QR: Rail&Fly Hinflug Haftung

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JamesMcGill

Erfahrenes Mitglied
06.10.2017
769
16
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Ja wie gesagt, dass passiert. Stellt aber die absolute Ausnahme dar und hält eine wohl nicht davon ab ein R&F zu buchen.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
920
Ich habe größer 3 Std. schon erlebt, und sogar bei einem Rail&Fly Ticket von QR. Strecke war Duisburg-Berlin im März 2018, Flug war der 21:15 Flug von QR. Bin schon morgens gegen 10:09 los, Ankunft sollte 14:25 in Berlin HbF sein. Wollte noch 1/2 Tag in Berlin verbringen.

Zwischen Dortmund und Bielefeld kracht es, nach einem Sturm hat ein Ast auf der Oberleitung den Stromabnehmer zerstört und der ICE blieb stehen. Die Oberleitung war abgerissen, deshalb durfte keiner raus. Dauerte erstmal rd. 45 Minuten bis die Feuerwehr kam. Das ganze mitten in der Pampa. Dann kam Info das in ca. 90-120 Minuten Diesellok zum Abschleppen kommen soll. Aber auch diese hatte einen Defekt und nach ca. 3 Std. kam ein Ersatzzug, normaler Zug, kein ICE. Umsteigen über die Bahngleise mit Hilfe der Feuerwehr, dauert bei einem recht vollen ICE "ewig". Es ging Wagen nach Wagen geordnet. Der Zug sollte weiter nach Berlin "bummeln". Dann noch langer Halt in Bielefeld, hier mit Mitreisenden überlegt ein Taxi oder Mietwagen zu nehmen, ich hatte Mitstreiter und der Schaden wäre rd. 100,-- pro Person gewesen. Dann in Hannover vom Bummelzug in ICE umgestiegen, so das ich gegen 19:30 in Spandau ankam. Weiterfahrt zum HbF wäre bei der 1 Std. Checkin Deadline QR knapp geworden. Kam dann vor 20:00 rechtzeitg mit Taxi in TXL an. Taxikosten von ca. € 25,-- wurden von der Bahn mit irgendeiner dämlichen Begründung verweigert. Auch Entschädigung für Verspätung gibt es bei Rail&Fly nicht.

Es war ein C-Ticket nach KUL für ca. € 1.300,--. Der Oberleitungsschaden war gegen 11:15, anfangs denkt man es ist ja noch endlos Zeit und der Puffer ist riesengroß. Wenn man aber dann hilflos im Zug sitzt und die Minuten/Stunden verrennen wird man dann doch schon nervös, auch w/ Umbuchungskosten/Ticketverfall bzw. PrePaid Hotels. Die Weiterfahrt ab Unfallstelle war zwischen 15:00 und 16:00.
Natürlich gibt es solche Ereignisse, aber die Wahrscheinlichkeit, wegen heruntergerissener Oberleitung den Zug nicht verlassen zu können, dürfte schon recht gering sein. Was man der Bahn sicher zu Lasten legen kann, wenn die Kacke mal richtig am Dampfen ist, stehen sie schon oft recht hilflos da. Für solche Fälle müsste man einfach entsprechende Vorbereitungen treffen, also z. B. Notfallreparaturzüge mit einer höheren Dichte in Bereitschaft zu halten. Die Frage der Dichte und der Reaktionszeit dürfte ziemlich direkt mit dem finanziellen Aufwand stehen.
Aber während ich durchaus die Meinung teile, dass die Bahn diesbezüglich in vielerlei Hinsicht zu geizig ist, ist es trotzdem auch ein Aufwiegen, welche Eventualitäten welchen Vorbereitungsaufwand rechtfertigen, und es wird immer Fälle geben, wo eine unangenehm lange Verspätung übrig bleibt. Ich will die Bahn nicht übermäßig in Schutz nehmen, aber ich werde bei den für mich typischen Anreisesituationen (incl. eventueller Ausweichmöglichkeiten) trotzdem nicht mehr als 3h Puffer einplanen.
Ich denke, dass wir einfach damit leben müssen, dass wir zwar keine schweizerischen oder japanische Verhältnisse haben, aber die Bahn gleichzeitig auch deutlich besser ist als in fast allen anderen Ländern auf der Welt. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, nach dem Besseren zu streben, statt sich einfach mit dem Status Quo in Relation zum Rest zufrieden zu geben.
Mir wäre es ja am liebsten, Airlines würden wie in den USA üblich eine Flat Tyre Rule anbieten. Das hat für die Anbieter quasi keinen Nachteil und würde den Komfort unglaublich erhöhen, bei gleichzeitig ziemlich geringem Missbrauchspotential.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.988
16.247
Natürlich kann man mit der Bahn Umsteigezeiten von wenigen Minuten buchen und diese reichen auch oft, aber eben nicht immer. Selbst wenn der Zug pünktlich ist und ich mit viel Gepäck reise nutze ich solche Verbindungen nicht.
Wer auf Nummer sicher gehen will bucht Verbindungen mit mind. 15 Minuten Zeit zum umsteigen. Dies kann man bei der Verbindungssuche auf bahn.de leicht angeben.

Und was machst Du, wenn Du zwei Stundentakte miteinander verknuepfst? Freiwillig 65 Minuten Umstieg buchen oder doch hoffen, dass die fuenf Minuten klappen?
`

Ich denke, dass wir einfach damit leben müssen, dass wir zwar keine schweizerischen oder japanische Verhältnisse haben, aber die Bahn gleichzeitig auch deutlich besser ist als in fast allen anderen Ländern auf der Welt.

Jein: Absolut ist das richtig, da ist die Deutsche Bahn (nein, die deutsche Bahn) eine der besten der Welt. Relativ betrachtet, also in Bezug auf die Diskrepanz zwischen angebotener (und [recht teuer!] verkaufter) Leistung, moechte ich die deutsche Bahn fast als die schlechteste der Welt (von denen, die ich kenne ;)) bezeichnen.

Mir wäre es ja am liebsten, Airlines würden wie in den USA üblich eine Flat Tyre Rule anbieten. Das hat für die Anbieter quasi keinen Nachteil und würde den Komfort unglaublich erhöhen, bei gleichzeitig ziemlich geringem Missbrauchspotential.

Wir sind ja, soweit ich das mitbekommen habe, daran interessiert, eine Verkehrswende hin zu mehr Bahnfahrten zu bauen. Teil davon muss die erleichterte intermodale Verknuepfung sein: Mit Strassenbahn statt Auto zum Hbf, mit Zug statt Flugzeug zum Interkontinentalflug in FRA/MUC etc. Ein Aspekt hierbei koennte eine gesetzgeberische Aktion sein, die dafuer sorgt, dass man bei durch ein Zubringerverkehrsmittel verursachtem Anschlussverlust nicht ungeschuetzt und mit verfallenem Anschlussticket dasteht.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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10.835
Nochmal:
Wie viel Puffer sollte ich ab Köln planen, wenn ich nach Frankfurt möchte?
- Mit dem Zug?
- Mit dem Auto?
Welcher Wochentag? Welche Uhrzeit? Welche Jahreszeit?

Für Köln/Frankfurt ist das Auto keine realistische Alternative zur Bahn, die A3 ist eine der echten Problemstrecken mit wenig Alternativen.
Köln/Frankfurt ist die Bahn auch etwa doppelt so schnell, ganz im Gegensatz z.B. zu Köln-AMS, da ist man mit dem Auto schneller und dank mannigfaltiger Alternativen an Autobahnen auch ziemlich sicher.

Und Puffer für Bahn ist 2 Stunden (aufrunden auf die tatsächlichen Zeiten, daher auch schnell mal etwas mehr) per AGB. Mehr macht auch nicht viel Sinn, wenn die Bahn > 2 Stunden Vverspätung hat, hat sie auch meist > 4 wegen einem systematischen Problem, und so viel Puffer will niemand einbauen.

@volume
Ich habe gesagt bei unter 0,1 Prozent der Fahrten kommst du mit 3h Verspätung an. Bitte GANZ zitieren.
Darunter fallen auch Züge die ausfallen, weil es gibt ja auch einen nächsten Zug, meist maximal 1h später.
Bei einer Streckensperrung eben nicht! Köln/Frankfurt ist oft für 3 Stunden dicht, und danach dauert es weitere 2 bis Züge wieder fahrplanmäßig fahren.
Letztes Jahr war Köln/Frankfurt fast 2 Wochen komplett dicht = 3.84% Züge mehr als 2 Stunden verspätet (2 Stunden Puffer sind gefragt, nicht 3 Stunden), etwas mehr als 0.1%
Und wegen dem Feuer in Siegburg weitere 2 Tage, somit > 4%. 2018 war aber auch ein echtes Seuchenjahr für die Bahn, andere Jahre waren besser, aber nicht so viel besser.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
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Bei einer Streckensperrung eben nicht! Köln/Frankfurt ist oft für 3 Stunden dicht, und danach dauert es weitere 2 bis Züge wieder fahrplanmäßig fahren.
Letztes Jahr war Köln/Frankfurt fast 2 Wochen komplett dicht = 3.84% Züge mehr als 2 Stunden verspätet (2 Stunden Puffer sind gefragt, nicht 3 Stunden), etwas mehr als 0.1%
Und wegen dem Feuer in Siegburg weitere 2 Tage, somit > 4%. 2018 war aber auch ein echtes Seuchenjahr für die Bahn, andere Jahre waren besser, aber nicht so viel besser.
"oft" würde ich nun echt nicht sagen. Natürlich gab die von dir erwähnten berühmten Zwischenfälle, aber ich habe in fast 2 Jahren wöchentlich KA-K-KA keine einzige solche Verspätung erlebt. Bei den erwähnten Zwischenfällen wäre ich vermutlich einfach auf einen Mietwagen umgestiegen, so dass die Gesamtverspätung aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem noch unter 3h gelegen hätte.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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"noch unter 3h" = Flug verpasst, bei 2h Puffer...
"oft" ist natürlich relativ, aber ich würde mal schätzen, einmal pro Monat bekomme ich es mit, also wird es de-facto um die 20x im Jahr sein. Zuletzt letzten Freitag, Weichenstörung hinter Siegburg, wo die Bahnsteiggleise auf die Durchfahrgleise kommen.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
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"noch unter 3h" = Flug verpasst, bei 2h Puffer...
"oft" ist natürlich relativ, aber ich würde mal schätzen, einmal pro Monat bekomme ich es mit, also wird es de-facto um die 20x im Jahr sein. Zuletzt letzten Freitag, Weichenstörung hinter Siegburg, wo die Bahnsteiggleise auf die Durchfahrgleise kommen.
Bei ca. 70 täglichen Direktverbindungen würde das dann mit 0,1% recht genau hin kommen. Würde ich jetzt nicht als oft bezeichnen. Und wie gesagt, Zug ist um X Minuten verspätet bedeutet nicht, dass man selber auch so viel später ankommt, wenn man in solchen Fällen auch Ausweichmöglichkeiten benutzt.
Ging in dem Gesprächsverlauf ja darum, dass nerd gesagt hat "dann sind 3h schnell rum", wofür JamesMcGill eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% angesetzt hatte, was deine Zahlen wohl belegen würden. Sind natürlich eh alles nur grobe Schätzungen und würde da auch nicht zu viel darauf geben, aber meine Erfahrung deckt sich auch damit, dass das bei Direktverbindungen sehr selten ist. Für kürzere Verspätungen ist die Wahrscheinlichkeit selbstverständlich höher.
 
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