Hotelraten nach Ende der Pandemie, kommen dann wirklich diejenigen die alles bezahlen?

ANZEIGE

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
920
ANZEIGE
Letztendlich werden die Preise wohl schlicht vom Markt gemacht. Ein geschrumpftes Angebot, evtl. gesteigerte Grenzkosten und Inflation führen zu höheren Preisen.
Eine niedrigere Nachfrage führt natürlich erstmal zu niedrigeren Preisen durch eine Reduktion der Margen. Sollte allerdings kein operativer Gewinn mehr möglich sein, reduziert sich mittelfristig das Angebot, bis es einer Nachfrage gegenübersteht, dass sie wieder eine Marge > 0 erlaubt.
Wenn dann allerdings ein geschrumpftes Angebot einer erholten Nachfrage gegenübersteht, führt das natürlich zu Preisen, die höher sind, als beim ursprünglichen Gefüge.

Den weltweiten Zustand kann man schlecht verallgemeinern, Südeuropa sehe ich aktuell allerdings durchaus in dieser Phase. In diesem Zustand leiden insbesondere die Sonderangebote, die zu Normalzeiten dazu dienen, Nachfragelücken zu stopfen. Daher dürften die Preiserhöhungen am stärksten für diejenigen zu spüren sein, bei denen der Preis bei der Auswahl (ggü. anderen Kriterien, im Vergleich zu anderen Nachfragenden) überdurchschnittlich wichtig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
Letztendlich werden die Preise wohl schlicht vom Markt gemacht. Ein geschrumpftes Angebot, evtl. gesteigerte Grenzkosten und Inflation führen zu höheren Preisen.
Eine niedrigere Nachfrage führt natürlich erstmal zu niedrigeren Preisen, da die Anbieter ihre Anbieter ihre Marge reduzieren. Sollte allerdings kein operativer Gewinn mehr möglich sein, reduziert sich mittelfristig das Angebot, bis es einer Nachfrage gegenübersteht, dass sie wieder eine Marge > 0 erlaubt.
Wenn dann allerdings ein geschrumpftes Angebot einer erholten Nachfrage gegenübersteht, führt das natürlich zu Preisen, die höher sind, als beim ursprünglichen Gefüge von Angebot und Nachfrage.

Den weltweiten Zustand kann man hier schlecht verallgemeinern, für Südeuropa sehe ich uns aktuell allerdings durchaus in dieser Phase. In diesem Zustand leiden insbesondere die Sonderangebote, die zu Normalzeiten dazu dienen, Nachfragelücken zu stopfen. Daher dürften die Preiserhöhungen am stärksten für diejenigen zu spüren sein, bei denen der Preis bei der Auswahl (ggü. anderen Kriterien, im Vergleich zu anderen Nachfragenden) überdurchschnittlich wichtig ist.
gut erklärt, nur weiss halt heute keiner wie der Markt im Juni (meine Suche) oder Sommer sein wird. Selbst Ostern ist ungewiss - deshalb basieren die Raten aktuell wohl auf der Spekulation "Nachfrage wird da sein, Geld auch diese Raten zu bezahlen" und vermutlich mit dem Gedanken "wenn du jetzt schon buchen willst/musst/darfst bieten wir nur flexible Raten an, die aber sind an der o.g. Annahme geküpft" - man kann sie ja aber bis kurz vor Anreise kostenlos stornieren (was wie wir ja wissen, pur Kulanz der Hotel ist, normalerweise ist ein Beherbergungsvertrag nicht stornierbar)

 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.349
3.041
Wenn sich die gestiegenen Preise mit höheren Löhnen begründen lassen, ist das eine willkommene Entwicklung. Es zeigte sich ja auch zu Beginn der Pandemie, dass den Hotels die schlechtbezahlten Mitarbeiter wegliefen und mit 450-Euro-Jobs lassen die sich auch nicht zurücklocken. Einige kleine Inhaber geführte Hotels bieten ja inzwischen weniger Zimmer an, weil das Personal für Vollbetrieb fehlt.
Vielleicht lässt sich Personal auch mit netten, höflichen Gästen zurückholen -- mal so ein Gedanke. ;)
 
  • Like
Reaktionen: eldiablo

Uncle Sam

Erfahrenes Mitglied
03.10.2020
3.888
7.674
Einige kleine Inhaber geführte Hotels bieten ja inzwischen weniger Zimmer an, weil das Personal für Vollbetrieb fehlt.
Nicht nur kleine. Hilton bietet Housekeeping nur noch auf Kundenwunsch an. Auch wenn das mit dem Gesundheitsschutz in Coronazeiten begründet wird, dürfte das wohl auch am Personalmangel liegen.

Weil, wer außer Dominique Strauss-Kahn empfängt das Zimmermädchen persönlich zur Reinigung?😂
 
  • Like
Reaktionen: XT600

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
920
gut erklärt, nur weiss halt heute keiner wie der Markt im Juni (meine Suche) oder Sommer sein wird. Selbst Ostern ist ungewiss - deshalb basieren die Raten aktuell wohl auf der Spekulation "Nachfrage wird da sein, Geld auch diese Raten zu bezahlen" und vermutlich mit dem Gedanken "wenn du jetzt schon buchen willst/musst/darfst bieten wir nur flexible Raten an, die aber sind an der o.g. Annahme geküpft" - man kann sie ja aber bis kurz vor Anreise kostenlos stornieren (was wie wir ja wissen, pur Kulanz der Hotel ist, normalerweise ist ein Beherbergungsvertrag nicht stornierbar)

Ja die schlechte Vorhersehbarkeit und entsprechende Fluktuation bei den Preisen begleitet uns ja quasi seit Anfang der Pandemie. Ist halt schwierig, zuverlässig über längere Zeit vorherzusehen, wann wo welche Maßnahmen und Einreisebedingungen gelten.
 
  • Like
Reaktionen: XT600

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
920
Wenn sich die gestiegenen Preise mit höheren Löhnen begründen lassen, ist das eine willkommene Entwicklung. Es zeigte sich ja auch zu Beginn der Pandemie, dass den Hotels die schlechtbezahlten Mitarbeiter wegliefen und mit 450-Euro-Jobs lassen die sich auch nicht zurücklocken. Einige kleine Inhaber geführte Hotels bieten ja inzwischen weniger Zimmer an, weil das Personal für Vollbetrieb fehlt.
Vielleicht lässt sich Personal auch mit netten, höflichen Gästen zurückholen -- mal so ein Gedanke. ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Langfristig so sein wird. Krankheitsbedingte Ausfälle dürften nur temporär sein, und von denen, die sich aufgrund von Stillegungen im Gastgewerbe umorientiert haben, dürften viele dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen, wenn sich die Lage erholt hat. Jemand, der als Rezeptionist gearbeitet hat, wird nachdem er gefeuert wurde ja kaum zum Maschinenbauingenieur umgeschult worden sein, sondern verteilt dann für DPD Pakete (kurzfristig verfügbare Stellen ohne benötigte fachliche Qualifikation) zum Überbrücken.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.349
3.041
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Langfristig so sein wird. Krankheitsbedingte Ausfälle dürften nur temporär sein, und von denen, die sich aufgrund von Stillegungen im Gastgewerbe umorientiert haben, dürften viele dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen, wenn sich die Lage erholt hat. Jemand, der als Rezeptionist gearbeitet hat, wird nachdem er gefeuert wurde ja kaum zum Maschinenbauingenieur umgeschult worden sein, sondern verteilt dann für DPD Pakete (kurzfristig verfügbare Stellen ohne benötigte fachliche Qualifikation) zum Überbrücken.
Als Rezeptionist kannst du aber auch in einer Arztpraxis, Bürogebäude etc. arbeiten, ganz ohne Schichtarbeit. Die "Kinder" von Freunden, die eine Hotelausbildung machten, arbeiten seit letztem Jahr nun an der Uni, einem Krankenhaus, mehreren Ärzten, großen Firmen, in der Verwaltung ... die kehren ganz sicher nicht zurück.

Ich finde es schon etwas dreist zu behaupten, dass Hotelpersonal keine fachliche Qualifikationen hätte, die andernorts einsetzbar wären.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.777
920
Als Rezeptionist kannst du aber auch in einer Arztpraxis, Bürogebäude etc. arbeiten, ganz ohne Schichtarbeit. Die "Kinder" von Freunden, die eine Hotelausbildung machten, arbeiten seit letztem Jahr nun an der Uni, einem Krankenhaus, mehreren Ärzten, großen Firmen, in der Verwaltung ... die kehren ganz sicher nicht zurück.

Ich finde es schon etwas dreist zu behaupten, dass Hotelpersonal keine fachliche Qualifikationen hätte, die andernorts einsetzbar wären.
Klar, solche Fälle gibt es sicherlich auch, ohne genaue Zahlen kann man das natürlich nicht zuverläßig beurteilen. Aber ich denke schon, dass das gesamtheitlich keine großen Einfluss haben wird. Auch wenn jemand langfristig zur Rezeption einer Arztpraxis gewechselt hat, steht dafür zukünftig jemand dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, der ansonsten diese Stelle in der Arztpraxis besetzt hätte, und geht dann dafür ins Hotel.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.349
3.041
Klar, solche Fälle gibt es sicherlich auch, ohne genaue Zahlen kann man das natürlich nicht zuverläßig beurteilen. Aber ich denke schon, dass das gesamtheitlich keine großen Einfluss haben wird. Auch wenn jemand langfristig zur Rezeption einer Arztpraxis gewechselt hat, steht dafür zukünftig jemand dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, der ansonsten diese Stelle in der Arztpraxis besetzt hätte, und geht dann dafür ins Hotel.
Ich denke, gerade Hoteljobs sind extrem unattraktiv geworden: Viele Hotels hatten vor der Pandemie ein Heer an "Angestellten" auf 450-Euro-Basis beschäftigt, das sind meist Leute, die mehrere Jobs jonglieren. Dazu unfreundliche Gäste, schon vorher immer unterbesetzt, familienunfreundliche Arbeitszeiten ... das Problem zeichnet sich schon seit Jahren ab und da Arztpraxen immer noch händeringend suchen und es viele freie Stellen gibt, sehe ich nicht, dass sich die Probleme der Tourismusbranche so schnell beheben lassen. Aber wir werden sehen ...
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.179
2.460
War im letzten Juli auch in Italien. Da war es stellenweise auch schon übel: Selbst die riesigen Campingplätze nordöstlich von Monte Argentario waren extrem wucherig - unter 200€/Nacht im privaten Bungalow - und das wohlgemerkt auf einem Campingplatz - ging da gar nix. Selbst im September 2021 waren dort die Preise noch unverschämt.

Bin durch eine Umbuchung (im Hotel in Talamone hatte es gebrannt) zum Glück zur selben Rate auf dem Campingplatz Argentario Camping Village gelandet. Unter 220€/Nacht im spartanisch ausgestatteten 3er Bungalow ging da bis in den Herbst 2021 hinein hat nichts…

Aktuell ist es für die Sommersaison 2022 auch kaum billiger buchbar.

Habe auch für den Sommer ein wenig die Preise in Benidorm in den riesigen Hotels im Blick (war dort im Juni 2021). In den einigermaßen vernünftigen Hotels ist die Preislage ggü. dem Sommer 2021 (wo quasi keinen Briten in Benidorm waren) auch übel, dabei fand ich es im vergangenen Juni schon so teuer, dass ich echt einige Zeit benötigt habe, ein Hotel durch das Lesen von Hotelbewertungen in Benidorm zu finden, welches einigermaßen ein akzeptables Preis/Leistungsverhältnis bietet … :rolleyes:
 
  • Like
Reaktionen: shortfinal

DUSZRH

Erfahrenes Mitglied
04.11.2018
2.227
1.664
Ich denke, gerade Hoteljobs sind extrem unattraktiv geworden: Viele Hotels hatten vor der Pandemie ein Heer an "Angestellten" auf 450-Euro-Basis beschäftigt, das sind meist Leute, die mehrere Jobs jonglieren. Dazu unfreundliche Gäste, schon vorher immer unterbesetzt, familienunfreundliche Arbeitszeiten ... das Problem zeichnet sich schon seit Jahren ab und da Arztpraxen immer noch händeringend suchen und es viele freie Stellen gibt, sehe ich nicht, dass sich die Probleme der Tourismusbranche so schnell beheben lassen. Aber wir werden sehen ...

Sehe ich ähnlich. Viele waren durch die Pandemie gezwungen sich andere Branchen anzuschauen und haben festgestellt, dass die Arbeitsbedingungen dort deutlich attraktiver sind. Die werden nicht zurückkommen. Und bis die Arbeitsbedingungen im Tourismus/Gastro besser werden, mal abwarten.
 
  • Like
Reaktionen: rallyeHI und bonkers

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.980
6.708
Prekäre Jobs werden vermutlich auf lange Zeit untrennbar mit Personalengpässen verknüpft sein. In den USA hat das ja zu einem regelrechten Kulturschock geführt, als die Regierung die Sozialleistungen für US-Verhältnisse deutlich nach oben geschraubt hat, und daraufhin Millionen Menschen einfach ihren Job gekündigt haben, was im Land des "hire and fire" bis dato undenkbar war. Auch die ganzen Ausbeuterbranchen hier in Deutschland, wie Gastronomie und Einzelhandel (nein, nicht alle AG in diesen Bereichen beuten aus, aber zu viele tun dies), stöhnen vor Personalmangel, aber es kann noch nicht schlimm genug sein, zu viele beharren nämlich weiter auf Mindestlohn. Also muss es wohl noch ein wenig dauern, bis die Arbeitgeber verhandlungsbereit werden. 14 statt 10 Euro Stundenlohn motiviert Mitarbeiter, und ansonsten gilt natürlich weiterhin der berühmte Satz "if you pay peanuts, you get monkeys".
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
Wenn sich die gestiegenen Preise mit höheren Löhnen begründen lassen, ist das eine willkommene Entwicklung. Es zeigte sich ja auch zu Beginn der Pandemie, dass den Hotels die schlechtbezahlten Mitarbeiter wegliefen und mit 450-Euro-Jobs lassen die sich auch nicht zurücklocken. Einige kleine Inhaber geführte Hotels bieten ja inzwischen weniger Zimmer an, weil das Personal für Vollbetrieb fehlt.
Vielleicht lässt sich Personal auch mit netten, höflichen Gästen zurückholen -- mal so ein Gedanke. ;)
träume weiter - da steigt nichts! Hotel war schon immer das schlecht bezahlteste Gewerbe.

Diejenigen die in Serra Estrella für 220-350€/Nacht Zimmer vermieten, sind knallharte örtliche Textilunternehmer, die ihre Mitarbeitern im Bergidyll Hotel garantiert nichts schenken: https://www.burelfactory.com/en/about-us/tourism/

Oder im Douro-Tal: da leben und arbeiten die Ärmsten der Armen der Portugiesen, Weingüter sind die größten Nutznieser dieser Niedrigstlöhner. In den Hotels der Weingüter wird dann den reichen Gästen aus dem Norden das schöne Landleben teuer verkauft! Am besten das Haus gar nicht verlassen, dann merkt der Gast nicht das die 45€/Person plus Getränke in den (zugegeben wenigen guten) Gasthäusern vor Ort gut für 2 Personen incl. Getränke gereicht hätte....

Wir haben vor Jahren ein paar Mal Halbpension gebucht, war meistens okay aber damals nur nur "bissle" teurer als im Ort...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: abundzu

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.349
3.041
träume weiter - da steigt nichts! Hotel war schon immer das schlecht bezahlteste Gewerbe.

Diejenigen die in Serra Estrella für 220-350€/Nacht Zimmer vermieten, sind knallharte örtliche Textilunternehmer, die ihre Mitarbeitern im Bergidyll Hotel garantiert nichts schenken: https://www.burelfactory.com/en/about-us/tourism/

...

Wir haben vor Jahren ein paar Mal Halbpension gebucht, war meistens okay aber damals nur nur "bissle" teurer als im Ort...
So so, und du unterstützt das also. Auch interessant ....
 
  • Like
Reaktionen: dplane und worldflyer

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
Als Rezeptionist kannst du aber auch in einer Arztpraxis, Bürogebäude etc. arbeiten, ganz ohne Schichtarbeit. Die "Kinder" von Freunden, die eine Hotelausbildung machten, arbeiten seit letztem Jahr nun an der Uni, einem Krankenhaus, mehreren Ärzten, großen Firmen, in der Verwaltung ... die kehren ganz sicher nicht zurück.

Ich finde es schon etwas dreist zu behaupten, dass Hotelpersonal keine fachliche Qualifikationen hätte, die andernorts einsetzbar wären.
stimmt ich kenne auch eine Hotelmanagerin einer Douro Quinta Casa, die jetzt im Medizinbereich arbeitet - die geht nicht mehr zurück, vermutlich nicht wegen der Leidenschaft (die war mit ganzem Herzen für die Gäste da) sondern eher wegen der Bezahlung!
 
Zuletzt bearbeitet:

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
So so, und du unterstützt das also. Auch interessant ....
was unterstütze ich? Halbpension in Portugal? nicht wirklich, das waren 1 mal in einem Landhaus Nähe Obidos "gut gegrillt und nur für uns, ich glaube 25€/Person incl. Getränke - war damals teuer (2009 gab's 2 Bäuche voll in Restaurants in Lisboa 22€ incl. Wein)
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.597
812
Prekäre Jobs werden vermutlich auf lange Zeit untrennbar mit Personalengpässen verknüpft sein. In den USA hat das ja zu einem regelrechten Kulturschock geführt, als die Regierung die Sozialleistungen für US-Verhältnisse deutlich nach oben geschraubt hat, und daraufhin Millionen Menschen einfach ihren Job gekündigt haben, was im Land des "hire and fire" bis dato undenkbar war. Auch die ganzen Ausbeuterbranchen hier in Deutschland, wie Gastronomie und Einzelhandel (nein, nicht alle AG in diesen Bereichen beuten aus, aber zu viele tun dies), stöhnen vor Personalmangel, aber es kann noch nicht schlimm genug sein, zu viele beharren nämlich weiter auf Mindestlohn. Also muss es wohl noch ein wenig dauern, bis die Arbeitgeber verhandlungsbereit werden. 14 statt 10 Euro Stundenlohn motiviert Mitarbeiter, und ansonsten gilt natürlich weiterhin der berühmte Satz "if you pay peanuts, you get monkeys".
Die Frage ist wie lange die Motivationsteigerung durch Lohnerhöhung anhält? Also unsere Erfahrung im letzten Jahr: Kurzarbeit 100% bis Anfang/Mitte Juni bei 90% Aufstockung und ohne Kürzung des Urlaubanspruchs: ein Großteil der Saisonkräfte ist im Sommer in ihrer Heimat geblieben, war wohl ein recht auskömmliches Leben zu Hause. In der Gastronomie hast Du halt Wochenend- und Nachtarbeit, in der Hochseason kein Ferien, einfache Menschen, die den Schutz der Kollegen schonmal als übertrieben sehen und letztlich gibt es z.B bei Lidl ein Anfangsgehalt von 12,50 €/h als Anfangsgehalt und die nervigen, knausrigen Gäste nicht vergessen.
träume weiter - da steigt nichts! Hotel war schon immer das schlecht bezahlteste Gewerbe.

Diejenigen die in Serra Estrella für 220-350€/Nacht Zimmer vermieten, sind knallharte örtliche Textilunternehmer, die ihre Mitarbeitern im Bergidyll Hotel garantiert nichts schenken: https://www.burelfactory.com/en/about-us/tourism/

Oder im Douro-Tal: da leben und arbeiten die Ärmsten der Armen der Portugiesen, Weingüter sind die größten Nutznieser dieser Niedrigstlöhner. In den Hotels der Weingüter wird dann den reichen Gästen aus dem Norden das schöne Landleben teuer verkauft! Am besten das Haus gar nicht verlassen, dann merkt der Gast nicht das die 45€/Person plus Getränke in den (zugegeben wenigen guten) Gasthäusern vor Ort gut für 2 Personen incl. Getränke gereicht hätte....

Wir haben vor Jahren ein paar Mal Halbpension gebucht, war meistens okay aber damals nur nur "bissle" teurer als im Ort...
Wenn man weiß, was einen Gastgeber ausmacht, also bei Gästen, die in der Lage sind dies zu erkennen und zu honorieren, erkennt man auch welche Möglichkeiten sich in bestimmten Ferienhotels für geeignete Mitarbeiter ergeben, wechselnde Mitarbeiter sind es sicher nicht.

Wie man Deiner Darstellung entnehmen kann, bist Du in der Lage Dir eine Meinung zu bilden, ohne auch nur einen annähernden Einblick in die Realität zu haben, aber gut ist ja aktuell so üblich in der postfaktischen Gesellschaft. Die Zimmer in manchen Hotels sind so realpreisig, weil man damit dann auch die Sparbrötchenmentalität außen vorhält. Der Zimmerpreis soll eben abschrecken, und zwar so sehr, dass man lieber noch ein paar Leistungen kostenlos anbietet, die man aber nicht benennt nur um abzuhalten. Ich bin sicher mit Deinem Essen einschl. Getränke für 2 Personen bei max. 45€ hast Du Deiner Bedienung zu Wohlstand verholfen, dieser Betrag entspricht etwa dem Trinkgeld bei einem Essen im Alma in Lissabon.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.891
1.371
MUC, BSL
Mein Eindruck ist, dass es da ganz erhebliche Unterschiede gibt, je nach dem welche Klientel die Destination anzieht: Ziele mit einer hohen Quote von "typischen Pauschalreisenden" (Kanaren, Algarve, usw.) scheinen da ganz erheblich zuzulangen, während die traditionell eher auf Individualreisende ausgelegten Orte mehr oder weniger im "üblichen" Bereich sind, allenfalls mit punktuellen Ausreißern.

Ohne jetzt despektierlich wirken zu wollen, aber ich meine da einen noch stärkeren Trend als zuvor zu erkennen sich um rein gar nichts kümmern zu wollen und einen absoluten Widerwillen sich in irgendeiner Weise auch nur fünf Minuten mit der Materie auseinandersetzen zu wollen. Dabei geht es natürlich nicht um legitime Interessen wie Stornierbarkeit und/oder Absicherungen sondern schon um solch banale Dinge wie entsprechende Dokumente oder meinetwegen auch die Planung von Tests (und da spreche ich noch nicht einmal von ggf. anfallenden Kosten). Was da an den Flughäfen und Grenzübergängen letzten Sommer abging, spottete jeglicher Beschreibung und ich gehe persönlich davon aus, dass auch an Ostern täglich wieder tausende Leute nichts von irgendwelchen Auflagen gehört haben wollen.
 

Hans456

Erfahrenes Mitglied
06.01.2014
1.316
1.556
Ich habe aber auch viele im Freundeskreis, die es sich nicht vorstellen können weiter als durch die EU, max. in die Türkei, aus Angst vor plötzlichen Reiserestriktionen. Und das dann meist im "Rundum Sorglos Paket" wie User Spocky83 schon anmerkte.
So steigt natürlich gerade in Spanien, Italien und Co. die Nachfrage. Wobei ich während Städtetrips im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht habe, dass wenn man bereit ist 3-4 U Bahn Stationen weiter zu fahren, man z.B. in Messehotels sehr günstige Raten bekam.
 

Mora

Erfahrenes Mitglied
22.10.2010
515
132
Man muss außerdem nicht bis nach Portugal gucken. Wir besuchen seit Jahren Ende Januar / Anfang Februar Familie in Garmisch. Dieses Jahr nicht da selbst die Hotels die einen 40-Jährigen Renovierungsstau haben, plötzlich zwischen 250-400 Euro pro Nacht haben wollen. Die Leute die reisen wollen, bleiben halt im Land / In der EU und sind bereit jeden Preis zu bezahlen.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
ich habe mal die Woche nach Ostern (ist in Portugal ganz normale Woche keine "Saisson") aktuelle Raten in Lissabon gesucht.

Die üblichen 4* Absteigen, die auch die Forumsbrüder vereinzelt kennen sind schon extrem teuer geworden:

- alte Bude am Ring 4* Radisson Blu 120€ - war früher um die 50€ zu haben
- alte Bude Haupteinfallstrasse 4* NH Campo Grande 105€ - war früher um die 45€ zu haben
- alte Bude Vila Gale Opera am Tejo zwischen Lisboa und Belem unter der Brücke (hört man summen) freche 165€
- relativ neu Turim Luxe im ehemaligen Rotlichtviertel "Almirante Reis" - 85€ früher 45€
- Turim Restauradores früher 98€ früher 35€

etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.258
Unfassbar! Du bist da einer sehr großen Sache auf der Spur.
Kannst du noch weitere Beispiele posten bitte?
 
  • Haha
Reaktionen: aqv1

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
16.074
12.644
CPT / DTM
ich habe mal die Woche nach Ostern (ist in Portugal ganz normale Woche keine "Saisson") aktuelle Raten in Lissabon gesucht.

Die üblichen 4* Absteigen, die auch die Forumsbrüder vereinzelt kennen sind schon extrem teuer geworden:

- alte Bude am Ring 4* Radisson Blu 120€ - war früher um die 50€ zu haben
- alte Bude Haupteinfallstrasse 4* NH Campo Grande 105€ - war früher um die 45€ zu haben
- alte Bude Vila Gale Opera am Tejo zwischen Lisboa und Belem unter der Brücke (hört man summen) freche 165€
- relativ neu Turim Luxe im ehemaligen Rotlichtviertel "Almirante Reis" - 85€ früher 45€
- Turim Restauradores früher 98€ früher 35€

etc.

Man muss auch ins Kleingedruckte schauen!

Dort steht, dass in allen Hotel die Stewardessen von Eurowings in der Sauna vertreten sind.

Auf Wunsch mit oder ohne* Badeanzug.

*Dafür fälliger Zuschlag: 100 € pro Person und Nacht.