Schweiz : Wer zahlt die 23 Milliarden Verlust?

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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Dann passiert grundsätzlich nichts. Weil eine Nationalbank selbst in der Lage ist, neues Geld zu drucken herausgeben, gerät sie nie in einen Liquiditätsengpass. Was sicher ist, dass ein negatives Eigenkapital oder eine sehr tiefe EK-Quote etwas unschön ist, jedoch ändert sich an den Aufgaben und der Tätigkeit einer Zentralbank dadurch nichts.
die Regularien und Kandarren der SNB kenne ich leider nicht.
die der EZB (Lissabon- und Maastrichtverträge) hat man ja leider im Zuge der Finanz- und Griechenlandkrise schon mehrfach gebrochen ... oder auf Politikerdeutsch: flexibel ausgelegt

könnte das der Schweiz eigentlich grundsätzlich auch drohen, wenn ein Kanton mal denkt so richtig die Verschuldungspulle aufzumachen und mal so richtig (Sozial)Party machen zu müssen?!
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
die Regularien und Kandarren der SNB kenne ich leider nicht.
die der EZB (Lissabon- und Maastrichtverträge) hat man ja leider im Zuge der Finanz- und Griechenlandkrise schon mehrfach gebrochen ... oder auf Politikerdeutsch: flexibel ausgelegt

könnte das der Schweiz eigentlich grundsätzlich auch drohen, wenn ein Kanton mal denkt so richtig die Verschuldungspulle aufzumachen und mal so richtig (Sozial)Party machen zu müssen?!


Das mit der Sozialismus-Party ist ja so abwegig nicht. Der Cousin des deutschen Sozialisten/Kommunisten Gregor Gysi, ein gewisser Alfred Gysi, ist ja im Aufsichtsrat (heisst dort Bankrat) der SNB. Die Äpfel fallen schließlich nicht weit vom Stamm.
 
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Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
könnte das der Schweiz eigentlich grundsätzlich auch drohen, wenn ein Kanton mal denkt so richtig die Verschuldungspulle aufzumachen und mal so richtig (Sozial)Party machen zu müssen?!
Du meinst ob Schweizer Kantone pleite gehen können? In der Schweiz ist bis anhin erst eine Schweizer Gemeinde (Leukerbad) konkurs gegangen. Kantone können meines Wissens aber nicht konkurs gehen. Dies sollte in den entsprechenden Finanzgesetzen geregelt sein.Wer Zeit und Lust hat, sich durch das Thema "Leukerbad" zu lesen, hier eine interessante Diplomarbeit:https://www.unifr.ch/finwiss/assets/files/Diplom_Seminararbeiten/SeminarLoetscher.pdf
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Du meinst ob Schweizer Kantone pleite gehen können? In der Schweiz ist bis anhin erst eine Schweizer Gemeinde (Leukerbad) konkurs gegangen. Kantone können meines Wissens aber nicht konkurs gehen. Dies sollte in den entsprechenden Finanzgesetzen geregelt sein.Wer Zeit und Lust hat, sich durch das Thema "Leukerbad" zu lesen, hier eine interessante Diplomarbeit:https://www.unifr.ch/finwiss/assets/files/Diplom_Seminararbeiten/SeminarLoetscher.pdf
können nicht pleite gehen, weil Gott es so befiehlt, weil die anderen Kantone dann anfangen umzuverteilen (Schuldenunion), oder einfach dasselbe gemacht wird, wie innerhalb des EZB Systems??
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
können nicht pleite gehen, weil Gott es so befiehlt, weil die anderen Kantone dann anfangen umzuverteilen (Schuldenunion), oder einfach dasselbe gemacht wird, wie innerhalb des EZB Systems??
Ich kann dir jetzt auf die schnelle keine Gesetze oder Artikel nennen. Weiter gibt es zwischen den Kantonen den Finanzausgleich, analog zum Länderfinanzausgleich in Deutschland.
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
So jetzt hab ichs gefunden, Zitat aus Wikipedia:

Durch das am 4. Dezember 1947 erlassene „Bundesgesetz über die Schuldbetreibung gegen Gemeinden und andere Körperschaften des kantonalen öffentlichen Rechts“, das einen Gemeindekonkurs ausschließt, galten in der Folge die Schweizer Gemeinden als zahlungskräftige Schuldnerinnen. Gemäß Art. 2 Abs. 2 SchGG ist nämlich die Schuldbetreibung gegen Gemeinden auf Konkurs nicht statthaft, die Betreibung kann nur auf Pfändung oder Pfandverwertung gerichtet sein (Art. 2 Abs. 1 SchGG).[18] Gemäß einer Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts[19] sind als Konsequenz aus Art. 2 Abs. 2 SchGG die Vorschriften über das Konkursverfahren bei überschuldeten Gemeinden nicht anwendbar. Diese besonderen bundesrechtlichen Betreibungsvorschriften für Gemeinden bezwecken - neben einem gewissen Gläubigerschutz - in erster Linie die Erhaltung der Kreditwürdigkeit der Gemeinwesen. Nicht vorgesehen ist jedoch eine Haftung des Kantons für die Verbindlichkeiten der Gemeinden, worauf der Bundesrat in seiner Botschaft zum Gesetz sogar ausdrücklich hingewiesen hat.Ebenso dies:

http://dievolkswirtschaft.ch/content/uploads/2013/07/schaltegger.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Beim derzeitigen Kurs sind das knapp 1,5%. So krass ist das jetzt nicht.

So schlecht ist das aber auch nicht - eine 20 jährige CHF Staatsanleihe Schweiz hat eine Rendite von ca. 0,3%, selbst bei 50 Jahren Laufzeit sind es nur ca. 0,8%. Da ist doch 1,5% nicht schlecht. Nur darf der Kurs der Aktie nicht fallen.
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
Man sollte sich nicht von absoluten Zahlen blenden lassen. Beim derzeitigen Kurs sind das knapp 1,5%. So krass ist das jetzt nicht.
So schlecht ist das aber auch nicht - eine 20 jährige CHF Staatsanleihe Schweiz hat eine Rendite von ca. 0,3%, selbst bei 50 Jahren Laufzeit sind es nur ca. 0,8%. Da ist doch 1,5% nicht schlecht. Nur darf der Kurs der Aktie nicht fallen.
In der In der Vergangenheit wurden die Aktien der SNB immer wieder auch als "ewige" Obligation angesehen. So ganz konnte ich das nie verstehen, weil dann kauf ich doch lieber Aktien von dividendenstarken Unternehmen, welche dann gut 3% oder sogar mehr ausschütten wie z.B. Titel aus der Chemie- oder Nahrungsmittelbranche.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
In der In der Vergangenheit wurden die Aktien der SNB immer wieder auch als "ewige" Obligation angesehen. So ganz konnte ich das nie verstehen, weil dann kauf ich doch lieber Aktien von dividendenstarken Unternehmen, welche dann gut 3% oder sogar mehr ausschütten wie z.B. Titel aus der Chemie- oder Nahrungsmittelbranche.

Wenn man die SNB Aktie im Bereich von CHF 1.000 kauft ist das Rückschlagpotential begrenzt. In den letzten 10 Jahren war der Tiefstkurs am 3.3.2009 bei CHF 855, selten hat die Aktie in den 10 Jahren unter 1.000 notiert. Die 10-Jahresperformes des Aktienkurses ohne Dividenden liegt bei minus 2,2%.

Wenn ich eine Roche zu aktuell CHF 265 kaufe ich nur CHF 20 Franken unter dem 10 Jahreshöchstkurs von CHF 285, der 10-Jahres-Tiefstkurs lag bei CHF 126. Allerdings liegt die 10-Jahres-Performance bei 36% (absolut, nicht p.a.).
Ähnliches für Nestlé: Aktueller Kurs mit 71 knapp unter 10-Jahres hoch von ca. CHF 76, aber 10 Jahres-Low ca. CHF 35. 10-Jahres-Performance rd. 80%.

Insofern stimmt das schon mit der "ewigen Obligation".
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Man sollte sich nicht von absoluten Zahlen blenden lassen. Beim derzeitigen Kurs sind das knapp 1,5%. So krass ist das jetzt nicht.


Dann kaufe ich halt so an die 1.000 Aktien von der SNB, setze mich in den Rat und misch den Laden ein wenig auf.



Aber zurück zur Ausgangsfrage: 23 Milliarden Verlust sind also nicht wirklich schlecht? Ich möchte Euch mal sehen, wenn die Bundesbank nur 10 Milliarden Verlust macht. Was war das für ein Aufschrei hier als jemand meinte "unser Gold" hätten die Amis geklaut - und was ist dabei rausgekommen? Bisher ist das Gold noch da.

Also 23 Milliarden Verlust bei den Schweizern gut - 10 Milliarden bei den Deutschen schlimm?
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Aber zurück zur Ausgangsfrage: 23 Milliarden Verlust sind also nicht wirklich schlecht? Ich möchte Euch mal sehen, wenn die Bundesbank nur 10 Milliarden Verlust macht.

Mindest-:doh:.

Übrigens dürfte das ganze den anderen Nationalbanken, die schon vor der Loslösung des Franken vom Euro auf die Schweizer Währung gesetzt haben, ein schönes dickes Plus in die Bücher gezaubert haben.
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Mindest-:doh:.

Übrigens dürfte das ganze den anderen Nationalbanken, die schon vor der Loslösung des Franken vom Euro auf die Schweizer Währung gesetzt haben, ein schönes dickes Plus in die Bücher gezaubert haben.


Was nützt aber jetzt der Umstand, dass, wie Du behauptest, andere Nationalbanken um 23 Milliarden reicher sind, den Schweizern? Wenn ich 50.000 Taler auf dem Konto habe und nach einem Jahr durch Spekulationsgeschäfte nur noch 25.000 Taler habe, aber der User Quasimodo jetzt 25.000 Taler mehr auf seinem Konto hat, welchen Vorteil habe ich dann davon?


Frage an die Schweizer: Wie viel hat denn die Schweizer Nationalbank im Jahre 2014, 2013, 2010 2005 und so weiter an die Kantone überwiesen?
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
Frage an die Schweizer: Wie viel hat denn die Schweizer Nationalbank im Jahre 2014, 2013, 2010 2005 und so weiter an die Kantone überwiesen?

Also Dividende wurde mit Ausnahme von 2014 immer bezahlt und immer gleich wenig :))

Ansonsten hat die SNB folgende Ausschüttungen an den Bund und die Kantone vorgenommen:

2005: CHF 21.1 Milliarden in zehn Tranchen, da 1'300 Tonnen Gold verkauft wurden, welche als nicht mehr strategisch angesehen wurden
2006: CHF 2.5 Milliarden gemäss Vereinbarung
2007: CHF 2.5 Milliarden gemäss Vereinbarung
2008: CHF 2.5 Milliarden gemäss Vereinbarung
2009: CHF 2.5 Milliarden gemäss Vereinbarung
2010: CHF 2.5 Milliarden gemäss Vereinbarung
2011: CHF 1 Milliarde gemäss Vereinbarung
2012: CHF 1 Milliarde gemäss Vereinbarung
2013: Ausfall von Ausschüttung sowie Dividenden (erstmalig seit 1907)
2014: CHF 1 Milliarde gemäss Vereinbarung + CHF 1 Milliarde als Zusatzausschüttung