Der Tip eines Arbeitskollegens: Nacht vorher durchfeiern, mit Restalkohol boarden, den Flug über schlafen und dann morgens um 9:00 in Japan top-fit zu sein scheidet für die Flugbegleiter wohl aus...
Ist dein Arbeitkollege 16 oder einfach nur dum?
Ich fliege sehr häufig für 2-3 Tage Kurztrips (beruflich) an die Westküste in den USA, und finde die Empfehlung prinzipiell nicht verkehrt, zwar nicht mit "Nacht vorhher durchfeiern", aber meine Strategie ist nicht so anders:
- vor Abflug aus Europa abends spät ins Bett gehen, morgens übermüdet zum Flughafen/Boarden
- Obwohl ich normalerweise sehr selten und sehr wenig Alkohol trinke, trinke ich auf Langstreckenflügen viel: typischerweise Aperitif, Champagner, Glas Wein, Glas Dessertwein, Portwein/Baileys. Am Nachmittag deutscher Zeit, wenn der Meal Service abgeschlossen ist, aufgrund des wenigen Schlafs in der Nacht zuvor, des vielen Essens, und des Alkohols, schlafe ich dann problemlos 6-7 Stunden im Flieger.
- Die erste Nacht an der Westküste schlafe ich oft nur von 21:00-01:00, was aber ok ist, da ich ja auf dem Flug so viel geschlafen habe.
- Alle folgenden Tage schlafe ich dann oft von 17:00-20:00, esse dann zu abend (manchmal sogar Business Meetings), und schlafe dann von 23:00-02:00 oder 03:00 (je nach dem wie lange ich schon dort bin).
- Rückflug ist abends nach 18:00, und nach dem Essen dort schlafe ich dann eine normale Nacht.
So finde ich es am einfachsten, kurze Flüge an die Westküste zu bewältigen.
Bzgl. Crew:
- Zum einen haben die es "leichter" als Geschäftsreisende, da die ja am Zielort sich die ganze Zeit erholen können und nicht arbeiten müssen (so wie ich).
- Zum anderen kann die Crew ja auf so langen Flügen auch immer mal 3-4 Stunden oder so schlafen.
Unter Berücksichtigung dieser beiden Punkte finde ich die ganze Jetlag Geschichte für die Crew jetzt nicht für so schlimm, glaube kaum dass das "härter" ist als für einen Geschäftsreisenden, der nur ein paar Tage an der Destination verweilt. Wer halt einen perfekten 8 Stundenschlaf zur exakt gleichen Zeit jeden Tag will, der sollte Berufe, in denen man zwischen Zeitzonen pendeln muss, vermeiden. Ausserdem können Flugbegleiter (zumindest die, mit denen ich mich unterhalten hatte) sehr wohl zwischen Lang/Kurzstrecke wählen, so dass wenn einem das partout nicht zusagt, man ja auch einfach nur Kurzstrecke machen könnte, oder?