AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
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25
MUC
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Eines vergisst Du aber bei deiner Rechtfertigungsrede: Der Kunde ist weiterhin der Betrogene, der auch nicht im Gläubigerausschuss sitzt. AB hatte für rund 1 Mrd. Euro Tickets, die in der Insolvenzmasse hängen. Und AB hat für einige hundert Millionen Tickets zwischen August und jetzt verkauft, die wegen Massearmut nicht bedient und wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden.
Ja aber wenn es hier einen Betrug gab, dann wohl doch AB und Etihad, welche eine nicht wirklich vorhandene Perspektive vorgegaukelt haben, tatkräftig unterstützt von den Fanboys hier im Forum, die noch Tage vor der Insolvenz Bedenken bei Seite gewischt haben.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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4.598
Ja aber wenn es hier einen Betrug gab, dann wohl doch AB und Etihad, welche eine nicht wirklich vorhandene Perspektive vorgegaukelt haben, tatkräftig unterstützt von den Fanboys hier im Forum, die noch Tage vor der Insolvenz Bedenken bei Seite gewischt haben.

Wenn es, was der Artikel der Deutschen Welle vom 16.12.2016 i.V.m. der genau nach diesem Plan abgelaufenen Realität indiziert, einen von Winkelmann, CS und Ethiad entworfenen Masterplan gab, dann waren daran auch andere beteiligt. AB selbst ist eine juristische Person, die kann nicht betrügen. Betrügen können nur die handelnden Personen und da steht Herr Winkelmann für mich (neben Insolvenzstraftaten) an oberster Stelle.

Und bevor sein Verteidiger Forist Hopstore schreibt, bis zum 18. August hätte Winkelmann von einer Finanzierung von Ethiad ausgehen können: Nein konnte er nicht, es gab keinerlei auch nur irgendwie gesicherte Basis dafür. Die hat es auch nicht gebraucht und die wollte er gar nicht. Seine Mission, war es, die AB in die LH zu absorbieren. Und das ging nur in einer Insvolvenz, denn sonst, wie Forist Hopstore so schön schreibt, hätte man ja die Milliardenschulden an der Backe gehabt.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Von dem Anderkonto hatte die SZ als erstes berichtet. Lässt sich auch ganz schnell googlen: Bei Air Berlin werden Kunden zu Gläubigern - Wirtschaft - Süddeutsche.de.

Der Kollege Meier von Simmons & Simmons spekuliert hier. Was genau das sein soll, sagt er nicht. Für mich ist das erst einmal das Massekonto des Insolvenzverwalters, was natürlich von der Insolvenzmasse getrennt ist. Nur: Da hat er jetzt Massearmut angezeigt. Das bedeutet, dass er nicht alle Masseverbindlichkeiten bedienen kann. Das ist nichts anderes als eine zweite Insolvenz und hier gibt es Insolvenzforderungen. Die AB ist pleite seit August und seit 1. November ist auch die Masse notleidend. Kollege Meier weiß übrigends nichts, den er sagt auch: "Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf das Anderkonto, man kann sich also streng genommen nicht komplett darauf verlassen". Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber für mich ist jetzt Feierabend, ich muss richtig was schaffen.
 

anstaltszauber

Neues Mitglied
30.01.2017
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0
Der Amtsgericht ist übrigends nicht zuständig, sondern allenfalls die Gläubigerversammlung. Und die wurde dominiert durch LH und Bund - die Kleingläubiger hat man nämlich tunlichst außen vor gelassen. Aber: Ich kann auch alles verargumentieren. Eines vergisst Du aber bei deiner Rechtfertigungsrede: Der Kunde ist weiterhin der Betrogene, der auch nicht im Gläubigerausschuss sitzt. AB hatte für rund 1 Mrd. Euro Tickets, die in der Insolvenzmasse hängen. Und AB hat für einige hundert Millionen Tickets zwischen August und jetzt verkauft, die wegen Massearmut nicht bedient und wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden.

Hm, hatte nicht der Kollege Lütcke die Aufgabe, die Kleingläubiger im Ausschuss zu vertreten?

Wenn ich diesen zugegeben schon recht alten Artikel anlese, dann fallen mir schon einige Merkwürdigkeiten im Verfahren auf...

Im Ergebnis teile ich Deine Auffassung: Was LH hier getrieben hat ist nicht nur risikoreich, sondern auch fragwürdig. Insbesondere auch die Jubelmeldungen "so und so viele Arbeitsplätze bleiben erhalten" empfinde ich als deplatziert. Es geht doch nicht nur um die Zahl der Arbeitsplätze, sondern auch um deren Qualität (Arbeitsbedingungen, insbesondere Bezahlung). In Zeiten zumindest regionaler Vollbeschäftigung erscheinen mir solche Jubelmeldungen auch aus der Zeit gefallen....

Gruß aus der Anstalt.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.906
16.006
Glaub mir, sie sind in guter Rechtsberatung und wissen, was sie tun. Bei solchen M&A Dingen hängen zwingend potente Kanzlein mit im Spiel.

Berater Lufthansa
Inhouse Recht (Frankfurt): Michael Niggemann (General Counsel)
Hengeler Mueller: Dr. Daniel Kress (Corporate/M&A; London)
Latham & Watkins (Brüssel): Dr. Sven Völcker (Kartellrecht)
SGP Schneider Geiwitz (Neu-Ulm): Arndt Geiwitz

Ein Generalist, der aus dem Medien- und Urheberrecht kommt, ein M&A-/Insolvenzrechtler, ein Kartellrechtler und ein Wirtschaftspruefer/Steuerberater.

Vielleicht waere ein Arbeitsrechtler auch nicht ganz verkehrt gewesen.

so lange dir das aufstößt ist doch gut ... so lange das rechtlich sauber ist, ist das völlig in Ordnung.

Jein. Meine Meinung und mein Aufstossen sind selbstverstaendlich - mangels Einblicksmoeglichkeit - voellig unmassgeblich. Allein, meine Formulierung war lediglich die Kurzform fuer "Mit meinen lediglich aus oeffentlich zugaenglichen Quellen gespeisten Wissen bin ich der Meinung, dass es Anhaltspunkte dafuer gibt, dass der Versuch LHs, einen Betriebsuebergang zu vermeiden, nicht von Erfolg gekroent sein koennte. Das muessten sich die Gerichte - unter Beruecksichtigung der mir nicht zugaenglichen Quellen - einmal ansehen."


Ich kenne bis auf einen Herrn Geiwitz jeden der Kollegen seit vielen Jahren.

Ich nicht; ich bin halt aus der RA-Szene ein bisschen raus. Vom Niggemann als Ruckteschell-Nachfolger hat man natuerlich mal gehoert.
Und? Kompetenz ist da, oder? Die Papierform sieht doch ganz gut aus. Aber die Flanke Arbeitsrecht ist schon ein bisschen offen, was meinst Du?
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
So naiv wie Du Dich gibst kannst Du eigentlich gar nicht sein. Ich kenne bis auf einen Herrn Geiwitz jeden der Kollegen seit vielen Jahren. Du hast die Namen offensichtlich aus Juve abkopiert, gibst das als eigenen Wissen vor und nennst noch nicht einmal die Quelle. Peinlich. Dafür haben andere zu Recht ihren Doktorhut verloren:
https://www.juve.de/nachrichten/dea...en-von-noerr-gleiss-und-eversheds-mischen-mit

Ja, sie sind aus Juve kopiert. Woher auch sonst. Wenn du meine Beiträge hier im Forum nachverfolgst wird dir auffallen, dass ich den obrigen Link bereits 2 mal komplett gepostet habe mit entsprechenden Kommentar dazu. Wie oft soll ich den jetzt noch dazu Posten?

So, irgendwie solltest du mal etwas runter kommen. Oben wird mir gesagt, ich sähe die Sache zu pragmatisch. Ja, wie wollte man sie auch sonst sehen? Man kann sich jetzt auch gerne 3 Tage hinsetzen und über Moral, Ethik philosphischen. Glaub mir, MOL, wird nicht drüber Philosophieren, der agiert, wenn sich die Gelegenheit bietet.

AB schuldet meinem Bankkonto 600;- an Ticketkosten zzgl. 4x250,- an EU261 für kurzfristig stornierte Flüge. Und nun? Was soll ich jetzt machen, außer es pragmatisch zu sehen? Mal ehrlich, das ist Wirtschaftsleben, kein Streichelzoo. Jeden war die Lage von AB zumindest nicht unbekannt. Habe trotzdem vor dem 15.8. gebucht und war mir des Risikos trotzdem bewusst. Aber so ist das im Wirtschaftsleben .. man muss sich der Solvenz seines Vertragspartners schon bewusst sein. Aber das mag der Durchschnittsdeutsche ja nicht wahr haben

Das Risiko hatte nämlich niemand gesehen.

Bitte? Erzähl mir doch bitte nicht, dass niemand das Risiko AB kannte. Ich hatte seit knapp 2 Jahren Bauchschmerzen damit AB zu buchen ... tut mir leid, aber so eine Äußerung ist naiv!
 
Zuletzt bearbeitet:

anstaltszauber

Neues Mitglied
30.01.2017
13
0
Wenn es, was der Artikel der Deutschen Welle vom 16.12.2016 i.V.m. der genau nach diesem Plan abgelaufenen Realität indiziert, einen von Winkelmann, CS und Ethiad entworfenen Masterplan gab, dann waren daran auch andere beteiligt. AB selbst ist eine juristische Person, die kann nicht betrügen. Betrügen können nur die handelnden Personen und da steht Herr Winkelmann für mich (neben Insolvenzstraftaten) an oberster Stelle.

Und bevor sein Verteidiger Forist Hopstore schreibt, bis zum 18. August hätte Winkelmann von einer Finanzierung von Ethiad ausgehen können: Nein konnte er nicht, es gab keinerlei auch nur irgendwie gesicherte Basis dafür. Die hat es auch nicht gebraucht und die wollte er gar nicht. Seine Mission, war es, die AB in die LH zu absorbieren. Und das ging nur in einer Insvolvenz, denn sonst, wie Forist Hopstore so schön schreibt, hätte man ja die Milliardenschulden an der Backe gehabt.

Es wurde beim Amtsantritt von Winkelmann auch offiziell kommuniziert, dass dieser insbesondere für die Sicherstellung des Wet-Lease-Deals mit der LH geholt wurde.

Ich glaube aber, dass die Weigerung des Scheichs Mitte August, Air Berlin vor Etablierung der Aeronautics GmbH den Geldhahn zuzudrehen, auch für LH/Winkelmann überraschend kam. Für die Aeronautics sollten ja auch günstigere Tarifverträge abgeschlossen werden, dann hätte LH sicherlich auch einen Betriebsübergang in Kauf genommen.

Der plötzliche Liquiditätsausfall hat dann die Umsetzung des lange ausgetüftelten Plan A vereitelt. Dass am Ende dieses Plan A eine "neue" Air Berlin, die sich wirtschaftlich selbst hätte tragen können, gestanden hätte, wage ich aber zu bezweifeln. Dafür wären die Altlasten zu groß geworden, die man nur durch ein Insolvenzverfahren losgeworden wäre.

Der LH-Plan hat sicherlich erhebliche Risiken, aber CS hat ja auch gegenüber den Piloten "Steher-Qualitäten" bewiesen.

Als Insolvenzgläubiger werde ich vielleicht sogar an der Gläubiger-Versammlung Ende Januar teilnehmen...

Gruß aus der Anstalt
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Flying Lawyer

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09.03.2009
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Mal ehrlich, das ist Wirtschaftsleben, kein Streichelzoo. Jeden war die Lage von AB zumindest nicht unbekannt. Habe trotzdem vor dem 15.8. gebucht und war mir des Risikos trotzdem bewusst. Aber so ist das im Wirtschaftsleben .. man muss sich der Solvenz seines Vertragspartners schon bewusst sein. Aber das mag der Durchschnittsdeutsche ja nicht wahr haben

Da hast Du recht. Es heißt aber nicht, dass man jede Situation widerspruchslos hinnehmen muss. AB schuldet mir nichts, die Chargeback und die SEPA Lastschriftkarte habén gezogen. Meine LH Aktien boomen. Alles gut. Für mich. Die Solvenz des Vertragspartners wurde aber hier von den Verantwortlichen vorgegaukelt. Dein Argument "die sind schließlich selbst schuld" hört man sonst immer in Prozessen nach § 175 StGB. Da zieht es aber auch nicht. Auch den Naiven und Unwissenden (oder gerade den) kann man betrügen. Und wenn hier was war, werden investigative Journalisten es auch herausbekommen. Und bis dahin lehne ich mich zurück und beobachte.
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
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Ich glaube aber, dass die Weigerung des Scheichs Mitte August, Air Berlin vor Etablierung der Aeronautics GmbH den Geldhahn zuzudrehen, auch für LH/Winkelmann überraschend kam.

Die insolvenzrechtlich interessante Frage ist aber, ob Winkelmann als CEO überhaupt auf irgendetwas bauen durfte oder gerade wegen der unsicheren Finanzlage wesentlich früher hätte Insolvenz anmelden müssen. Der Spruch "Ich habe meine letzten Assets an meinen früheren AG vermietet, die Raten schon mal für ein Jahr im Voraus kassiert, um überhaupt den Sprit zahlen zu können und hoffe auf den reichen Scheich aus dem Morgenland, der mir mehr Kohle bringt. Ist mir aber egal, denn mein Gehalt zahlt die XYZ Bank", der ist schon insolvenzrechtlich mutig und würde mich als Staatsanwalt und auch als Insolvenzverwalter nicht überzeugen. Spätestens nachdem Hogan Anfang 2017 gefeuert wurde, Al Italia in der Insolvenz war, Etihad Regional für billiges Geld verkauft wurde, stand daran an jedem Engagement ein ganz großes Fragezeichen. Forist Julian wusste das alles schon seit Monaten :rolleyes:
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
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Ist eigentlich auch Dummheit strafbar? Konkretes Delikt wäre, nach dem 15.8. ein AB Ticket zu kaufen.
Oder ein minderschwerer Fall, gibt dann Bewährung, nach August 2016.

Gier schlägt Hirn.

Das ist ebenso wenig strafbar, wie im kurzen Rock durch die Straßen zu laufen, die Türe der eigenen Wohnung offen stehen zu lassen, mit dem falschen Fan Schal zum Hertha Spiel in den falschen Fan Block zu gehen oder aber den Schlüssel im Auto stecken zu lassen. Und nicht jeder der 28.9 Millionen Air Berlin Kunden ist so wohlwissend und teilweise auch arrogant wie die Power User hier, die täglich viele Stunden die Situation diskutieren. Ich habe gewusst, worauf ich mich bei Tickets einließ, was aber auch voll über CC, SEPA oder Expedia Klick & Mix abgesichert. Mütterchen Mü, der das finanziell viel mehr tut und die jetzt nicht so schlau ist, sich das Geld auf einem der vorgenannten Wege zurück zu holen, wird gerade durch das StGB geschützt. Und Gier schlägt Hirn wird Herrn Winkelmann treffen, der sich seine Vergütung als Bestatter hat bankgarantieren lassen. DAS ist Gier.
 
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anstaltszauber

Neues Mitglied
30.01.2017
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Die insolvenzrechtlich interessante Frage ist aber, ob Winkelmann als CEO überhaupt auf irgendetwas bauen durfte oder gerade wegen der unsicheren Finanzlage wesentlich früher hätte Insolvenz anmelden müssen.

Da sind wir uns einig, dass mit der Aeronautics hat wahrscheinlich auch dem Scheich zu lange gedauert. Der war - zu Recht - mit seiner Geduld am Ende.

Irgendwie eine interessante Konstellation: CS wollte (vielleicht) den Scheich über den Tisch ziehen, was sich für mich schon im nicht abgewickelten Niki-Verkauf äußert. Und der Scheich hat dann tabula rasa gemacht, um wenigstens das letzte Wort zu haben. CS hat jetzt doch erhebliche Risiken im Haus. Man darf gespannt sein...

Spätestens nachdem Hogan Anfang 2017 gefeuert wurde, Al Italia in der Insolvenz war, Etihad Regional für billiges Geld verkauft wurde, stand daran an jedem Engagement ein ganz großes Fragezeichen. Forist Julian wusste das alles schon seit Monaten :rolleyes:

Auch da hast Du recht. Julian hat hier sehr lange sehr konsequent das Siechtum von Air Berlin begleitet. Viele, die hier jetzt auf große Wirtschafts-Versteher machen, haben ihn dafür - in meinen Augen teilweise sehr gehässig - in die Ecke gestellt...

Gruß aus der Anstalt.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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Und bevor sein Verteidiger Forist Hopstore schreibt, bis zum 18. August hätte Winkelmann von einer Finanzierung von Ethiad ausgehen können: Nein konnte er nicht, es gab keinerlei auch nur irgendwie gesicherte Basis dafür. ....

Woher weißt Du das? Warst Du bei allen Gesprächen, die Winkelmann vor dem 15.8. mit seinen Aktionären führte, dabei?

...Spätestens nachdem Hogan Anfang 2017 gefeuert wurde, Al Italia in der Insolvenz war, ...

Gerade das Beispiel Alitalia kann man auch ganz anders sehen: Der Scheich war ja bereit, nochmals 2 Mrd. EUR hineinzustecken. Es war die Belegschaft, die sagte: "Ach nö, laß' mal stecken..." :rolleyes:
 
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Wuff

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01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
. Mütterchen Mü, der das finanziell viel mehr tut und die jetzt nicht so schlau ist, sich das Geld auf einem der vorgengannten Wege zurück zu holen, wird gerade durch das StGB geschützt.
Das dumme Mütterchen bucht bei Neckermann& Co und ist über die Veranstalterhaftung abgesichert. Selbst gebucht haben zum Schluss nur noch die Zocker.
 

Julian

Erfahrenes Mitglied
28.06.2010
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1
Da sind wir uns einig, dass mit der Aeronautics hat wahrscheinlich auch dem Scheich zu lange gedauert. Der war - zu Recht - mit seiner Geduld am Ende.

Irgendwie eine interessante Konstellation: CS wollte (vielleicht) den Scheich über den Tisch ziehen, was sich für mich schon im nicht abgewickelten Niki-Verkauf äußert. Und der Scheich hat dann tabula rasa gemacht, um wenigstens das letzte Wort zu haben. CS hat jetzt doch erhebliche Risiken im Haus. Man darf gespannt sein...

Oder es war einfach die fixierte Zeitschiene, welche unausweichlich vollendet wurde.

Hier hat die letzte Phase begonnen:
http://www.vielfliegertreff.de/airb...etihad-steigt-bei-ab-ein-202.html#post2102087

Ende Januar dann die offizielle Verkündung eines baldigen Abschieds von Hogan. In etwa da schlug ja Winkelmann bei AB auf.

Und zum 01.07.17 dann ad acta von Hogan. Ab dieser Sekunde war AB für Etihad Geschichte. Wenige Wochen später folgte der Insolvenzantrag.

Eigentlich alles vorhersehbar, sowohl vom zeitlichen Ablauf, als auch den "Machenschaften" von LH. Diesen kann man sicherlich sehr viel negatives abgewinnen und einen echten Wirtschaftskrimi daraus machen (was aufgrund der Strukturen in Deutschland jedoch nicht geschehen wird), das eigentliche Übel ist jedoch der Scheich selbst, welcher die Weiterentwicklung der deutschen Fliegerei mit dem künstlichen Am-Leben-Erhalten von über mehrere Jahre behindert hat. Das Grundübel allerdings liegt an der Person Hunbold. Dieser hat die ganze Misere verursacht!
 

anstaltszauber

Neues Mitglied
30.01.2017
13
0
Oder es war einfach die fixierte Zeitschiene, welche unausweichlich vollendet wurde.

Hier hat die letzte Phase begonnen:
http://www.vielfliegertreff.de/airb...etihad-steigt-bei-ab-ein-202.html#post2102087

Ende Januar dann die offizielle Verkündung eines baldigen Abschieds von Hogan. In etwa da schlug ja Winkelmann bei AB auf.

Und zum 01.07.17 dann ad acta von Hogan. Ab dieser Sekunde war AB für Etihad Geschichte. Wenige Wochen später folgte der Insolvenzantrag.

Eigentlich alles vorhersehbar, sowohl vom zeitlichen Ablauf, als auch den "Machenschaften" von LH.

Ja, es mag sein, dass dies die ursprünglich gemeinsam gedachte (unterstellte) Zeitschiene war. Die Aeronautics sollte ja auch viel schneller an den Start gehen. Hat sich dann aber verzögert. Und vielleicht war wirklich vereinbart, dass erst mit einem eigenen Aeronautics-AOC der Weg frei für eine Insolvenz der Stamm-AB werden sollte.

Aber warum man dann im Mai mit dem Start neuer Langstrecken noch mehr Geld verbrannt hat, erklärt es nicht.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
... welcher die Weiterentwicklung der deutschen Fliegerei mit dem künstlichen Am-Leben-Erhalten von über mehrere Jahre behindert hat. ...

Worin soll denn diese "Weiterentwicklung" bestehen? Was ist denn daran per se besser oder schlechter, daß jetzt FR und U2 in den deutschen Markt drücken?

Aber warum man dann im Mai mit dem Start neuer Langstrecken noch mehr Geld verbrannt hat, erklärt es nicht.

Und selbst, wenn man keines verbrannt hat. Wenn man damals schon wußte, daß in 2 Monaten der Ofen aus ist, stellt sich die Frage: Wozu das Ganze?
 

Ed Force One

Aktives Mitglied
10.07.2017
202
17
Die ganze wetlease Konstruktion der 38ea A320 seitens Lufthansa mit Air Berlin Anfang 2017 wurde ja nur deshalb gemacht, um die "Kontrolle" ueber die Insolvenz der Air Berlin zubekommen und sich anschliessend guenstig die Flieger incl. Slots zu sichern. Zusaetzlich hatte sich dadurch LH von Anfang an einen Platz im Glaeubigerausschuss gesichert. LH & AB wurden bezueglich der Etablierung der Aeronautics GmbH und dem Zeitpunkt der Insolvenz nicht ueberrascht, sondern waren sich schon Monate zuvor im klaren, das die Aeronautics GmbH nicht wie geplant zeitgerecht das AOC seitens des LBA's erhaelt. Daher wurde Option B gezogen und LGW gekauft um dann im Notfall dort die entsprechenden Flieger mit slots "zu parken" und es somit LH möglich zumachen, diese zu erwerben ( ohne Betriebuebergang der AB ).

LH hatte im Zuge des wetlease Vertrages eine Vorrauszahlung von EUR 130 Millionen an AB geleistet aber sich gleichzeitg von Etihad vertraglich zusichern lassen, das sie dieses Geld im Falle einer Insolvenz der AB von Etihad zurueckbekommen.
Ca. 1 Woche vor der Insolvenz gab es nun Zoff zwischen LH & Etihad bzgl. dieser EUR 130 Millionen.
Der verlinkte SZ Artikel beschreibt es im Grunde ganz gut.
Dieser geht zwar davon aus das Etihad den Zoff angefangen hat ( was nicht wirklich Sinn macht ).

In Airlinekreisen geht man eher davon aus, das LH ploetzlich die Forderung an Etihad gestellt hat, die Vorrauszahlung auch ohne Insolvenz zurueckzuzahlen ( nachdem das Geruecht aufkam, das Etihad sich den Kauf von Niki bestaetigen lassen will / bezahlt hatten sie ja schon ).

Wie dem auch sei, es ist nicht schwer zu erkennen, das durch diesen "Schachzug" ( Vertrag / Vorrauszahlung ) seitens LH die Insolvenz durchaus gesteuert werden konnte, da sie ja wussten das Etihad genug eigene Probleme hat und eine Rueckzahlung bzw. Forderung das Fass zum ueberlaufen bringen wuerde mit dem Resultat, das Etihad nichts mehr an AB ueberweisst. Der Zeitpunkt der Insolvenz war fuer LH perfekt.
Eine mögliche Insolvenz nach der Bundestagswahl waere nicht im Interesse der LH gewesen.

Hat ja dann auch 1 Woche spaeter genau so geklappt
:idea:
Air-Berlin-Zerschlagung wohl schneller als erwartet - Wirtschaft - Süddeutsche.de
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
...
LH hatte im Zuge des wetlease Vertrages eine Vorrauszahlung von EUR 130 Millionen an AB geleistet aber sich gleichzeitg von Etihad vertraglich zusichern lassen, das sie dieses Geld im Falle einer Insolvenz der AB von Etihad zurueckbekommen.
Ca. 1 Woche vor der Insolvenz gab es nun Zoff zwischen LH & Etihad bzgl. dieser EUR 130 Millionen.
Der verlinkte SZ Artikel beschreibt es im Grunde ganz gut.
Dieser geht zwar davon aus das Etihad den Zoff angefangen hat ( was nicht wirklich Sinn macht ).

In Airlinekreisen geht man eher davon aus, das LH ploetzlich die Forderung an Etihad gestellt hat, die Vorrauszahlung auch ohne Insolvenz zurueckzuzahlen ( nachdem das Geruecht aufkam, das Etihad sich den Kauf von Niki bestaetigen lassen will / bezahlt hatten sie ja schon ).

...

Das klingt plausibel. Offen bleibt dann aber nur die Frage, warum EY anscheinend überrascht war von der Insolvenzanmeldung von AB. War man dort wirklich so naiv, daß nicht klar war, daß auf die Nicht-Überweisung unmittelbar (!) die Insolvenzanmeldung erfolgt?
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Was ein einseitiger TV Bericht. Von den 38 Fliegern kein Wort, kein Wort, dass Etihad schon vorher die Unterstützung entzogen hat, kein Wort über die Jahrelangen extrem hohen Verluste. Völlig tendenziöse Darstellung... super für sowas zahlt man Gebühren
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.242
936
Wird der Inso-Verwalter jetzt nicht riesige Massen an bereits gezahlten Rechnungen von den Lieferanten zurückfordern mit der Begründung, es hätte ja jeder von der prekären Lage ABs wissen können (und sei es nur durch Verfolgung der Julianschen Gebetsmühle)?
Man liest immer so einiges über diese alten/neuen Freiheiten des IV (die aber kürzlich wohl etwas eingeschränkt wurden), die dann Heerscharen von Lieferanten gleich ebenfalls zu Kunden des IV werden lassen.