Lufthansa will Vorstandsgehälter kräftig erhöhen

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Nobbinil

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29.08.2009
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HAM & ALC
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Hier sind wir uns ja weitgehend einig. Wogegen ich mich in dieser Diskussion lediglich wehre, ist die reflexhafte Verallgemeinerung in "DIE Vorstände in Deutschland...".


Hallo Goldeneye,
Du kommentierst ja hier vieles. Gibt es einen speziellen Grund, warum Du diese hier mehrfach zitierte Auswertung des Statistischen Bundesamtes nicht kommentiertst?
 

LH88

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08.09.2014
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Man muss zudem mal festhalten, dass die Mitarbeiter in den großen DAX-Konzernen oft ebenfalls Privilegien und Gehälter haben, von denen ihre Kollegen im Mittelstand nur träumen können. Ausgebeutet wird dann eher wo anders.

Richtig wer direkt bei einem der großen Konzerne beschäftigt ist muss nicht wirklich klagen, wer allerdings über Outsourceing mit diesen Unternehmen verbandelt ist hat schon einen Grund.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Hallo Goldeneye,
Du kommentierst ja hier vieles. Gibt es einen speziellen Grund, warum Du diese hier mehrfach zitierte Auswertung des Statistischen Bundesamtes nicht kommentiertst?

Der "Grund" ist in Deiner bereits erwähnten Lese- und Verständnis-Schwäche zu finden:

Weiter unten hat mbraun dazu dankenswerterweise eine interessante Statistik wiedergegeben. Daraus geht hervor, daß ein solcher trendmässiger Anstieg gerade einmal für 10 Jahre zu verzeichnen war. Davor und danach lief die Entwicklung bestenfalls seitwärts. Es gibt also Phasen, in denen Vorstandsgehälter stärker gestiegen sind. Daraus aber einen immerwährenden Trend ablesen zu wollen, halte ich für etwas gewagt. Aber wie ich an anderer Stelle schon sagte: Lineare Extrapolation war noch nie eine gute Idee... ;)

:rolleyes:
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Ihr großer Kapitalstamm und ihre schiere Marktgröße verhindert aber gerade den Marktzutritt besser aufgestellter Konkurrenz, weswegen das System "Großkapital" zu einem in sich waberndem Zirkel verkommt ... manche nennen es Monopolie, manche Oligarchie.

Du siehst das etwas zu pessimistisch. Die Dinos sind auch ausgestorben ;). Das meine ich durchaus ernst: Um diesen großen Kapitalstamm mit Rendite und den großen Belegschaftsstamm mit Lohn und Brot zu versorgen, müßen die großen natürlich ein riesiges Rad drehen. Und das läuft nur so lange gut, wenn es gut läuft. Läuft es nicht mehr, fressen die große Belegschaft und der riesige Kapitalstamm in kürzester Zeit ebenso riesige Löcher in die Bilanz. Holzmann, Karstadt, Thyssen-Krupp und viele andere lassen grüssen. Ebenso in jüngerer Zeit RWE und Eon.

selbstverständlich gibt es dafür Gründe.
zuförderst den der mangelnden Konkurrenz.

wie willst du auch innerdeutsch so mir nichts dir nichts eine Airline auf dem Niveau einer Lufthansa aus dem Boden stampfen?
Dazu bräuchtest du ja duzende Milliarden und Jahrzehnte an Etablierungsarbeit.
Diese schiere Größe verhindert den Marktzutritt ernsthafter Konkurrenten und das ist exakt das, warum sich zum Beispiel der Mittelstand selbst disziplinieren muss ... das Großkapital aber nicht....

Wie hat es denn eine kleine irische Privat-Airline geschafft, in nur 15-20 Jahren den gesamten europäischen Flugverkehrsmarkt aufzumischen und zur größten Airline Europas aufzusteigen? :idea:
 

Nobbinil

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29.08.2009
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HAM & ALC
Weiter unten hat mbraun dazu dankenswerterweise eine interessante Statistik wiedergegeben. Daraus geht hervor, daß ein solcher trendmässiger Anstieg gerade einmal für 10 Jahre zu verzeichnen war. Davor und danach lief die Entwicklung bestenfalls seitwärts. Es gibt also Phasen, in denen Vorstandsgehälter stärker gestiegen sind. Daraus aber einen immerwährenden Trend ablesen zu wollen, halte ich für etwas gewagt. Aber wie ich an anderer Stelle schon sagte: Lineare Extrapolation war noch nie eine gute Idee... ;)

Ich will mal versuchen zu erläutern, was sich abgespielt hat. Dazu habe ich die Dax-Vorstandsvergütungen in Relation zu den durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen (Vollzeit lt. Rentenversicherung) gesetzt. Man sieht, die Relation hat sich zugunsten der Vorstände in etwa vervierfacht!

Relation.JPG

GoldenEye hat an dem Punkt Recht, an dem er feststellt, dass dieser Beutezug sich im Wesentlichen innerhalb einer Dekade (faktisch 1995 bis 2007) abgespielt hat. Für das vorliegende Thema bringt dies leider keinerlei Erkenntnis. Um die historische Relation wieder herzustellen, müßten jetzt ja mal die Einkommen der Arbeitnehmer steigen, während die Vorstandsvergütungen auf der Stelle treten! Das kann ich aktuell bei Lufthansa nun wirklich nicht erkennen. Dort scheint eher die Sichtweise vorzuherrschen, dass man beim Beutezug 1995 bis 2007 nicht ausreichend beteiligt war und das jetzt nachholen müsse.
 
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feb

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Ich will mal versuchen zu erläutern, was sich abgespielt hat. Dazu habe ich die Dax-Vorstandsvergütungen in Relation zu den durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen (Vollzeit lt. Rentenversicherung) gesetzt. Man sieht, die Relation hat sich zugunsten der Vorstände in etwa vervierfacht!
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GoldenEye hat an dem Punkt Recht, an dem er feststellt, dass dieser Beutezug sich im Wesentlichen innerhalb einer Dekade (faktisch 1995 bis 2007) abgespielt hat. Für das vorliegende Thema bringt dies leider keinerlei Erkenntnis. Um die historische Relation wieder herzustellen, müßten jetzt ja mal die Einkommen der Arbeitnehmer steigen, während die Vorstandsvergütungen auf der Stelle treten! Das kann ich aktuell bei Lufthansa nun wirklich nicht erkennen. Dort scheint eher die Sichtweise vorzuherrschen, dass man beim Beutezug 1995 bis 2007 nicht ausreichend beteiligt war und das jetzt nachholen müsse.

Sehr interessante Auswertung. Den Faktor 4 in der Relation von AN- Einkommen zu DAX-Vorstandseinkommen hätte ich nicht erwartet und übertrifft sehr deutlich meine schlimmsten (@ janfliegt: klassenkämpferischen) Erwartungen. Auch mich beschleichen Zweifel, ob die Vorstände bereit sind, so etwa 10-20 Jahre nur Seitwärtsbewegung zu machen, um den AN ein gewisses Aufholen zu ermöglichen :(.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Ich will mal versuchen zu erläutern, was sich abgespielt hat. Dazu habe ich die Dax-Vorstandsvergütungen in Relation zu den durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen (Vollzeit lt. Rentenversicherung) gesetzt. Man sieht, die Relation hat sich zugunsten der Vorstände in etwa vervierfacht!

GoldenEye hat an dem Punkt Recht, an dem er feststellt, dass dieser Beutezug sich im Wesentlichen innerhalb einer Dekade (faktisch 1995 bis 2007) abgespielt hat. Für das vorliegende Thema bringt dies leider keinerlei Erkenntnis. Um die historische Relation wieder herzustellen, müßten jetzt ja mal die Einkommen der Arbeitnehmer steigen, während die Vorstandsvergütungen auf der Stelle treten! Das kann ich aktuell bei Lufthansa nun wirklich nicht erkennen. Dort scheint eher die Sichtweise vorzuherrschen, dass man beim Beutezug 1995 bis 2007 nicht ausreichend beteiligt war und das jetzt nachholen müsse.

Na ist ja schön. Jetzt sind wir also schon von verzehnfacht auf vervierfacht zurückgerudert. Wenn wir jetzt noch ein wenig weiterdiskutieren, das Klassenkampf-Vokabular entfernen, und daran denken, daß wir hier über einen Durchschnittswert reden, der absehbar nicht nur stagnieren, sondern sogar fallen wird aufgrund einzelner Extremwerte (VW, DB), dann besteht ja doch noch Hoffnung, daß hier irgendwann einmal Realismus einkehrt.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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Sehr interessante Auswertung. Den Faktor 4 in der Relation von AN- Einkommen zu DAX-Vorstandseinkommen hätte ich nicht erwartet und übertrifft sehr deutlich meine schlimmsten (@ janfliegt: klassenkämpferischen) Erwartungen. Auch mich beschleichen Zweifel, ob die Vorstände bereit sind, so etwa 10-20 Jahre nur Seitwärtsbewegung zu machen, um den AN ein gewisses Aufholen zu ermöglichen :(.

Lieber feb, wir haben an anderer Stelle schon einmal über die Entwicklung der Gehaltsrelationen zwischen den "90%" und den "10%" gesprochen. Ich hatte damals gesagt (und wiederhole es) daß diese mitunter in der Presse zu lesenden Parolen von den 90/10 vollkommener Humbug sind. Es gibt einzelne extreme Ausreißer, aber wir reden hier nicht über 90/10, sondern über 99,9999 und 0,0001. Unterstellen wir im Durchschnitt pro DAX 5 Vorstände, dann sind das 150 Personen. Und selbst das wäre noch zu hoch, da ja nicht alle DAX-Werte betroffen sind. Im kleinsten DAX-Wert K+S verdienen die Vorstände (außer CEO) 400k im Jahr fix. Das finde ich jetzt nicht überzogen.
 

Nobbinil

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Na ist ja schön. Jetzt sind wir also schon von verzehnfacht auf vervierfacht zurückgerudert. Wenn wir jetzt noch ein wenig weiterdiskutieren, das Klassenkampf-Vokabular entfernen, und daran denken, daß wir hier über einen Durchschnittswert reden, der absehbar nicht nur stagnieren, sondern sogar fallen wird aufgrund einzelner Extremwerte (VW, DB), dann besteht ja doch noch Hoffnung, daß hier irgendwann einmal Realismus einkehrt.

Mir scheint, die Grundaussage, dass nähmlich Managergehälter von Dax-Unternehmen (dazu gehört Lufthansa ja wohl noch) unproportional stärker gestiegen sind als Arbeitnehmergehälter, dürfte hier zwischenzeitlich hinreichend belegt sein.
Wenn dann jetzt Lufthansa diesen Weg für sich weiterführen will, indem einerseits Managergehälter überproportional angehoben werden sollen, während zeitgleich andererseits von den Beschäftigten Einschnitte erwartet werden, dann stellt sich mir schon die Frage, was sich in den Köpfen dieses Managements eigenlich abspielt.
Wenn Forumsmitglieder hier dieses Ansinnen als "ungeschickt" bezeichnen, dann scheinen sie es ja als berechtigt, aber zeitlich unsensibel zu kategorisieren. Vielleicht liegt es an meinem fortgeschrittenen Alter, dass ich bei der Notwendigkeit von Einsparungen auch immer zuerst darüber nachdenke, was ICH beitragen könnte und erst danach, was andere beitragen könnten. Deshalb ist das Aninnen des Managements in meinen Augen nicht "ungeschickt", sondern "unverschämt"!
Aber das sind möglicherweise moralische Kategorien aus eine anderen Zait.
 
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feb

Guest
Nun ja, das ist doch eine arg schwache Argumentation. Ein Anwalt in einer internationalen Kanzlei nimmt als Partner auch knapp 4-stellige Stundensätze, obwohl sich seit dem 2. Staatsexamen an seiner Qualifikation nichts geändert hat. ;)

Zum einen stimmt das mit der Qualifikation gerade nicht. Und: An anderer Stelle (nicht unbedingt von dir, bin zu faul zum suchen) wird immer wieder auf die Qualifikation der FB (12- Wochen- Anlernberuf) und der Piloten (keine akademische Ausbildung) hingewiesen um herzuleiten, das Gehalt sei viel zu hoch.

Es wird ja nicht nur die Qualifikation bezahlt, sondern auch der Aufgabenbereich, die Verantwortung etc. etc..

Gewiss.

Ein Pilot hat Verantwortung für ein paar 100 Menschen, Herr Spohr für 120.000. Vielleicht nicht ganz so unmittelbar wie ein Pilot, dafür ist seine Aufgabe aber auch ein wenig komplexer, als nur aufzupassen, ob der Autopilot alles richtig macht. ;)

Das Zahlenspiel halte ich für unzutreffend. Also für rd. 100 Mio Fluggäste/ Jahr ist die Qualifikation der Leute in Reihe 0 wichtiger als die eines Vorständlers. Und selbst wenn ich nur auf einen Piloten abstelle: Der karrt pro Jahr wesentlich mehr als nur ein paar 100 Menschen durch die Luft.

Zitat von LH88
Das ganze ist zur Quartalswirtschaft verkommen, und der vermeintliche Erfolg der Unternehmen wird oft auf dem Rücken der Mitarbeiter erzielt. Ansonsten ist die Strategie der meisten Vorstände leicht zusammen zu fassen: Sparen bis der Arzt kommt und wachsen durch Zukauf.

Hier sind wir uns ja weitgehend einig. Wogegen ich mich in dieser Diskussion lediglich wehre, ist die reflexhafte Verallgemeinerung in "DIE Vorstände in Deutschland...".

Heyhey! Das war mein Post. Isch habe die Koppireiht!
 

LH88

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08.09.2014
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Lieber feb, wir haben an anderer Stelle schon einmal über die Entwicklung der Gehaltsrelationen zwischen den "90%" und den "10%" gesprochen. Ich hatte damals gesagt (und wiederhole es) daß diese mitunter in der Presse zu lesenden Parolen von den 90/10 vollkommener Humbug sind. Es gibt einzelne extreme Ausreißer, aber wir reden hier nicht über 90/10, sondern über 99,9999 und 0,0001. Unterstellen wir im Durchschnitt pro DAX 5 Vorstände, dann sind das 150 Personen. Und selbst das wäre noch zu hoch, da ja nicht alle DAX-Werte betroffen sind. Im kleinsten DAX-Wert K+S verdienen die Vorstände (außer CEO) 400k im Jahr fix. Das finde ich jetzt nicht überzogen.

Die Problematik der Gehaltsrelationen findet ja nicht nur zwischen Vorstand und einfachen Mitarbeiter statt, und sicher sind die Gehälter oft angemessen, oder zumindest nachvollziehbar. Aber es gibt für Gehälter jenseits einer Grenze von sagen wir mal dem 30 fachen des durchschnittlichen Einkommens in einem Unternehmen kaum eine Rechtfertigung - ausser "Weil es geht".
 

janfliegt

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28.07.2011
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FHH (Feld hinterm Haus)
Die Problematik der Gehaltsrelationen findet ja nicht nur zwischen Vorstand und einfachen Mitarbeiter statt, und sicher sind die Gehälter oft angemessen, oder zumindest nachvollziehbar. Aber es gibt für Gehälter jenseits einer Grenze von sagen wir mal dem 30 fachen des durchschnittlichen Einkommens in einem Unternehmen kaum eine Rechtfertigung - ausser "Weil es geht".

Bei Messi oder Pep regt sich auch keiner auf. Und die spielen nur Ball ;) Es ist wie so oft eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Viel problematischer als absolute Gehaltszahlen oder Prozente zum Durchschnittsgehalt sind doch die Ämterverquickungen AR/VS bei manchen großen AGs. Da ist es dann teilweise eben nicht mehr Leistungs- oder Marktbezogen.
 

LH88

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08.09.2014
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Bei Messi oder Pep regt sich auch keiner auf. Und die spielen nur Ball ;) Es ist wie so oft eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Viel problematischer als absolute Gehaltszahlen oder Prozente zum Durchschnittsgehalt sind doch die Ämterverquickungen AR/VS bei manchen großen AGs. Da ist es dann teilweise eben nicht mehr Leistungs- oder Marktbezogen.

Messi oder Pep bekommen ihre Jobs ja auch nicht durch die richtigen Beziehungen, zudem sind sie Unternehmer in eigener Sache, sie verantworten nicht das Wohl und Wehe der Vereine in denen sie spielen. Sie sind weder Aktionären noch Mitarbeitern gegenüber in der Pflicht.

Aber für können gerne eine weitere Diskussion über die Bezahlung im Sport/Entertainment lostreten - der eben auch oft jeder gesunde Menschenverstand fehlt.
 
F

feb

Guest
Lieber feb, wir haben an anderer Stelle schon einmal über die Entwicklung der Gehaltsrelationen zwischen den "90%" und den "10%" gesprochen. Ich hatte damals gesagt (und wiederhole es) daß diese mitunter in der Presse zu lesenden Parolen von den 90/10 vollkommener Humbug sind. Es gibt einzelne extreme Ausreißer, aber wir reden hier nicht über 90/10, sondern über 99,9999 und 0,0001. Unterstellen wir im Durchschnitt pro DAX 5 Vorstände, dann sind das 150 Personen. Und selbst das wäre noch zu hoch, da ja nicht alle DAX-Werte betroffen sind. Im kleinsten DAX-Wert K+S verdienen die Vorstände (außer CEO) 400k im Jahr fix. Das finde ich jetzt nicht überzogen.

Nun, die kleine Zahl der Ausreißer kann ja nicht rechtfertigen, die Fehlentwicklung zu ignorieren. Es geht hierbei um die zwischen uns schon mehrfach debattierte "Einkommens-/ Vermögensschere". Diese Scherendebatte ist nicht nur auf Vorstände und AR- Mitgliedern von DAX- Unternehmen begrenzt, sondern ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Soweit ich sehe, fordert hier aktuell niemand eine gesetzliche Obergrenze o.ä. Hier geht es zunächst einmal darum, dass in die Köpfe und in die Waagschale der common sense ebenso gehört wie die Partikularinteressen.
 

Mizar

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11.11.2012
809
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Wie dem auch sei: Ich bleibe bei der einfachen Formel - wer Mitarbeiter von der Notwendigkeit des Sparens überzeugen will, darf nicht gerade bei sich die erste große Ausnahme machen. Es wird dem Vorstand noch ewig nachgetragen werden, dass er diese oberpeinliche Aktion des Aufsichtsrates nicht still beerdigen konnte.

Dem ist eigentlich nicht wirklich viel hinzuzufügen.
Es ist ein systemimmanentes Problem weil der langfristige Schaden oft nicht von den Verursachern selbst ausgebadet werden muss, ähnlich bei Politikern.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
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Mir scheint, die Grundaussage, dass nähmlich Managergehälter von Dax-Unternehmen (dazu gehört Lufthansa ja wohl noch) unproportional stärker gestiegen sind als Arbeitnehmergehälter, dürfte hier zwischenzeitlich hinreichend belegt sein.

Das hat ja nie jemand bestritten, die Frage ist ja nur
- wieviel
- in welchem Zeitraum
- gibt es dafür Gründe
- ist es ein dauerhafter oder zeitlich begrenzter Trend
- und welche Schlußfolgerungen zieht man daraus

Wenn dann jetzt Lufthansa diesen Weg für sich weiterführen will, indem einerseits Managergehälter überproportional angehoben werden sollen, während zeitgleich andererseits von den Beschäftigten Einschnitte erwartet werden, dann stellt sich mir schon die Frage, was sich in den Köpfen dieses Managements eigenlich abspielt.
Wenn Forumsmitglieder hier dieses Ansinnen als "ungeschickt" bezeichnen, dann scheinen sie es ja als berechtigt, aber zeitlich unsensibel zu kategorisieren. Vielleicht liegt es an meinem fortgeschrittenen Alter, dass ich bei der Notwendigkeit von Einsparungen auch immer zuerst darüber nachdenke, was ICH beitragen könnte und erst danach, was andere beitragen könnten. Deshalb ist das Aninnen des Managements in meinen Augen nicht "ungeschickt", sondern "unverschämt"!
Aber das sind möglicherweise moralische Kategorien aus eine anderen Zait.

Na da nähern wir uns doch langsam an. Ich hatte viel weiter oben schon geschrieben hätte, daß ich das Ansinnen auch als berechtigt ansehe, aber erst dann, wenn alle anderen stakeholder ebenfalls die Früchte ernten, also die Aktionäre wieder eine Dividende bekommen und die Mitarbeiter Zuwächse in Höhe von Inflation+Produktivitätszuwachs.