25/1. Tag; 5. Winterreise 2017/18
Der Morgen begann wie üblich mit dem überaus leckeren Frühstück im Hauptrestaurant, wo wir indische Köstlichkeiten, vor allem Dosas verdrückten, heute mal in der südindischen Variante mit Chiliöl im Teig.
Das eigentliche Highlight des Frühstücks ist allerdings ‚Inder-Gucken’, vor allem deren Essgewohnheiten und wie mit den Kindern umgegangen wird. Nun sollte man im ‚W Goa’ von wohlhabenden Indern ausgehen – leider kann ‚wohlhabend’ aber wohl nicht mit ‚Manieren’ gleichgesetzt werden.
Wir wundern uns jeden Tag welche Massen an Essen auf einen Tisch passen. Oft stehen so viele vollbeladene Teller auf einem Tisch, dass nicht alle Platz finden, man hält dann den Teller, von dem man gerade isst, zusätzlich in der Hand, stellt das was gar nicht mehr geht auf Stühlen ab. So begab es sich dann heute, dass sich ein Mann auf einen Stuhl setzte ohne zu bemerken, dass dort bereits ein vollgeladener Teller abgestellt war.
Kinder sind zudem die Könige, dürfen alles, auch jeden anderen Belästigen. Heute versuchte z.B. ein Kind vom Nebentisch etwas von Valentynas Teller zu nehmen – das ging nicht gut. Den Eltern war dies aber ziemlich egal, schauten Valentyna verständnislos an.
Gesättigt ging es zurück zum Zimmer, wir wollten uns für eine Stunde an den Pool legen. Nur ließ sich unser Safe nicht mehr schließen, das Display zeigte ‚Battery’ an. Kein Problem, rufe ich schnell an, die ersetzten die Batterie – dachte ich. Bis die Jungs das geschafft hatten waren insgesamt zwei Teams im Zimmer, eine geschlagene Stunde verstrichen. Auch egal, am Pool war es eh zu warm, schmissen wir uns eben in die Sportklamotten, liefen hinauf ins Gym.
Wie üblich war es dort ziemlich warm, auch gut, verbrannten wir mehr Kalorien.
Das Mittagessen fiel spärlich aus, Multikomponenten-Proteine mit kalter, fettarmer Milch.
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In Strandklamotten gewechselt und am RockPool vorbei, hinunter zum Strand. Hier war es extrem angenehm, leicht bewölkt und zudem recht leer – wir legten unsere Handtücher in den Sand, sprangen ins Meer.
Als wir so in der Sonne brutzelten geschah ‚das Wunder von Goa’, zwei Damen liefen über den Strand und sammelten Müll ein.
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Dass ich das noch erleben darf, dass Inder ihren Dreck wegräumen!
Wir genossen die Zeit am Strand, Goas ist und bleibt für uns das Badeparadies. Nicht nur ist das Wasser traumhaft temperiert, es gibt tolle Wellen und am Strand ist immer was los. Wo bitte hat man sonst so nette Mitbadegäste?
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Zurück zur Villa, wo Valentyna, mit Schlangenphobie gesegnet, ein ziemlich großes Exemplar in unserem Garten über den Weg ‚lief’. Wer von den Beiden mehr Angst hatte mag ich nicht zu sagen, die Schlange versuchte jedenfalls so schnell wie möglich über den Zaun zu kommen, scheiterte, fiel zurück in unseren Garten, Valentyna floh ins Zimmer.
Ich rief die ‚0’ an, berichtete, man sagte mir zu die Security zu schicken, welche die Schlange entfernen würden, umgehend. Nun warteten wir, Valentyna wollte nicht mehr hinaus – und wir warteten. So lernten wir was ‚umgehend’ auf Indisch bedeutet: 1 Stunde und 10 Minuten – die Schlange war bestimmt schon in Südgoa.
Für den Freitagabend hatten wir einen Plan, für 20 Uhr einen Tisch reserviert, Valentyna plante High-Heels zu tragen.
Also rief ich in Erkenntnis der indischen Bedeutung von ‚umgehend’ bereits um 18:30 die ‚0’, also den Operator, an, bestellte für 19:00 ein Shuttle, damit wir noch Zeit hatten an der WooBar einen Drick einzunehmen. Da ich Inder kenne, wies ich extra darauf hin: ‚not now, at 19:00!’
Wahrscheinlich könnt ihr Euch denken was nun kommt... Um 18:32 klingelte es, ein junger Mann stand vor unserer Türe, sagte: ‚your Shuttle is here’. Ich sagte ihm ‚please come back at 19:00’, er nickte und verschwand.
Um 19:00 natürlich kein Shuttle da, um 19:05 gingen wir hinaus und warteten, und warteten. 19:10, in ging ins Zimmer, wählte die ‚0’, fragte nach unserem Shuttle – Antwort ‚in 2 minutes’. Um 19:15 kam ein Angestellter vorbei, fragte ob wir auf ein Shuttle warteten, rief den Operator an, sagte uns ‚in 2 minutes’. Um 19:25 entschieden wir uns zu laufen, Valentyna mit 12-Zentimeter-Absätzen.
Als wir um 19:35 an der WooBar ankamen, nach unseren Happy-Hour-Cocktails fragten, wurde uns mitgeteilt, dass die Happy-Hour vor 5 Minuten endete.
Doch irgendwie deutete der Kellner unseren Blick richtig, vielleicht liefen wir beide auch rot an, ich weis es nicht – aber unsere Cocktails, bzw. das Glas Weißwein und die Coke Zero bekamen wir dann doch.
Aber wir sind in Indien, der Strand ist traumhaft, das Wetter toll, das Essen sehr gut – und so war nach 10 Minuten alles vergessen, die Laune wieder bestens.
Um kurz vor 20 Uhr nahmen wir ein Straßen-Taxi zu 300 INR zum Restaurant/Club ‚Thalassa’,
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dem IN-Restaurant/Club Goas, vergleichbar mit dem IBIZA in Odessa.
Wir wurden herzlich empfangen, denn TJ hatte für uns reserviert, auf der Gästeliste erspähte ich hinter meinem Namen das Kürzel ‚VIP’.
Dafür war der Tisch dann aber ziemlich weit hinten, auch egal. Die Party war um 20 Uhr jedenfalls schon in vollem Gange.
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Wir bestellten Coke Zero, Mini-Hühnerspieße mit zwei Saucen und einen Wassermelonensalat mit Minze und Feta.
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Der Salat sollte übrigens das beste Gericht des Essens bleiben.
Die Musik, ja, die Musik – die kannte ich aus meiner Kindheit. Zu was Inder so abgehen, unglaublich... ‚Maria Magdalena’ und ähnliches.
Überhaupt, das Publikum – viele Familien mit kleinen Kindern. Aber auch hier, was die Inder so verdrücken – und vor allem was sie wegkippen wenn sie mal dürfen, Wow!!! Für uns war es wie ein Besuch im Zoo, teilweise bekamen wir den Mund nicht mehr zu.