Lufthansa muss Gewinnziel für 2019 senken

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Mcflyham

Guest
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Wenn du einen LCC auf der grünen Wiese hochziehst, kannst du Geld verdienen (kann, nicht muss!).
Wenn du aber aus einem Konzern einen LCC generieren willst (mit "Teil-Altlasten wie z.B. 4U), dann ist das halt eher schwierig (oder sogar unmöglich).
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.409
652
Mir ist einfach herzlich unklar, was die LH mit Wingdings anfangen will. Das ganze hört sich wie ein Luftfahrt-Analogon einer Bad-Bank an, in das man alle "toxischen" Verbindungen auslagert, um das ganze Konstrukt dann in den Boden zu rammen (nicht wörtlich, natürlich). Eventuell soll es irgendwie den Erfolg des Mutterkonzerns steigern, indem man auf alles ein EW-Label draufdruckt, was eben kein Geld machen kann, weil es eben nicht geht, was man aber dummerweise auch braucht, um den Konzern als ganzes betreiben zu können.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.567
9.924
BRU
War vielleicht doch eine Fehlentscheidung, einen absolut Branchenfremden (außer dass der vielleicht vorher Vielflieger war) zum Chef von Eurowings zu machen.

Wobei ich das Problem aber auch im (fehlenden) Konzept bzw. in der Nicht-Umsetzung des ursprünglichen Konzepts (Beschränkung auf P2P und dezentral) sehe.

Ich bin jetzt wirklich kein Experte, aber mir war noch nie klar, wie man mit einer parallelen Airline, die vom ganzen Betrieb her genauso komplex (oder sogar wegen der ganzen Codeshares und Schnittstellen noch komplexer) ist als LH nennenswerte Einsparungen erzielen will. Ok, vielleicht sind die Personalkosten etwas niedriger, nur machen die so viel aus? Ähnliches gilt für die Reduzierung / Streichung von Statusvorteilen. Andererseits müssen die doppelten Strukturen doch zusätzliche Kosten verursachen.

Und eine Logik "der Kunde fliegt mit uns, weil er eh keine Alternativen hat" funktioniert halt auch nur auf eher wenigen Strecken....Weil eben die böse Konkurrenz nicht schläft.
 

Martin.Berlin

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
880
681
TXL
Die Antwort liegt in der Zitrone:
ich hatte mich schon immer darüber amüsiert, daß bei WingsDings nur 1/4-Zitronenscheibe ausgegeben wird statt der "Five Star" 1/2-Scheibe bei der Hansa.
Vor kurzem wurde die Zitrone komplett weggespart. Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen mit WingsDings.
MB
 
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Anonym-36803

Guest
Die Antwort liegt in der Zitrone:
ich hatte mich schon immer darüber amüsiert, daß bei WingsDings nur 1/4-Zitronenscheibe ausgegeben wird statt der "Five Star" 1/2-Scheibe bei der Hansa.
Vor kurzem wurde die Zitrone komplett weggespart. Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen mit WingsDings.
MB

Die Zitrone ist ausgepresst?
 

cs1

Erfahrenes Mitglied
28.06.2017
295
44
IMHO ist das Konzept (wenn denn eins vorhanden war) Eurowings gescheitert. Die Trennung zwischen Netzwerk und P2P Airlines ist defacto nicht gegeben. Gerade diese ist aber ein Grund für die, im Vergleich mit anderen LCCs, hohen Kosten. Dementsprechend sollte die EW neu ausgerichtet werden:
1.Keine Codeshare und weniger Umsteigeflüge
2.Abschaffung aller Statusvorteile
3.Aufgabe der C und von solchen peinlichen Projekten wie der EW Lounge in MUC
4.Keine Langstrecken mehr dafür aber P2P Verbindungen auch von FRA/MUC/ZRH
Im Gegenzug sollte die LH (oder auch CLH) wieder von dezentralen Stationen mit A220 Ziele anbieten, aber dann auch zu höheren Preisen.
Glaube aber selber nicht dran, dass das so unter CS möglich wäre. EW ist sein persönliches Projekt und wenn das scheitert dann war es das für ihn bei der LH...
just my Two Cents...
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.676
1.056
TXL
Ich glaube, die Marke ist so ramponiert, dass man sie besser einstellt. Man hat sich wirklich in kürzester Zeit den Namen verbrannt und tut gut daran, zu vermeiden, dass dieses Buschfeuer langfristig auf das Mutterhaus übergreift.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.557
303
Point Place, Wisconsin
Ich glaube, die Marke ist so ramponiert, dass man sie besser einstellt. Man hat sich wirklich in kürzester Zeit den Namen verbrannt und tut gut daran, zu vermeiden, dass dieses Buschfeuer langfristig auf das Mutterhaus übergreift.

Und wie soll das gehen?
Einfach ein neues Logo auf die Flieger malen? Sicher nicht.

Jetzt muss es einfach repariert werden.
Ein Problem nach dem andern lösen. One by one.
Die Pünktlichkeit ist schon besser geworden. Der kommende Sommer Verkehr wird zeigen ob es schon Wirkung zeigt.
 

MrAlex

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
1.510
117
3.Aufgabe der C und von solchen peinlichen Projekten wie der EW Lounge in MUC

Während Du viele sinnvolle Vorschläge hast, glaube ich, dass dieser gut nach hinten losgehen könnte. Aktuell kenne ich viele, die EW innerdeutsch nur buchen, weil sie eben etwas anbieten, dass sich Business Class schimpft und ein paar Meilen mehr auf's Konto bringt. Viele diese Option weg, entdeckten die Kollegen schnell die Vorteile der Konkurrenz (Flex-Tarif bei EasyJet enthält ja auch einen Snack, ...). EW nimmt hier sicher viel Geld an "Statusgeiern" ein.

Umsteigeverbindungen haben sie ja sowieso schon eingeschränkt, beispielsweise durch den Wegfall der Business-Umsteigertarife. Daran sollte man in jedem Fall anknüpfen, die Umbuchungen sind garantiert teuer.

Wenn es in diesem Sommer immer noch nicht klappen sollte, muss der straffe Zeitplan noch minimal entspannt werden (jede geplante Flugzeit um ~5min verlängert), und schon könnte man sich einiges an Kompensationsleistungen sparen. Klar, erstmal zugunsten der Frequenzen, aber im Nachhinein könnte da etwas draus werden.
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.676
1.056
TXL
Aktuell kenne ich viele, die EW innerdeutsch nur buchen, weil sie eben etwas anbieten, dass sich Business Class schimpft und ein paar Meilen mehr auf's Konto bringt. Viele diese Option weg, entdeckten die Kollegen schnell die Vorteile der Konkurrenz (Flex-Tarif bei EasyJet enthält ja auch einen Snack, ...). EW nimmt hier sicher viel Geld an "Statusgeiern" ein.

Ich glaube, dass das eine subjektive Wahrnehmung eines Vielfliegers ist. Denn wenn dem so wäre, dann würde der Konzern anders handeln, und nicht nur billigbilligerambilligsten Bingo spielen. Meine Erfahrung: denen ist Status auf EW *****egal. Das merkst du überall: In TXL zieht man ins Bruchterminal D um, hat nur noch Vorfeld, keine Priority Lane, man ist ewig unterwegs zur Landside Lounge. Jetzt das Trauerspiel in MUC, wo man Terminals tauscht. An der EW Hotline erlebe ich null Service für Senatoren, nur Achselzuckeln. Und BIZ heißt aus gutem Grund nicht Business: Ich habe Dutzende Legs dort vorne hinter mir, und Service und Angebot sind maximal anspruchs- und leidenschaftslos („Wir geben keine Flaschen mehr raus“, keine Erfrischungstücher, „Sorry, den Artikel hatten wir heute nur zweimal geladen“). Ich denke: Denen sind „Statusgeier“ völlig wurscht, die stören eher das Billigkonzept.
 
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The Wanderer

Aktives Mitglied
02.01.2014
148
13
QFB
Der Spagat zwischen den beiden Welten scheint ja tatsächlich unüberbrückbar zu sein. Aber CS hat ja mit dem Ausrufen der Digitalisierung erkannt, in welche Richtung er auch mit der Lufthansa gehen muss. Die Schnittstelle zwischen LH und EW wird immer Unzufriedenheiten erzeugen, vor allem - wie man auch hier lesen kann - bei den Vielfliegern. Aber schon auf kurze Sicht wird es im Kurzstrecken-Flugverkehr nur noch LCC geben. Die Umsteiger werden immer weniger die Flieger füllen. Andererseits hat LH ja mit der historisch gewachsenen Vetriebsstruktur zu kämpfen, die Reisebüros, die jahrzehntelang die Tickets verkauft haben, kann man nicht von einem Tag auf den anderen rauswerfen. Nur langsam vergraulen....

Ich habe selber einen ähnlichen Prozess im Versandhandel miterlebt. Von den grossen Katalogen der Vergangenheit ist kaum mehr etwas übrig, und die heute dominierenden Unternehmen gab es vor 20 Jahren noch nicht (oder waren am Beginn). In abstrahierter Form lässt sich das auf alle Branchen übertragen, auch wenn manche Business-Faktoren dies verlangsamen.

Also kann EW nur überleben, wenn das Unternehmen scharf auf LCC ausgelegt und betrieben wird. Ansonsten siehe Air Berlin....
 

MrAlex

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
1.510
117
Ich glaube, dass das eine subjektive Wahrnehmung eines Vielfliegers ist. Denn wenn dem so wäre, dann würde der Konzern anders handeln, und nicht nur billigbilligerambilligsten Bingo spielen.

Vielleicht ist das ja wirklich nur ein Bruchteil, aber wenn ich sehe, wie viele meiner Kollegen (dt. Konzern) unsere verhandelten EW BIZ-Tarife bevorzugen, obwohl die EasyJet-Tarife in sehr ähnlicher Preisordnung vorhanden sind, frage ich mich natürlich nach dem "warum". Und da wird sehr oft die (erlaubte) private Nutzung der Meilen und der Loungezugang genannt. Fallen diese Punkte weg, werden sich einige überlegen, vielleicht doch auch mall häufiger EasyJet zu buchen. Gerade auf TXL-STR sind teilweise die Flugzeiten deutlich zu unserem beruflichen Alltag passender. Ein Beispiel: im letzten Winter war der früheste TXL-STR von EW gegen 07:15 Uhr, von U2 gegen 06:30. Bei 9 Uhr-Terminen im Stuttgarter Umland sind deswegen viele mit EW am Vortag angereist, obwohl EasyJet machbar gewesen wäre. Von diesen Kollegen fliegen jetzt im Sommerplan fast alle mit der EW-Maschine um 06:20 Uhr und sparen sich eine Hotelnacht, es lag also nicht an einer zu frühen Abflugszeit..
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.802
10.777
Die Stärke der LH war ja über Jahrzehnte, dass sie immer sehr konservativ bei der Finanzierung ihrer Flugzeuge war.
Die Stärke der LH über Jahrzehnte war, dass sie immer bei allem sehr konservativ waren. Das gab dem Passagier Verlässlichkeit. Wenn man nach 3 Jahren mal wieder LH flog, bekam man praktisch genau wieder was man erwartete.
Heute ist LH ein Überraschungsei geworden, so können einem z.B. auf der Strecke CGN-MUC je nach Tag und Tageszeit 5 verschiedene Flugzeugtypen und 3 Verschiedene operierende Airlines unterkommen, mit mindestens genausovielen Cateringstandards und Boardingmöglichkeiten (T2, Satellit, Aussenparkposition)...
Dass der Kunde dann nur noch bereit ist, für den niedrigsten zu befürchenden Standard (Cityline CRJ-900...) zu bezahlen, kann eigentlich niemanden verwundern.
Auf der Eco-Langstrecke gibt es bezüglich IFE, Sitzkomfort und Steckdose auch ein Roulette. Beim ECO Langstreckencatering auch, da ist von richtig lecker bis ungeniessbar auch alles dabei.
 
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Xray

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13.04.2017
2.029
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IMHO ist das Konzept (wenn denn eins vorhanden war) Eurowings gescheitert. Die Trennung zwischen Netzwerk und P2P Airlines ist defacto nicht gegeben. Gerade diese ist aber ein Grund für die, im Vergleich mit anderen LCCs, hohen Kosten. Dementsprechend sollte die EW neu ausgerichtet werden:
1.Keine Codeshare und weniger Umsteigeflüge
2.Abschaffung aller Statusvorteile
3.Aufgabe der C und von solchen peinlichen Projekten wie der EW Lounge in MUC
4.Keine Langstrecken mehr dafür aber P2P Verbindungen auch von FRA/MUC/ZRH
Im Gegenzug sollte die LH (oder auch CLH) wieder von dezentralen Stationen mit A220 Ziele anbieten, aber dann auch zu höheren Preisen.
Glaube aber selber nicht dran, dass das so unter CS möglich wäre. EW ist sein persönliches Projekt und wenn das scheitert dann war es das für ihn bei der LH...
just my Two Cents...

ad 1: Zustimmung
ad 2: Statusvorteile den Flug selber betreffend sehe ich auch so. Lounge-Nutzung als Statusvorteil muss man sich durchrechnen, was das eigentlich real kostet. Aus meiner Sicht ist Lounge-Nutzung das größte goody des Status und ist möglicherweise doch ein Zugpferd für eine EW-Buchung.
ad 3: Zustimmung
ad 4: Langstrecke sehe ich auch so.

P2P ab den Hubs und im Gegenzug LH wieder dezentral ist so eine Sache. Das parallele Betreiben von LCC-Konzept und gehobenem Netzcarrier scheint ja gerade nicht gut zu funktionieren. Bzw. wenn es einen ausreichenden Markt für teuer/edel-P2P gäbe hätte man sich das ganze Geraffel mit 4U/EW ja sparen können.


Womit macht der Konzern denn Gewinn? Ich habe mir die Zahlen nie angeschaut, weil ich zu faul und kein Aktionär der LH bin. Aber man sagt ja, die Langstrecke wäre gewinnträchtig. Da muss man nur noch überlegen, was es dafür alles braucht. Doch wahrscheinlich Zubringer/Wegbringer aus/nach ganz Europa zu den Hubs. Das würde ich tatsächlich eher nicht mit LCC vermischen, weil es einfach nicht toll ankommt bei LH longhaul-Kunden. Man kann natürlich sagen, dass neben Langstreckenzubringergeschäft auch noch P2P-Nachfrage nach FRA/MUC/ZRH/VIE besteht. Da frage ich mich aber, ob man dafür wirklich die Vermischung LCC und Netzcarrier in Kauf nehmen will und ob es das wirklich kalkulatorisch bringt. Man könnte ja auch argumentieren, die Zubringer werden nie ganz voll und werden mit P2P-Kunden halt dann ggf. aufgefüllt und gut is.

Umgekehrt ist man aus der P2P-Fläche ja als Netzcarrier gerade bewusst rausgegangen. Das ist in Europa gegen LCC offensichtlich nicht sinnvoll zu betreiben. Das wird man nicht wieder anfangen.


Im Prinzip könnte man noch viel radikaler argumentieren. Momentan ist ja die periodisch schwingende Betriebswirtschaftswelle mal wieder auf dem Trip der Spezialisierung auf den Kern, den man besonders gut kann und der Rest wird verkauft. Da könnte man als Netzcarrier auf die Idee kommen, den reinen P2P-Europaverkehr komplett anderen LCCs zu überlassen und sich komplett auf Langstrecke ggf. mit Zubringern zu konzentrieren. Also EW an FR/U2 etc. verkaufen...... Wer sagt denn, dass es unbedingt einen LH-group Flug TXL-STR oder ähnliches geben muss?
 
Zuletzt bearbeitet:

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.802
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Man könnte ja auch argumentieren, die Zubringer werden nie ganz voll und werden mit P2P-Kunden halt dann ggf. aufgefüllt und gut is.
Da könnte man als Netzcarrier auf die Idee kommen, den reinen P2P-Europaverkehr komplett anderen LCCs zu überlassen und sich komplett auf Langstrecke ggf. mit Zubringern zu konzentrieren.
Das widerspricht sich natürlich...
Wenn du nur Langstrecke mit Zubringer hast, wirst du die Zubringer oft nicht voll bekommen.
Es spricht aber ja eigentlich nichts dagegen, nur die P2P Verbindungen zu betreiben, die auch Zubringer sind. Ursprünglich war das ja auch mal der Plan (Flüge zu den Drehkreuzen selbst operieren), wurde inzwischen aber auch schon wieder aufgeweicht.
Ganz pervers wird es dann, wenn man sich im eigenen Konzern noch Preiskonkurrenz zwischen P2P und Umsteigeflug macht, wenn man z.B. neben einem EW "Billigflug" DUS-EDI auch noch den LH "noch billiger Netzwerk Flug" DUS-FRA-EDI anbietet...
Aber das kommt dabei heraus, wenn man versucht gegen andere zu Konkurrieren, statt sich auf sein profitables Stammgeschäft zu konzentrieren. Warum in Märkte expandieren, auf denen nichts zu gewinnen ist? Nur weil man anderen kein Geschäft gönnt? Nur weil Wachstum immer gut ist (selbst wenn es auf Kosten des Gewinns und der Kundenzufriedenheit geht)?

Wo ich immer den Kopf schüttele, ist wenn man sich die frühen 4U Jahre anguckt. Echte Billigflugpolitik, keine Sitzplatzvergabe, nur einen Tarif, kein Meilenprogramm, alles "no Frills", F&B an Bord zu fairen Preisen in akzeptabler Qualität. Und man hat schwarze Zahlen geschrieben.
Dann wurde alles verschlimmbessert (erst eigenes Meilenprogramm, und nachdem sich das als Bumerang erwiesen hat M&M, komplizierte Tarifstruktur, lauter Extras, Privilegien....) und die Airline defizitär.
Und die aktuelle EW Situation ist keinen Deut besser, extrem komplex und macht nur Ärger und Verluste.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.160
3.516
ZRH / MUC
Wo ich immer den Kopf schüttele, ist wenn man sich die frühen 4U Jahre anguckt. Echte Billigflugpolitik, keine Sitzplatzvergabe, nur einen Tarif, kein Meilenprogramm, alles "no Frills", F&B an Bord zu fairen Preisen in akzeptabler Qualität. Und man hat schwarze Zahlen geschrieben.
Dann wurde alles verschlimmbessert (erst eigenes Meilenprogramm, und nachdem sich das als Bumerang erwiesen hat M&M, komplizierte Tarifstruktur, lauter Extras, Privilegien....) und die Airline defizitär.
Und die aktuelle EW Situation ist keinen Deut besser, extrem komplex und macht nur Ärger und Verluste.

"keine Sitzplatzvergabe" und "nur einen Tarif", daran sind Helvetic und Gexx nach kurzer Zeit gescheitert. Erstere wechselte ja dann den Besitzer und ist heute auch nur dank ACMI-Aufträgen aktiv. Gexx ist als Marke komplett verschwunden.

Alle anderen "Billigflieger" haben schon lange eine Yield-gesteuerte Tarifstruktur, und mittlerweile dürfte es keinen mehr geben, der keine Sitzplatzvergabe und kein differenziertes Angebot bei den Sitzen und Bodendiensten anbietet. Für einen gewissen Kundenkreis sind die "Billigflieger" dadurch erst interessant geworden.
Und ehrlich, das Produkt bei EW mit der Differenzierung zwischen Eco und BIZ finde ich nicht per se schlecht, wenn die Preise stimmen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.802
10.777
Alle anderen "Billigflieger" haben schon lange eine Yield-gesteuerte Tarifstruktur, und mittlerweile dürfte es keinen mehr geben, der keine Sitzplatzvergabe und kein differenziertes Angebot bei den Sitzen und Bodendiensten anbietet.
Und, sind ihre Gewinne dadurch explodiert? Oder sind inzwischen auch für die meisten Billigflieger die Gewinne eingebrochen? Und wie sieht es mit den Wachstumszahlen aus? Hat man damals mit "no Frills" die Massen angelockt, oder heute mit der komplexen Tarif- und Zusatzleistungsstruktur? Ich gehe davon aus, dass die "Komplex ist Geil" Zeit in der Luftfahrt genauso vorübergehen wird, wie sie es in der Telekommunikationsbranche und teilweise auch in der Automobilbranche gemacht hat. Einfach weil auch die Kunden irgendwann lernen.

Für einen gewissen Kundenkreis sind die "Billigflieger" dadurch erst interessant geworden.
War dieser Kundenkreis nicht bis dahin bereit, für eine Netzwerkairline zu bezahlen?
Von daher für RyanAir & EasyJet interessant, um LH/BA/AF.... Kunden abzujagen. Aber im eigenen Haus? Hat sich LH damit nicht genau den gewissen Kundenkreis von der Mainline zur 4U gelockt, der LH profitabel gemacht hat? Sich selbst kanibalisiert?

Und ehrlich, das Produkt bei EW mit der Differenzierung zwischen Eco und BIZ finde ich nicht per se schlecht, wenn die Preise stimmen.
Wenn ich für BIZ bezahle, kann ich auch Netzwerk fliegen.
Ausserdem führt die feste Kabinentrennung dazu, dass systematisch Eco Passagiere in die BIZ upgegradet werden (bzw. früher "Normalos" in die "Best"), das finde ich zutiefst demotivierend, wenn mein Sitznachbar nur die Hälfte bezahlt hat, und das selbe bekommt. Umgekehrt finde ich es natürlich toll, wenig zu bezahlen und viel zu bekommen. Toller finde ich es zuverlässig immer genau das zu bekommen wa ich will und für das ich zahle was es kostet (incl. einem failren Gewinn, Die LH ist ja nicht die Heilsarmee).

Sieht ja auf dem Papier immer alles klasse aus, aber am Ende hat man nur noch die "Geiz ist Geil" Kundschaft übrig an der man kein Geld verdient, und die "gewissen Kundenkreise" mit denen man Geld verdient hätte werden auch zu "Geiz ist Geil" umerzogen.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.567
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Wenn ich für BIZ bezahle, kann ich auch Netzwerk fliegen.
Ausserdem führt die feste Kabinentrennung dazu, dass systematisch Eco Passagiere in die BIZ upgegradet werden (bzw. früher "Normalos" in die "Best"), das finde ich zutiefst demotivierend, wenn mein Sitznachbar nur die Hälfte bezahlt hat, und das selbe bekommt. Umgekehrt finde ich es natürlich toll, wenig zu bezahlen und viel zu bekommen. Toller finde ich es zuverlässig immer genau das zu bekommen wa ich will und für das ich zahle was es kostet (incl. einem failren Gewinn, Die LH ist ja nicht die Heilsarmee).

Na ja, auf den dezentralen Strecken, die EW von LH übernommen hat, wie meinetwegen HAM-LON o.ä. würde Netzwerkcarrier aber bedeuten, dass Du umsteigen musst, wenn Du LH-Gruppe fliegen willst. Und das sind auch nicht alles Strecken, wo vorwiegend Geiz-ist-Geil-Kunden fliegen. Sprich: Hier haben LH/EW wohl Angst, die anspruchsvollere Klientel an die Konkurrenz zu verlieren.

Idiotisch ist doch eher, dass EW die Bizclass auf 3 Reihen festlegt, und nicht – wie die sonstige LH-Gruppe – einen flexiblen Vorhang oder meinetwegen wie SN, LX op. by Helvetic usw. nur ein Schild auf den Rückenlehnen. Das man je nach Nachfrage und Auslastung verschieben kann.
 

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.447
1.497
TXL
Na ja, auf den dezentralen Strecken, die EW von LH übernommen hat, wie meinetwegen HAM-LON o.ä. würde Netzwerkcarrier aber bedeuten, dass Du umsteigen musst, wenn Du LH-Gruppe fliegen willst. Und das sind auch nicht alles Strecken, wo vorwiegend Geiz-ist-Geil-Kunden fliegen. Sprich: Hier haben LH/EW wohl Angst, die anspruchsvollere Klientel an die Konkurrenz zu verlieren.

Idiotisch ist doch eher, dass EW die Bizclass auf 3 Reihen festlegt, und nicht – wie die sonstige LH-Gruppe – einen flexiblen Vorhang oder meinetwegen wie SN, LX op. by Helvetic usw. nur ein Schild auf den Rückenlehnen. Das man je nach Nachfrage und Auslastung verschieben kann.

wahrscheinlich haben die Controller ausgerechnet, dass das Verschieben des Vorhanges zu viel Geld kostet.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.802
10.777
Idiotisch ist doch eher, dass EW die Bizclass auf 3 Reihen festlegt, und nicht – wie die sonstige LH-Gruppe – einen flexiblen Vorhang oder meinetwegen wie SN, LX op. by Helvetic usw. nur ein Schild auf den Rückenlehnen. Das man je nach Nachfrage und Auslastung verschieben kann.
Das meinte ich mit "fester Kabinentrennung", kein variabler Divider. Ob das nun idiotisch oder nicht kommt wohl drauf an, wenn ich deutlich mehr bezahle und dafür auch tatsächlich einen deutlich besseren Sitz bekomme, ist das erstmal eine tolle Sache. Dass bei geringer Auslastung auch Leute die die tollen Sitze bekommen, für die nur ich bezahlt habe, ist eher demotivierend dieses extra Geld (u.U. völlig unnötig) auszugeben. Ich bin halt klarer Fan von "you get what you pay for".
Auf einen Sitz der sich "nur durch ein Schild auf den Rückenlehnen" unterscheidet, bin ich nicht sonderlich scharf...

Die Frage ist halt, ob ein Lowcoster solche Sachen überhaupt diskutieren muss. Ryanair und EasyJet tun es jedenfalls nicht.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.160
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ZRH / MUC
Das meinte ich mit "fester Kabinentrennung", kein variabler Divider. Ob das nun idiotisch oder nicht kommt wohl drauf an, wenn ich deutlich mehr bezahle und dafür auch tatsächlich einen deutlich besseren Sitz bekomme, ist das erstmal eine tolle Sache. Dass bei geringer Auslastung auch Leute die die tollen Sitze bekommen, für die nur ich bezahlt habe, ist eher demotivierend dieses extra Geld (u.U. völlig unnötig) auszugeben. Ich bin halt klarer Fan von "you get what you pay for".
Auf einen Sitz der sich "nur durch ein Schild auf den Rückenlehnen" unterscheidet, bin ich nicht sonderlich scharf...

Die Frage ist halt, ob ein Lowcoster solche Sachen überhaupt diskutieren muss. Ryanair und EasyJet tun es jedenfalls nicht.

Die haben halt die fixen Reihen mit mehr Beinfreiheit, und bei Ryanair kann man in den normalen Reihen den Mittelsitz dazukaufen (wobei der Pax am Gang dann auch Nutzniesser ist, wenn ich am Fenster sitze).

Mir geht es eben um den Platz (aus rein physischen Gründen nach vorne wichtiger als zur Seite) - und wenn das gewährleistet ist, ist mir völlig egal, was andere Leute für ihre Sitze bezahlt haben. Da sind bei den Netzwerkairlines die Unterschiede innerhalb der gleichen Kabinenklasse ja auch horrend (LH J zu P...). Wenn ich EW BIZ/LH C buche, geht es mir um den freien Mittelsitz un das Mehr an Beinfreiheit, was in Eco eben nicht garantiert ist. Aber kein Problem, wenn ich in BIZ/C eine Reihe mit einem Pax teile und andere in Eco eine ganze Reihe für sich haben.

Bei EW dürfte es der Fall sein, dass die Bestuhlung schon ab Reihe 4 enger wird, was bei LH ab Reihe XX der Fall ist. So sind bei EW eben nur Reihen 1-3 als BIZ verkaufbar, bei LH die Reihen 1-XX als C. Stimmt das?
 

warfair

Erfahrenes Mitglied
20.06.2018
539
254
HAM, STR, KGS, ZRH, IAD
IMHO ist das Konzept (wenn denn eins vorhanden war) Eurowings gescheitert. Die Trennung zwischen Netzwerk und P2P Airlines ist defacto nicht gegeben. Gerade diese ist aber ein Grund für die, im Vergleich mit anderen LCCs, hohen Kosten. Dementsprechend sollte die EW neu ausgerichtet werden:
1.Keine Codeshare und weniger Umsteigeflüge
2.Abschaffung aller Statusvorteile
3.Aufgabe der C und von solchen peinlichen Projekten wie der EW Lounge in MUC
4.Keine Langstrecken mehr dafür aber P2P Verbindungen auch von FRA/MUC/ZRH
Im Gegenzug sollte die LH (oder auch CLH) wieder von dezentralen Stationen mit A220 Ziele anbieten, aber dann auch zu höheren Preisen.
Glaube aber selber nicht dran, dass das so unter CS möglich wäre. EW ist sein persönliches Projekt und wenn das scheitert dann war es das für ihn bei der LH...
just my Two Cents...

Ich bin jetzt auch nur ein Einzelschicksal, aber wenn die dies machen, dann bin ich raus. Bin extra von der Bahn geswitcht, weil diese Vorteile geboten wurden. Wenn ich Ryanair will, dann fliege ich Ryanair. Hatte ich 2 mal in meinem Leben und es hat mir sowas von gereicht...

Das Blöde ist, ich weiß auch nicht, was die besser machen könnten. Aber andererseits ist dies ja auch nicht mein Job. Ich hab nur brav BIZ-Tarif bezahlt.

Ganz davon zu schweigen, wenn die wieder LH anbieten würden, z.B. HAM-STR oder so (nur so ein Gedankenspiel). Da ist die C ja schon indiskutabel, Eco brauche ich dann für 300-400 Euro definitiv nicht.
 

warfair

Erfahrenes Mitglied
20.06.2018
539
254
HAM, STR, KGS, ZRH, IAD
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Die haben halt die fixen Reihen mit mehr Beinfreiheit, und bei Ryanair kann man in den normalen Reihen den Mittelsitz dazukaufen (wobei der Pax am Gang dann auch Nutzniesser ist, wenn ich am Fenster sitze).

Mir geht es eben um den Platz (aus rein physischen Gründen nach vorne wichtiger als zur Seite) - und wenn das gewährleistet ist, ist mir völlig egal, was andere Leute für ihre Sitze bezahlt haben. Da sind bei den Netzwerkairlines die Unterschiede innerhalb der gleichen Kabinenklasse ja auch horrend (LH J zu P...). Wenn ich EW BIZ/LH C buche, geht es mir um den freien Mittelsitz un das Mehr an Beinfreiheit, was in Eco eben nicht garantiert ist. Aber kein Problem, wenn ich in BIZ/C eine Reihe mit einem Pax teile und andere in Eco eine ganze Reihe für sich haben.

Bei EW dürfte es der Fall sein, dass die Bestuhlung schon ab Reihe 4 enger wird, was bei LH ab Reihe XX der Fall ist. So sind bei EW eben nur Reihen 1-3 als BIZ verkaufbar, bei LH die Reihen 1-XX als C. Stimmt das?

Stimmt so nicht zu 100%. In SMART ist es auch nach vorne etwas besser in vielen Fliegern, kostet in der Mittelstrecke auch nur einen moderaten Aufpreis einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit nach vorne zu buchen (bei Kurzstrecke kostenlos). In BIZ aber eben auch zur Seite (was mir persönlich wichtiger ist, kein Mensch neben mir und so :-D ).

EDIT: Ok, kommt auf den Preis wohl an, ob man zuzahlt oder nicht. Für heute HAM-STR zahle ich überall in SMART keinen Aufpreis. Beim Rückflug morgen dann 4 Euro. Blickt auch keiner durch...