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Würden Risikogebiete zielgerichtet als solche ausgewiesen und nicht nach dem Gießkannenprinzip, und geschähe dies mit einem verlässlichen Vorlauf, würd ich Dir uneingeschränkt zustimmen.
Wenn man sich aber ohne jede Vorankündigung per Dekret der Bundesregierung in einem Risikogebiet befindet (Tirol - 65 (!!!) Neuinfektionen an einem Tag) befindet, fängt man als plötzlich selbst Betroffener an, Dinge, die man zuvor unterstützt hätte, zu hinterfragen.
In meinen Augen wird das dazu führen, dass Rückkehrer sich nicht mehr freiwillig zur Quarantäne melden werden. Für das Infektionsgeschehen also schlicht kontraproduktiv.
Aber das ist OT und hat alles nichts mit der Zukunft der Lufthansa zu tun.
Na ja gut, du siehst ja, wie Trump, seine Frau, seine enge Mitarbeiterin, weitere Mitarbeiter und (vor einigen Monaten) 11 Secret Service Mitarbeiter sich infiziert haben. Dabei testen die alle Leute, die den West Wing betreten und engen Kontakt zu Trump haben regelmäßig. Trump selbst wird täglich getestet.Wenn ich sicher weiß, dass die Leute nach Rückkehr aus dem Risikogebiet getestet werden, dann ist es etwas anderes als das aktuelle "mal schauen, wer Lust hat, sich testen zu lassen".
Von daher: Es scheint der Lufthansa total an einem Konzept zu fehlen. Man macht das alles aus meiner Sicht aktuell nur halbherzig und es geht eben schief.
Also Probleme von Centogene (wobei ich meine Ergebnisse - die normalen bezahlten Tests - immer noch recht schnell bekommen habe) sind doch nicht die Schuld von LH. Genausowenig die Politik, die von einer Stunde auf die andere irgendwelche Gebiete zum Risikogebiet erklärt oder dass immer mehr Länder (einschließlich Deutschland) zunehmend Quarantäne verlangen.
Genausowenig ist es die Schuld von LH, wenn selbst die bisherigen Regeln (Testpflicht bei Rückkehr / Einreise aus Risikogebiet) nicht kontrolliert werden. Und dass es das nicht wird, kann ich nach mehreren Reisen aus Brüssel bestätigen, egal, ob im ICE oder mit dem Flugzeug.
Brüssel ist ja schon seit etlichen Wochen ein Risikogebiet. Und die Flüge sind schlagartig leerer geworden, Frequenzen weiter reduziert usw. Testmöglichkeiten in Brüssel sind eine Katastrophe, Wartezeit auf einen Termin 1-2 Wochen, und dann wartest Du nochmal 3-4 Tage auf das Ergebnis (ich musste definitiv schon Flüge absagen, weil das Ergebnis nicht rechtzeitig kam). Teils bin ich nur zum Test nach FRA gefahren bzw. geflogen. Hoffe aber, dass das mit dem Testcenter am Flughafen BRU jetzt besser wird.
Bleibt aber die Frage, wie lange Tests zum Reisen überhaupt noch reichen. Nach Deutschland darf ich ja in absehbarer Zeit nicht mehr, und auch sonst kann man die Länder, in die ich aus Brüssel noch einreisen darf (und sei es mit Test), ohne in Quarantäne zu landen, langsam an einer Hand abzählen.
Und darin, dass immer mehr Länder Quarantäne verlangen sowie dass sich die Bestimmungen ständig ändern, sehe ich das Hauptproblem. Nur da haben die Airlines leider wenig Einfluss darauf. Mit der neuen deutschen Regelung mit den 5 Tagen Quarantäne werden noch weniger Leute fliegen bzw. Reisen nach Deutschland werden de facto unmöglich.
Quarantäne-, Einreise- und anderen Beschränkungen des öffentlichen Lebens tragen zur Unsicherheit bei. Ich sehe aber nicht, warum sie das Hauptproblem der Airlines seien sollten.Und darin, dass immer mehr Länder Quarantäne verlangen sowie dass sich die Bestimmungen ständig ändern, sehe ich das Hauptproblem. Nur da haben die Airlines leider wenig Einfluss darauf. Mit der neuen deutschen Regelung mit den 5 Tagen Quarantäne werden noch weniger Leute fliegen bzw. Reisen nach Deutschland werden de facto unmöglich.
Ist doch Quark! Die Regel speziell für Italienflüge ist sicher kein Hirngespinst der LH, sondern basiert auf Vorgaben der italienischen Behörden.Heute schreibt Lufthansa im Newsletter: "Auf allen Flügen von und nach Italien sind nur medizinische Masken oder FFP2/FFP3-Masken ohne Ventil gestattet – keine Stoffmasken."
Warum macht Lufthansa einerseits so exakte Regeln, lässt dann aber die Pax schön lange an A05 eng gedrängelt stehen, 20% ganz ohne Maske weil Kaffee in der Hand und ohne Abstand, danach 30 Minuten Bus fahren, wenn man doch offenbar erkannt hat, was wirklich angebrachte Maßnahmen wären?
Glaubt da jemand ehrlich, dass man sich sicher fühlt, wenn gleichzeitig so lässig mit den Maßnahmen umgegangen wird?
Das meine ich.
Die Vorstellung, in Spanien (liebstes Urlaubsziel der Deutschen) nicht am Pool oder Strand liegen zu können, weil es nicht sicher wäre, schreckt sicher mehr ab als zwei, drei Tage warten auf ein Testergebnis.
(...)
Ich bestreite ja nicht, dass es Leute wie dich gibt, die sich 5 Tage Quarantäne nicht erlauben können und deshalb Flugbuchungen stornieren, umbuchen oder keine Neubuchungen machen. Aber das zum Hauptproblem der LHG zu erklären ist sehr, sehr fragwürdig.
Damit meine ich:
- Wenn Lufthansa (die sich ja ohnehin schon als Partner von Centogene sehen) klar sagen würde "Wenn Ihr Testergebnis nach x Stunden nicht fest steht, können Sie kostenfrei auf einen späteren Flug umbuchen". Stattdessen: Ich muss meinen Flug verschieben, weil das Ergebnis nach 24 Stunden nicht da ist, aber muss mich nach Tarifbedingungen richten. Das müsste doch anders laufen! In der aktuellen Situation gewinnt niemand: Ich fliege dann gar nicht (weil ich nicht von Z auf J aufzahlen will), und zukünftig werde ich ggf. keinen solchen Versuch mehr unternehmen.
Problem an deiner Erklärung ist halt, dass die LHG bereits vor Einführung (und sogar vor Ankündigung!) dieser Regel weniger als 20% so viele Paxe befördert wie 2019, wenn wir die Sommerferien ausklammern.Auch als normaler Berufstätiger kannst Du es Dir nicht leisten, nach der Urlaubsreise 5 Tage in Quarantäne zu müssen bzw. hast wahrscheinlich keine Lust, dafür Deinen Jahresurlaub zu verschwenden. Und nicht jeder kann / darf einfach mal so 5 Tage Home Office machen, v.a nicht in Fällen, wo ein Gebiet schon vor der Abreise Risikogebiet. Für schulpflichtige Kinder gilt ähnliches. Mit Ausnahme von Rentnern ist die Quarantäne daher auch für Urlauber ein Hindernis.
Und zu Centogene: Da ja auch andere im entsprechenden Thread zu den Testmöglichkeiten am Flughafen die letzten Tage von Problemen berichtet haben - war das bei Dir ein bezahlter Test oder der kostenlose für Reiserückkehrer? Denn soweit ich das dort verstanden habe, betrafen die Verspätungen die kostenlosen Tests für Rückkehrer, und nicht die bezahlten für abfliegende Paxe.
Wo ist denn der von dir angesproche Thread zu Centogene? Wäre es dir möglich, den Link hier zu posten? Vielleicht stelle ich mich zu blöd an bei der Suche....
Ich teile diese Kritik. Ich teile grundsätzlich auch die Ansicht, dass sich LH für Tests einsetzt.Eigentlich finde ich das eine schwache Leistung, dass das nach wie vor niemand berücksichtigt und in Frankfurt so viele Leute mit Maske unter der Nase, nur mit Face Shield etc. rumlaufen, man (wie zuletz erlebt) über 20 Minuten im Bus mit 30-40 Leuten gedrängelt steht, und so weiter.
Problem an deiner Erklärung ist halt, dass die LHG bereits vor Einführung (und sogar vor Ankündigung!) dieser Regel weniger als 20% so viele Paxe befördert wie 2019, wenn wir die Sommerferien ausklammern.
Wir werden ja sehen, ob der Traffic ab Mitte Oktober nochmals so deutlich zurückgeht, dass man es in den Daten erkennen kann. Ich wäre sehr überrascht, aber wir werden's bald wissen.
Ich habe den Eindruck, für anonyma und dich ist das reisen so immens wichtig, dass ihr Corona-Risiken in Kauf nehmt und dann die primären Hemmnisse die gesetzlichen Gebote und Verbote, die Einschränkungen des Flugplans der LHG usw. werden. Für das Gros des Kundenpools der LHG ist das aber sicher nicht der Fall.
Das bucht doch keiner..!
grade mal geschaut nach TXL - FRA Mitte nächster Woche. Eco Classic 411 Euro. Will LH die Plätze für die wenigen Umsteiger freihalten ? Das bucht doch keiner..!
Ich glaube eher, dass deren Logik ist, dass jemand, der so kurzfristig bucht, tatsächlich fliegen muss und dafür auch solche Preise zahlt.... Sehe das auf BRU-FRA / FRA-BRU so ähnlich. Und die Flieger waren immer halbleer, lag also nicht an hoher Auslastung.
Ob das wirklich so ist, sei mal dahingestellt. Zumal da man auf der Strecke mit dem ICE weniger als 3h fährt, und deutlich höhere Frequenzen hat als die 2 verbliebenen Flüge.
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Ich habe den Eindruck, für anonyma und dich ist das reisen so immens wichtig, dass ihr Corona-Risiken in Kauf nehmt und dann die primären Hemmnisse die gesetzlichen Gebote und Verbote, die Einschränkungen des Flugplans der LHG usw. werden. Für das Gros des Kundenpools der LHG ist das aber sicher nicht der Fall.
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Ich glaube eher, dass deren Logik ist, dass jemand, der so kurzfristig bucht, tatsächlich fliegen muss und dafür auch solche Preise zahlt.... Sehe das auf BRU-FRA / FRA-BRU so ähnlich. Und die Flieger waren immer halbleer, lag also nicht an hoher Auslastung.