Flight Review
QR 273, DOH-AMS, Business
Dass es zu diesem Review überhaupt kommt, war große Kulanz des HIA-Personals, denn das zeitgerechte Boarding habe ich vermasselt – in einer Mischung aus Übermüdung (nur 2 h Schlaf nach 14-stündigem Sightseeing in LXR) und Euphorie über das neue Bordkartenpapier, die mich den kleinen, aber feinen Unterschied zum alten (in LXR ausgegebenen) vergessen ließ: Auf dem neuen Papier steht links auf dem großen Abschnitt die Boarding Time, auf dem alten die Departure Time.
14 min vor Departure, nachdem offensichtlich schon seit vielen Minuten erfolglos nach mir gesucht wurde, bemerke ich selbst den Fehler als ich im Business Centre der Al Mourjan Lounge den Sitz auf einen freien Nebensitz überprüfen lassen und mich dann eigentlich gemütlich zum vermeintlichen Boarding-Zeitpunkt (= Departure Time) zum Gate begeben wollte. Der Lounge Service Desk konnte das Ausladen des Gepäcks (das übrigens auch in DOH ein manuelles Screening überstehen musste und entsprechend markiert war, allerdings nichts konfisziert oder beschädigt) verhindern und das Gate wurde nochmals geöffnet. Boarding 7 min vor Departure Time, Türen genau zeitgerecht geschlossen, wobei ich nicht sicher bin, ob nicht auch in der Y dadurch noch jemand mitkam, denn die Ansage „All Passengers on board“ kam erst ca. 3 min nachdem ich eingestiegen war. Gate Depature nur 3 min verspätet.
Es wurde dennoch in aller Ruhe auch bei mir der gesamte Pre-Departure Service durchgezogen, d. h. Welcome Drink (Champagner war verfügbar, ich nahm Lemon Mint), Brics Amenity Kit, Hot Towel, Zeitungsservice. Menüwünsche noch vor dem Start aufgenommen und Vorstellung von zuständiger FA und CSD mit Dank für die Treue zu QR.
Es blieb bei Sitz 2A mit freiem Nebensitz bei Belegung 23/24 in der vorderen C-Kabine des B777. In der hinteren C-Kabine gab es wohl noch freie Sitze.
Die Speisekarte war umfangreich und distinkt von den bisherigen Segmenten. Das vegetarische Pasta-Gericht hatte ich bisher noch nie, während das VLML asiatisch geprägt war. Ich bestellte Nüsschen, Brotkorb und Früchte zum Frühstück und 90 min vor der Landung die Pasta von der regulären Karte und Früchte aus dem VLML. Dazu meine üblichen nicht-alkoholischen Drinks (Diet Coke, Sparkling Water, Cappuccino) und den Sauternes.
Schöner Blick auf Doha beim Steigflug. Das Straßennetz für den nächsten Stadteil ist schon in die Wüste gezeichnet.
Die ca. 15 min nach dem Start gereichten Nüsschen waren zum Servierzeitpunkt nicht mehr warm (vor dem Start bereits angewärmt?), die Breakfast Pastries hingegen schön ausgewählt und gut temperiert. Die Fruchtplatte war für ex-DOH sehr umfangreich, qualitativ eher mittelmäßig.
Nach dem Frühstück suchte ich den Waschraum auf, hier waren die üblichen Amenities vorhanden und der Zustand gut. Danach 2,5 h Schlaf zu den Klängen von Daana Al Fardan, welche u. a. die HIA Signature Music und den Soundtrack zum QSuite Video beigesteuert hat.
90 min vor der Landung wurde dann erneut ein Brotkorb aufgetragen mit einer sehr schönen Selektion, warm und kross. Die Pasta war spitze, die Früchte genauso mittelmäßig wie die erste Platte. Der Wein war bekannt gut.
Die für meinen Bereich zuständige FA war heute erstmals in der C im Einsatz und hat ihre Sache dafür sehr gut gemacht, relevante Service-Mängel gab es nicht. Feedback-Runde der CSD im Schnelldurchgang, hatte eher pro forma Charakter.
Landung 19 min vor Ende der Blockzeit, dann allerdings mehr als 30 min Warten auf ein freies Gate, die Ankunftszeit bei flightaware stimmt nicht, es war gegen 13:40 als wir am Gate ankamen. Keine Wartezeit an der Einreise, aber Gepäckausgabe erst ca. 20 min nach Gate Arrival, zudem ewig in die Länge gezogen und Priority Baggage nicht konsequent beachtet. Ich hatte meinen Koffer erst gegen 14:20 Uhr, also 1:19 nach Touchdown, das ist dann insgesamt eine katastrophal schlechte Performance des Airports von der Gate-Findung bis zur Gepäckausgabe, natürlich nicht QR anzulasten.
Alleine dieses Segment brachte 24.465 QMiles.
Weiter ging es mit der Bahn zurück nach Deutschland via Utrecht und Köln. Basal ausgestattet, dafür aber fast die ganze Dauer meines Aufenthalts ohne weitere Passagiere, präsentierte sich die NS International Lounge am Airport. Es gab unlimitiert Kaffee & Tee, aber nur einen Softdrink pro Person. Snacks und Wein waren kostenpflichtig. Nach einem QR C-Flug natürlich überflüssig.
Bewertung für einen 5- bis 7-stündigen Flug in C:
Ground Handling: 10/10 (Priority Boarding der anderen Art, zuvor makelloser Al Maha Service beim Transfer Screening, Arrival-Erlebnis geht nicht zu Lasten QR)
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 6/10
Mahlzeiten (2x): 8/10
On-Time Performance (2x): 9/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 10/10
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 10/10
Service / Crew (2x): 7/10
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 9/10
IFE: 9/10
Statusanerkennung / Statuswürdigung: 10/10
Zusatzpunkte (z. B. für Bar, Snack-Auslage, Champagner > 100 €, besondere Amenities): keine
Gesamtwertung: 8.5/10
Fazit: Glück gehabt. Soweit in Händen von QR, war das Leg eine weitgehend gelungene Vorstellung, das Arrival Erlebnis in AMS dann wahrlich ungenügend in jeder Hinsicht.