. bei Personalkosten ist C u F deutlich teurer, fängt beim Check-in an.)

Nochmal, ich denke wir beide kennen nicht die Kalkulation der LH.
Aber die schlichte Vermutung, das C/F Gäste nur weil sie mehr bezahlen auch wirtschaftlich interessanter sind, ist nicht zwingend richtig.

Ebenso sind Flex-Tickets, auch wenn sie deutlich teurer sind, nicht unbedingt wirtschaftlicher, wenn ein Flexplatz letztlich zweimal leer bleibt und erst nach der dritten Reservierung fliegt, dann ist der Erlös eben (vereinfacht) nur 1/3 des Ticketpreises!

Ist eben alles komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint.

Und zur y+: ich lehne mich mal aus dem Fenster: das wird mittelfristig auf vielen Strecken 1/3 der Kabine sein.