Könnt Ihr im Notfall den Flieger landen?

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.031
10.648
Dahoam
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2. Fähigkeit zu manuellem Beherrschen = manulles Fliegen können und Verstehen der physikalischen Hintergründe, warum und wann , was zu tun ist.
3. MS Flight ist eine nette Spielerei und erklärt ein paar Abläufe und Prinzipien, aber ein Flugzeug real in Wetter und Wind zu FLIEGEN ist etwas anderes !

Deswegen ist es ratsam den Autopiloten fliegen zu lassen, der hält die Maschine stabil in der Luft. Machen ja sogar die Profis fast dauernd und verlernen dadurch das manuelle Fliegen... :rolleyes:


4. Einfluss der extremen Stresssituation sollte es hier wirklich um Leben und Tod gehen
Daher meine Aussage - No Way !

Wenn man mit so einer Einstellung an Probleme ran geht wird man garantiert scheitern.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Ich dachte das hätten wir bereits geklärt - Simulator zählt nicht weil der ganz anders ist. Deine Frage muss also lauten: Wer hat ne Boeing/Airbus zur Verfügung? ;)

Bombardier oder E-Jet fände ich auch akzeptabel. Allerdings bestehe ich darauf, dass jemand anderes den Ernstfall (inkl. dem Stress einer Tot oder Leben Situation) probiert.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
11
above and below the clouds
Ich halte das aber für eine realistische Einschätzung.

Ich auch. (y)

Nun scheint es in diesem Thread zwei Lager zu geben:
1) Die, die schon öfter in einem Cockpit in der Luft gesessen sind und es für problematisch halten.
2) Die, deren "Erfahrungen" v.a. aus dem Simulator (oft nicht einmal Level D oder Airlinesimulatoren) stammen und es für relativ einfach halten... :cool:
 
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Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Ich auch. (y)

Nun scheint es in diesem Thread zwei Lager zu geben:
1) Die, die schon öfter in einem Cockpit in der Luft gesessen sind und es für problematisch halten.
2) Die, deren "Erfahrungen" v.a. aus dem Simulator (oft nicht einmal Level D oder Airlinesimulatoren) stammen und es für relativ einfach halten... :cool:


Weder noch!
Aber Probleme sind dazu da gelöst zu werden. Bevor ich mich in meinem Sitz zurücklehne, den letzten Schluck Tomatensaft schlürfe und dabei warte das die Flugzeugnase sich in den Erdboden rammt, würde ich es bevorzugen vielleicht den Versuch zu starten meinen Hintern zu retten und den Flieger zumindestens sanft zur Erdoberfläche zu bringen. Wenn es dennoch nicht klappt ist man zwar auch tot, hat es aber wenigstens probiert...
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Weder noch!
Aber Probleme sind dazu da gelöst zu werden. Bevor ich mich in meinem Sitz zurücklehne, den letzten Schluck Tomatensaft schlürfe und dabei warte das die Flugzeugnase sich in den Erdboden rammt, würde ich es bevorzugen vielleicht den Versuch zu starten meinen Hintern zu retten und den Flieger zumindestens sanft zur Erdoberfläche zu bringen. Wenn es dennoch nicht klappt ist man zwar auch tot, hat es aber wenigstens probiert...

Gegenvorschlag: Lass Dir von der hübschesten FA die Crewrest zeigen. Dann verbringst Du die letzten Minuten Deines Lebens schöner. :D
 
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blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
11
above and below the clouds
Weder noch!
Aber Probleme sind dazu da gelöst zu werden. Bevor ich mich in meinem Sitz zurücklehne, den letzten Schluck Tomatensaft schlürfe und dabei warte das die Flugzeugnase sich in den Erdboden rammt, würde ich es bevorzugen vielleicht den Versuch zu starten meinen Hintern zu retten und den Flieger zumindestens sanft zur Erdoberfläche zu bringen. Wenn es dennoch nicht klappt ist man zwar auch tot, hat es aber wenigstens probiert...

Die Frage war ja, wer den Flieger landen kann?

Versuchen würden es wohl die meisten, wenn es gar nicht anders geht, auch wenn die Aussicht auf Erfolg gering ist... :cool:
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ich habe als Privatpilot in mehr als 30 Jahren tausende Flüge hinter mir ...
Daher meine Aussage - No Way !

Immer wieder interessant, wie unterschiedlich Piloten das Fliegen einschätzen,
vor allem im Lauf der Zeit.

Oft "entzaubern" die Jahre das Fliegen - und es
wird zu einer rein mechanischen Angelegenheit -
was der Faszination wohl keinen Abbruch tun muss.

Ich würde sagen jeder hat eine reele Chance
ein intaktes Verkehrsflugzeug - je mehr Computer desto
größer die Chance imho - zur Landung zu bringen.

Jedenfalls ist die Chance unter Anleitung eine 744
zur Landung zu bringen und zu überleben größer, als in
einer Mooney....

Wenn die 744 noch eine funktionierendes Internet WLAN
an Bord hat und WhatsApp funktioniert, wird die Aufgabe
imho zu einem "Piece of Cake".

Wohlgemerkt: Nur als Autoland / Autoflight.
 
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Fliegmit

Erfahrenes Mitglied
17.10.2015
328
245
BSL/ZRH/FRA
Ein Problem ist hier auch noch völlig ausser Acht gelasssen worden.

Euer hier am Laptop vergnüglich erscheinende "Notfall" einspringen zu müssen...geschieht wohl nicht genau in dem günstigesten Moment, d.h. mit der Nase Richtung Centerline in einem bereits stabilisierten Endanflug und alle Settings für eine Landung bereits in place.
Das heist der Computer fliegt bereits und eigentlich läuft ja nun alles nach Plan. Notfälle werden ja genau immer dann kritisch, wenn eben etwas NICHT nach Plan läuft und dann wohl möglich noch mehrere Faktoren dazu kommen (plus extreme Stressituation; wer hier mal etwas REAL erlebt hat vergisst es sein Leben nicht).
Entscheidungen selbst hundertfach erlebter Szenarien werden sehr sehr anspruchsvoll bis unmöglich für einen Nichtfliger.

Daher mein Kommentar: Komplexität und Bedienung/Bedienen können der hier so hochgelobten Computerisierung eines Airlines könnte eher zum Verhängnis werden. Aus der Reiseflugkonfiguration ein Flugzeug in einen stabilen Endanflug zu bekommen wäre schon eine Leistung. Vom Wissen der korrekten Speed, Landekonfiguration, wann welches Klappensetting, wie zu trimmen, welches Powersetting in welcher Flugphase, etc. etc. etc.
da würde schnell - auch mit Computerunterstützung - der Spass aufhören.
Zugeben muss ich jedoch eins: Durch die bei Airbus verwendete Flugsteuerungsoftware ist das Handling als solches einfacher als bei einer Einmot, welche je nach Typ schon etwas (mehr) fliegerisches Gefühl und die Fähigkeit handwerklich sauber zu fliegen erfordert.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ein Problem ist hier auch noch völlig ausser Acht gelasssen worden.

Euer hier am Laptop vergnüglich erscheinende "Notfall" einspringen zu müssen...

Wenn Du damit sagen möchtest, dass ein Laie ein Verkehrsflugzeug aus einer "unusual attitude" kaum
erfolgreich recovern können wird, dann stimmt das natürlich im Großen und Ganzen.

Schließlich haben schon zahlreiche ausgebildete Crews das nicht hinbekommen und
diesen "Beweis" mit tragischen Ausgang geführt.

Dieser Thread ging aber von einem intakten unter Autopilot fliegenden Flugzeug aus,
dessen Crew "sich in Luft aufgelöst hat" - insofern kann man jetzt natürlich noch
viele Katastrophenszenarien in den Ring werfen um die sowieso hohe Chance des
Scheiterns noch zu erhöhen, das wäre dann aber glaube ich eine andere Diskussion.

Ich gebe zu bedenken: Viele Flugunfalluntersuchungen zeigen, dass es ohne ein
"Eingreifen" der Piloten u.U. zu gar keinem Unfall gekommen wäre. Traurig aber wahr.

Ohne jetzt Airbus Bashing betreiben zu wollen, aber die verlorene Air Asia in der
Surrabaya Strait und der A340 der Air France sind Unglücke die sehr wohl in der
geneigten Leserschaft die Frage nach dem "was wäre gewesen wenn..." aufkommen lassen.

Und wenn ein Laie im Cockpit etwas kann, dann vor Ehrfurcht die Finger bei
sich behalten...

Wäre ich Lotse und muesste einem Flugzeug ohne Crew assistieren würde ich zuerst
nach dem richtigen Mann / Frau an Bord suchen lassen, und zwar in folgender Reihenfolge:

1. Aktiver / ret Pilot
2. Passagier dem die Abkürzung PMDG etwas sagt

(y)
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.327
11.192
irdisch
PMDG has been producing tools and software to support the serious flight simulation enthusiast for many years. With each product, our goal is to provide education and entertainment for customers interested in the complex environment of commercial aviation.

Diese Firma für "Enthusiasten"?

Man merkt schon an der hiesigen Unkenntnis über Autopiloten und Autoland die tiefe Ahnungslosigkeit. Wo ein passagierender Sessel-Vielflieger in der Kabine irgendein Cockpitwissen hernehmen will, erschließt sich mir auch nicht.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Mal eine Frage an die Piloten hier im Thread: Wenn ihr unterwegs einen Maydayruf hören würdet aus genau dieser Situation, PF und PNF incap, Pax am Funk auf 121,5 Mhz und zufällig das gleiche Muster wie Eures. Wer fühlt sich in der Lage den Pax so zu instruieren, dass nicht jeder an Bord stirbt?
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
827
49
Great Circle
@ichundou
Ja und Nein.
Beste Chancen: Bei einem Flugzeug mit Autoland/Autothrottle und genügend Flugzeit
Schlechteste Chancen: Flugzeug mit Autopilot aber ohne Autoland/Autothrottle, noch kurze verbleibende Flugzeit, windiges Wetter
100% Garantie: Nie
 
Zuletzt bearbeitet:

Akleks

Reguläres Mitglied
10.01.2016
80
0
CGN/EDDK
Oder einfach ausprobieren. Aviare Flugsimulator in Berlin hat bis morgen um 10:00 noch eine Aktion mit 29% laufen. Falls unerlaubte Werbung bitte löschen.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.108
805
im Paralleluniversum
Ich finde diesen Thread wirklich interessant. Wie kann eigentlich ein Laie, der mal in einem Simulator (egal wie gut der war) in idealen Bedingungen im Hobbymodus einen Flieger landen konnte (und dabei schon Schweißperlen auf der Stirn hatte) dem Glauben erliegen, er könne das auch unter realen Bedingungen tun?

Ich bin kein Pilot. Aber ich verbringen viel meiner Freizeit in Simulatoren der Lufthansa in Frankfurt und leiste mir hier ein teures Hobby. Im Laufe der Zeit und vielen Besuche habe ich mir sicher das ein oder andere Wissen angeeignet und ich bin durchaus der Meinung einiges zu wissen. Aber gerade deswegen bin ich davon überzeugt, dass ich unter realen Stressbedingungen (und genau diese läge nämlich auf Basis der Ausgangsfrage vor) nicht in der Lage wäre, mich, den Flieger und geschätzt 100 Paxe unbeschadet da runter zu bringen.

Leute, nur weil ich einen Führerschein habe und seit über 30 Jahren Auto fahre, kann ich noch lange kein Formel 1 Auto auf der Strasse halten. Bleibt mit Eurer Erwartungshaltung mal auf dem Boden.

Wer von Euch hat schon mal einen Flieger im Simulator ohne Hilfestellung unter realen Wetterbedingungen auf den Boden gebracht (der kein Pilot ist...)?
Fangen wir doch mal ganz einfach an: Wer weiß denn, wie gefunkt wird und wie er die Funkfrequenzen einstellen muss und wo?
Wer weiß denn, wann und unter welchen Bedingungen man bei einem Flieger welche Einstellungen auszuführen hat?

Bei einem Simulatorflug für Hobbyflieger werden gefühlt 90% der Parameter idealisiert und weggelassen. Und aus meiner Erfahrung einiger Kundenevents weiß ich, dass selbst dann über die Häfte der Leute die Landung nicht hinbekommen. Und das bei 0 Wind, 0 Störungseinflüssen und allen sonstigen Parametern gesetzt (Flaps, Speed, Position, Fahrwerk, Schub, Sicht, ich bin alleie auf der Welt, Kommunikation findet nicht statt und der Engel sitzt direkt hinter mir und erklärt mir alles, was ich gerade falsch mache etc.). Wer eine Lizenz hat, erinnert sich sicher gerne noch an seinen ersten Flug alleine ohne Instruktor...

Hier gilt mal wieder: Man muss erst mal wissen um zu wissen wie wenig man weiß...

Man kann das alles lernen und es ist am Ende des Tages für geübte Piloten eine tägliche Übung. Für den Laien ist es aber einfach schlichtweg nicht machber.
Meine Meinung.

Alles andere ist Hollywood.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.031
10.648
Dahoam
Aus der Reiseflugkonfiguration ein Flugzeug in einen stabilen Endanflug zu bekommen wäre schon eine Leistung. Vom Wissen der korrekten Speed, Landekonfiguration, wann welches Klappensetting, wie zu trimmen, welches Powersetting in welcher Flugphase, etc. etc. etc.
da würde schnell - auch mit Computerunterstützung - der Spass aufhören.

Bei einem modernen Airbus schützt das Flugsteuerungssystem vor das Einfliegen in den Grenzbereich solange das System intakt ist und von niemand ausgeschaltet wird.
Wer zudem die Anzeigen am Primary Flight Display kennt kommt auch damit zurecht und wird auch den Übergang in den Endanflug rein mit setzen von Geschwindigkeit, Höhe und Kurs an der FCU.

Zugeben muss ich jedoch eins: Durch die bei Airbus verwendete Flugsteuerungsoftware ist das Handling als solches einfacher als bei einer Einmot, welche je nach Typ schon etwas (mehr) fliegerisches Gefühl und die Fähigkeit handwerklich sauber zu fliegen erfordert.

Wer mit Autopilot fliegt muss überhaupt kein fliegerisches Gefühl haben, er muss nur das System mit den richtigen Werten füttern. Dies kann auch auf Kommando über Funk erfolgen.


Wer von Euch hat schon mal einen Flieger im Simulator ohne Hilfestellung unter realen Wetterbedingungen auf den Boden gebracht (der kein Pilot ist...)?

Hab bei 70kts Gegenwind (bei weniger reicht der Bremsweg nicht ;) ) einen A320 auf einem Flugzeugträger gelandet (in einem Full Flight Sim von LH, da gibt's wirklich solche Spaßlandeplätze)... :p

Das härteste war bei CAT I Bedingungen ohne Autopilot und ohne ILS ein Ground Controlled Approach mit einer Transall in einem Full Flight Sim der Bundeswehr in Wunstdorf. Landung war nicht ganz so sanft und die Hände verschwitzt, aber die Mühle hat es gepackt. :)
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
827
49
Great Circle
Ich finde diesen Thread wirklich interessant. Wie kann eigentlich ein Laie, der mal in einem Simulator (egal wie gut der war) in idealen Bedingungen im Hobbymodus einen Flieger landen konnte (und dabei schon Schweißperlen auf der Stirn hatte) dem Glauben erliegen, er könne das auch unter realen Bedingungen tun?

Ich bin kein Pilot. Aber ich verbringen viel meiner Freizeit in Simulatoren der Lufthansa in Frankfurt und leiste mir hier ein teures Hobby. Im Laufe der Zeit und vielen Besuche habe ich mir sicher das ein oder andere Wissen angeeignet und ich bin durchaus der Meinung einiges zu wissen. Aber gerade deswegen bin ich davon überzeugt, dass ich unter realen Stressbedingungen (und genau diese läge nämlich auf Basis der Ausgangsfrage vor) in der Lage wäre, mich, den Flieger und geschätzt 100 Paxe unbeschadet da runter zu bringen.

Leute, nur weil ich einen Führerschein habe und seit über 30 Jahren Auto fahre, kann ich noch lange kein Formel 1 Auto auf der Strasse halten. Bleibt mit Eurer Erwartungshaltung mal auf dem Boden.

Wer von Euch hat schon mal einen Flieger im Simulator ohne Hilfestellung unter realen Wetterbedingungen auf den Boden gebracht (der kein Pilot ist...)?
Fangen wir doch mal ganz einfach an: Wer weiß denn, wie gefunkt wird und wie er die Funkfrequenzen einstellen muss und wo?
Wer weiß denn, wann und unter welchen Bedingungen man bei einem Flieger welche Einstellungen auszuführen hat?

Bei einem Simulatorflug für Hobbyflieger werden gefühlt 90% der Parameter idealisiert und weggelassen. Und aus meiner Erfahrung einiger Kundenevents weiß ich, dass selbst dann über die Häfte der Leute die Landung nicht hinbekommen. Und das bei 0 Wind, 0 Störungseinflüssen und allen sonstigen Parametern gesetzt (Flaps, Speed, Position, Fahrwerk, Schub, Sicht, ich bin alleie auf der Welt, Kommunikation findet nicht statt und der Engel sitzt direkt hinter mir und erklärt mir alles, was ich gerade falsch mache etc.). Wer eine Lizenz hat, erinnert sich sicher gerne noch an seinen ersten Flug alleine ohne Instruktor...

Hier gilt mal wieder: Man muss erst mal wissen um zu wissen wie wenig man weiß...

Man kann das alles lernen und es ist am Ende des Tages für geübte Piloten eine tägliche Übung. Für den Laien ist es aber einfach schlichtweg nicht machber.
Meine Meinung.

Alles andere ist Hollywood.

Du hast recht, was die Nerven anbelangt. Aber gehen wir mal davon aus, dass von deinen 100 Flugpassagieren sich nicht derjenige in den Pilotensitz gesetzt hat, der schon Schnappatmung beim Anblick eines Flugzeugs hat. Es gibt Leute, die wachsen bei solchen schier unlösbaren Aufgaben weit über sich hinaus. Und es gibt mehr als einen belegten Fall, vor allem in der General Aviation, wo die Person auf dem Nebensitz das Flugzeug nach Ausfall des Piloten irgendwie runter gebracht hat, meist mit Beulen an der Kiste, aber lebendig ausgestiegen sind. Und eine kleine Maschine hat meist keine Goodies wie Autopilot und liegt unruhiger in der Luft.

Ich erinnere mich an einen Fall in den USA, da hat die Frau des an einem Herzinfarkt während des Fluges gestorbenen Ehemanns, das Flugzeug mit Hilfe eines Fluglehrers am Funk gelandet. Wenn das mal kein Stress ist... Ok, sie war sicher nicht das erste Mal in der Maschine.

Wie ich oben schon sagte: Ja und nein. Solange man genügend Zeit hat, um die Person instruieren zu können, die in einem grösseren Flugzeug welches auf Autopilot läuft und mit Autoland ausgerüstet ist, besteht eine CHANCE, die Kiste irgendwie runter zu bringen. Ohne Autoland endet das wohl weniger gut, oder findet eben in einem Hollywood-Movie statt.
 
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blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
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above and below the clouds
Wer von Euch hat schon mal einen Flieger im Simulator ohne Hilfestellung unter realen Wetterbedingungen auf den Boden gebracht (der kein Pilot ist...)?
Fangen wir doch mal ganz einfach an: Wer weiß denn, wie gefunkt wird und wie er die Funkfrequenzen einstellen muss und wo?
Wer weiß denn, wann und unter welchen Bedingungen man bei einem Flieger welche Einstellungen auszuführen hat?

Bei einem Simulatorflug für Hobbyflieger werden gefühlt 90% der Parameter idealisiert und weggelassen. Und aus meiner Erfahrung einiger Kundenevents weiß ich, dass selbst dann über die Häfte der Leute die Landung nicht hinbekommen. Und das bei 0 Wind, 0 Störungseinflüssen und allen sonstigen Parametern gesetzt (Flaps, Speed, Position, Fahrwerk, Schub, Sicht, ich bin alleie auf der Welt, Kommunikation findet nicht statt und der Engel sitzt direkt hinter mir und erklärt mir alles, was ich gerade falsch mache etc.). Wer eine Lizenz hat, erinnert sich sicher gerne noch an seinen ersten Flug alleine ohne Instruktor...

Hier gilt mal wieder: Man muss erst mal wissen um zu wissen wie wenig man weiß...

So würde ich das auch sehen und habe das oben schon geäußert, dass man ein echter Flug in der Luft mit echtem Funkverkehr und echtem Wetter nicht zu unterschätzen ist. Nichts ist unmöglich, aber manche reine Simulatorpiloten stellen sich das zu einfach vor. (y)
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Fangen wir doch mal ganz einfach an: Wer weiß denn, wie gefunkt wird und wie er die Funkfrequenzen einstellen muss und wo?

Ich hatte es vorher schon geschrieben, wenn der Flieger FlyNet / mindestens Telefon
hat macht, dass die Sache deutlich einfacher.

Ansonsten stehen die Chancen gut, dass zumindest ein Cabin Staff mit der Abk. PTT etwas
anzufangen weiss.

Ist die Initiale Kommunikation hergestellt, muesste erstmal die perfekte "Gegenstelle" (in Person / Sprache),
die am richtigen Ort (Sim?) gefunden werden.

Ich würde sagen binnen 60 Minuten sollte das machbar sein - und der Platz den ich dafür anrufen würde,
wüsste ich auch schon: Das Reception Desktop des LH FTC in EDDF.

Wenn der Flieger bis jetzt noch nicht von der Air Defense abgeschossen wurde und noch für min. 180 Minuten
Sprit im Tank - haben sich die Chancen zum Überleben dieses Stunts imho verdoppelt.

Add: Wenn der Flieger ein EFB hat (mit Charger Port) wäre das auch nicht verkehrt -
ansonsten sollte sich der Probant mit einem 5 m USB Ladekabel versorgen oder
viele weitere Handies organisieren (nicht dass die Sache an einem LiIo Akku scheitert)
 
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Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Jeder HON und 85 % der SEN, sofern in FIRST erflogen, sollten dazu in der Lage sein. Daher immer die Karte dabei haben, Ausdruck genügt auch.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.327
11.192
irdisch
Im Notfall ginge es vor allem ums Fliegen und nicht ums Funken. Mit dem Funken beginnt schon der Irrweg. So ein Notfall ist kein schlechter Film. Der scheint den meisten aber als Blaupause zu dienen.
Das reine Fliegen füllt jeden Laien schon maximal aus. Nur muss er wissen, was er eigentlich macht, wo er hin will etc. Das kann ein Vielflieger, Simulator-Spaßflieger etc. nicht wissen und können. Schon gar nicht unter Streß und Todesangst. Ich schätze, die meisten Vielflieger könnten noch nicht mal ein Flugzeug langsam am Boden rollen, ohne schwere Schäden zu verursachen.