24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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flysurfer

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oh mann, du verrennst Dich wirklich total! (n)

Es gibt hier einfach zwei grundsätzlich divergierende Sichtweisen:

Ich bin der Überzeugung, dass dieses Unglück absolut vermeidbar war. Dementsprechend lasse ich "wir sind die Besten" und "das konnte keiner ahnen" nicht gelten.

Andere glauben offenbar, dass dieses Unglück Bestandteil eines unvermeidbaren Restrisikos war, das man als solches akzeptieren muss, und dass kein noch Lebender (insbesondere bei der Lufthansa) irgendeine Form von Mitverantwortung für das Geschehene trägt.
 

janeczku

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28.03.2015
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Schau mal auf die Zeitskala. Geschätzt liegen 20-25 Sekunden zwischen Änderung von Heading und Autopilot, wenn die Daten genau sind. Er ändert ja nicht beides gleichzeitig und braucht etwas Zeit. Ich nehme an Vertical Rate gibts auch negativ? Mich würde der Verlauf dieser für den Sinkflug interessieren. Gibts da was zu? Oder die Daten, das mans ich den Plot selbst bauen kann?

Die Rohdaten findest du im Forum von flightradar24.com. Leider fehlt der VRATE Parameter für die gesamte Dauer des Sinkfluges. Entweder wurde er vom Flugzeug nicht gesendet oder er ist beim Dekodieren der Rohdaten verloren gegangen. Gegen letzteres spricht allerdings dass die VRATE Information genau dann stoppt als das Flugzeug in den Sinkflug ging. Ich werde mal nachforschen.
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Malaysian oder in einer anderen Branche Tepco haben das ja auch ähnlich gut hinbekommen. :sick:

Hat sich einen Tag nach Fukushima wirklich der Chef von Tepco hingestellt und der Welt erzählt, dass es sich um einen vollkommen unvorhersehbaren, absoluten Einzelfall handele, dass Tepcos Atomkraftwerke die besten der Welt seien und er auch weiterhin vollstes Vertrauen in seine Atomkraftwerke habe?

Ich habe da eher eine ziemlich demütige Entschuldigung mit vielen Verbeugungen in Erinnerung, aber wie gesagt: Ich kann mich irren...
 

aquitaine

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30.08.2012
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Es gibt hier einfach zwei grundsätzlich divergierende Sichtweisen:

Ich bin der Überzeugung, dass dieses Unglück absolut vermeidbar war. Dementsprechend lasse ich "wir sind die Besten" und "das konnte keiner ahnen" nicht gelten.

Andere glauben offenbar, dass dieses Unglück Bestandteil eines unvermeidbaren Restrisikos war, das man als solches akzeptieren muss, und dass kein noch Lebender (insbesondere bei der Lufthansa) irgendeine Form von Mitverantwortung für das Geschehene trägt.

Erster Teil akzeptiert! Ich halte es jedoch für falsch, mindestens jedoch verfrüht, heute mit dem Brustton der Überzeugung zu konstatieren, das LH aus der Analyse des Vorfalls keine Erkenntnisse bzw. neue Einschätzungen gewinnen möchte, bzw. solche nicht in konkrete Maßnahmen wie Änderungen von Procedures und/oder technischen Vorkehrungen münden lassen wird, wenn kein Druck von außen kommt. Ich bin des Weiteren von der Notwendigkeit überzeugt, die hierfür notwendige Zeit muss man LH und auch den einschlägigen Behörden und Verbänden zugestehen.
 

flysurfer

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Erster Teil akzeptiert! Ich halte es jedoch für falsch, mindestens jedoch verfrüht, heute mit dem Brustton der Überzeugung zu konstatieren, das LH aus der Analyse des Vorfalls keine Erkenntnisse bzw. neue Einschätzungen gewinnen möchte, bzw. solche nicht in konkrete Maßnahmen wie Änderungen von Procedures und/oder technischen Vorkehrungen münden lassen wird, wenn kein Druck von außen kommt. Ich bin des Weiteren von der Notwendigkeit überzeugt, die hierfür notwendige Zeit muss man LH und auch den einschlägigen Behörden und Verbänden zugestehen.

Bisher deuten die Anzeichen darauf hin, dass Herr Spohr keinen echten Handlungsbedarf sieht, er also zu Handlungen getrieben werden muss. Und so treiben wir (= jene, die Handlungsbedarf und auch eine Mitverantwortung sehen) ihn eben. In der Folge wird es hoffentlich durchaus zu Verbesserungen kommen, das hängt wohl vor allem davon ab, wie groß und anhaltend der Druck ist. Ohne Druck wird das Ganze schnell wieder ad acta gelegt werden, es wird ein paar Lippenbekenntnisse und einige kosmetische Änderungen geben (wie die soeben neu geschaffene Position), im Kern wird sich jedoch nichts ändern, sondern man wird hoffen, dass nichts mehr passiert oder es das nächste Mal zumindest einen anderen trifft.
 
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Anonym38428

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flysurfer ist wie ein kleiner Terrier. Wenn er zugebissen hat, lässt er nicht mehr los ...

(Sperrt mich gerne für die Userdiskussion, aber die Beissreflexe sind imho übers Ziel hinaus)
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Ich habe da eher eine ziemlich demütige Entschuldigung mit vielen Verbeugungen in Erinnerung, aber wie gesagt: Ich kann mich irren...

Kamen die nicht erst Wochen später? Auch ich mag mich irren, aber hieß es am Anfang nicht "alles kein Problem, in einer Stunde schmeißen wir die Notstrom-Aggregate an und dann wird das schon...!?".
 

SuperConnie

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18.10.2011
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Habe mir gerade aus Interesse und weil es auf mindestens einer (frz.) Seite behauptet wird, die Voraussetzungen für die Ausstellung eines Triebfahrzeugführerscheins angesehen. Gilt 10 Jahre, danach Medical Check. Aber keine erneute psychologische Prüfung; man geht davon aus, dass der "Unternehmer" (Arbeitgeber) dies bei Auffälligkeiten / Zweifeln veranlasst. Jedoch gilt auch:

Hat ein Triebfahrzeugführer Erkenntnisse, dass aufgrund seines Gesundheitszustands Zweifel an seiner beruflichen Eignung bestehen können, so hat er unverzüglich den Unternehmer zu unterrichten.

http://www.eba.bund.de/SharedDocs/P...esrecht/11_tfv.pdf?__blob=publicationFile&v=7

Bei den Pilotenlizenzen dürfte es ähnlich gehandhabt werden, vllt. weiß ein(e) InsassIn mehr?
 

Brainpool

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15.03.2014
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Den Spohr jetzt in der Luft zu zerreißen ist gelinde gesagt "Must do"

Denkt denn auch mal jemand daran das er als CEO eines Konzerns vor die Kamera tritt, bei dem ein Mitarbeiter ein Blutbad mit 150 Toten angerichtet hat?
Denkt ihr das ist für ihn tägliche Übung?

Ich persönlich habe diese PK live im TV gesehen und fand seine Art über das Unglück zu sprechen angemessen.
Auch mir ist klar das etwas geschehen wird / muss, aber wohl kaum in einer PK während die Überreste noch rauchen.
Ich werde ihn jetzt nicht an seinen Worten aufhängen.
 

cockpitvisit

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04.12.2009
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Hat sich einen Tag nach Fukushima wirklich der Chef von Tepco hingestellt und der Welt erzählt, dass es sich um einen vollkommen unvorhersehbaren, absoluten Einzelfall handele

Der Chef von Tepco ist damals für zwei Wochen von der Oberfläche verschwunden - mit der Presse haben Stellvertreter geredet. Und vom absoluten Einzelfall wurde auch gesprochen, ja. Obwohl der Fukushima-Unglück bisher in der Tat ein Einzelfall ist, im Unterschied zu einem Piloten-Selbstmord.

Bisher deuten die Anzeichen darauf hin, dass Herr Spohr keinen echten Handlungsbedarf sieht

Und welche genau Anzeichen deuten darauf hin, außer einer offensichtlich unüberlegten Antwort in der Pressekonferenz?

Insgesamt ist die Qualität von LH-Piloten sehr gut - es gibt kaum Zwischenfälle, wo Piloten schuld wären. Deshalb macht es wenig Sinn, das ganze System in Frage zu stellen. Man wird jetzt die zwei-Mann-Regel einführen, vielleicht etwas zur Früherkennung von Wahnsinnigen machen - und das reicht auch. Alles jetzt auf den Kopf zu stellen, würde mehr Schaden als Nutzen bringen.
 
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flysurfer

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Und welche genau Anzeichen deuten darauf hin, außer einer offensichtlich unüberlegten Antwort in der Pressekonferenz?

Dies überlegte Antwort steht so in der Pressemitteilung und im Mitarbeitermagazin. Das ist die offizielle Linie, kein Versehen.

Ist ja auch klar, wieso: Von Anfang an soll jede persönliche oder strukturelle Mitverantwortung ausgeschlossen werden. Die haben natürlich Bammel, dass ihnen jemand ein Versäumnis nachweisen könnte.
 
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flysurfer

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Man wird jetzt die zwei-Mann-Regel einführen, vielleicht etwas zur Früherkennung von Wahnsinnigen machen - und das reicht auch. Alles jetzt auf den Kopf zu stellen, würde mehr Schaden als Nutzen bringen.

Mehr wird auch nicht passieren, eher weniger. Das Ganze läuft sich ja rasch tot, wichtig ist nur, über die heiße Phase zu kommen, bis das Interesse abflaut.
 

cockpitvisit

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Ist ja auch klar, wieso: Von Anfang an soll jede persönliche oder strukturelle Mitverantwortung ausgeschlossen werden. Die haben natürlich Bammel, dass ihnen jemand ein Versäumnis nachweisen könnte.

Das kann sehr wohl der Grund sein, aber ich sehe hier nicht viel schuldhafte Mitverantwortung, weil LH offenbar die in Europa gängige Praxis angewendet hat. Auch wenn die Gefahr durch Suizid-Piloten bekannt ist.

Es gibt z.B. auch eine Gefahr durch Terroristen unter den Passagieren. Dennoch dürfen Passagiere ohne Handschellen fliegen.

Sollte jetzt ein solcher Passagier einen Absturz verursachen, würdest Du auch der Fluggesellschaft die Schuld geben, weil sie trotz der bekannten Gefahr keine Handschellen für Paxe vorgeschrieben hat?
 

flysurfer

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Sollte jetzt ein solcher Passagier einen Absturz verursachen, würdest Du auch der Fluggesellschaft die Schuld geben, weil sie trotz der bekannten Gefahr keine Handschellen für Paxe vorgeschrieben hat?

Das kam bisher noch nie vor, Selbstmorde von Piloten dagegen schon. Und statt Handschellen hat man ja die Panzertüren, keiner kommt rein.

Bisher wurde noch jeder unruly Pax von den anderen überwältigt. Hier bewährt sich die Tatsache, dass die Guten immer in der Überzahl sind. Nur im gepanzerten Cockpit halt nicht immer.
 
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Huey

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06.04.2009
4.484
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Informationen zum Germanwings Flug 4U9525

Köln 28.03.2015



28.03. 16:15 Uhr: Angehörige und Freunde der Opfer von Flug 4U9525 bitten um Zurückhaltung der Medien

Familien und Freunde der verunglückten Passagiere und Crew-Mitglieder des Germanwings-Flugs 4U9525 haben sich mit der Bitte an Lufthansa und Germanwings gewandt, sie von etwaigen Medienanfragen zu entlasten. Es sei ihr Wunsch, ungestört und in Ruhe der Verstorbenen zu gedenken.

Lufthansa und Germanwings bitten daher die Medienvertreter, von einer aktiven Kontaktaufnahme mit trauernden Angehörigen abzusehen.

Das immense Interesse der Öffentlichkeit und Medien an den Begleitumständen des tragischen Unglücks ist selbstverständlich nachvollziehbar. Die Pressestellen der Unternehmen stehen daher rund um die Uhr und auch am Wochenende für Medienanfragen zur Verfügung. Lufthansa und Germanwings werden alle Anfragen mit größtmöglicher Transparenz und Schnelligkeit zeitnah zu beantworten.

Medienvertreter können folgende Kontaktmöglichkeiten nutzen:

Lufthansa Pressestelle: Tel. +49 69 696 2999
Germanwings Pressestelle: Tel. +49 2203 1027310

https://www.germanwings.com/de/informieren/aktuelle-meldungen.html
 

thbe

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27.06.2013
9.444
9.876
Der Täter soll wegen Sehstörungen in Behandlung gewesen sein. Das lässt sich bei einer Gesundheitsüberprüfung schwer verschweigen.