Nein, die Kompromissfindung zwischen Individuum und Gemeinschaft ist eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft. Eine Gemeinschaft, in der jeder Einzelne beliebige Rechte für sich beanspruchen kann, ist keine Gemeinschaft bzw. kann nicht funktionieren.
Und wie schon ausgeführt, pflichtet jeder "Humor- und Freiheitsfreund" den Normen zu, wenn er selbst durch deren Verletzen benachteiligt würde.
Ich halte es für Quatsch - um den Begriff hier mal treffend einzusetzen - wenn man eine Bombendrohung - und um eine solche handelt es sich - als Sinnbild der freien Meinungsäußerung sieht. Ein Problem sähe ich, wenn jemand besonders intensiv kontrolliert oder gar nicht mitgenommen würde, weil er über Verzögerungen, die Siko-Mitarbeiter, die Airline, den Flughafenbetreiber oder Politiker mault. Das wäre ein Problem in Sachen freie Meinungsäußerung.
Unsere Gesellschaft erwartet von jedem Einzelnen, dass er weder Bomben mit sich trägt noch behauptet, Bomben mit sich zu tragen und hat dies in Normen entsprechend formuliert. Es handelt sich dabei auch um keine deutsche Spezialität. Mir ist kein Staat bekannt - weder der Gegenwart noch der Vergangenheit -, in dem der Einzelne das Recht hat, spaßeshalber zu behaupten, eine Bombe mit sich zu tragen. Ganz im Gegenteil reagieren viele andere Staaten erheblich restriktiver auf solche Taten.
Der Spaßvogel hat im konrekten Fall milde Restriktionen erfahren, sich entschuldigt, muss ggf. noch eine OWi-Strafe bezahlen und gut ist. Aber um als Änderungen zu verlangen, dass jeder Einzelne das Recht hat, selbst an Orten wie den Sikos sicherheitsrelevante Späße zu machen, das ist schon extrem pappnasig. Und wer dazu Freiheit der Person und der Meinung als Begründung anführt, der weiss schlichtweg nicht, was das beides überhaupt ist.