Neues Catering Konzept 2021 - auf Kundenwunsch

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kumpel64

Erfahrenes Mitglied
29.12.2010
1.159
63
Oberpfalz (NUE)
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Zur Diskussion: Warum konnten sich Lowcoster in Europa so gut entwickeln in den letzten Jahrzehnten? Doch auch, weil die „full service“ Airlines ein Package angeboten haben, was viele Kunden gar nicht wollten/brauchten. Die haben dann lieber günstiger anderweitig gebucht.
.

Aus meiner Erfahrung und Beobachtung, wie z.B. Freunde und Bekannte Flüge "einkaufen", liegt es nicht an dem Package, das man nicht benötigt und etwas kostet, sondern ganz einfach am Gesamtpreis. Gerade die Deutschen sind einfach Billigheimer mit der "Geiz ist geil" Mentalität. Es wird gekauft, was einfach am Billigsten ist. Da wird sogar, wenn der Preis um z.B. 50 € billiger ist ab MUC oder FRA geflogen als von NUE.

Das Problem für LH und all die anderen "klassischen" Fluggesellschaften ist einfach, dass sie durch weiteres Streichen und Aufpreisen für dies und das trotzdem nie preislich mit den LCC mithalten werden können. Da liegen doch viel mehr Kostenprobleme und Altlasten vor. Hier müssten die super teuren Beratungsfirmen mal ansetzen.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Bei einem Punkt würde ich widersprechen:

Genauso, wie die aktuelle Logik von Tarifbundles sehr stark aus einer Revenue Management Perspektive entstanden sind, so sind es die Ansätze in Hinblick auf die zukünftige Distribution ebenfalls. Die Komplexität, die sich hier die Airlines der Welt (allen voran natürlich die LCCs als Treiber dieses "Trends") einfallen lassen, ist in den meisten Fällen nicht vom Kunden gewünscht.

Hier halte ich auch viel der Marktforschung für falsch, da zahlreiche dieser "Studien" suggerieren, man könnte durch die Entbündelung der Leistungen gegenüber dem Status Quo etwas sparen. Doch in der Realität zeigt sich dann, dass (spätestens nach der Einführungsphase) das neue "Basisprodukt" dann auf dem vorherigen Preisniveau des alten Produktbundles liegt, und man mit Standard-Leistungen wie z.B. Aufgabegepäck dann mehr zahlt als früher.

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Da muss ich nun auch mal widersprechen bzw. ausführen.

Natürlich sind die aktuellen Pricing Ansätze den Erkenntnissen aus der Forschung geschuldet, welche wiederum intendierte, die Erlöse zu optimieren.

Daher ist auch die Marktforschung nicht „falsch“ und auch De-Bundling nicht als der heilige Gral zu verstehen, nun per se etwas gespart zu haben, wenn der Bruttopreis angezeigt wird.

Gerade die Mafos haben deutlich aufgezeigt, dass ein Großteil der Kunden auf Kurzstrecken Qualität an Bord nicht bezahlen möchte (selbst bei Langstrecken gibt es eine Tendenz in diese Richtung)

Zudem will der Kunde Flexibilität. Mehr und mehr Kunden werden zudem hybrider und schätzen die Kombi aus Full Flex am Dienstag nach LHR geschäftlich und No Flex & Service am Samstag nach PMI.

Auch hier gibt Mafos mit klarer Tendenzen, z.B. der hohe Anteil von Rentnern mit Zweitwohnsitz im Ausland, welche 330 Tage vorab buchen und komplett „nackt“ reisen. Solche Kunden sehen es als Sport an, möglichst preiswert zu fliegen.

Natürlich will der Kunde auch die Convenience einer Amazon App mit Prime Mitgliedschaft bei der Bestellunh, aber die Ansätze der Airlines in die Richtung (Hinrich und seine Gexx) gingen nicht auf, ebenso wie jeglicher Versuch, sich in deregulierten Märkten mit mehr Service an Bord zu behaupten, von Midwest Express über German Wings bis zur EOS.

Und da bei sinkenden Nettoerlösen dann das Basisprodukt „enhanced“ wird und man diesem Trend mit Möglichkeiten des Revenue Management entgegenwirkt, liegt doch auch in der Natur der Sache.

Ich war ja auch lange ein Verfechter von Qualität und Differenzierung durch diese in der Luft, leider hat mich der Markt eines Besseren belehrt.
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Guten Morgen zusammen,


Muss man grundsätzlich über die Logik von Tarifbundles nachdenken - und könnten dann Bundles entstehen, die wiederum F&B auch in der Eco / Vorbestellung inklusive beinhalten? Aus meiner persönlichen Sicht unbedingt! Die heutigen Bundles sind sehr stark aus einer Revenue Management Perspektive entstanden, nicht mit Fokus auf Customer Experience / „Personas“.

Was mein ich damit: Die heutige Bundle-Welt funktioniert nach „Minimum-Bundle günstig / Maximum-Bundle teuer / irgendwas dazwischen“. Das war ein erster Schritt der Airlines raus aus dem „one size fits all“ in Eco, aber bestimmt noch nicht der allerbeste. Warum ist das bisher so platt? Ohne ins Detail zu gehen: das hat viel mit Distribution zu tun und der Frage, wie Airline Angebote in den verschiedenen Vertriebskanälen dargestellt werden.

Wenn ich stattdessen nach Personas gehen würde, hätte ich z.B. ein Bundle für die Familie: keine Flexibilität (ich weiss ja, wann Ferien sind), keine Lounge (muss ja nicht sein mit den Kids), keine/wenig Meilen (meist keine Vielflieger/M&M Member), aber aufgegebenes Gepäck (klar), ASR (man will ja als Familie zuverlässig zusammensitzen) und F&B (Zeitvertreib & Convenience).

Und eins für den typischen Vielflieger: z.B. viel Flexibilität aber kein aufgegebenes Gepäck (reist eh nur mit Handgepäck), dafür Lounge, Meilen, Sitzplatzreservierung möglichst weit vorne, Free WiFi und vielleicht dann den Wein zum Feierabend & ein paar Cracker an Bord!? Abendessen gibts dann ja (hoffentlich) zuhause mit der Familie.

Das kann man jetzt beliebig spinnen (mit beliebiger Komplexität ;-) und ich bin mir sicher, dass es hier im Forum sehr viele Meinungen zum perfekten Package gäbe.

Ist das die Zukunft? Gute Frage, das hat viel mit der Entwicklung von IT & Distribution zu tun, und ich bin keine Expertin, wann da was genau realistisch wird. Aus meiner aktuellen Rolle gesprochen ist es jedenfalls ein wichtiger nächster Schritt, 3-4 Persona-Bundles zu entwickeln, die die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen besser treffen als die heutigen Light/Classic/Flex.

Soweit mein Wort zum Samstag - allen ein schönes Wochenende! :)

Das geht dann aber auch ganz eindeutig in die Richtung deutlich höherer Komplexität, gebündelt (no pun intended) mit einer gehörigen Portion Marketing 5.0 (für ein vergleichsweise einfaches Produkt)

Wundert mich nicht, wenn man als Kellogg Absolvent die Ausführungen von Kotler zum Thema diskutiert und in die Organisation einbringt, dennoch plädiere ich für einen komplett divergenten Ansatz.

Ist die gemeine Buchung für einen Großteil der Kunden in Europa auf Strecken in Europa nicht eher das genaue Gegenteil?

Eine völlig emotionslose Sache, welche sich nur schwer differenzieren lässt?

FRA-BCN ist kein Smartphone, ist kein neuer Sneaker, ist keine neue Body Lotion , sondern ist eine Commodity, zumindest für einen beachtlichen Teil des Marktes.

Jetzt kann man die Legacy Carrier dafür kritisieren, dass sie es so weit haben kommen lassen, auf der anderen Seite war das vielleicht unausweichlich, gerade angesichts der Deregulierung.

So sehr mich Kotler auch geprägt hat und so sehr er mit knapp 90 immer noch vorne mitspielt (die Digitalisierung hat er ja leider etwas verschlafen) , so sehr überkomplizitiert er mit 5.0 Ansätzen weite Teile der Kunden für simple Flüge innerhalb von Europa.

In C und F und auf Langstrecken kann man sicherlich mit Personas arbeiten und vorne kann ich auch kreativ sein (mehr und mehr Frauen werden in den kommenden Jahren geschäftlich fliegen und diverse Benefits wie Lounges sind eher maskulin geprägt...!) aber hinten und auf Kurzstrecken ist es doch eindeutig die Kostenführerschaft, welche sich auszahlt.
 

Annette Mann

Aktives Mitglied
07.06.2020
188
66
Das geht dann aber auch ganz eindeutig in die Richtung deutlich höherer Komplexität, gebündelt (no pun intended) mit einer gehörigen Portion Marketing 5.0 (für ein vergleichsweise einfaches Produkt)

Wundert mich nicht, wenn man als Kellogg Absolvent die Ausführungen von Kotler zum Thema diskutiert und in die Organisation einbringt, dennoch plädiere ich für einen komplett divergenten Ansatz.

Ist die gemeine Buchung für einen Großteil der Kunden in Europa auf Strecken in Europa nicht eher das genaue Gegenteil?

Eine völlig emotionslose Sache, welche sich nur schwer differenzieren lässt?

FRA-BCN ist kein Smartphone, ist kein neuer Sneaker, ist keine neue Body Lotion , sondern ist eine Commodity, zumindest für einen beachtlichen Teil des Marktes.

Jetzt kann man die Legacy Carrier dafür kritisieren, dass sie es so weit haben kommen lassen, auf der anderen Seite war das vielleicht unausweichlich, gerade angesichts der Deregulierung.

So sehr mich Kotler auch geprägt hat und so sehr er mit knapp 90 immer noch vorne mitspielt (die Digitalisierung hat er ja leider etwas verschlafen) , so sehr überkomplizitiert er mit 5.0 Ansätzen weite Teile der Kunden für simple Flüge innerhalb von Europa.

In C und F und auf Langstrecken kann man sicherlich mit Personas arbeiten und vorne kann ich auch kreativ sein (mehr und mehr Frauen werden in den kommenden Jahren geschäftlich fliegen und diverse Benefits wie Lounges sind eher maskulin geprägt...!) aber hinten und auf Kurzstrecken ist es doch eindeutig die Kostenführerschaft, welche sich auszahlt.

:)

Ich bin ja nicht grundsätzlich für mehr Komplexität, sondern für die richtige Balance bzw. Ausgestaltung.

These 1: „One size fits all“ für die vielen Millionen Kont-Reisenden funktioniert nicht. „Bare Fare“ passt nicht, „All In“ passt nicht, landen wir also mit einem Package irgendwo dazwischen, passt irgendwie auch nicht.

Dass es nicht „emotionslos“ ist, zeigt sich doch am allerbesten in diesem Forum ;-)

These 2: Drei Bundles sind in der Komplexität grundsätzlich machbar - sowohl für den Kunden zu erfassen als auch in der Umsetzung. Nur die heutigen Bundles richten sich nicht an Personas, können daher sicher noch aus Kundensicht optimiert werden.

Also - wenn es nur nach mir gehen würde - hätten wir drei Bundles in Eco, die an Personas ausgerichtet sind. Plus zusätzliche Möglichkeiten zum Personalisieren falls Kunden das möchten, sofern 1) operativ zuverlässig darstellbar und 2) ökonomisch ingesamt sinnvoll (Kundennutzen/Zahlungsbereitschaft/Loyalitätseffekte vs. Komplexitätskosten)
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
:)

Ich bin ja nicht grundsätzlich für mehr Komplexität, sondern für die richtige Balance bzw. Ausgestaltung.

These 1: „One size fits all“ für die vielen Millionen Kont-Reisenden funktioniert nicht. „Bare Fare“ passt nicht, „All In“ passt nicht, landen wir also mit einem Package irgendwo dazwischen, passt irgendwie auch nicht.

Dass es nicht „emotionslos“ ist, zeigt sich doch am allerbesten in diesem Forum ;-)

These 2: Drei Bundles sind in der Komplexität grundsätzlich machbar - sowohl für den Kunden zu erfassen als auch in der Umsetzung. Nur die heutigen Bundles richten sich nicht an Personas, können daher sicher noch aus Kundensicht optimiert werden.

Also - wenn es nur nach mir gehen würde - hätten wir drei Bundles in Eco, die an Personas ausgerichtet sind. Plus zusätzliche Möglichkeiten zum Personalisieren falls Kunden das möchten, sofern 1) operativ zuverlässig darstellbar und 2) ökonomisch ingesamt sinnvoll (Kundennutzen/Zahlungsbereitschaft/Loyalitätseffekte vs. Komplexitätskosten)

Geht natürlich schon Richtung Quadratur des Kreises, gerade angesichts der Heterogenität der Hansakunden, nicht nur Klassen-übergreifend, sondern auch nur in Y in Deutschland und Europa.

Geht es in erster Linie um die UX Optimierung, geht es um die Digital Customer Journey während der Buchung (optimalerweise ja eigentlich während jedes Touchpoints mit der LH Gruppe online...) und/oder auch noch um das Erlebnis an Bord?

Mein letztes Projekt in der Richtung hatte eine klar definierte Person(a) für einen großen deutschen Handelskonzern, weiblich, Millenial, gehobene Bildung + Einkommen, recht urban mit Drang zu „treat myself“ , „discover more facets of myself“ bei recht stressigem Job, welchen man aber trotzend sehr gerne macht. Und da ging es explizit um die Instore Experience. Damit kann ich arbeiten..., sieht mir hier aber vielschichtiger aus!

Nehmen wir mal den Utilitarismus als Grundlage für die optimale Kommunikation mit solchen Personas, sollte man das vielleicht auch hier überdenken?

Der VFT ist nicht repräsentativ, keine Frage, aber war denn bisher bei der zu kaufenden Bordverpflegung nicht genau das Problem, dass der Kunde immer das Gefühl hatte, er ist hier ganz klar der Verlierer der Transaktion?

Und liegt das nicht vielleicht auch schon in den Grundzügen von Yield Management begründet, um mal einen Aspekt von rcs wiederaufzunehmen.

Und wieviel Prozent der Kunden versteht nicht einmal das Prinzip von verschiedenen Buchungsklassen in einer Serviceklasse?

Brauche ich also noch mindestens zwei weitere Vorhänge zwischen Eco Flex, Semi Flex und den Leichtgewichten ganz ganz hinten, wenn ich ihren Gedanken durchspiele?

Oder sollte ich den Ansatz für die Eco nicht doch komplett simplifizieren?

Wenn wir bei Kellogg bleiben, gibt es natürlich auch interessante Publikationen von Kapferer zum Thema „Consumer Involvement“ , auch ein Alumni, wenn ich mich recht erinnere!
 

SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
(2) Haben wir über eine „Dreiklassengesellschaft“ nachgedacht? Es gab Diskussionen, ob F&B in bestimmten Tarifen inklusive bleibt. Die Erfahrung in anderen LHG Airlines hat aber gezeigt, dass das die zusätzliche Komplexität recht wenig bringt - zumindest in der aktuellen Tarif-Struktur Light / Classic / Flex.

Als jemand, der anhand einer ausgedruckten Pax List (da das Equipment natürlich öfter mal nicht ging) manchem Pax Essen und Getränke reichte und manchem Pax nicht, kann ich nur begrüßen, wenn es einheitlich für alle oder einheitlich für keinen was gibt.

Ich kann persönlich auf das Corny beim Einstieg verzichten ;-) und fange als Eco Pax auch nicht an zu meckern, dass die C vor mir was bekommen (wird / darf / kann), dafür haben sie bezahlt, ich hätte aber ein Problem damit, wenn wir wieder an den Punkt kämen, den FBs Listen in die Hand zu drücken nach denen sie schauen müssen, wer sich denn das Corny "verdient" hat durch seine bessere Buchungsklasse ;-)

Das hat wirklich keinen Spaß gemacht.

Besonders dann nicht, wenn Fehler in den Listen waren oder die Pax Reise nach Jerusalem gespielt haben ;-)
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.926
10.324
Dahoam
Ich kann persönlich auf das Corny beim Einstieg verzichten ;-) und fange als Eco Pax auch nicht an zu meckern, dass die C vor mir was bekommen (wird / darf / kann), dafür haben sie bezahlt, ich hätte aber ein Problem damit, wenn wir wieder an den Punkt kämen, den FBs Listen in die Hand zu drücken nach denen sie schauen müssen, wer sich denn das Corny "verdient" hat durch seine bessere Buchungsklasse ;-)

Das Problem an der Sache ist, dass es Eco-Tickets gibt die teils teurer sind als ein C-Ticket. Wenn sich jemand was verdient hat, dann wohl die Paxe die durch die extrem teuren Tickets wirklich Geld in die Kasse spülen. Nur bekommen die zukünftig auch nichts mehr.
Wie schon öfter gesagt habe ich Verständnis wenn man dem Eco-Minus-Billigsflieger die kalte Schulter zeigt. Aber wenn man dem ultrateuren Eco-Ticket Passagier auch den Mittelfinger hinhält wird sich der seinen Teil denken und wo es geht sicher auch Alternativen suchen. Es ist doch am Ende lächerlich wenn eine Airline bei einem innerdeutschen 600 EUR Ticket am Kaffee an Bord spart.

Wie wäre es ab bestimmten überzogen teuren Tarifen Getränke und Essen über digitale Gutscheine zu inkludieren? Auf der Bordkarte steht dann was man bekommt und bestellt an Bord und zahlt mit dem QR-Code der Bordkarte. Ab bestimmte Buchungsklassen gibt's ein Freigetränk (am besten mit Free-Refill), ab noch teurere Buchungsklassen dann ein Freiessen. Denke mit einem elektronischen Gutscheinsystem könnte man den gut zahlenden Kunden einen vollen Service bieten ohne dass man mit einer Liste im Flieger rumlaufen muss.

Nach dem gleichen Prinzip könnte man auch allen anderen Passagieren im voraus Getränke/Essen zu günstigeren Preisen anbieten und bereits vor Abflug buchen lassen. An Bord wäre dann auch nur noch die Bordkarte zum bezahlen notwendig. Mit QR-Codes und einem Scanner geht sowas ja auch sehr flott.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Das Problem an der Sache ist, dass es Eco-Tickets gibt die teils teurer sind als ein C-Ticket. Wenn sich jemand was verdient hat, dann wohl die Paxe die durch die extrem teuren Tickets wirklich Geld in die Kasse spülen. Nur bekommen die zukünftig auch nichts mehr.
C buchen waere keine Alternative oder Du musst Dein Geld woanders hintragen. Zoom, Zug? Mit LCC fliegen? Früher buchen und das Ticket sonst verfallen lassen?

Wie schon öfter gesagt habe ich Verständnis wenn man dem Eco-Minus-Billigsflieger die kalte Schulter zeigt. Aber wenn man dem ultrateuren Eco-Ticket Passagier auch den Mittelfinger hinhält wird sich der seinen Teil denken und wo es geht sicher auch Alternativen suchen. Es ist doch am Ende lächerlich wenn eine Airline bei einem innerdeutschen 600 EUR Ticket am Kaffee an Bord spart.
Ich habe dafür kein Verstaendnis. Es ist die persoenliche Entscheidung des ultrateuren Eco-Ticket Passagier, dieses zu kaufen. Warum sollte deswegen der Mensch mit dem billigeren Ticket bestraft werden? Kauf das Ticket früher und billger und lass es sonst verfallen....
Hier geht es doch immer nur um die Hackordnung. Kauf sonst ein C-Ticket und gut ist. Eco ist nun einmal Eco. Das Problem ist entweder der kurze Aufenthalt oder das kurzfristige Buchen. Das bezahlst Du eben.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.926
10.324
Dahoam
Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Firma das Ticket bucht. Es gibt genügend Fälle wo wir kurzfristig zu unserem Kunden fliegen müssen. Online geht nicht immer, manchmal gibt es direkt vor Ort Arbeit an der Hardware oder die Arbeiten an der Software lassen sich nicht online erledigen. Da gibt es häufig auch keine anderen Termine und ab MUC in der Regel auch kaum Alternativen. Und in der Regel ist das C-Ticket dann noch viel teurer.
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.840
4.451
Hamburg
Die Lufthansa Apple Anwendung warb bei Aktualisierung damit, dass die digitale Bordkarte bei Unregelmäßigkeiten als Verzehrgutschein gelten würde. Insofern erscheint es eher eine wirtschaftliche Entscheidung, dies nicht zu nutzen.
 

Der blanke Hon

Erfahrenes Mitglied
08.10.2020
399
4
DUS
Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Firma das Ticket bucht. Es gibt genügend Fälle wo wir kurzfristig zu unserem Kunden fliegen müssen. Online geht nicht immer, manchmal gibt es direkt vor Ort Arbeit an der Hardware oder die Arbeiten an der Software lassen sich nicht online erledigen. Da gibt es häufig auch keine anderen Termine und ab MUC in der Regel auch kaum Alternativen.
Letztendlich gibt es aktuell kaum Leute, die sehr kurzfristig buchen müssen und bereit sind, viel Geld für ein Ticket auszugeben.

Die aktuellen Bucher suchen doch eher preisgünstige Tickets nach PMI, ATH, AYT, Barbados oder Costa Rica. Insofern denkt die LH bei Einführung von BoB momentan vielleicht gar nicht an die Vielflieger und Hochpreisbucher.

(Dieser Kommentar enthielt ursprünglich einige theoretische Anmerkungen, die dann gelöscht wurden.)
 
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SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
C buchen waere keine Alternative oder Du musst Dein Geld woanders hintragen. Zoom, Zug? Mit LCC fliegen? Früher buchen und das Ticket sonst verfallen lassen?


Ich habe dafür kein Verstaendnis. Es ist die persoenliche Entscheidung des ultrateuren Eco-Ticket Passagier, dieses zu kaufen. Warum sollte deswegen der Mensch mit dem billigeren Ticket bestraft werden? Kauf das Ticket früher und billger und lass es sonst verfallen....
Hier geht es doch immer nur um die Hackordnung. Kauf sonst ein C-Ticket und gut ist. Eco ist nun einmal Eco. Das Problem ist entweder der kurze Aufenthalt oder das kurzfristige Buchen. Das bezahlst Du eben.

Das muss man hier wieder differenzieren und ich bin auch dankbar, dass die Diskussion das hier auch tut.

Wenn wir betrachten, dass Geschäftsreisende fliegen, dann kann es vorkommen, dass interne Reiserichtlinien vorgeben, dass eine maximale Flexibilität da sein muss, Business aber innerdeutsch oder inneneuropäisch nicht gebucht werden darf, SELBST WENN es günstiger sein sollte. Das mag abenteuerlich und absonderlich anmuten, ist aber in Firmen durchaus Realität

Ich denke nicht, dass es eine Lösung gibt, die allen individuell gerecht werden kann, sonst wäre man wirklich wieder bei der angesprochenen Liste, dem lustigen Pace-Finden und der Tatsache, dass es die Abläufe an Bord für die Kabine maximal unhandlich und schwierig macht. Noch dazu wirkt es auf Pax durchaus hier und da umprofessionell, wenn man sich in langen ausgedruckten Listen verheddert, dann eine rote Rübe kriegt und sich 1000x entschuldigen muss. Ja, auch das ist mir passiert und es hat etwas gedauert bis es mir nicht mehr unangenehm war bzw ich an dem Punkt war, dass ich es einfach als gegeben akzeptiert habe und mit einem Lachen drüber weg kam.

Der früh bucht, genießt einen ggf. deutlich günstigeren Preis, hat aber keine Flexibilität.

Der kurzfristig bucht (und / oder flexibel sein muss), zahlt dafür im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Preis.
 

Der blanke Hon

Erfahrenes Mitglied
08.10.2020
399
4
DUS
Ich denke nicht, dass es eine Lösung gibt, die allen individuell gerecht werden kann, sonst wäre man wirklich wieder bei der angesprochenen Liste, dem lustigen Pace-Finden und der Tatsache, dass es die Abläufe an Bord für die Kabine maximal unhandlich und schwierig macht.
Ich bin zwar nur interessierter Laie und Vielflieger*, aber das klingt für mich vollkommen plausibel. Zudem kann ich mir vorstellen, dass Extraservices wie Freigetränke und Snacks für die Bucher von teuren Eco-Tickets (Eco Flex, Buchungsklassen Y, B, M usw.) an IT-Restriktionen scheitern könnten. OTA-Buchungen, invol changes mit Änderung der Buchungsklasse, kurzfristige Umbuchungen etc. Würde mich nicht überraschen, wenn es technisch aktuell einfach nicht drin ist, stets die korrekten Parameter für Anspruch auf kostenlose Bordverpflegung quer durch alle System zu schleusen. Man darf nicht vergessen, dass die Komplexität bei EW geringer ist als bei LH, LX und OS.

Nichtsdestotrotz bietet die LH treuen Kunden nichts. Wiederholung:

- Lounges werden geschlossen und in den bestehenden Lounges wurde vor dem Lockdown 2.0 das Angebot runtergefahren, obwohl BA beweist, dass man covid-regelkonform sein kann bei Aufrechterhaltung oder sogar Verbesserung des Speisenangebots. Keine deutsche Corona-VO würde das BA-Modell in Deutschland unmöglich machen.

- Dann sagt man guten Kunden wie mir quasi "F U!", was Rückerstattungen anbetrifft. Geht gar nicht. Ich habe jedes Jahr viel Geld gelassen bei der LHG. Und nun kann ich meine Vielfliegervorteile nicht nutzen und beruflich sind die Zeiten auch nicht golden. Loyalty is a two-way street. Ich würde erwarten, dass Rückerstattungen, Umbuchungen, Anfragen an den Kundenservice und ähnliches pronto behandelt werden.

LH hatte seit Anfang des Jahres Zeit, diese Probleme zu lösen. Tun Sie aber nicht. Heute dem Kundenservice wegen einer Erstattung geschrieben. Zurück kommen Textbausteine "Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir, aufgrund der aktuellen Situation, nicht umgehend auf Ihre Nachricht antworten können. Angesichts der außerordentlich hohen Menge an Anfragen und damit wir die dringensten zügig beantworten können, bitte wir Sie freundlich, die Dringlichkeit Ihrer Anfrage zu betrachten und uns gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt zu kontaktieren."

Die LH hat mein Geld. Erstattet es nicht. Und wenn ich mich bezüglich dessen melde, gibt es keine prompte Lösung. Sorry, LH, aber glaubt nicht, dass das alles wieder vergessen ist, so lange Ihr das nächste Mal einen Flugpreis von 5€ weniger als die Konkurrenz aufruft.

- Es gibt keine Kulanzregelung für Vielflieger mit Statusende 2022.

Und wenn ich trotz Lockdowns, Einreisebeschränkungen, Covid-Risiko und allem weiteren weiter LH buche, kriege ich in Eco noch nicht mal einen Kaffee und einen Snack. Ja, mit dem Gelegenheitsflieger, der einmal im Jahr mit LH nach PMI fliegt, kann man vielleicht so umspringen und ihn sogar zum "upsell", zum Kauf von Speisen und Getränken an Bord bewegen. Ich als Vielflieger sehe hingegen nur, wie der Qualitätsvorsprung der LH gegenüber den Billigfliegern so schnell schmilzt wie das Waffeleis im Hochsommer.

Sinnvoll ist aus meiner Sicht nur, dass kostenlose Angebot in jetziger Form in 2021- beizubehalten.

----

* Damit hier kein Missverständnis aufkommt: "Der blanke Hon" ist ein Wortspiel, das spontan bei der Registrierung entstand. Ich bin nur SEN und sitze auf Kurzstrecke quasi immer in der Economykabine. Ich diskutiere hier aus der Praxisperspektive mit und bin nicht etwa ein HON, der immer Business fliegt.
 
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v.guendelhorst

Erfahrenes Mitglied
01.10.2014
699
203
War zwar nur Warsteiner aber kam immer gut auf den Wochenendflügen nach/von Bundesligaspielen. ;)

Dann halt ICE (Bundesliga) und Easy/Ryan/etc. (Champions League) wenn's wieder mit Zuschauern los geht. Der FQTV ist doch eh nix mehr wert, was soll ich da noch bevorzugt Hansa buchen? Man hat ja noch nicht einmal mehr ein Bier für seine Kunden übrig.

Der Laden ist schwer die Armut geworden! :LOL:
 

digitalfan

Erfahrenes Mitglied
27.08.2009
4.848
2.405
MUC
Ich denke nicht, dass es eine Lösung gibt, die allen individuell gerecht werden kann, sonst wäre man wirklich wieder bei der angesprochenen Liste, dem lustigen Pace-Finden und der Tatsache, dass es die Abläufe an Bord für die Kabine maximal unhandlich und schwierig macht. Noch dazu wirkt es auf Pax durchaus hier und da umprofessionell, wenn man sich in langen ausgedruckten Listen verheddert, dann eine rote Rübe kriegt und sich 1000x entschuldigen muss. Ja, auch das ist mir passiert und es hat etwas gedauert bis es mir nicht mehr unangenehm war bzw ich an dem Punkt war, dass ich es einfach als gegeben akzeptiert habe und mit einem Lachen drüber weg kam.

Da zitiere ich mich doch einfach mal selber :D

Dazu braucht es keine Liste, sondern das zum Einsatz kommende Wunderwerk digitaler Bezahllösungen müsste einfach nur Bordkarten scannen und daraus den Status ziehen können, um dann ggf. einen entsprechenden Rabatt auf die Rechnungssumme anzuwenden. Idealerweise merkt es sich dann für die Dauer des Fluges auch, welcher Passagier sein kostenloses Getränk schon bestellt hat. Alternativ, wenn das Wunderwerk digitaler Bezahllösungen das nicht zu leisten imstande ist, könnte man den entsprechenden Passagieren zusätzlich zur Bordkarte einen entsprechenden Gutschein zukommen lassen, ähnlich wie dies mit den Verpflegungsgutscheinen bei Flugunregelmäßigkeiten jetzt bereits gemacht wird.

Alternativ könnte man natürlich auch die gute, alte PIL verwenden und zu einer konsequenten namentlichen Ansprache der Statuskunden übergehen/zurückkehren, welche dann um einen echten Mehrwert erweitert wäre. Da könnte es aber sein, dass Crews wissen möchten, dass Kunden das gar nicht möchten. Letzteres könnte man aber recht einfach mit einem entsprechenden Opt-Out lösen =;
 
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SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
@digitalfan

Nice job, du hast natürlich vollkommen Recht und ich finde die Anregungen, die du vorschlägst echt super interessant. Verballer sowas aber nicht für "lau", für sowas werden Projektentwickler teils fürstlich entlohnt ;-)

Ich möchte aber gerne die (Ex-) Perspektive als fliegendes Personal dazu noch einmal beisteuern, wenn das ok ist.

Es wird - wird ! - an der technischen Umsetzung solcherlei Anregungen grundsätzlich scheitern. Das hat zwei Gründe:

Nummer 1: Der Unwillen, Geld in die Hand zu nehmen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten bzw. eine Amortisierung des Einsatzes zu erreichen. Ihr müsst euch das nicht so vorstellen, als gäbe es nicht aus der Kabine reihenweise Vorschläge aus der Praxis, wie Servicebabläufe intern verbessert werden können. Davon gibt es - im Gegenteil! - eine ganze Menge, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rückmeldungen abgeebbt sind. Wenn doch, liegt es nicht daran, dass niemand Ideen hätte, sondern dass man damit vor eine Wand läuft und dann ganz schnell als "zu fordernd" oder "zu teuer denken" oder "untragbar für die Kabine" gilt. Gabs alles, war nicht schön.

Nummer 2: Gerade bei den mit niedrigeren Kosten operierenden Teilen der LH Gruppe, ganz besonders da, der Unwillen grundsätzlich (!) Geld in die Hand zu nehmen. Ich muss Euch schon mal naiv fragen, wie ihr euch das vorstellt, wie das abgerechnet werden soll. Wie das umgesetzt werden soll. LH Group weit? Wie klappt das dann? Du kannst schon kein Gepäckstück ohne Probleme auf einer EW + LH Buchung durchchecken, teilweise funktionieren OLCI und andere Services nicht bei beiden Carriern in einer Buchung, wirf dann noch OTA in die Mischung und das Ding fährt dir mit voll Karacho gegen die Wand und nimmt unterwegs noch die halbe Flugzeugeinrichtung mit.

Das wird nichts, weil es nichts werden soll. Du wirst den günstig operierenden Teil der LH Gruppe nicht aufzwingen können, gruppenübergreifend IT oder sonstige kostspielige Anpassungen vorzunehmen. Die haben eine Bilanz vorzulegen und in der ist sowas nicht vorgesehen.

Und zur konsequenten Ansprache von Statuspax sei dir aus der fliegenden Perspektive (auch wenn es etwas her ist) gesagt, dass es auf einem 45 min Flugzeug DUS HAM mit 10 min Steigen, 10 min Sinken mit Pax strapped in was verbleibend 25 Minuten für Service bedeutet (inkl. Aufbau, Abbau, Cabin ready) folgendes gesagt:

Nein.

Ich persönlich habs (wenn die Elektronik mitmachte und das Team funktionierte) gerne gemacht, allerdings gab es sogar intern bei einzelnen Airlines unterschiedliche Anweisungen. Bei der, bei der ich initial gelernt habe, hieß es, es solle unbedingt gemacht werden, es sie wichtig, Kundenbindung, Service, Service, Service. Bei der, zu der ich wechselte, wurde etwas von Datenschutz geredet, die Pax hätten sich über die ständigen Ansprachen beschwert und "das machen wir nicht".

Die Uniform war dieselbe.


@der blanke Hon

Erstmal, der Username ist großartig, ich habe mich sehr amüsiert und ich fand deinen Text auch sonst konstruktiv und hilfreich, sollte LH an Kritik interessiert sein (was ich seit Längerem aber aktiv bezweifeln möchte, es spiegelt nämlich auch leider meine Erfahrung wieder).

Ich bin auch mehr und mehr ein Fan von BA geworden und - so dieses Elend sich bald mal entspannt und man wieder reisen kann - werde ich auch in Zukunft genau schauen, wo ich buche, was auch damit zu tun hat, dass BA Cityflyer bei mir in der Business jetzt doch mehrfach sehr gepunktet hat. Ich hoffe, sie behalten das bei.

Dass man guten Kunden gerade bei den Rückerstattungen ins Kreuz tritt ... ich merk mir das auch.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
@digitalfan

Nice job, du hast natürlich vollkommen Recht und ich finde die Anregungen, die du vorschlägst echt super interessant. Verballer sowas aber nicht für "lau", für sowas werden Projektentwickler teils fürstlich entlohnt ;-)

Ich möchte aber gerne die (Ex-) Perspektive als fliegendes Personal dazu noch einmal beisteuern, wenn das ok ist.

Es wird - wird ! - an der technischen Umsetzung solcherlei Anregungen grundsätzlich scheitern. Das hat zwei Gründe:

Nummer 1: Der Unwillen, Geld in die Hand zu nehmen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten bzw. eine Amortisierung des Einsatzes zu erreichen. Ihr müsst euch das nicht so vorstellen, als gäbe es nicht aus der Kabine reihenweise Vorschläge aus der Praxis, wie Servicebabläufe intern verbessert werden können. Davon gibt es - im Gegenteil! - eine ganze Menge, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rückmeldungen abgeebbt sind. Wenn doch, liegt es nicht daran, dass niemand Ideen hätte, sondern dass man damit vor eine Wand läuft und dann ganz schnell als "zu fordernd" oder "zu teuer denken" oder "untragbar für die Kabine" gilt. Gabs alles, war nicht schön.

Nummer 2: Gerade bei den mit niedrigeren Kosten operierenden Teilen der LH Gruppe, ganz besonders da, der Unwillen grundsätzlich (!) Geld in die Hand zu nehmen. Ich muss Euch schon mal naiv fragen, wie ihr euch das vorstellt, wie das abgerechnet werden soll. Wie das umgesetzt werden soll. LH Group weit? Wie klappt das dann? Du kannst schon kein Gepäckstück ohne Probleme auf einer EW + LH Buchung durchchecken, teilweise funktionieren OLCI und andere Services nicht bei beiden Carriern in einer Buchung, wirf dann noch OTA in die Mischung und das Ding fährt dir mit voll Karacho gegen die Wand und nimmt unterwegs noch die halbe Flugzeugeinrichtung mit.

Das wird nichts, weil es nichts werden soll. Du wirst den günstig operierenden Teil der LH Gruppe nicht aufzwingen können, gruppenübergreifend IT oder sonstige kostspielige Anpassungen vorzunehmen. Die haben eine Bilanz vorzulegen und in der ist sowas nicht vorgesehen.

Und zur konsequenten Ansprache von Statuspax sei dir aus der fliegenden Perspektive (auch wenn es etwas her ist) gesagt, dass es auf einem 45 min Flugzeug DUS HAM mit 10 min Steigen, 10 min Sinken mit Pax strapped in was verbleibend 25 Minuten für Service bedeutet (inkl. Aufbau, Abbau, Cabin ready) folgendes gesagt:

Nein.

Ich persönlich habs (wenn die Elektronik mitmachte und das Team funktionierte) gerne gemacht, allerdings gab es sogar intern bei einzelnen Airlines unterschiedliche Anweisungen. Bei der, bei der ich initial gelernt habe, hieß es, es solle unbedingt gemacht werden, es sie wichtig, Kundenbindung, Service, Service, Service. Bei der, zu der ich wechselte, wurde etwas von Datenschutz geredet, die Pax hätten sich über die ständigen Ansprachen beschwert und "das machen wir nicht".

Die Uniform war dieselbe.

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Semperfidelis.
Erstmal danke für den Beitrag auch aus der Kabinen Perspektive.

Ich glaube viele von uns sind nicht überrascht über die Komplexität in der LHG Group - denn wir hatten sowas ähnliches schon erwartet.
Im Grunde ist viel Komplexität nur dadurch entstanden die bestehenden alten Tarifverträge zu umgehen. Daher immer wieder ein neues AOC mit dem dann alles endlich besser (gemeint ist aber: geringere Kosten) werden soll.

Ob schon mal jemand ernsthaft überlegt hat die Radikallösung anzustreben?

Nur noch LH, Swiss, Austrian, Brussels (meinetwegen) - und der ganze Rest wird wieder auf 3 oder 4 aufgeteilt..

Nur noch ganz wenige Buchungsklassen und diese Preisen sich nach nachvollziehbaren Regeln.
Dabei vieles was in Buchungsklassen hinterlegt und versteckt ist -Umbuchungen, Flexibilität, auch Food als Module bei der Buchung kaufen.

Irgendwie braucht es einen Resett.
Gefühlt müssten 3 Hierarchie ebenen Ausgetauscht werden?
Oder es bedarf eines neuen CEOs von außen, der seine eigene Hausmacht mitbringen und auch einziehen kann. Dazu ein neues Set von KPIs nach denen gestrebt wird.

Vorschläge hätte ich auch:
1) Ed Bastian, der Delta CEO, Executive der etwas 10 Key Vertrauten als VPs und Direktoren mitbringen kann um Schlüsselpositionen zu besetzen.
2. Vorschlag: Ein Europäer in jahrelangen diensten in einer Arabischen Airline.
3. Vorschlag: Jemand der eine billig Fluggesellschaft geleitet hat. InfdiGo? Wizz Air?

Das wäre Kulturwandel radikal.

Das gehört aber jetzt in einen LH Restrukturierung Thread.

Aber danke nochmal für die Perspektive aus der Kabine.
 

digitalfan

Erfahrenes Mitglied
27.08.2009
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MUC
Nice job, du hast natürlich vollkommen Recht und ich finde die Anregungen, die du vorschlägst echt super interessant. Verballer sowas aber nicht für "lau", für sowas werden Projektentwickler teils fürstlich entlohnt ;-)

Zum Glück muss ich mit Gedanken zu solchen Themen, die in ein paar Minuten entstehen, kein Geld verdienen ;)


Ich möchte aber gerne die (Ex-) Perspektive als fliegendes Personal dazu noch einmal beisteuern, wenn das ok ist.

Es wird - wird ! - an der technischen Umsetzung solcherlei Anregungen grundsätzlich scheitern. Das hat zwei Gründe:

Nummer 1: Der Unwillen, Geld in die Hand zu nehmen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten bzw. eine Amortisierung des Einsatzes zu erreichen. Ihr müsst euch das nicht so vorstellen, als gäbe es nicht aus der Kabine reihenweise Vorschläge aus der Praxis, wie Servicebabläufe intern verbessert werden können. Davon gibt es - im Gegenteil! - eine ganze Menge, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rückmeldungen abgeebbt sind. Wenn doch, liegt es nicht daran, dass niemand Ideen hätte, sondern dass man damit vor eine Wand läuft und dann ganz schnell als "zu fordernd" oder "zu teuer denken" oder "untragbar für die Kabine" gilt. Gabs alles, war nicht schön.

Nummer 2: Gerade bei den mit niedrigeren Kosten operierenden Teilen der LH Gruppe, ganz besonders da, der Unwillen grundsätzlich (!) Geld in die Hand zu nehmen. Ich muss Euch schon mal naiv fragen, wie ihr euch das vorstellt, wie das abgerechnet werden soll. Wie das umgesetzt werden soll. LH Group weit? Wie klappt das dann? Du kannst schon kein Gepäckstück ohne Probleme auf einer EW + LH Buchung durchchecken, teilweise funktionieren OLCI und andere Services nicht bei beiden Carriern in einer Buchung, wirf dann noch OTA in die Mischung und das Ding fährt dir mit voll Karacho gegen die Wand und nimmt unterwegs noch die halbe Flugzeugeinrichtung mit.

Das wird nichts, weil es nichts werden soll. Du wirst den günstig operierenden Teil der LH Gruppe nicht aufzwingen können, gruppenübergreifend IT oder sonstige kostspielige Anpassungen vorzunehmen. Die haben eine Bilanz vorzulegen und in der ist sowas nicht vorgesehen.

Naja, jetzt nimmt man ja eh Geld in die Hand. Da hätte man das ja gleich mitimplementieren können... Und es muss ja nicht einheitlich abgerechnet werden. Das geht halt auf die Kappe der jeweiligen ausführenden Airline. Das hält dann auch den Verwaltungsaufwand gering.

Und zur konsequenten Ansprache von Statuspax sei dir aus der fliegenden Perspektive (auch wenn es etwas her ist) gesagt, dass es auf einem 45 min Flugzeug DUS HAM mit 10 min Steigen, 10 min Sinken mit Pax strapped in was verbleibend 25 Minuten für Service bedeutet (inkl. Aufbau, Abbau, Cabin ready) folgendes gesagt:

Nein.

Ich persönlich habs (wenn die Elektronik mitmachte und das Team funktionierte) gerne gemacht, allerdings gab es sogar intern bei einzelnen Airlines unterschiedliche Anweisungen. Bei der, bei der ich initial gelernt habe, hieß es, es solle unbedingt gemacht werden, es sie wichtig, Kundenbindung, Service, Service, Service. Bei der, zu der ich wechselte, wurde etwas von Datenschutz geredet, die Pax hätten sich über die ständigen Ansprachen beschwert und "das machen wir nicht".

Die Uniform war dieselbe.

Auch da hätte man gleich ne coole Lösung finden können, die auch die PIL ersetzt... Man munkelt, dass andere Airlines sowas haben sollen ;)

Möglicherweise hätten die Kunden dann sogar einen wirklichen Mehrwert für sich erkannt (z.B. "Herr XY sie hatten ja letzte Woche Geburtstag, dürfen wir sie auf einen Sekt aus unserem Bordverkauf einladen?"; das konsequent bei SEN und HON umgesetzt würde wohl unterm Strich auch nicht viel mehr kosten als die Karten, die man momentan verschickt.)...
 
Zuletzt bearbeitet:

Hustinettenbär

Erfahrenes Mitglied
25.02.2013
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Hallig Hooge
hooge.de
Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Firma das Ticket bucht. Es gibt genügend Fälle wo wir kurzfristig zu unserem Kunden fliegen müssen. Online geht nicht immer, manchmal gibt es direkt vor Ort Arbeit an der Hardware oder die Arbeiten an der Software lassen sich nicht online erledigen. Da gibt es häufig auch keine anderen Termine und ab MUC in der Regel auch kaum Alternativen. Und in der Regel ist das C-Ticket dann noch viel teurer.

Emotional ist Deine Aufregung ja zu verstehen, aber nüchtern betrachtet macht die LH in deinem Fall alles richtig:
Du kannst nicht bestimmen, wann du fliegst, das bestimmen dein Chef oder die Kunden. Du kannst nicht bestimmen mit wem du fliegst, denn das bestimmen dein Chef und die möglichen Verbindungen.

Kurzum: Du hast keine Alternativen und kannst auch keinen signifikanten Einfluss auf die Buchung nehmen. Du wirst also sowieso mit LH fliegen, warum sollten sie dir noch ein Zückerli hinwerfen?
 
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Reaktionen: Heinzkarl und MANAL

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Nein, man hat eben durchaus Alternativen. Ich kenne das gleiche Problem. Es gibt einen Punkt, an dem steigt man eben lieber woanders um und spart ein paar Mark fuffzig, auch wenn es nicht die eigenen sind. Das ist auch relevant für LH zu wissen, wo die Leute "aussteigen". BA scheint das bezüglich deutscher Kunden schon erkannt zu haben, möglicherweise auch AF.
 

Der blanke Hon

Erfahrenes Mitglied
08.10.2020
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DUS
Emotional ist Deine Aufregung ja zu verstehen, aber nüchtern betrachtet macht die LH in deinem Fall alles richtig:
In dieser Allgemeinheit würde ich das nicht unterschreiben.

Du kannst nicht bestimmen, wann du fliegst, das bestimmen dein Chef oder die Kunden. Du kannst nicht bestimmen mit wem du fliegst, denn das bestimmen dein Chef und die möglichen Verbindungen.
Selbst wenn MANAL unter die Kappe "managed corporate travel" fällt, heißt es ja nicht, dass die Meinung von ihm und seinen Kollegen keine Rolle spielt.

Sein Travel Manager könnte auf die Idee kommen, den Vertrag mit LH nicht zu verlängern, weil BA oder KL 3,50€ billiger sind. Wegen 3,50€ wird der das allerdings nicht durchboxen, wenn alle Vielflieger in der Firma sich bei der LH rundum gut aufgehoben fühlen. Wenn man in der Firma hingegen munkelt, "bei BA kriegen Elites kostenlose Sitzplatzreservierung bei Buchung", "bei KL kriegen Elites *immer* ein kostenloses Aufgabegepäckstück, auch wenn sie privat den billigsten Eco Light buchen", "in der AF Lounge fließt der Charles Heidsieck Champagner" und "mich ärgert, dass bei der LH nicht mal mehr der Kaffee an Bord kostenlos ist" sieht es vielleicht anders aus ;)
 

Luftikus

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Das sind Sammelverträge. Aber die Stimmung der Nutzer spielt eine Rolle. Bei uns kann man auch abweichend buchen, wenn man drauf besteht. Sogar selbst buchen.