Tempolimit aus PKV

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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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Dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen.
Wie wir sehen, behauptet den Genossen zu telefonieren mit einem System, dass schon seit 20 Jahren abgeschaltet ist. Von daher gehe ich mal davon aus, dass mindestens einen Teil seiner Aussagen als Hyperbolik zu betrachten sind, übrigens genauso wie meine Aussage dass die Mobildeckung in Deutschland an den Autobahnen überall suboptimal sei.

Ich habe nämlich seit über 2 Jahren keine Autobahn mehr befahren und mein MVNO roamt warscheinlich bevorzügt in einem Fusionnetz und an deren Deckung ist mir bei spärlichen Besuchen an der deutschen Republik nichts auffälliges aufgefallen, auch nicht bei ICE-Stecken entlang der Autobahn.
 
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Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
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DUS
Also nach dem Emstunnel schafft man das auf der A31 auch heute noch (sofern keine Baustelle - Erneuerung der Leitplanken vorhanden ist).
Äh … “sofern keine Baustelle … vorhanden ist“ ist schaffe ich das so ziemlich überall wo es eine Freigabe gibt. Die Baustellen sind im Regelfall auch nicht das Problem…

Nicht falsch verstehen, meine Wenigkeit hat das “Rasen“ mittlerweile aufgegeben. Zu viele Idioten die mit Ihren Autos überfordert sind … und das bei 100 km/h ( anders kann ich es mir nicht erklären, dass mit diesem Tempo LKW überholt werden die 99 km/h fahren).
Mittlerweile bin ich ein Befürworter des Tempolimits (allerdings sollte sich der gewöhnliche deutsche Autofahrer dann dringendst sein rechthaberisches Verhalten abgewöhnen). Was bin ich doch gerne in den NL und Frankreich unterwegs. Gerade im Frankreich 120 km/h , in manchen Departements 130 km/h , dazu freundliche Warnung (pour votre securite) vor den Blitzern… 140 gehen fast immer. Im weiteren vernünftige Schnellzugverbindungen…
Wie oben erwähnt, gestern wurde mir mal wieder klar, warum ich auch (oder gerade) innerdeutsch lieber im Flugzeug sitze, anstatt mir das Brechmittel Autobahn zu geben.


Mit der Mobilfunkdeckung in Deuschland halte ich es für unmöglich, dass man bei 200 km/h ein Telefonat von länger als einer Minute führen kann.

Geht , sogar mit 250 ... ab 280 wird es schwierig , das hängt aber eher mit dem Tempo als der Gesprächsqualität zusammen.
 
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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.371
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GRQ + LID
Geht , sogar mit 250 ... ab 280 wird es schwierig , das hängt aber eher mit dem Tempo als der Gesprächsqualität zusammen.
Mir ging es eher weinig um dem Verpassen eines Timeslots (was von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängt) sondern darum, dass man in Deutschland nicht weit fahren kann, bevor ein Funkloch auftaucht.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
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DUS
Mir ging es eher weinig um dem Verpassen eines Timeslots (was von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängt) sondern darum, dass man in Deutschland nicht weit fahren kann, bevor ein Funkloch auftaucht.
Wenn man schnell genug fährt nicht… =;

Im Ernst: Ich hatte in Schweden in der tiefsten Pampa volles LTE Netz. In DE kann es sein das man mitten im Ruhrgebiet keins hat... aber hey wir wissen doch alle „Internet ist Neuland“

OT Ende ;)
 

somkiat

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30.05.2013
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4.623
Gummersbach
Juser , mit Vergnügen darf ich jedenfalls konstatieren , dass der Sachverhalt Automobil/Geschwindigkeit gedankliche Verrenkungen derselben Qualität hervorruft wie in den USA die Problematik der Covid-Impfung oder der vollständigen Bewaffnung der Bevölkerung mit Schnellfeuergewehren. Da fantasiert der anderen Ortes durchaus akzeptable Juser br33 von SUV´s , mit denen ich vielleicht mit 200 km/h unterwegs sein soll . Grundsätzlich ist immer irgendwo die Rede vom omnipräsenten Audi/Porsche-Raser , der mit 250 die Loite verscheucht . Mangels aggressiven Potentials ist aber leider keine Rede vom Fiat 500-Piloten , der durch die Baustelle braust weil er so schön viel Platz hat .

Ich habe einen Autotraum : Toyota Landcruiser ca 1980 . Ich könnte sagen warum , sage aber nichts . Vielleicht aber doch .
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
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DUS
Mangels aggressiven Potentials ist aber leider keine Rede vom Fiat 500-Piloten , der durch die Baustelle braust weil er so schön viel Platz hat .
Öhm … okay, tatsächlich befindet sich ein Fiat 500 mit moderater Motorisierung (den Abarth habe ich nicht durchbekommen) in unserem familiären Fuhrpark. Selbigen durfte ich schon pilotieren und halte fest:
Brausen is‘ nich‘ …. weder in einer Baustelle, da hängen die ganzen 200km/h SUVs vor einem (die nicht an den LKW vorbeikommen) noch sonstwo. Entspanntes Zockeln trifft es wohl am ehesten.
Man sollte allerdings stets ein wenig gegenlenken wenn man auf freier Strecke rechtsfahrend unterwegs ist, da die Windschleppen der vorbeibrausenden SUVs das eigene Gefährt sonst auf den Standstreifen drücken…
 

somkiat

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30.05.2013
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Gummersbach
Brausen is‘ nich‘ …. weder in einer Baustelle, da hängen die ganzen 200km/h SUVs vor einem (die nicht an den LKW vorbeikommen) noch sonstwo.
Tja , Juser . Es ist eben nicht einfach die tiefliegenden Aversionen den tatsächlichen Verhältnissen unterzuordnen . So lies denn dieses :

"Am breitesten sind laut CAR-Institut Vans. Sie kommen im Schnitt auf 185,3 Zentimeter, gefolgt von Limousinen mit 184,7 Zentimetern. Erst auf Platz drei liegen SUVs mit einer Breite von 183,9 Zentimetern im Durchschnitt."

Der Van , zur Erloiterung , dient im Gegensatz zum SUV der liebenswerten Beförderung der kinderfroindlichen Familie , während das SUV durchweg von der arroganten blonden Gattin zur Beförderung entsprechender Kinder zur Waldorfschule genutzt wird. Sie verstehen .
 
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rainer1

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29.07.2010
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In der breiten Masse waren auch Apartheid, Blitzkrieg und die Inquisition akzeptiert. Also, was regen wir uns auf?
das wesen der apartheid liegt darin begründet, dass eine minderheit eine mehrheit (also die breite masse) unterdrückt.
dass die schwarze bevölkerung dies mehrheitlich goutiert hat, stelle ich in abrede.

hilfreich ist stets, nur fremdwörter zu benutzen deren bedeutung man auch versteht.

""Als Apartheid wird eine geschichtliche Periode der staatlich festgelegten und organisierten sogenannten Rassentrennung in Südafrika und Südwestafrika bezeichnet. Sie war vor allem durch die autoritäre, selbsterklärte Vorherrschaft der „weißen“, europäischstämmigen Bevölkerungsgruppe über alle anderen gekennzeichnet. Wikipedia""
 
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Teststrecken wofür? Tempolimits?

Empfehle ich dir mal die Studio zur A24 zu googeln. Musst du aber auch nicht.

Hier der direkte Link dazu:

Wem das zuviel Wissenschaft ist kann sich auch diesen Spiegel-Artikel durchlesen:
 
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Thrawn

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25.07.2018
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Das ist natürlich richtig. Gibt auch zu anderen Themen Erkenntnisse:

Aktuelle Studie: Nichts zu machen und den ganzen Tag auf der Couch zu liegen senkt da Unfallrisiko um bis zu 99%.

Und gibt noch weitere:
Neueste Studie: Keinen Alkohol zu trinken, auf Fleisch und Zucker zu verzichten und nicht zu rauchen verringert ganz viele Krankheitsrisiken.

Oder die:
Studie #3215: Nicht zu Bouldern, zu reiten, Fußball zu spielen (...) senkt das Verletzungsrisiko massiv.

Wurden auch alle zusammengefasst:
Große Metastudie: Spaßbefreites Leben ist am risikoärmsten


Eine risikoarme Welt ist eine Welt der Verbote und eine Welt mit sehr viel weniger Spaß. Eine solche Welt ist leider auch sehr viel weniger lebenswert (wie man gerade in den letzten 1,5 Jahren erlebt hat).
 
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Tiversin

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06.07.2016
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DUS
Spaß am Schnellfahren und Lust am Risiko kannst Du doch jederzeit auf der Rennstrecke ausleben?
Wohl wahr ... aber solange "Freie Fahrt für freie Bürger" auf den BAB erlaubt ist, wird man die Das-ist-erlaubt-also-tue-ich-es-egal-was-es-kostet Fraktion haben.
Und eine deutsche Automobilindustrie die mittlerweile jedes Model in einer "geschärften" Variante anbietet tut da ihr übriges..
Aber:
Mittlerweile findet ein Umdenken statt ... der 18-25 jährige von heute definiert sich wohl eher über sein Mobiltelefon und andere Statussymbole als über sein Auto, die sind halt mit Stop-and-Go aufgewachsen...
Ich glaube in max. 10 bis 15 Jahren haben wir ein "offizielles" Tempolimit. Das verkehrsbedingte haben wir sowieso schon.

Meine Vermutung: Das ganze ist eh eine Kopfsache... dieses weisse Schild mit den Streifen sorgt halt bei vielen für spontanen Hirnschwund.
 
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19.11.2010
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Für die einen ist es ein Verbot, für die anderen eine Regulierung. Wer sich natürlich durch die Regulierung persönlich angegriffen oder verletzt fühlt, reagiert mit einem Aufschrei. Wer Vorteile in der Regulierung sieht, reagiert eher wohlwollend.

sicherlich soll das Leben weiterhin Spaß machen, ob dazu das unbegrenzte Fahrtempo zählt, muss jeder für sich selber entscheiden. Aber dann scheinen die anderen 99% der Länder schon seit Jahren ohne Spaß zu leben.

In dem Thread wird gerne die Verbotskeule geschwungen. Dann fühlt man sich vielleicht auch bei der Regulierung des Waffenbesitzes und des Drogenbesitzes/Konsum in seiner Freiheit beschränkt, schließlich sobald jeder 18 und damit voll geschäftsfahig ist, kann er ja auch selber entscheiden, ob er es nutzt oder nicht? ( der Vergleich ist sehr polemisch!! aber ich konnte es mir erneut nicht verkneifen )
 
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Thrawn

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25.07.2018
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Für die einen ist es ein Verbot, für die anderen eine Regulierung. Wer sich natürlich durch die Regulierung persönlich angegriffen oder verletzt fühlt, reagiert mit einem Aufschrei. Wer Vorteile in der Regulierung sieht, reagiert eher wohlwollend.

sicherlich soll das Leben weiterhin Spaß machen, ob dazu das unbegrenzte Fahrtempo zählt, muss jeder für sich selber entscheiden. Aber dann scheinen die anderen 99% der Länder schon seit Jahren ohne Spaß zu leben.

In dem Thread wird gerne die Verbotskeule geschwungen. Dann fühlt man sich vielleicht auch bei der Regulierung des Waffenbesitzes und des Drogenbesitzes/Konsum in seiner Freiheit beschränkt, schließlich sobald jeder 18 und damit voll geschäftsfahig ist, kann er ja auch selber entscheiden, ob er es nutzt oder nicht? ( der Vergleich ist sehr polemisch!! aber ich konnte es mir erneut nicht verkneifen )

Ja, unbegrenztes Fahrtempo gehört dazu. Wie auch in den Urlaub fliegen oder Fleisch essen oder echte Lederschuhe zu kaufen. Alles Dinge, die ein bestimmtes Klientel madig machen und verbieten möchte.


Oh nein, ich finde das ganz und gar nicht polemisch und bin da völlig bei Dir: Drogen sollten (so wie schon Alkohol und Zigaretten) absolut legalisiert werden.
Was ein erwachsener Mensch mit seinem eigenen Körper machen möchte, ist selbstverständlich völlig ihm überlassen. Es geht absolut nicht in meinen Kopf, was der Staat in diesem allerprivatesten Bereich zu suchen hat.
Wenn ich mir eine Überdosis Heroin reindrücken möchte, ist das ganz allein meine Sache. Die Folgen dann natürlich auch, da kann dann niemand erwarten, dass einem das Metadon vom Staat finanziert wird (oder auch die Lungenkrebsbehandlung was das angeht).

Waffen sind allerdings eine ganz andere Geschichte, da sie ausschließlich (okay, sagen wir zu 99,99%) dazu dienen, andere Lebewesen zu töten bzw. zu verletzen.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
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Waffen sind allerdings eine ganz andere Geschichte, da sie ausschließlich (okay, sagen wir zu 99,99%) dazu dienen, andere Lebewesen zu töten bzw. zu verletzen.
Es geht ja nicht um das verbieten von Autos die +200 km/h fahren.
Genau wie dein Beispiel bei Waffen, ist es leider auch so, das man mit zu hoher Geschwindigkeit ein höheres Risiko erzeugt jemand anderes damit zu töten oder schwer zu verletzen. Es geht hier nicht darum den Unfall zu verhindern, sondern die Folgen einzudämmen. So wie du es eben auch bei Waffen siehst. Du kannst doch noch immer mit 130 km/h dein Auto bewegen, es wird dir nicht verboten das Auto an sich selber zu bewegen (das kommt erst später, wenn autonomes Fahren sicherer ist als das Fahren durch Menschen). Wenn du allerdings mal +200 km/h fahren möchtest, dann bitte dort, wo du niemanden anderen gefährdest. Wenn du einen Unfall mit 130 km/h verursachst, ist die Wahrscheinlichkeit einer nur leichten Verletzen mit keinen Folgeschäden weitaus höher, als mit Geschwindigkeiten über 130 km/h. Dennoch wird es auch mit Tempolimit Unfälle geben, wahrscheinlich auch mit Toten oder schwer verletzten. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger. So wie auch nicht jeder Schuss aus einer Waffe tödlich sein muss.

Man kann es mit den Drogen auch gerne so sehen, so lange man sich nur selbst schädigt ist doch alles gut. Bei zu schnellem fahren kann es sein das du halt nicht nur dich gefährdest! Bei Drogen, wohl auch mit Legalisierung, wird es noch weitere Begleiterscheinungen geben, die auf Dritte eine negative Auswirkung haben. So z.b die dennoch weiterhin bestehende Beschaffungskriminalität, welche dann nicht nur Einfluss auf den Konsumierenden hat. Die Beschaffungskriminalität ist nun kein Alleinstellungsmerkmal bei Drogen, leider hier aber höher verbreitet. Aber prinzipiell bin ich hier sogar bei dir, das es mit Alkohol und Nikotin nicht anders ist. Das in Filmen dargestellte Szenario, das der so wichtige Manager den Konsum von Speed/LSD/Gras und Co. im Griff hat, ist leider in den seltensten Fällen so, leider wird meist nur der Konsum von Heroin/Crystel in der öffentlichen Wahrnehmung so negativ dargestellt. In der Regel führt übermäßiger Konsum (inkl Alkohol und Nikotin) zu sozialen Belastungen, welche die Gemeinschaft zu schultern hat.

Ich glaube auch, das die Diskussion für das Tempolimit nicht ausschließlich aus dem Lager derer kommt, die für ein Verbot von Urlaubsfliegern, Fleischkonsum oder echten Lederschuhen kommt. Die Grünversiften haben vor Jahren sogar publiziert, das ein Tempolimit gar keine positiven Umwelteffekte hat. Man ist aus anderen nachvollziehbaren Gründen (für einige zumindest) für die Regulierung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen.

Zumal auf deutschen Autobahnen im Schnitt „nur“ 117 km/h gefahren wird. Sicherlich sind hier Ausreißer noch oben und unten vorhanden, aber dennoch kann man sich sogar noch schneller bewegen als der Durchschnitt. Fraglich ist, ob damit die Durchschnittsgeschwindigkeit überhaupt sinken würde.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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Normalerweise bräuchte man gar keine Regeln, wenn alle Rücksicht nehmen würden und höflich wären. Das sind aber leider nicht alle und manchmal scheint der Anteil der Schwachmaten sogar noch zuzunehmen, insbesondere auf der Straße. Heute können alle Autos schnell fahren, also auch die aller Idioten. Von daher finde ich ein paar Regeln ganz gut. Aus der Erfahrung mit Tempolimits wird das Fahren eher angenehmer und flüssiger. Das schreckt mich also nicht.
Klar, im Hochsommer mal Gas geben, auf freier Bahn, macht Spaß. Man muss aber derartig konzentriert fahren, dass das keinen wirklichen, unschuldigen Spaß macht. Und das Auto säuft wie blöd.

Außerdem darf man ja immer nur "angemessen" schnell fahren, das vergessen die meisten Raser und behindern oder gefährden öfter mal andere.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Normalerweise bräuchte man gar keine Regeln, wenn alle Rücksicht nehmen würden und höflich wären. Das sind aber leider nicht alle und manchmal scheint der Anteil der Schwachmaten sogar noch zuzunehmen, insbesondere auf der Straße. Heute können alle Autos schnell fahren, also auch die aller Idioten. Von daher finde ich ein paar Regeln ganz gut.

Das Problem mit Regeln ist doch, dass diesen angemessene Strafen und deren Durchsetzung gegenüber stehen müssen, damit sich (fast) jeder und insbesondere die von Dir genannten Schwachmaten daran halten.

Und gerade in dem Punkt zeigt Deutschland in meinen Augen noch mehr als bei dem fehlenden allgemeinen Tempolimit, dass es ein Land der Autolobby ist.

Mit 50% überhöhter Geschwindigkeit (120 km/h statt 80 km/h außerorts z.B.) kassiert man z.B. gerade mal 120 Euro, sofern man überhaupt erwischt wird. Das war's, obwohl eine solche Geschwindigkeitsübertretung im Regelfall mit Vorsatz stattgefunden haben dürfte.

Selbst wenn ich mit 240 km/h durch eine mit 60 km/h beschränkte Autobahnbaustelle brause, was ich als maximal verantwortungslos und ignorant bewerten würde, werden aktuell dafür lächerliche 600 Euro, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot fällig. Die erlaubte Geschwindigkeit mit dem Dreifachen zu überschreiten sollte eigentlich ein Beweis dafür sein, dass ein Fahrer nicht die nötige Reife besitzt, ein Fahrzeug führen zu dürfen, aber in unserem Land gibt es eine symbolische Strafe und weiter geht's.

Als jemand, der selbst kein Auto mehr besitzt, aber durchaus viel Spaß dabei hat, mit einem netten Mietwagen mal richtig Gas zu geben, würde ich mir kein generelles Tempolimit wünschen, wenngleich dies rein rational im Sinne des Umweltschutzes (erhöhter Verbrauch & Lärm) und der Sicherheit Sinn machen würde. Viel wichtiger fände ich es aber, wenn die Strafen für verantwortungsloses Verhalten (z.B. o.g. beispielhafte signifikante Geschwindigkeitsübertretungen, Drängeln, Nötigung) drastisch erhöht und viel intensiver kontrolliert werden würden.

Aber solange die Strafen im deutschen Straßenverkehr eher symbolischen Charakter haben, muss ich ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht peinlich genau darauf achte, diese immer korrekt einzuhalten. Dies ändert sich übrigens, wenn ich bewusst über die deutlich empfindlicheren Strafen in z.B. den Niederlanden oder der Schweiz mit einem Auto unterwegs bin.
 
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Thrawn

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25.07.2018
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Es geht ja nicht um das verbieten von Autos die +200 km/h fahren.
Genau wie dein Beispiel bei Waffen, ist es leider auch so, das man mit zu hoher Geschwindigkeit ein höheres Risiko erzeugt jemand anderes damit zu töten oder schwer zu verletzen. Es geht hier nicht darum den Unfall zu verhindern, sondern die Folgen einzudämmen. So wie du es eben auch bei Waffen siehst. Du kannst doch noch immer mit 130 km/h dein Auto bewegen, es wird dir nicht verboten das Auto an sich selber zu bewegen (das kommt erst später, wenn autonomes Fahren sicherer ist als das Fahren durch Menschen). Wenn du allerdings mal +200 km/h fahren möchtest, dann bitte dort, wo du niemanden anderen gefährdest. Wenn du einen Unfall mit 130 km/h verursachst, ist die Wahrscheinlichkeit einer nur leichten Verletzen mit keinen Folgeschäden weitaus höher, als mit Geschwindigkeiten über 130 km/h. Dennoch wird es auch mit Tempolimit Unfälle geben, wahrscheinlich auch mit Toten oder schwer verletzten. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger. So wie auch nicht jeder Schuss aus einer Waffe tödlich sein muss.

Deswegen hatte ich die beiden Worte fettgedruckt. Autos und Drogen dienen nicht in erster Linie dazu, andere Menschen zu schädigen. Im Gegensatz zu Waffen.
Wenn ich dann aber doch andere Menschen schädigen sollte (wie gesagt, ist ja nicht intendiert), gibt es dann eben gesetzlich festgelegte Strafen.

Wenn es jetzt über das Argument geht, dass schwere Verletzungen bei höheren Geschwindigkeiten wahrscheinlicher sind, dann müssen wir auch so konsequent sein und Kleinstwagen verbieten.
Ich würde wetten, dass ich höhere Überlebenschancen habe, wenn ich mit meinem A6 bei 200 km/h verunglücke, als wenn jemand mit seinem Smart mit 100 km/h in eine Mauer fährt.
Viele Autobahnen sind spät abends/nachts (insbesondere sonntags) sehr frei. Da ist das Gefährdungsrisiko für andere sehr gering wenn ich da mit 230 zügig nach Hause fahre und dann 2h früher im Bett liege als bei Tempo 130.
Wir haben doch sogar auf vielen Strecken eine dynamische Geschwindigkeitsregelung. Da wird dann die Höchstgeschwindigkeit entsprechend der Verkehrslage festgelegt (bzw freigegeben). Wie kann man das nicht für ausreichend halten?
Es wird hier von den Verbotsfanatikern ja so getan, als ob wir aktuell in einem komplett rechtsfreien Raum wären.

Und fairerweise schreiben ja hier viele aus dieser Fraktion selbst, dass sie ein E-Auto haben, selbst immer langsam fahren oder gar kein Auto mehr haben.
Verbote und Einschränkungen lassen sich immer besonders leicht fordern, wenn sie nur andere betreffen.
Ist auch ein typisches Phänomen aus der linksgrünen Ecke und daher nur schwer ernst zu nehmen (die anderen sollen enteignet werden, die anderen sollen mehr zahlen, den anderen soll etwas verboten werden, die anderen sollen keine Wohnungen mehr finden können...).


Man kann es mit den Drogen auch gerne so sehen, so lange man sich nur selbst schädigt ist doch alles gut. Bei zu schnellem fahren kann es sein das du halt nicht nur dich gefährdest! Bei Drogen, wohl auch mit Legalisierung, wird es noch weitere Begleiterscheinungen geben, die auf Dritte eine negative Auswirkung haben. So z.b die dennoch weiterhin bestehende Beschaffungskriminalität, welche dann nicht nur Einfluss auf den Konsumierenden hat. Die Beschaffungskriminalität ist nun kein Alleinstellungsmerkmal bei Drogen, leider hier aber höher verbreitet. Aber prinzipiell bin ich hier sogar bei dir, das es mit Alkohol und Nikotin nicht anders ist. Das in Filmen dargestellte Szenario, das der so wichtige Manager den Konsum von Speed/LSD/Gras und Co. im Griff hat, ist leider in den seltensten Fällen so, leider wird meist nur der Konsum von Heroin/Crystel in der öffentlichen Wahrnehmung so negativ dargestellt. In der Regel führt übermäßiger Konsum (inkl Alkohol und Nikotin) zu sozialen Belastungen, welche die Gemeinschaft zu schultern hat.

Siehe oben, wenn es dann doch negative Auswirkungen auf andere haben sollte, gibt es Gesetze. Man kann nicht alles verbieten, was theoretisch und bei Gesetztesübertretung andere schädigen könnte. Da müsste man aber mal ganz als erstes bei Zigaretten anfangen, da ich als Nichtraucher bei jedem einzelnen Passivzug geschädigt werde. Von meiner Lebensqualität mal ganz abgesehen wenn sich Leute an Nebentischen eine Packung nach der anderen reindrehen.
Die sollten eigentlich mein versautes Essen zahlen müssen :p

Ich denke, dass der Eindruck, den man von der Verbreitung von "harten" Drogen hat, ganz entscheidend vom eigenen Umkreis abhängt. Die meisten Menschen machen sich gar keine Vorstellung davon, wie viele "normale" Menschen sich am Wochenende Kokain, Ketamin oder MDMA vollpumpen.
Neben den erwarteten Berufsbildern aus Mode, Musik, Film/Theater und Kunst gibt es da auch Manager, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Architekten (...). Und die Schäden für das Umfeld dürften deutlich geringer sein, als z.B. durch Alkoholkonsum oder durch fff-Proteste die Straßen oder Unternehmen blockieren.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.853
13.197
FRA/QKL
Ja, unbegrenztes Fahrtempo gehört dazu.
(...)
Waffen sind allerdings eine ganz andere Geschichte, da sie ausschließlich (okay, sagen wir zu 99,99%) dazu dienen, andere Lebewesen zu töten bzw. zu verletzen.
Was den Deutschen ihr Tempolimit ist den US Amerikanern ihr Waffenbesitz. :yes:

Deiner Waffenargumentation würden mindestens 75% der US Amerikaner absolut nicht folgen, selbst ein Teil derer die gegen freien Waffenbesitzt sind.
 
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br33s

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19.11.2010
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Man kann es sich halt drehen wie man brauch. Es ist schön das man in Deutschland noch frei fahren kann. Die anderen Länder haben diese Änderung auch überlebt, oder gar nicht erst gehabt. Von daher wird auch Deutschland sich damit früher oder später anfreunden müssen. Zumal der Zuspruch dafür zu wachsen scheint, ob es dann am Ende 130 oder doch 140 werden, kommt wohl auf die Konstellation nach dem September an. Wenn nicht dauert es noch eine Dekade und dann wird vielleicht gar nicht mehr selber gefahren und man kann die Zeit produktiver nutzen. Aber alles Zukunftsmusik, heute kann man noch schnell fahren, also genießt es nachts 2 Uhr mit 230 km/h nach Hause zu fahren.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.386
5.026
FRA
“wenn Du über 200 km/h fahren möchtest, dann geh auf eine Rennstrecke“
Soweit ich weiss gibt es nur sehr wenige Rennstrecken auf dieser Welt auf denen eine Geschwindigkeit von >200km/h dauerhaft gefahren werden kann, geschweige denn v>250km/h.

“bei 130km/h geschehen weniger Unfälle“
Prinzipiell richtig, aber kein Argument für eine Tempolimit von 130 km/h, denn bei 0km/h geschehen noch weniger Unfälle

Ausserdem sterben 90% aller Verkehrstoten auf Strecken, auf denen bereits eine Limitierung gilt (Landstrasse, innerorts, limitierte Autobahnabschnitte)

Es gibt nur ein einziges Argument, das wirklich für ein Tempolimit auf vollen Autobahnen von 130km/h spricht: Bei ca. 130km/h ist die Ausnutzung der Autobahn (also Anzahl an Fzg, die an einem Messpunkt vorbeikommen) optimal. Dieses Argument ist aber nicht mehr gültig, sobald a) mehr Autos auf der Strasse sind oder b) zu wenig Autos auf der Strasse sind.

Die Folge daraus: Gerne eine Limit einführen, dann aber bitte zeitabhängig von 8-18 Uhr oder aktive Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA). EIn generelles Limit rund um die Uhr ist mit keinem Argument sachlich zu begründen.