24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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flysurfer

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06.03.2009
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Es gab übrigens durchaus schon Fälle, wo ein versuchter Piloten-Selbstmord NICHT erfolgreich war: Federal Express Flight 705 - Wikipedia, the free encyclopedia
Der Herr sitzt noch heute in einem Gefängnis zwischen SFO und LAX (bin gerade kürzlich da vorbeigefahren).
Jede Person im Cockpit erhöht die Sicherheit in so einem Fall...

Zum Glück gab es in der DC-10 noch den Flugingenieur als dritten Mann im Cockpit. 2 Personen hätten gegen diesen Täter hier wohl keine Chance gehabt.
 
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guybrush

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01.08.2013
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MUC
Das ganze ist ein absoluter Wahnsinn, ich bin diese Woche DIE/ MI/ DO geflogen. Gestern früh hat der Pilot bei der LH eine Schweigeminute erbeten, da konnte es einem schon mulmig werden.
So hart es klingen mag, bin ich erst einmal froh, dass die Maschine offensichtlich i.O. war, was das Vertrauen in die Technik wieder erstarken lässt.
Meine erste Reaktion aus dem was wir heute erfahren haben war Erschütterung und absolutes Unverständnis für diese Handlung.
Wenn man dann ein wenig darüber nachdenkt, möchte ich doch wissen ob es wirklich Selbstmord war oder ob es nicht doch externe Einfküsse waren. Eine solche Handlung ist so unvorstellbar und man wünscht irgendein Ergebnis was besser nachvollziehbar ist, als so eine eigenständige Wahnsinnsaktion.
Auf alle Fälle muss jetzt umgehend die zwei Personen Regelung her. Wenn es was bessers gibt auch gut. Aber so etwas darf nie wieder möglich sein!
Meine aufrichtige Anteilnahme für alle Angehörigen.
 
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chaosm21

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04.01.2015
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Es steht zu befürchten, dass dieser Vorfall die Arbeitsbedingungen der Piloten (mindestens) in der LH-Gruppe deutlich verschlechtern werden. Egal, ob man die zweite Person einführt, oder nicht: Piloten sind jetzt ein Risiko(waren sie vorher auch, aber jetzt wird es so wahrgenommen) und stehen unter verstärkter Beobachtung. Wenn es aus irgendeinem Grund 10 Sekunden länger dauert, bis die Tür wieder aufgeht, ist garantiert sofort der Gedanke an Frankreich da.
 
A

Anonym38428

Guest
So hart es klingen mag, bin ich erst einmal froh, dass die Maschine offensichtlich i.O. war, was das Vertrauen in die Technik wieder erstarken lässt.

Einen Fehler in der Technik kann man feststellen. Analysieren. Man kann ihn verstehen und begreifen. Die nun als wahrscheinlich zu bezeichnende Ursache wird Fragen hinterlassen. Immer. Endgültig. Für uns die häufiger ein Flugzeug betreten. Für die Öffentlichkeit. Aber am allermeisten für Angehörige, Freunde, Familien der Opfer. Warum? Es wird nie eine endgültige, befriedigende Antwort geben, die hilft diesen jungen Menschen zu verstehen.

Warum?
 
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guybrush

Reguläres Mitglied
01.08.2013
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MUC
Einen Fehler in der Technik kann man feststellen. Analysieren. Man kann ihn verstehen und begreifen. Die nun als wahrscheinlich zu bezeichnende Ursache wird Fragen hinterlassen. Immer. Endgültig. Für uns die häufiger ein Flugzeug betreten. Für die Öffentlichkeit. Aber am allermeisten für Angehörige, Freunde, Familien der Opfer. Warum? Es wird nie eine endgültige, befriedigende Antwort geben, die hilft diesen jungen Menschen zu verstehen.

Warum?
eben ich glaube wir alle wollen nur wissen warum und das ist jetzt viel viel schwieriger, weil es so irrational ist.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Dieses Radioeins(RBB)-Gespräch zwischen Volker Wieprecht (Moderator) und Tim Van Beveren (Luftfahrtjournalist) fand ich
heute Nachmittag sehr gut:

http://www.radioeins.de/.../co-pilot-fuehrte-absturz-mit...

Direkt zum Hören, hier (MP3)

Danke für das Einstellen dieses Gesprächs. Ich finde es gut, dass es wenigstens noch ein paar Leute gibt die auf Vorverurteilungen verzichten, und auf harte Fakten warten - auch wenn es schwer fällt, und man natürlich lieber gleich eine einfache Erklärung hätte!
 
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flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.001
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www.vielfliegertreff.de
Dieses Radioeins(RBB)-Gespräch zwischen Volker Wieprecht (Moderator) und Tim Van Beveren (Luftfahrtjournalist) fand ich
heute Nachmittag sehr gut:

http://www.radioeins.de/.../co-pilot-fuehrte-absturz-mit...

Direkt zum Hören, hier (MP3)

Solche Theorien sind bei Airlines und Herstellern eher unbeliebt, denn dann bräuchte man neben einer 2-Personen-Regel auch noch sicherere Flugzeuge mit besseren Dichtungen und Kohlenmonoxidsensoren – das aber kostet richtig Geld.
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
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FRA
was mir soeben auffällt:

Augenscheinlich scheint es so gewesen zu sein, dass er sich das Leben nehmen wollte und dabei mit einer fliegerischen Aktion noch möglichst viele Menschen mitnehmen wollte. Auf der Passagierliste ist ja nun auch ersichtlich, warum es zunächst 142+6 und dann später 144+6 Pax/Crew hieß: 2 Babys. Eine ganze Schulklasse, zwei Infants, 144 Menschen, die ihm als einem der Piloten ihr Leben anvertraut haben und die er mit in den Tod nimmt. Eiskalt! Ich kann mir das nicht erklären, ich kann nicht verstehen, was so jemanden treibt. Er selber stirbt, seine Familie wird ewig gebrandmarkt, selbst sein Land bzw. dessen Image (Zuverlässigkeit etc.) bekommt Schaden.

Trotzdem hat er die Maschine in einer einsamen Bergregion abstürzen lassen, um keine Menschen am Boden Schaden nehmen zu lassen. Er hätte sie ja auch zur dichtbesiedelten Küste zurückfliegen können. Klar, er wusste nicht, wann der Captain zur Toilette geht, aber er hat sicherlich eine ungefähre geographische Vorstellung von Frankreich und dessen Städten gehabt.

Vielleicht hat er einfach Passagiere gehasst???

Gibt es hier Psychologen, die irgendein Muster in so einem Verhalten erkennen können?
 

CDG

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18.03.2010
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HAM
was mir soeben auffällt:

Augenscheinlich scheint es so gewesen zu sein, dass er sich das Leben nehmen wollte und dabei mit einer fliegerischen Aktion noch möglichst viele Menschen mitnehmen wollte. Auf der Passagierliste ist ja nun auch ersichtlich, warum es zunächst 142+6 und dann später 144+6 Pax/Crew hieß: 2 Babys. Eine ganze Schulklasse, zwei Infants, 144 Menschen, die ihm als einem der Piloten ihr Leben anvertraut haben und die er mit in den Tod nimmt. Eiskalt! Ich kann mir das nicht erklären, ich kann nicht verstehen, was so jemanden treibt. Er selber stirbt, seine Familie wird ewig gebrandmarkt, selbst sein Land bzw. dessen Image (Zuverlässigkeit etc.) bekommt Schaden.

Trotzdem hat er die Maschine in einer einsamen Bergregion abstürzen lassen, um keine Menschen am Boden Schaden nehmen zu lassen. Er hätte sie ja auch zur dichtbesiedelten Küste zurückfliegen können. Klar, er wusste nicht, wann der Captain zur Toilette geht, aber er hat sicherlich eine ungefähre geographische Vorstellung von Frankreich und dessen Städten gehabt.

Ich glaube er hat einfach die erste Gelegenheit wahrgenommen die sich ihm geboten hat. Gut möglich das es auch schon dem Hinflug DUS-BCN hätte passieren können.
 

rotanes

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01.06.2010
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larsfra

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13.06.2012
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Kerry/IE
was mir soeben auffällt:

Augenscheinlich scheint es so gewesen zu sein, dass er sich das Leben nehmen wollte und dabei mit einer fliegerischen Aktion noch möglichst viele Menschen mitnehmen wollte. Auf der Passagierliste ist ja nun auch ersichtlich, warum es zunächst 142+6 und dann später 144+6 Pax/Crew hieß: 2 Babys. Eine ganze Schulklasse, zwei Infants, 144 Menschen, die ihm als einem der Piloten ihr Leben anvertraut haben und die er mit in den Tod nimmt. Eiskalt! Ich kann mir das nicht erklären, ich kann nicht verstehen, was so jemanden treibt. Er selber stirbt, seine Familie wird ewig gebrandmarkt, selbst sein Land bzw. dessen Image (Zuverlässigkeit etc.) bekommt Schaden.

Trotzdem hat er die Maschine in einer einsamen Bergregion abstürzen lassen, um keine Menschen am Boden Schaden nehmen zu lassen. Er hätte sie ja auch zur dichtbesiedelten Küste zurückfliegen können. Klar, er wusste nicht, wann der Captain zur Toilette geht, aber er hat sicherlich eine ungefähre geographische Vorstellung von Frankreich und dessen Städten gehabt.

Vielleicht hat er einfach Passagiere gehasst???

Gibt es hier Psychologen, die irgendein Muster in so einem Verhalten erkennen können?
Wäre der Pilot über ner Stadt auf Toilette wärs dort passiert........ist denke mal Zufall
 

FREDatNET

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11.07.2010
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VIE
Auch wenn es ein trauriger Anlass und man nachher immer klüger ist, sollte man wirklich nicht Spohr und Konsorten das Feld überlassen um (unter dem Druck des Augenblicks) Flugsicherheit zu definieren. Sondern man sollte seitens des Gesetzgebers die Situation gut überdenken und einfach die Anzahl der potentiellen Attentäter (die als Bedrohung in einen Flieger gelangen können), mit der potentiellen Zahl von suizidgefährdeten Piloten in Relation setzen.

In Deutschland gibt es ca 10.000 Selbstmorde pro Jahr... und ca. genausoviele Verkehrsflugzeugführer... Da muss man gar kein Mathe Genie sein um zu erkennen, dass das eine statistisch relevante Bedrohung ist und eben nicht als Einzelfall einfach vom Tisch gewischt werden kann.
 

Snappy

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23.07.2010
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Bielefeld
Trotzdem hat er die Maschine in einer einsamen Bergregion abstürzen lassen, um keine Menschen am Boden Schaden nehmen zu lassen. Er hätte sie ja auch zur dichtbesiedelten Küste zurückfliegen können. Klar, er wusste nicht, wann der Captain zur Toilette geht, aber er hat sicherlich eine ungefähre geographische Vorstellung von Frankreich und dessen Städten gehabt.

Das wundert mich auch noch... wenn er viele Menschen umbringen oder große Aufmerksamkeit erregen wollte, hätte er sich "bessere" Orte für den Absturz suchen können.

Hass auf Passagiere weil die zu billig buchen? Hass auf Germanwings wegen Sparmaßnahmen? Wurde eigentlich schon irgendwo gefragt ob er mitgestreikt hat? :censored:
 

fullmetaljacket

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03.05.2010
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Eine populistische, emotionale Entscheidung.

Das eröffnet jetzt dort ganz neue Möglichkeiten für suizidwillige Flugbegleiter.

Ich würde so eine Neuregelung erst nach einer sorgfältigen Abwägung und ggf. weiteren Schutzmaßnahmen einführen.

Ich halte die Entscheidung prinzipiell richtig, nicht aber den Implementierungszeitpunkt. Jemand der temporär ins Cockpit soll, sollte zumindest wissen, wie er die Tür aufmachen kann und ggf. noch wie er funken kann. Dieses Wissen bekommt man natürlich nicht von heute auf morgen, weswegen man erstmal die FB entsprechend schulen sollte, bevor man das vorgibt.
 

Maluku_Flyer

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01.10.2010
2.053
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MUC
Zum Glück gab es in der DC-10 noch den Flugingenieur als dritten Mann im Cockpit. 2 Personen hätten gegen diesen Täter hier wohl keine Chance gehabt.

Ich will das 5-Mann Cockpit zurück. Funker, Navigator und Ing. hätten den sicher überwältigt. Stattdessen wird (aus Kostengründen) regelmäßig über das 1-Mann Cockpit spekuliert.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Ich vermute deshalb eher, dass man die Vorstellung unter "was nicht sein darf, das nicht sein kann" bei der Lufthansa verdrängt hat, schließlich arbeiten dort "die besten Piloten der Welt" (O-Ton Spohr heute bei der PK).

Eine mangelhafte Selbstreflexion war schon immer ein kleines Problem von LH-Piloten. Sagen sogar manche LH-Piloten selbst über ihre Kollegen.


Was mich ja noch brennend interessiert:

Was sind im Cockpit für Mikrofone verbaut, mit denen man während des Flugs bei 800 km/h sauber das (anscheinend ja normale) atmen eines Menschen hören kann? ... sind es mehrere Mikro's? ...

Für den CVR ist ein Mikrofon vorne am Overheadpanel verbaut das die Cockpitgeräusche aufzeichnet. Zusätzlich wird der CVR vermutlich (ich kann es nicht belegen) alle Interkom- und Funkkanäle mit aufzeichnen.


Eine populistische, emotionale Entscheidung.

Das eröffnet jetzt dort ganz neue Möglichkeiten für suizidwillige Flugbegleiter.

Ich würde so eine Neuregelung erst nach einer sorgfältigen Abwägung und ggf. weiteren Schutzmaßnahmen einführen.

Ich würde die Regelung auf den Purser erweitern. Wenn einer vorne vertreten soll dann bitte der erfahrenste Flugbegleiter. Es besteht so in der Tat die Gefahr, dass ein kurzfristig eingestellter FB nach vorne kommt. Wobei dann noch der verbliebene Pilot eingreifen kann falls der andere austickt.
 
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guybrush

Reguläres Mitglied
01.08.2013
35
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MUC
Eine populistische, emotionale Entscheidung.

Das eröffnet jetzt dort ganz neue Möglichkeiten für suizidwillige Flugbegleiter.

Ich würde so eine Neuregelung erst nach einer sorgfältigen Abwägung und ggf. weiteren Schutzmaßnahmen einführen.

Wenn das seit jahren in den USA so gemacht wird, kann es nicht so verkehrt sein. Sollte es besser Lösungen geben, her damit.
Und leider kannst du Irre nie ganz verhindern bzw. die totale Sicherheit wird es nie geben, leider.
 

Huey

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06.04.2009
4.484
-1
Kriminalpsychologe Pfeiffer sprach in einem Radiointerview (FFN) zum Ereignis. In einem vergleichbaren Fall könne man nicht von einem einfachen Suizid ausgehen. Vielmehr wäre es mit einem Amokläufer vergleichbar. Er legte auch nahe, das bei einem so Handelnden eine Wut auf Menschen allgemein oder (explizit so geäußert) auf den Arbeitgeber vorgeherrscht haben könnte. (Frei wiedergegeben)
 
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rorschi

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09.03.2009
10.126
3.452
ZRH / MUC
Eine mangelhafte Selbstreflexion war schon immer ein kleines Problem von LH-Piloten. Sagen sogar manche LH-Piloten selbst über ihre Kollegen.

Das hingegen steht tatsächlich im Wortlaut in der heutigen Pressemitteilung (17:58) (n)

https://www.germanwings.com/de/informieren/aktuelle-meldungen.html
(...) Sie sind und bleiben die besten der Welt (...)


In dieser Formulierung und Situation eine absolut überflüssige Passage, die man sich einfach hätte sparen können. Machen die Kollegen von Air Berlin, TUI & Co (die in den letzten Tagen gut genug waren, um bei 4U auszuhelfen) einen schlechteren Job?
 

fullmetaljacket

Aktives Mitglied
03.05.2010
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Kriminalpsychologe Pfeiffer sprach in einem Radiointerview (FFN) zum Ereignis. In einem vergleichbaren Fall könne man nicht von einem einfachen Suizid ausgehen. Vielmehr wäre es mit einem Amokläufer vergleichbar. Er legte auch nahe, das bei einem so Handelnden eine Wut auf Menschen allgemein oder (explizit so geäußert) auf den Arbeitgeber vorgeherrscht haben könnte. (Frei wiedergegeben)

So hatte sich eben auch eine Psychologin auf n24 geäußert.