Gerne wird das Dschungelcamp als "Unterschichtenfernsehen" abgestempelt, doch stimmt das auch wirklich? Der genaue Blick auf die Einschaltquoten zeigt das genaue Gegenteil. Wer "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" schaut - eine Analyse...
Doch der genauere Blick auf die offiziellen Quoten-Daten zeigt: Die Marktanteile sind in sämtlichen Zuschauergruppen exorbitant hoch - bei Zuschauern mit Abitur sah am Montagabend fast jeder Dritte zu, bei Zuschauern mit Uni-Abschluss immerhin noch fast jeder Vierte, der zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß. Ob Arbeiter, Angestellte oder Beamte: RTL freute sich in allen Gruppen gleichermaßen über jeweils mehr als 30 Prozent Marktanteil - kaum zu glauben, dass all diese Beamten quasi über Nacht zur Unterschicht gezählt werden sollen.
Zudem scheint auch das Einkommen keinen Einfluss zu haben, ob das Dschungelcamp gesehen wird oder nicht. Auf 29,5 Prozent belief sich am Montag der Marktanteil bei Zuschauern mit einem Nettoeinkommen von mehr als 1.750 Euro - und fiel damit nur geringfügig niedriger aus als bei Zuschauern mit geringerem Einkommen. Selbst wenn man den Begriff der Unterschicht also am Maßstab des Gehalts anlegen würde, wäre er schlicht falsch.
Einzig das Alter ist tatsächlich ein ausschlaggebender Faktor, doch das ist wiederum wenig überraschend, sondern gilt für nahezu jedes Format im deutschen Fernsehen - wohl kaum einer Sendung gelingt es noch, alle Generationen gleichermaßen anzusprechen. Mit mehr als 18 Prozent Marktanteil schlug sich "Ich bin ein Star" am Montag jedoch sogar bei den über 65-Jährigen noch überdurchschnittlich gut. Das ist allerdings natürlich nichts gegen die Gruppe der Zuschauer zwischen 30 und 39, wo sogar fast jeder Zweite sehen wollte, wie sich Sarah in ihrer zweiten Prüfung schlug...