24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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F

feb

Guest
Die besten Piloten der Welt haben das sicher mitgekriegt. Aber geändert hat sich nichts. Die Frage ist doch, ob sich JETZT überhaupt viel ändert. Ich bezweifle das.

Spohrs erste Reaktion war ja: absoluter Einzelfall, damit konnte niemand rechnen, vollstes Vertrauen in die besten Piloten der Welt. Das ist nicht der Geist der verbessernden Veränderung.

Abwarten. Erste Änderungen - so umstritten sie sein mögen - sind ja auch schon "ab sofort" gültig.

BTW: Ich habe im Forum mit der Verwendung des Begriffes "Einzelfall" an anderer Stelle schon mehr als eine Handvoll Foristen zu intellektueller Raserei gebracht. Dort wie hier in diesem Thread gilt freilich: Der Begriff "Einzelfall" ist ja nicht abwertend im Sinne von "völlig belanglos" gemeint, sondern eine Betrachtung, ob es sich um ein alltägliches Geschehen - oder auch nicht handelt und ob das Einschreiten des Gesetz-/Normgebers erforderlich ist.

Und ja, in diesem Lichte handelt es sich jedenfalls aus Sicht der LH IMHO zutreffend um einen Einzelfall. Einigkeit besteht aber darin, dass dieser Einzelfall gleichwohl eine Reaktion erfordert.
 

ReviloCGN

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
1.065
75
CGN
-Bild hat einen Mann interviewt, der angeblich an Bord des Hinflugs DUS-BCN war. Da ich keinen Bild+ Zugang habe hat Focus das Wichtigste zusammengefasst. Demnach sagt der Mann, der in Reihe 5 saß, dass der Pilot auf dem Hinflug bereits auf der Toilette war, d.h. dass der Co-Pilot bereits zu diesem Zeitpunkt alleine im Cockpit war. Außerdem sei das vordere WC defekt gewesen, weswegen der Pilot durch die ganze Maschine gelaufen sei. Wenn das stimmt und auch auf dem Rückflug so war (Vermutlich, da BCN keine Homebase), wäre die Reaktionszeit beim Unglücksflug deutlich geringer gewesen.

Wenn das mit der Toilette stimmt spricht das für die These, dass es nur eines einzigen "Locks" der Tür mit anschliessender Fünfminutensperre bedurfte, da sicher mit Weggang des Kapitän nach hinten, "hallo Stewadess hier, hallo Steward da" locker mehr als drei Minuten vergehen. Die Frage ist ob der Gang des Kapitäns durch den Sinkflug beschleunigt wurde bzw. der Kapitän auf dem Klo merkt, dass das nicht korrekt sein kann, so viel zu sinken.
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.860
4.628
Gummersbach
Spohrs erste Reaktion war ja: absoluter Einzelfall, damit konnte niemand rechnen, vollstes Vertrauen in die besten Piloten der Welt. Das ist nicht der Geist der verbessernden Veränderung.

Klugscheisserei aus sicherer Deckung . Man darf wohl davon ausgehen , daß der Vorstandsvorsitzende flysurfer angesichts eines solchen auch noch taufrischen Tiefschlags an Stelle des Piloten Spohr eine akkurate Powerpointpräsentation mit Veränderungsmaßnahmen fern aller Emotionen losgelassen hätte . Er wäre keinesfalls auf die irre Idee gekommen eine Art ermutigendes Statement abzugeben auch wenn ihm zwischendurch mal eingefallen wäre , daß es neben dem zu bewältigenden Supergau auch noch eine Firma gibt .
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Für mich ist das ganze eher sehr plausibel als eine kreative Journalisteninterpretation:

Es geht darum, das die Crew-Mitglieder wussten, das er homesexuell ist (Tomato-Andy)...

Die Theorie setzt allerdings voraus dass die LH/4U Crew Steinzeitmenschen wären, die sich während der Arbeit mit derartig trivialen Sachen beschäftigen.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Aus nicht belastbarere Quelle wurde ja berichtet, der Copilot hätte sich in der Vergangenheit geäußert. "Er wolle das System verändern." Im Zusammenhang mit : "Alle werden seinen Namen kennen." Bild+

Da stellt sich mir die Frage, welches System kann hier gemeint sein.

Stehen wir fassungslos einem Hilferuf gegenüber bei der 149 Menschen, nämlich die hilflosen Opfer, instrumentalisiert wurden. Sieht sich der Täter in diesem Zusammenhang in der Selbstreflektion weder als suizidal Handelnder noch als Amokläufer, sondern als ... . Ja als was? Als Weltverbesserer welcher auch sein eigenes Leben opfert.
 

ReviloCGN

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
1.065
75
CGN
Aus nicht belastbarere Quelle wurde ja berichtet, der Copilot hätte sich in der Vergangenheit geäußert. "Er wolle das System verändern." Im Zusammenhang mit : "Alle werden seinen Namen kennen." Bild+

Da stellt sich mir die Frage, welches System kann hier gemeint sein.

Ich würde nicht jedes angeblich zitierte Wort analysieren. Da sind zu viele Fehlerquellen in der Übermittlung drin.

Sieht sich der Täter in diesem Zusammenhang in der Selbstreflektion weder als suizidal Handelnder noch als Amokläufer, sondern als ... . Ja als was? Als Weltverbesserer welcher auch sein eigenes Leben opfert.

Er sieht sich einfach als armes, unverstandenes Würmchen, oder? Introvertiert (daher hätte er auch nie eine zweite Person persönlich im Cockpit angegriffen) und feige. Denn ich ändere mal schnell die Höhe im Autopiloten und guck dann schnell weg, statt sehenden Auges mit Knüppel in der Hand in den Berg zu fliegen.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Klugscheisserei aus sicherer Deckung . Man darf wohl davon ausgehen , daß der Vorstandsvorsitzende flysurfer angesichts eines solchen auch noch taufrischen Tiefschlags an Stelle des Piloten Spohr eine akkurate Powerpointpräsentation mit Veränderungsmaßnahmen fern aller Emotionen losgelassen hätte . Er wäre keinesfalls auf die irre Idee gekommen eine Art ermutigendes Statement abzugeben auch wenn ihm zwischendurch mal eingefallen wäre , daß es neben dem zu bewältigenden Supergau auch noch eine Firma gibt .

Man darf davon ausgehen, dass ich keinen solchen Stuss ("Powerpoint") wie wie das oben zitierte fabriziere und bei einem Thema wie diesem auf persönliche Angriffe gut verzichten kann. Alles letztlich eine Frage des Charakters. :) Fakt ist, es wurde so gesagt, es stand so in der PM und es steht so im Lufthanseat. Die Richtung ist nun also vorgegeben: circle the wagons around the worlds' best pilots. Und natürlich hätte ich es anders gemacht. Ich war jahrelang bei einem Konzern in der Kommunikation tätig, kenne also die Optionen, die man hat.
 

SaschaT82

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
2.422
15
Man darf davon ausgehen, dass ich keinen solchen Stuss ("Powerpoint") wie wie das oben zitierte fabriziere und bei einem Thema wie diesem auf persönliche Angriffe gut verzichten kann. Alles letztlich eine Frage des Charakters. :) Fakt ist, es wurde so gesagt, es stand so in der PM und es steht so im Lufthanseat. Die Richtung ist nun also vorgegeben: circle the wagons around the worlds' best pilots. Und natürlich hätte ich es anders gemacht. Ich war jahrelang bei einem Konzern in der Kommunikation tätig, kenne also die Optionen, die man hat.

Du musst aber zugeben, dass du hier in dieser Diskussion emotional sehr befangen wirkst und auch festgefahren, oder irre ich mich da?

Auch wenn es Gebetsmühlenartig klingt, aber leider kann ich auf Grund deiner eigenen Wiederholungen nicht anders, die Erklärung für die PM und Lufthanseat ist doch hier schon gegeben worden und kann nicht wirklich als großartig negativ ausgelegt werden.
Zudem: HAT LH denn nicht jetzt schon Änderungen eingeführt? Kannst du beweisen, es wird keine Änderungen in Zukunft geben?
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Du musst aber zugeben, dass du hier in dieser Diskussion emotional sehr befangen wirkst und auch festgefahren, oder irre ich mich da?

Überhaupt nicht. Ich fliege nur noch selten, insofern fühle ich mich da nicht besonders betroffen. Da wir das Thema aber schon 2002 diskutiert haben und dabei vor genau diesem Szenario gewarnt haben, brauchen die dafür gut bezahlten Verantwortlichen jetzt nicht mit "das konnten wir ja nicht ahnen" kommen, verbunden mit "wir sind und bleiben ohnehin die Besten". Das ist schäbig und unverschämt, insbesondere gegenüber den Angehörigen, die diese Hybris nun lesen dürfen. Richtig ist: Sie kannten die Gefahren genau, haben es trotzdem riskiert und verloren, fühlen sich jedoch in keiner Weise mitverantwortlich.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Schön, dass Du das alles als so selbstverständlich ansiehst.

Malaysian oder in einer anderen Branche Tepco haben das ja auch ähnlich gut hinbekommen. :sick:

Ich habe ja nichts kritisiert. Und trotzdem ist es selbstverständlich. Und bloss weil es besonders negative Beispiele gibt, wird es nicht weniger selbstverständlich.
 
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aquitaine

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30.08.2012
136
0
Und natürlich hätte ich es anders gemacht.

Immerhin behauptest Du nicht, Du hättest es besser gemacht... ������

Ich will Herrn Spohr nicht unkritisch in Schutz nehmen, billige aber auch dem CEO einer Fluggesellschaft zu, in einer solchen Ausnahmesituation, nicht fehlerfrei zu agieren, wenn man denn die von Dir so heftig kritisierte Aussage als einen Fehler bezeichnen möchte.
Hieraus eine Kenntnis des "Mindsets" des Herrn Spohr herzuleiten bzw. künftiges unternehmerisches Handeln zu prognostizieren, halte ich mit Verlaub für anmaßend.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
Oder

"Dieser Unfall schockiert uns deshalb besonders, weil wir durch die extrem hohen Standards bei Auswahl und Ausbildung unserer Piloten solche Faelle ausschliessen zu koennen glaubten. Warum es zu diesem Ereignis kam, das fuer Lufthansa, aber nicht weltweit, einen absoluten Einzelfall darstellt, ist uns noch voellig unverstaendlich und wird Gegenstand auch interner Untersuchungen sein. im Rahmen dieser Untersuchungen werden saemtliche Prozesse geprueft und ohne Denkverbote hinterfragt werden. Ob und wenn ja zu welchen Aenderungen es im Ergebnis kommen wird, dann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen."

Das mag Vielflieger hier im Forum überzeugen, aber mit den Augen des Laien außerhalb des Forums gelesen, erzeugst Du damit genau eines: Absolute PANIK.

Erster Satz: "Hilfe, they are out of control!!"
Zweiter Satz: "WAAAS, das kommt ÖFTER vor?"
Zweiter Satz: "Hilfe, they are clueless, too"
Dritter Satz: "Die müssen den ganzen Laden umkrempeln? Da scheint ja viel im Argen zu liegen". "Denkverbote? Sowas haben die dort?". "Besser die nächsten Jahre nicht mehr LH fliegen, da kommt jetzt viel Unruhe rein".
Letzter Satz: "Also viel blabla, und eigentlich weiß er nix, und macht auch nix".
 
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flysurfer

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06.03.2009
26.001
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Erster Satz: "Hilfe, they are out of control!!"
Zweiter Satz: "WAAAS, das kommt ÖFTER vor?"
Zweiter Satz: "Hilfe, they are clueless, too"
Dritter Satz: "Die müssen den ganzen Laden umkrempeln? Da scheint ja viel im Argen zu liegen". "Denkverbote? Sowas haben die dort?". "Besser die nächsten Jahre nicht mehr LH fliegen, da kommt jetzt viel Unruhe rein".
Letzter Satz: "Also viel blabla, und eigentlich weiß er nix, und macht auch nix".

Was die Situation bei den meisten Airlines ganz gut zusammenfasst. Die Leute wollen es halt nur ungern glauben, ist unangenehm.

Deshalb gibt es überall Redundanzen, Kontrollen und ein Mehraugen-Prinzip, von Wartung bis Cockpit. Ist halt dumm, wenn man dieses Prinzip dann während des Fluges zeitweise aufgibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
F

feb

Guest
(...) Ich will Herrn Spohr nicht unkritisch in Schutz nehmen, billige aber auch dem CEO einer Fluggesellschaft zu, in einer solchen Ausnahmesituation, nicht fehlerfrei zu agieren, wenn man denn die von Dir so heftig kritisierte Aussage als einen Fehler bezeichnen möchte.
Hieraus eine Kenntnis des "Mindsets" des Herrn Spohr herzuleiten bzw. künftiges unternehmerisches Handeln zu prognostizieren, halte ich mit Verlaub für anmaßend.

Sehe ich ähnlich, zumal Spohr eher wie aus der Pistole geschossen und schnellsprechend antwortete. Ich denke, ihm wurde bei der PK- Manöverkritik bewusst: 1. Überlegungszeit beanspruchen 2. Bedächtig antworten.

Und richtig: Jetzt zu pronostizieren "Die tun eh' nix" ist eben auch ein nicht fundierter Schnellschuss.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Es geht hier eigentlich nicht ums Krisenmanagement, sondern um das Management des fliegerischen Alltags. Denn dort liegt doch das Problem. Wo soll das denn sonst hinführen: "LH kriegt es zwar nicht hin, solche Risiken auszuschließen oder zu minimieren, aber wenn deswegen mal wieder einer runterfällt, sind sie im Krisenmanagement große Klasse?" Ziemlich zynisch, da schließe ich mich nicht an. Mich interessiert das Krisenmanagement allein schon deshalb nicht besonders, weil ich davon zum Glück nicht betroffen bin, auch niemand den ich kenne. Aber vom normalen Management bin ich als Kunde schon betroffen, und andere hier noch sehr viel mehr als ich. Nachdem nun also seit 13 Jahren vor genau diesem Szenario gewarnt wird, erlaube ich mir schon die Frage, was diese "business as usual"-Attitüde der letzten Tage an der Führungsspitze soll. Ohne Druck scheint sich da wenig zu bewegen, siehe 2-Mann-Regel, die der Chef erst einmal klar ablehnte, bis er dann allen anderen folgte.
 
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aquitaine

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30.08.2012
136
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Und was macht LH besser als andere?
Unmittelbar angelaufene, herausragende Organisation, Einsatz sehr gut geschulten Personals. Sollte wünschenswerterweise Standard für ein Unternehmen dieser Branche und Größenordnung sein, ist es aber leider nicht.
Wie ich mein, das beurteilen zu können? Ganz kurz: Habe es vor einigen Jahren als Angehöriger leider ganz anders und sehr negativ erfahren. Beschäftige mich seitdem - auch in beruflichem wie ehrenamtlichen Kontext - mit der Thematik und habe auch Einblick in die Vorkehrungen und Abläufe bei LH. Verfolge diesen Aspekt daher in diesem Fall mit besonderem Interesse.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Das Krisenmanagement der LH mag ich nicht beurteilen. Zudem ich hier in Internes und Externes unterscheide. Beim Externen liegt zudem noch verstärkt der mediale Fokus auf diesem.

Intern wird man Schlüsse aus diesem Unglück ziehen müssen, und Extern hoffentlich nicht das Feingefühl verlieren, wenn die Technokraten das Zepter des Handelns übernehmen.

Aber ich fürchte einfach, wie ein buntes stolzes Lufhansa Exklusiv Magazin bei Angehörigen eines Opfers mit dessen Namen und Anschrift in der Tagespost liegt, oder sonstige technische Briefe / Aufforderungen / Schriftwechsel . Leider bin ich mittlerweile sogar soweit, dass ich manchen sogar zutraue, für einen nicht angetreten Rückflug hier dann ohne aktives Wirken der Anspruchsberechtigten ein eventuelles Rückflugticket incl. Steuer und Gebühren zu erstatten, wie gesagt, ohne dass dieses aktiv angefragt wurden. Denn es muss ja alles formal richtig ablaufen. :cry:
 
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Anonym38428

Guest
Aber ich fürchte einfach, wie ein buntes stolzes Lufhansa Exklusiv Magazin bei Angehörigen eines Opfers mit dessen Namen und Anschrift in der Tagespost liegt, oder sonstige technische Briefe / Aufforderungen / Schriftwechsel . Leider bin ich mittlerweile sogar soweit, dass ich manchen sogar zutraue, für einen nicht angetreten Rückflug hier dann ohne aktives Wirken der Anspruchsberechtigten ein eventuelles Rückflugticket incl. Steuer und Gebühren zu erstatten, wie gesagt, ohne dass dieses aktiv angefragt wurden. Denn es muss ja alles formal richtig ablaufen. :cry:

Die Lufthansa kann eine Komminikationssperre einrichten. Das hat sogar bei mir funktioniert. Gehe davon aus, dass weder an die Opfer noch Angehörige noch irgendein Standardschreiben, Newsletter oder sonstiges Werbematerial verschickt wird.