Chile die Dritte

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HDH Aviation

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25.02.2018
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Eigentlich hätte ich grade im RE von Aalen nach Stuttgart Bad Cannstadt sitzen sollen, stattdessen schreibe ich diese Zeilen aus dem ICE598 von Ulm nach Mannheim und werde heute spät am Abend in Amsterdam ankommen. Dem sich auskennenden Leser fällt jetzt wahrscheinlich auf, dass da was nicht stimmt, bei Verdi stimmt allerdings auch etwas nicht, denn die haben für morgen wieder zum Streik and den Sicherheitskontrollen aufgerufen. Dreimal dürft ihr jetzt raten, wer eigentlich morgen ab Stuttgart hätte fliegen sollen…genau, ich. Mein Flug ist zwar noch nicht gestrichen, ich muss aber trotzdem spätestens um 12 Uhr morgen in Amsterdam sein und will das eigentliche Ticket nicht verpassen.

Doch was ist dieses eigentliche Ticket? Eines der AMS-Südamerika Businessclass Angebote die Ende Januar aufgetaucht sind. Wer mich kennt, der weiß ja dass ich Verwandte in Chile habe und nachdem die Einreise dort wieder möglich ist, habe ich bei Lufthansa ein Ticket eingebucht. Passenderweise fliege ich auf ZRH-GRU „in Style“ in meinen Geburtstag rein, somit war das auch geklärt. Da es damals noch so aussah, dass mein neues Studium am 11. April losgehen wird, habe ich den 5. April als Rückflugdatum gewählt (ich habe den Platz nicht bekommen und fange stattdessen Ende April in Augsburg an, hätte also auch länger bleiben können…).

Dann buchte ich mir bei Eurowings STR-AMS als return, jetzt ist es nur noch ein überteuerter Oneway AMS-STR. Ich verbringe die erste Woche bei meiner Tante und wollte anschließend eigentlich in die Atacamawüste weiterreisen, davon hat sie mir aber aufgrund von Unruhen dringend abgeraten. Also geht es jetzt halt noch weiter in den Süden, genauer nach Puerto Montt/Puerto Varas. Innerhalb Chile habe ich auf den ersten drei Flügen LATAM Premium Economy gebucht, hauptsächlich wegen der Flexibilität und weil es kaum Aufpreis zur regulären Economy gab. Bei PMC-SCL fiel die Wahl auf Sky Airline, dort wäre LATAM zwar auch billiger gewesen, ich hatte aber Lust auf den Sky A320neo.

Der finale Reiseplan sieht folgendermaßen aus:

22.03. AMS-ZRH LX729
22.03. ZRH-GRU LX92
23.03. GRU-SCL LA700
23.03 SCL-CCP LA207
30.03. CCP-SCL LA206
30.03. SCL-PMC LA57
04.04. PMC-SCL H2434
05.04. SCL-IAH UA847
06.04. IAH-AMS UA20
07.04. AMS-STR EW2181

Mein PCR-Testergebnis kam heute auch knapp 2 Stunden nach der Durchführung per Email an, und so muss ich jetzt nur noch die Gesundheitserklärungen für Chile und Brasilien ausfüllen, aber dafür habe ich ja jetzt mehr als genug Zeit, danke Verdi. Doch genug der schlechten Laune, ihr könnt ja auch nichts dafür, dass das alles Clowns sind, eine schlechte Nachricht hab ich aber noch:

Der Bericht wird nicht semi-live sein, ich werde aber am iPad mitschreiben und dann nach der Rückkehr die Fotos zeitnah einfügen und hochladen.

Kleines Update aus ICE104 nach Utrecht, vor ein paar Minuten kam die SMS dass mein Fluh wenig überraschend gestrichen wurde. Somit also alles richtig gemacht jetzt im vollen Zug zu sitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

justusliebig

Erfahrenes Mitglied
13.10.2016
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FRA
Brutale Anzahl Flugstunden und legs in kurzer Zeit. Könnte von mir stammen, aber dafür fühle ich mich mit 32 schon zu alt :D

Wenn du eine Chance hast würde ich versuchen mir mal den Sternenhimmel aus der Atacama anzusehen. Ich fände das glaube ich breathtaking
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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Teil 1, Anreise

Endlich geht es los, am Montag bin ich um 11 Uhr zum Nasebohren im Testcenter in der Heidenheimer Innenstadt verabredet. Ich gehe etwas früher los und nach 10 Minuten bin ich dort, 5 weitere Minuten fertig und 10 Minuten später wieder zuhause. Dort packe ich die restlichen Dinge fertig und beim Mittagessen bekomme ich dann den Herzinfarkt, wie schon fast befürchtet sehe ich die Nachricht von Verdi dass sie am Dienstag wieder diverse Sicherheitskontrollen bestreiken werden. Na super. Ich esse also schnell fertig, checke dann Eurowings ob dort schon was steht und beschließe daraufhin, den Hörer in die Hand zu nehmen und dort anzurufen und freundlich nach einer Umbuchung auf später am Abend zu fragen. 20 Minuten später habe ich auch einen Menschen in der Leitung, der mir aber sagt, Umbuchen auf Lufthansa geht nicht, das kann ihr System nicht. Ziemliche doofes System, das in 4 Jahren Dinge verlernt (2018 konnte ich noch problemlos auf LH umgebucht werden, nachdem EW CDG-MUC abgesagt hatte). Leider war es mittlerweile auch zu spät, um die einzige bezahlbare Flugoption noch wahrzunehmen (SK auf STR-CPH-AMS) und so blieb nur noch die Deutsche Bundesbahn als Alternative. Nach einigem Suchen haben wir dann eine gute Verbindung ab Ulm nach Schiphol gefunden und ich hab die auch gleich gebucht, Ankunft um 22:42. Immerhin kam inzwischen auch schon das negative Testergebnis und so hat mein Vater mich dann gegen 14:40 zum Ulmer Hauptbahnhof gefahren.

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Im Zug schrieb ich dann die Einleitung zum Reisebericht und erstaunlicherweise lief alles relativ entspannt ab. Zwischen NRW und Holland war noch Baustelle auf der Strecke („Trotz unserer leichten Verspätung von 10 Minuten sind wir immer noch zu früh da“), am Ende kam ich um 23:12 Uhr in Schiphol an und erreichte grade so noch das Shuttle zum vor wenigen Stunden gebuchten Hotel, dem Steigenberger.

Irgendwo über dem Rhein in Köln.

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Dort wurde mir beim Check-in Zimmer 767 zugelost und ich bin direkt nach oben und innerhalb von 15 Minuten lag ich im Bett.

Zimmer im Steigenberger

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Am nächsten Morgen klingelte um 8:15 Uhr der Wecker, in gemütlichem Tempo machte ich mich fertig und ging anschließend runter zum Frühstücksbuffet. Erfreulicherweise gehörten alle Coronamaßnahmen dort bereits der Vergangenheit an und so stopfte ich mir genüsslich den Bauch voll, die 30€ Aufpreis musste ja ausgenutzt werden. Anschließend ging ich wieder ins Zimmer, holte mir aber auf dem Weg noch die E-Mail-Adresse der Rezeption ab, um mir das C19.cl Formular ausdrucken zu lassen. Auf dem Zimmer füllte ich neben diesem auch das Formular für Brasilien aus, das wollte aber keiner mehr sehen. Am Vorabend hatte ich mitbekommen, dass das Flughafenshuttle alle 30 Minuten abfährt und so ging ich um 11:15 Uhr zum Auschecken und Abholen des Formulars runter. Schiphol erreichten wir dann 20 Minuten später, leider auf der falschen Seite, und so lief ich einmal von Nord nach Süd, um zum LHG Check-in im Bereich 1 zu gelangen. Dort war noch nicht viel los und so ging ich schnurstracks zu einem der freien Schalter mit roter und blauer Kennzeichnung. Ich übergab der Dame meinen Reisepass und Dokumentenstapel und erhielt 5 Minuten später drei Bordkarten dafür. Auf eine davon wurde noch „Lounge 26“ draufgekritzelt und so stand ich 10 Minuten später auch davor. An der Siko war nicht viel los.

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Ich suchte mir ein relativ ruhiges Plätzchen aus und überfiel dann das Buffet. Zur Auswahl stand Suppe oder einige kalte Salate und so nahm ich mir ein bisschen von letzteren.

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Boarding war für 14:20 ab B23 ausgeschrieben, und da es bis B23 ein kleiner Fußmarsch ist, verließ ich um kurz nach 14 Uhr gemütlichen Schrittes die Lounge, ich hatte ja Urlaub. Boarding verzögerte sich dann trotzdem um weitere 10 Minuten, was mich aber nicht weiter störte, im Gegensatz zu dem dauerpiependen Golfcart das direkt gegenüber geparkt war. Als Gruppe 1 ging es fast als erstes in die bereitstehende A220-100 HB-JBE, wo ich auf 3A direkt vor dem Vorhang Platz nahm.

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Mit leichter Verspätung pushten wir zurück und erhoben uns schon kurz darauf von RWY24 in den schönen Himmel über Amsterdam.

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Kurz nach dem Start kam die Flugbegleiterin auch schon mit den Essenstablets aus der Galley hervor. Serviert wurde ein Lachstartar mit gesunden Beilagen, Käse, Nachtisch und Brötchen, was lecker und für den kurzen Flug vollkommen angemessen war.

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In Zürich landeten wir pünktlich und dockten an den A-Gates an, von dort ging es auf direktem Weg in die Business Lounge in A und auf dem Weg dorthin stellte ich überrascht fest, dass Masken auch in Zürich bereits zum Großteil der Vergangenheit angehörten, nur in der Heideibahn sowie in Bussen musste eine getragen werden. Die A Lounge war noch sehr voll, leerte sich aber nach 20 Minuten schlagartig, als die Abflugwelle anstand. Somit hatte ich auch Platz um etwas zu essen, und ließ mir vom eine Portion Spätzle, Käsesoße und Hühnchen geben. Ebenfalls lecker.

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Die nächsten paar Stunden verbrachte ich dann am iPad, holte mir zwischendurch nochmal was zu essen und trinken und kur vor 19 Uhr ging ich zurück zum Eingangsbereich, um nach einem Duschraum zu fragen. Es war auch grade einer frei und so duschte ich dann zum ersten Mal in einem Flughafen.

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Danach ging ich wieder nach oben, ließ mir noch eine kleine Portion Spätzle geben und wartete darauf, dass die Zeit verging. Irgendwann war es auch spät genug, um zu den E-Gates aufzubrechen. Durch eine völlig verwaiste Halle ging ich zur Passkontrolle und war 5 Minuten später in E angekommen. Am Gate wurde HB-JNI auch schon beladen und die Brasilienkontrolle aufgebaut. Ein Blick auf Pass und Bordkarte, Stempel drauf und ab in die Schlange für Business Class Boarding.

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Fast pünktlich wurde das Gate geöffnet und wir durften einsteigen. Ich hatte mir bereits bei der Buchung 12G reserviert, einen der privateren Sitze im Mittelblock um nicht Nachts über meinen Nachbarn klettern zu müssen.

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Dort wurde ich auch schon von einer freundlichen Flugbegleiterin begrüßt, die sich sofort meiner Jacke angenommen und verstaut hat.

Kurz darauf wurde ein Willkommensgetränk serviert und waren es doch meine letzten 90 Minuten mit 20, entschied ich mich für den Champagner. Im gleichen Atemzug wurde die Menükarte und die Strichliste fürs Frühstück ausgeteilt.

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Menükarte:

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Die Bestellung wurde dann kurz vor Pushback eingesammelt, ich entschied mich für die Forelle und das Filet.

Mit 25 Minuten Verspätung erhoben wir uns schließlich in den Züricher Nachthimmel und als dann eine gefühlte Endlichkeit später das Werbevideo vorbei war, durchsuchte ich das IFE nach dem neuesten James Bond und verbrachte die nächsten knapp 2 Stunden damit. Das Abendessen wurde etwa 60 Minuten nach Start serviert und bis auf das Dessert war alles auf einem Tablett, womit ich auf einem Nachtflug kein Problem habe (es soll ja Menschen geben die da pingelig sind), ich war es ja aus den hinteren Reihen auch so gewöhnt ;) Dazu genehmigte ich mir noch ein Glas vom italienischen Rotwein.

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Alles in allem ein sehr gutes Essen, vor allem das Filet war zart und vor allem Medium-Rare, mit Tendenz zu letzterem, gebraten, genau wie ich es mag.

Kurz darauf wurde das Dessert noch extra serviert, die Kombination kannte ich noch nicht, wird es aber in Zukunft vielleicht auch mal zuhause auf den Tisch schaffen.

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Ich schaute noch etwas 007 weiter und beschloss dann bald, die Augen zu schließen und bewegte den Sitz in seine Liegeposition, holte die Schlafmaske aus dem Ammenity Kit, machte sie an meiner eigenen Maske fest und streckte mich aus. Mit meinen knapp 2 Metern gelang das sogar knapp, meine Schuhgröße 48,5 war aber im Fußraum sehr eingeengt und so musste ich auf der Seite liegen, stieß dabei aber mit den Beinen am Kasten an. Nichtsdestotrotz gelang es mir irgendwann einzudösen, wurde aber nach zwei Stunden wieder wach, nachdem meine Füße im Fußraum fröhlich vor sich hin gebacken wurden. Insgesamt fand ich es extrem warm im Flugzeug, so dass ich mich der Decke entledigte und dann nochmal etwa 4 Stunden schlafen/dösen konnte.

3 Stunden vor der Landung hatte ich dann genug, richtete den Sitz halb auf und schaute 007 fertig. Das Ende, puuuhh… Danach schaute ich noch ein paar Folgen Simpsons (glaube ich) und 90 Minuten vor der Landung wurde dann endlich Frühstück serviert.

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Alles in allem vollkommen in Ordnung, ich hätte mir nur eine größere Portion der warmen Mahlzeit gewünscht als die 5cm Schüssel.

Wir landeten dann fast auf die Minute genau in GRU und rollten zum Gate. Direkt nebenan stand auch schon mein nächstes Vehikel, nur leider musste ich erst durch die obligatorische Möchtegern-Siko am GRU und als ich wieder in der Abflugebene ankam wurde auch schon nach SCL geboardet.

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LA701 kommt eigentlich aus Paris und hält nur in GRU um Passagiere rauszuwerfen und neue aufzunehmen. Nach einiger Verwirrung beim Boarding schaffte ich es dann auch in CC-BGP, eine der zwei 789 mit neuer Business Class, wo mich der Flugbegleiter an der Tür dann erstmal nach rechts statt links schicken wollte, bis ich ihn auf das dicke 1A auf dem verbleibenden Fitzelchen aufmerksam gemacht habe.

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Dort wurde ich auch direkt von der FB mit „Señor HDH Aviation, feliz cumpleanos!“ angesprochen. Eine Getränkerunde gab es nicht, dafür wurde schon bald die Frühstücksbestellung aufgenommen. Man hatte die Wahl zwischen Joghurt und Früchten, sowie Omelett oder Aufschnitt und ich nahm die Früchte sowie das Omelette.

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Gegen 8 Uhr meldete sich Reihe 0 und kündigte einen ATC-Delay von 20 Minuten an, am Ende dauerte es dann weitere 20 Minuten ehe wir uns in den bewölkten Himmel über GRU begaben. Während der Wartezeit kam auch noch der Kabinenchef vorbei und wünschte noch mir im Namen der Piloten und restlichen Crew alles Gute und er hoffe, dass mir der Flug in Erinnerung bleiben wird. Die Wolken blieben aber nicht lange und ließen kurz später einen schönen Blick über Sao Paulo zu.

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Ich machte mich im Anschluss über das IFE System her und entschied mich für den Film „Bad Boys 2“ mit Will Smith. Teil 1 kenne ich zwar nicht, im zweiten Teil gibt es aber genug Kontext. Etwa 60 Minuten später wurde dann auch das Frühstück serviert, hat auch gut geschmeckt und endlich gab es wieder den guten pappsüßen Chilenischen Orangensaft.

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Als der Film vorbei war, machte ich noch für eine Stunde die Augen zu und ich befinde hiermit diesen Sitz als deutlich besser als Swiss. Leider waren die FBs die ganze Zeit in der Galley und haben sich nicht weiter blicken lassen. Wir überflogen Mendoza und es kam wieder die übliche Ansage „Wir überfliegen in wenigen Augenblicken die Cordillera, alle Passagiere müssen angeschnallt und die Kabine für die Landung vorbereitet sein.“

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Wie immer bot sich ein spektakuläres Bild.

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Über Los Andes drehten wir nach Süden ein und landeten schließlich um 12:16 Uhr mit 20 Minuten Verspätung in SCL. Ich hatte damit kein Problem, mein Weiterflug sollte erst um 18:51 Uhr starten, hatte ich mich doch absichtlich gegen den Flug um 14:19 Uhr entschieden, sollte es doch etwas später werden aus GRU. Nach einer schönen Flughafenrundfahrt kamen wir auch erst um 12:30 Uhr zum stehen.

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Ein letzter Blick nach Verlassen des Flugzeugs, bei LA wird immer noch nach Reihen deboardet, und dann ging es einmal um den Pier herum zum Ankunftsbereich. Als erstes stand eine Dokumentenkontrolle an (die dritte und letzte, in Amsterdam, GRU und jetzt hier) und anschließend wurde ich „zufällig“ zum PCR-Test geschickt. Man muss einfach nur den Schildern folgen und wird eingewiesen. An einem Automaten muss man sich mit seiner Passnummer einen Zettel auslassen, dieser wird von einem Mitarbeiter markiert und man wird in eine Folterkammer geschickt. Ich dachte ja nach den Azoren kann es nicht tiefer gehen, diesmal wurde mir glaube ich wirklich am Gehirn rumgekratzt. Immerhin stand eine große Packung Taschentücher bereit.

Danach ging es zur PDI (Einreise) und mir wurde mein Kassenzettel übergeben. Wenn man den bei der Ausreise nicht vorweisen kann, ist man auf gut Deutsch gesagt am A****. Obwohl das ganze Prozedere 20 Minuten gedauert hat, waren noch keine Koffer auf dem Band und ich erhielt meinen auch erst mit den Economykoffern, mit Anhängsel des Zolls. Ich füllte noch schnell das Zoll- und Naturschutzformular online aus und begab mich dann zum Ausgang, wo ich auch direkt rausgewunken wurde. Nachdem „Alemania“ aber eine gute Antwort auf die Frage wo ich herkomme war, durfte ich auch schon wieder gehen. Jetzt war es mittlerweile 13:15 und ich hätte den früheren Flug tatsächlich nicht bekommen, also alles richtig gemacht.

Ich folgte den Schildern zum alten Terminal, das seit der Eröffnung des neuen Terminals Ende Februar nur noch Inlandsflüge abwickelt (endlich). In einem Waschraum machte ich eine schnelle Katzenwäsche, kaufte mir dann in einem Laden neue Masken sowie Nahrungsmittel für die nächsten Stunden, erfragte bei dem Schalter ab wann ich einchecken kann und bekam 15:51 Uhr als Antwort und begab mich anschließend wieder auf die Ankunftsebene, wo zwischen Ausgang 5 und 6 ein kleiner Ruhebereich angelegt ist. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich dort in sozialen Netzwerken, schrieb ein bisschen mit meiner Tante um meine Abholung zu organisieren und begab mich um 15:51 wieder nach oben. Dort saß immer noch die gleiche Frau und sie sah mich, erkannte mich wieder, schaute auf ihr Handy, wünschte mir einen guten Flug und ließ mich durch.

Wie anfangs bereits erwähnt habe ich Premium Economy gebucht, Weilers nur geringfügig teurer war als Economy mit Gepäck. Die chilenische Siko ist schnell, einfach den vollen Rucksack, Jacke und Hosentascheninhalt in eine Kiste legen und fertig. Nix mit Elektronik oder Flüssigkeiten auspacken. Leider hat man auf Inlandsflügen keinen Loungezugang und so machte ich es mir dann im Terminal mit meiner McDoof Tüte gemütlich. Am Fenster stand ein A320neo von Sky, als Sky Fanboy musste ich den natürlich ablichten. Irgendwann meldeten sich dann noch meine Oma sowie zwei gute Schulfreunde um mir zu gratulieren und bis zur Boardingzeit schrieb ich dann mit allen hin und her.

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CC-BEE kam aus Iquique an und wenig später wurden wir geboardet. Zuerst in eine Glasröhre, äußerst angenehm, und 5 Minuten später durften wir den A321 betreten. 2F war mein Sitz für die nächsten 50 Minuten, die Sitze werden hier vielen wohl bekannt vorkommen, die Steckdosen haben in diesem Breitengraden aber Seltenheitswert.

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Die Beinfreiheit hier vorne war gut.

20 Minuten nach Plan erhoben wir uns dann endlich in den Abendhimmel, drehten erst nach Westen ab und anschließend wieder nach Süden, um eine Bergkette zu umfliegen.

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Der Service bestand aus einer Packung Chips, Alcohol Gel (Desinfektionsmittel), Muffin oder Schokolade oder Müsliriegel sowie einem Getränk nach Wahl.

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Quasi synchron begannen sowohl die Sonne als auch wir unseren finalen Sinkflug für den Tag, in der Bucht von Concepcion sah es fast aus wie in Singapur, und als wir auf dem als Landebahn umfunktionierten Taxiway aufsetzten, verschwand auch die Sonne endgültig. Zwei Minuten nach Landung gingen die Türen schon auf und weitere 5 Minuten später kam mein Koffer als erstes auf das Gepäckband. Meine Tante und jüngste Cousine standen auch schon bereit und wir fielen uns erstmal in die Arme nach über 2,5 Jahren.

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Um kurz vor 22 Uhr kamen wir dann endlich in Los Angeles an, ich verteilte noch schnell meine Geschenke (7kg Süßigkeiten) und ging anschließend ins Bett.

Der nächste Teil wird wenig bebildert sein, die 5,5 Tage bei meiner Familie kurz zusammenfassen und einige Geschichten aus dem alltäglichen Leben enthalten.
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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D-AIEP
Teil 2, Los Angeles

Die Nacht war ruhig, die Hunde draußen waren still (oder ich hab sie nicht gehört) und um 8 Uhr wachte ich nach fast 10 Stunden erholsamen Schlafs auf. Da meine Tante noch auf dem Rückweg von der Schule war, konnte ich noch nichts ins Haus. 20 Minuten später hörte ich das Tor und ging dann rüber als die Raubtiere gefüttert wurden.

Ein paar Wochen vor meiner Ankunft zog es dann auch meine zweitälteste Cousine in die Großstadt, um Tiermedizin zu studieren, das heißt es waren nur noch drei verbleibend und deutlich ruhiger als noch 2018 mit 5 Kindern. Außerdem sind drei Hunde gestorben, ein neuer hinzugekommen, 4 erwachsene Katzen und drei süße kleine Babykatzen sowie noch mehr Schweine und zwei Wellensittiche.

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Eigentlich verliefen die meisten Tage gleich, aufstehen, Frühstücken, Duschen und dann sind wir irgendwo hingefahren, meistens in die Stadt um einzukaufen oder sonstige Erledigungen zu machen, danach gab es Mittagessen bevor 2 der 3 noch verbliebenen Kinder aus der Schule abgeholt werden. Bei der ersten Tour hörte ich dann auch zum ersten Mal von den stark angestiegenen Gewaltdelikten, die vor allem auf die während Corona gestiegene Arbeitslosigkeit und Bandenrivalität zurückzuführen sind. Während wir also am Donnerstag auf dem Weg zum Supermarkt waren, kamen wir an dieser Brücke vorbei (ein paar Tage später fotografiert) und meine Tante erwähnte, dass dort vor zwei Tagen jemand drauf erschossen wurde. Als Krimi/Actionfilm-Fan hab ich natürlich sofort an „Hat sich ans Geländer gelehnt und wurde dann so getroffen, dass er darüber und in den See darunter gefallen ist“ gedacht, tatsächlich ist er aber einfach nur längs auf die Brücke gefallen und der Täter ist mit dem Bus geflohen, wurde aber noch in der Nacht gefasst. Insgesamt wurde ich die nächsten Tage bestimmt fünfmal gefragt, ob ich schon vom Brückenmord gehört habe.

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Als ex-Mobilitätsmanagementstudent wurde ich außerdem auf die zahlreichen neuen Fahrradstreifen aufmerksam gemacht, die während Corona im gesamten Stadtgebiet aufgetaucht sind. Im Prinzip ist das ja eine gute Idee, da aber keine Anreize geschaffen werden von 4 auf 2 Räder umzusteigen, habe ich in den 5,5 Tagen genau einen Radfahrer diese benutzen sehen. Ebenfalls neu sind etwa 20.000 Einwohner, es wird quasi überall im Stadtgebiet gebaut und es werden neue Ampeln wie Sand am Meer aufgestellt. Das Verkehrschaos, das es vorher schon gab, wurde also durch die neuen Fahrradstreifen und Ampeln noch deutlich verschlimmert.

Natürlich war das nicht vorhersehbar, denn die meisten dieser Maßnahmen wurden während den langen Lockdowns eingerichtet als die Menschen gezwungen waren, in ihren Häusern/Wohnungen zu bleiben. So durfte man beispielsweise nur zweimal in der Woche für 2 Stunden einkaufen gehen. Wer jetzt denkt "Ach das geht doch noch", falsch gedacht. Denn zu "Einkaufen" zählen alle Besuche von Geschäften wie Supermärkten, Elektronikgeschäften, Schuhmachern, Optikern, ALLES. Und wenn man dann noch 45 Minuten auf Einlass in den Supermarkt warten musste, weil Zugangsbeschränkung, dem blieb dann nicht mehr viel Zeit für andere wichtige Dinge. Menschen die nicht in der Stadt wohnten, hatten sowieso Pech, denn die Anfahrt zählte auch in die 2 Stunden rein. Dazu kam, dass teilweise in großen Supermärkten ganze Abteilungen (wie etwa Bekleidung oder Elektronik) abgesperrt wurden, weil diese ja angeblich für eine erhöhte Übertragungsrate sorgen, wenn jeder die Socken und Unterwäsche anfasst. Mit dem Endergebnis, dass es nach diesem Verbot dann wie in den USA am Black Friday zuging, und die Artikel innerhalb von Minuten ausverkauft waren.

Von diesen Horrorzuständen war zum Glück nicht mehr viel zu sehen, man musste nur noch bei Betreten der Geschäfte seine Temperatur messen lassen und überall (auch draußen) Maske tragen, die Hälfte trug diese aber auch unter der Nase oder unterm Kinn (hab ich dann nach zwei Tagen auch gemacht, weil mir zu doof wurde...).

Doch genug davon, die sommerlichen Temperaturen von bis zu 30 Grad waren sehr angenehm und eine schöne Abwechslung zum deutschen Wetter und es war schön, die Gegend auch mal mit grünen Bäumen zu sehen, was es gleich 10 Mal besser gemacht hat. Am Samstag war wieder wie immer Filmabend, und später kam noch die vertriebene Cousine aus Concepcion. Für den Sonntag hatten meine Tante und ich am Samstagvormittag schon einiges an Grillfleisch besorgt, und als gegen 13 Uhr auch die letzten aus den Löchern gekrochen kamen, war es auch schon wieder Zeit für eine neue Ausgabe von Jeder-für-sich-und-alle-für-einen. Gegen 16 Uhr musste Cousinchen auch wieder zurück, und da sie kein Busticket mehr bekam, wurde ich angeheuert sie zusammen mit meinem Onkel und der drittältesten Cousine zurück zu fahren. Die 90 Minuten Fahrt waren schnell rum, und irgendwie habe ich es dann auch unfallfrei nach Concepcion geschafft. Nachdem noch schnell mit ihren Mitbewohnern abgeklärt wurde, ob ich von Dienstag auf Mittwoch bei ihnen übernachten kann, haben wir uns auch schon wieder auf den Rückweg gemacht und kamen kurz nach 20 Uhr wieder in Los Angeles an.

Am übernächsten Tag war es dann auch schon wieder Zeit Abschied zu nehmen, und nach der Schule um 15.15 Uhr fuhr meine Tante mich zum Busbahnhof, von wo der am Vortag gebuchte Bus nach Concepcion abfuhr. Mit chilenischer Pünktlichkeit war die Abfahrtszeit auch eher eine Empfehlung, die Fahrt ging trotzdem problemlos vorüber und da der Busbahnhof in Concepcion etwas außerhalb liegt, schnappte ich mir den ersten Fahrer der laut "Taxi!" brüllte und dieser fuhr mich dann noch 10 Minuten zu meiner Cousine.

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Dort angekommen quatschten wir erstmal noch, ich bestellte gegen 8 Uhr Pizza für alle über Uber Eats und dann begab ich mich gegen 22:30 Uhr auch in die Waagrechte auf der Schlafcouch im Wohnzimmer.

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Damit genug von der ersten Woche, jetzt folgen noch einige Bilder. Ich entschuldige mich auch, mein Versprechen zu brechen die Teile zeitnah hochzuladen, aber die letzte und vor allem die nächste Woche war und ist sehr viel los mit neuer Wohnung suchen, alte Wohnung ausräumen, Einführungsveranstaltungen der neuen Uni besuchen. Von daher kann ich nicht versprechen wann es weiter geht, ich hoffe aber dass spätestens am nächsten Wochenende die Fortsetzung erfolgt.

Hundis am und im Wasserkanal.

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Der Hof im Grünen.

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Auf dem Weg in die Stadt.

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Sonnenuntergang über dem Schweinestall.

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In Concepcion.

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HDH Aviation

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Teil 3, Weiterreise nach Puerto Montt

Ach wie schön, wenn man Pläne hat und dann was dazwischen kommt, erst Krankheit, dann Umzug, jetzt ist aber alles wieder halbwegs geregelt und ich bemühe mich (diesmal wirklich) in den nächsten Tagen den Bericht abzuschließen. Jetzt aber weiter im Text!

Nach einer unruhigen Nacht ging um 6 Uhr morgens der Wecker, ich verschwand kurz im Bad um mich umzuziehen und fertig zu machen, weckte meine Cousine auf die ebenfalls früh raus musste, und zusammen haben wir noch schnell den Ist-Zustand wieder hergestellt. Dann bekam ich auch schon die Benachrichtigung von Uber, dass mein am Vorabend bestellter Fahrer da ist und ich habe mich verabschiedet. Innerhalb von 10 Minuten brachte der Fahrer mich durch ein menschenleeres Concepcion zum Flughafen, wo wir gegen 06:40 Uhr ankamen.

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Ich hatte wieder Premium Economy gebucht und stellte mich also in die Schlange dafür an, wurde aber bereits nach 30 Sekunden darauf aufmerksam gemacht, dass ich erst an den Automaten, die bei der Economyschlange standen, einchecken muss. Fünf Minuten später stand ich also wieder in der gleichen Reihe, diesmal mit Bordkarten und mit Bagagetag. Weitere 5 Minuten später war ich durch die Sicherheitskontrolle und am Gate 4, wo ich mein erstandenes Frühstück zu mir nehmen wollte. Wollte deshalb, weil sich die Colaflasche partout nicht hatte öffnen lassen. Also bin ich nochmal zurück, hab gefragt ob ich mir ne neue nehmen kann und wartete dann aufs Boarding.

Unser A320 (CC-COL) kam pünktlich aus Santiago an und kurz darauf durften wir auch schon boarden.

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Im Inneren befanden sich noch die alten Ledersessel aus der LAN-Zeit, die deutlich bequemer waren als die NEK in den neuen Flugzeugen. Aufgrund der Bauarbeiten am Flughafen mussten wir noch gute 30 Minuten warten, bis ein weiterer LATAM aus Santiago gelandet ist, bevor wir die 100 Meter zur Runway rollten. Nach einem Backtrack erhoben wir uns dann mit einem echten TO/GA Takeoff in den Himmel in Richtung Süden, drehten dann aber quasi direkt wieder in Richtung Norden.

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Auf dem Flug gab es ebenfalls wieder ein Getränk, Chips sowie entweder ein Muffin, Schokoriegel oder Müsliriegel. Ich hörte noch etwas Musik und schon bald befanden wir uns im Landeanflug auf SCL, wo wir überpünktlich 10 Minuten vor der Zeit aufsetzten und zu unserer Parkposition rollten. Ich hatte 90 Minuten Umsteigezeit gebucht und so war ich auch nicht im Stress von meinem Platz 1A aufzustehen.

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Ein Blick auf die Anzeigen sagte, dass das Gate in 5 Minuten bekannt gegeben wird, und nach einem kurzen Toilettenbesuch war das auch tatsächlich der Fall und ich lief zu Nummer 17B. Dort stand noch kein Flugzeug, dieses wurde aber 15 Minuten später dort abgestellt und es stellte sich heraus, dass es die CC-BEL mit „Avion Solidario“ Stickern war.

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Kurz darauf kam auch die Crew am Gate an, und 10 Minuten später durften auch wir in das Flugzeug einsteigen. Mitdenkend hatte ich mir 3A reserviert, für einen perfekten Blick auf die Anden auf unserem Weg in Richtung Süden. Leicht verspätet erhoben wir uns dann wieder in den Himmel, und beim Start konnte ich noch einen Blick auf die ebenfalls gerade in Santiago verweilende Boeing 747SP SOFIA (RIP) erhaschen.

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Danach ging es auf quasi direktem Weg in Richtung Süden, mit genau dem gleichen Service wie auf dem Hinflug (ich verzichtete diesmal auf die Chips). Natürlich habe ich auch einige Fotos gemacht, hier eine kleine Auswahl:

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Wer bereits meinen ersten Bericht gelesen hat, dem könnte diese Ecke der Anden bekannt vorkommen:

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Wir nähern uns den Seen der Region Los Lagos.

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Und dann kam auch schon das Merkmal des Südens und der Region Los Lagos, der Vulkan Osorno (ganz rechts im Bild), benannt nach der etwa 100km entfernten Großstadt Osorno, in Sicht, was eine baldige Landung ankündigt.

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Dementsprechend landeten wir auch pünktlich in Puerto Montt und rollten zum Gate. Fünf Minuten später stand ich am Gepäckband und dann kam auch bald das erste Gepäck, meins war auch unter den ersten dabei.

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Im Vorfeld hatte ich mir bei der lokalen Sixt Niederlassung das günstigste Auto für 5 Tage reserviert und nachdem der zwar freundliche, aber langsame Mitarbeiter dann meine Reservierung bearbeitet hat, ging ich 30 Minuten später mit seinem spanischsprechenden Kollegen zum Auto, das ein Suzuki Balen sein sollte. Mit Händen und Füßen und meinen wenigen Fetzen Spanisch erklärte und begutachtete er das Auto. 15 Minuten später saß ich dann auch im Auto und steckte das Handykabel in den USB-Stecker und gab mein Hotel als Ziel ein. Zwischendurch musste ich nochmal mit dem GPS kämpfen, da es andauernd die Verbindung verlor, schaffte es aber trotzdem in 30 Minuten zum Park Inn in Puerto Varas. Dort parkte ich auf dem Schotterparkplatz und konnte auch schon einchecken. Man musste „nur“ seine Temperatur messen lassen. Ich bekam ein Zimmer im 3. Stock mit zwei Einzelbetten zugewiesen. Insgesamt nicht das modernste Zimmer, aber für 5 Nächte ließ es sich durchaus aushalten.

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Ich ruhte mich etwas aus, und brach dann gegen 17 Uhr auf, um die Stadt ein wenig zu erkunden und mir etwas zu Essen zu suchen, denn das Hotelrestaurant war wegen Corona geschlossen (Frühstücksbuffet war aber in Ordnung, muss man nicht verstehen…). Puerto Vargas liegt direkt am Lago Llanquihue und hat sogar einen kleinen Sandstrand, und ist, deshalb hab ich mich auch dazu entschieden hier zu bleiben, deutlich schöner als Puerto Montt.

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Natürlich thront der Osorno über dem See, er liegt schließlich auch am gegenüberliegenden Ufer.

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Der kleine Plaza de Armas.

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Ich lief noch etwas am Ufer entlang, und traf noch auf diese Statue.

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Danach ging es zurück in die Stadt und begab mich in das vorher ausgesuchte Restaurant "Pataliebre", eines der zahlreichen Burgerrestaurants in der Stadt. Dort gab es für mich den Americano, mit den Händen nicht essbar, aber sehr lecker.

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Ich lief die 5 Minuten zurück zum Hotel, machte dort noch ein Bild über die Stadt hinweg.

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Und fotografierte noch das Auto...

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...und das Hotel.

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Danach ließ ich den Tag auf dem Zimmer ausklingen, plante noch ein bisschen den nächsten Tag und ging dann zeitig ins Bett.
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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Teil 4, Hoch hinaus

Der Blick auf den Wetterbericht am Abend vorher sah bereits vielversprechend aus, und als ich am nächsten Morgen um 8:15 Uhr aufstand, um um 9:30 beim Frühstück zu sein, schien draußen ebenfalls die Sonne. Somit stand dem Plan für den heutigen Tag nichts im Weg. Das Frühstücksbuffet war nicht spektakulär, als warme Speisen gab es Rührei sowie mit Käse überbackene Tomaten. Außerdem gab es das übliche, Brot, Aufschnitt, Joghurt, (Dosen-)Früchte und verschiedene Kuchen. Nach 30 Minuten hatte ich alles einmal durchprobiert und ging danach noch kurz aufs Zimmer um meinen Rucksack zu packen und lief dann wieder runter zum Auto.

Als erstes Ziel des Tages hatte ich die Salto de Petrohue herausgesucht, etwa 45 Minuten mit dem Auto entfernt. Google Maps führte mich gekonnt durch das Einabhnstraßensystem zur Landstraße, die südlich am See entlang läuft. Unterwegs stellte ich noch eine Chilenische Radiostation ein und genoss die idyllische Fahrt. An einer Stelle besonders nahe am See war sogar ein kleiner Aussichtspunkt eingerichtet (von denen es in Chile viel zu wenig gibt) und ich hielt dort kurz an. Leider spielte die Sonne noch nicht ganz mit, und so stand sie über dem Osorno im Gegenlicht, trotzdem will ich euch die Aussicht nicht vorenthalten.

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Im Anschluss setzte ich mich wieder ins Auto und fuhr zum eigentlichen Ziel. Je näher man an die Anden kam, wurde auch der Radioempfang immer schlechter. Am Straßenrand kamen dann auch die Gebäude des Aussichtspunkts in Sicht, und nachdem ich dann umgedreht hatte als ich die Einfahrt zum Parkplatz verpasst hab, bezahlte ich noch 2000 Pesos beim Parkplatzwächter, durchquerte die Eingangshalle und lief die 200 Meter zum Ticketoffice, wo ich weitere 12.000 Pesos loswerden musste (Ausländer zahlen doppelt) und erhielt im Gegenzug eine kleine Karte und Infomaterial.
Der Aussichtspunkt selbst ist gut ausgebaut, mit verschiedenen kleinen Bereichen und einem kleinen Cafe, außerdem gibt es noch einen kleinen Wanderweg durch die Natur. Ich beschloss zuerst die Fälle anzuschauen. Ein netter Nebeneffekt ist, dass der Osorno im Hintergrund alles überragt, und aufgrund der noch frühen Uhrzeit sogar im Sonnenlicht war.

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Ich lief dort noch ein wenig rum, aber im Endeffekt waren alle Aussichtspunkte ähnlich.

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Zum Glück gibt es aber noch eine andere Blickrichtung über den Fluss hinweg.

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Nachdem ich alles gesehen hatte, erstand ich im Laden noch zwei Getränke und ging im Anschluss noch den kleinen Wanderweg entlang. Auch dort gab es an diversen Stellen kleine Aussichtspunkte, ohne den Osorno. Am Ende des Weges war noch ein kleiner tiefergelegener See.

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Auf dem Rückweg zum Auto überlegte ich, ob ich die Straße noch weiter zum Lago Petrohue fahren sollte, und da ich ja genug Zeit hatte, entschied ich mich dafür. Im Endeffekt hätte ich auch gleich weiterfahren können, denn dort gab es nicht viel zu sehen. So stellte ich das Maps auf das eigentliche Ziel ein, den Osorno. Die zwei Gebäude die auf etwa halber Höhe stehen, können nur über eine schmale Straße erreicht werden, zwei PKW passen zwar vorbei, es wird aber eng wenn einer der zahlreichen Minibusse entgegen kommt. Dies war zum Glück nicht der Fall, und so erreichte ich nach etwa 30 Minuten Fahrt den ersten Aussichtspunkt auf halber Strecke nach oben. Dort kabbelten sich noch zwei Füchse, diese verzogen aber wieder im Gebüsch als zuerst ich und anschließend noch eine Gruppe Motorradfahrer dort anhielten.

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Als alles einmal fotografiert war, setzte ich mich wieder ins Auto, packte endlich die Sonnenbrille aus und fuhr weiter nach oben. Auf etwa der Hälfte des restlichen Weges war nochmal ein kleiner Aussichtspunkt, der aber so tiefe Schlaglöcher hatte, dass ich nur halb auf dem Parkplatz und halb auf der Straße stand.

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Ohne weitere Zwischenhalte ging es dann nach oben, intuitiv entschied ich mich für den richtigen Abzweig, der direkt auf einem großen Schotter/Vulkangesteinparkplatz endete. War es bisher doch noch relativ warm überall, musste man hier oben aufgrund des eisigen Windes doch eine Jacke anziehen, zum Glück hatte ich die mitgenommen. Außerdem sollte man mit mindestens 2m Abstand zu anderen Autos parken, damit die Türen nicht vom Wind gegen die Nachbarautos gedrückt werden können.

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Ich erkundete den Parkplatz ein wenig und ging schließlich zum Tickethäuschen für die Seilbahn, die einen nochmal etwa 200 Meter höher gebracht hat, auf 1425m Höhe, und damit etwa 1200m unterhalb des Gipfels, auf den man bei der Fahrt jedoch dauerhaft geschaut hat. Man hätte auch kostenlos die 200m laufen können, dafür hatte ich aber definitiv nicht die richtigen Schuhe oder Motivation. Auf halbem Weg befand sich dann auch die Schneegrenze, so dass die Sonnenbrille definitiv die richtige Entscheidung war.

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Oben angekommen war leider der zweite Lift, der einen nochmal etwa 200 Meter höher bringt, nicht in Betrieb, so dass einem nur die kleine Trekkingroute blieb, die auf einen kleinen Hügelkamm führte und mit Holzbrettern auf dem Boden „ausgeschildert“ war.

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Von oben hatte man schließlich eine wunderbare Aussicht über die unter einem liegende Region und den Lago Llanquihue und in die Anden. Ich genoss etwa 15 Minuten lang die Aussicht, lief ein wenig auf dem Kamm entlang und entdeckte dabei noch diesen ich vermute mal ex-Schneemann.

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Die Jugend von heute...

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Ich begab mich langsam wieder auf den Rückweg, die Behelfsstufen runter und die Holzplanken wieder hinauf, mit einigen Fotostopps zwischendurch.

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Natürlich habe ich meine künstlerische Ader auch noch ausleben lassen: Dieses Bild heißt "Der Weg ins Nichts".

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Und dieses nenne ich "Layers".

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Die Fahrt in eine Richtung dauerte etwa 10 Minuten, genug Zeit also, um diesmal die Aussicht in Richtung See und vor allem die Stille zu genießen.

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Wieder unten angekommen, aß ich mein aus Deutschland mitgenommenes Hanutariegel, das wahrscheinlich am weitesten gereiste und am abgelegensten gegessene Riegel bisher. Anschließend setzte ich mich wieder ins Auto und machte mich auf den Rückweg nach Puerto Varas, wo ich nach einem etwas ausgearteten Umweg um den Norden des Sees, gegen 16:30 Uhr wieder ankam. Ich ruhte mich noch etwas im Zimmer aus, bevor ich irgendwann wieder (zu Fuß) in die Stadt aufbrach um etwas essbares zu finden. Aufgrund der langen Schlangen an meinen ersten beiden Optionen, entschied ich mich für Option 3, eine weitere Burgerbar. Dort bestellte ich einen Hawaiiburger, der zwar gut aber ebenfalls mit den Händen unlesbar war, und verließ den Laden 30 Minuten später auch schon wieder.

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Zum Abschluss noch ein Bild von der einsetzendes Abenddämmerung.

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Erschöpft fiel ich im Zimmer aufs Bett, schaute noch ein paar YouTube Videos und ging dann deutlich früher als sonst schlafen.
 

flyglobal

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25.12.2009
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Vielen Dank bisher.
Welch tolle Eindrücke!
Ich bin immer schon begeistert von besonders privaten Touren. Wenn man teils Verwandtschaft in den Ländern hat ist es etwas anderes als im nächsten Marriot Kettenhotel einzuchecken.
Dein Ziel habe ich auch bisher als nicht so besucht wahrgenommen, das mag aber an meiner Unkenntnis der Gegend liegen.
Danke für die Eindrücke und gerne weiter so in dem Stil.

Mir fehlt Südamerika West/ Chile leider noch komplett im persönlichen Erlebnispaket.
 
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25.02.2018
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Vielen Dank bisher.
Welch tolle Eindrücke!
Ich bin immer schon begeistert von besonders privaten Touren. Wenn man teils Verwandtschaft in den Ländern hat ist es etwas anderes als im nächsten Marriot Kettenhotel einzuchecken.
Dein Ziel habe ich auch bisher als nicht so besucht wahrgenommen, das mag aber an meiner Unkenntnis der Gegend liegen.
Danke für die Eindrücke und gerne weiter so in dem Stil.

Mir fehlt Südamerika West/ Chile leider noch komplett im persönlichen Erlebnispaket.
Danke! Ich kann die Gegend dir nur empfehlen, wenn du es mal in die Ecke dieser Welt kommst (die ich dir auch sehr empfehlen kann).
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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Teil 4, Frutillar und Puyehue

So, die erste Präsentation im neuen Studium ist geschafft, damit geht es auch hier weiter im Text.

Meine Tante hatte mir bereits im Vorfeld gesagt, dass die Straße von Osorno nach Puyehue bis zur argentinischen Grenze besonders schön sein soll, und da das Wetter nur noch heute ebenfalls mitspielen sollte, war das das heutige Endziel. Da auf dem Weg nach Norden mit Frutillar am Lago Llanquihue auch noch eine ehemalige deutsche Siedlung war, machte ich dort einen kleinen Zwischenstopp am Deutschen Museum. Doch erst musste der Suzuki gefüttert werden, sonst wäre ich irgendwo in der Pampa gestrandet. Ich hatte jedoch nicht daran gedacht, dass Freitag war und alle ihr frisch erhaltenes Gehalt an der Zapfsäule verbrennen wollten, und so musste ich noch 20 Minuten auf meine Runde warten. Benzin und Diesel waren dort nur halb so teuer wie in Deutschland (etwa 1,05-1,10€/Liter). Außerdem muss man dort nicht selber tanken, sondern der Tankwart übernimmt das. Nachdem ich dann während der Wartezeit mit Google Übersetzer gelernt hab, was ich sagen will, war der Prozess dann auch nach 2 Minuten durch. Ich fuhr den Berg herunter, stellte mein Auto an der Straße ab und ging dann zum Haupteingang, wo ich freundlich begrüßt wurde, 5000 Pesos abgedrückt habe und dann das Gelände erkunden durfte.

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Zuerst schaute ich mir die alte Mühle an, von außen sowie von Innen, nur leider waren die Beschriftungen im Inneren alle auf Spanisch (ich meine ja man hätte in einem Deutschen Kolonialmuseum zumindest noch eine Englische Übersetzung aufhängen können, das wird sich aber noch so weiter durchziehen). Dementsprechend kurz war dann auch mein Aufenthalt im Inneren, denn geschaut hat man schneller als gelesen. Ich lief weiter durch die schöne Parkanlage und erklomm dann langsam den Hügel und machte am nächsten Haus kurz halt. Von Innen hatte man eine schöne Aussicht auf den See und den Osorno, die perfekt in den Türrahmen gepasst haben.

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Anschließend ging es weiter den Berg hinauf und oben stand wohl das Herzstück der Anlage, ein echtes deutsch/chilenisches Bauernhaus mit originaler Innenausstattung.

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Das war dann auch recht interessant anzusehen, aber ebenfalls sehr kurzweilig da alles nur auf Spanisch erklärt war. So ging ich dann durch den schön angelegten Vorgarten wieder herunter, über einige kriminelle Stufen die in Deutschland keine Bauaufsicht genehmigen würde, und verließ das Gelände wieder. Das Auto ließ ich noch kurz stehen, denn ich wollte noch zur nächsten Querstraße laufen, die auch gleichzeitig die Uferpromenade war. Im Hintergrund ist das Gebäude zu sehen, für das Frutillar so berühmt ist, das auf dem Wasser stehende und anscheinend international bekannte Theater.

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Außerdem habe ich noch die Kirche des Dorfs abgelichtet.

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Nach dieser kleinen Exkursion ging ich zurück zum Auto, wurde dort schon vom Parkwächter erwartet und musste bei ihm die 500 Pesos Parkgebühren zahlen. Danach ging es auf direktem Wege zurück zur Ruta 5 in Richtung Norden, und in Osorno bog ich dann in Richtung Berge ab. Die ersten etwa 30 Kilometer waren unspektakulär, als ich jedoch Puyehue hinter mir gelassen hatte, wurde die Landschaft immer schöner. Ich versuchte gleichzeitig mit meiner Kamera ein paar Fotos aus der Windschutzscheibe zu machen, aufgrund der vielen kurven und schnellen LKW sind jedoch fast keine davon vorzeigbar. Ich hielt aber irgendwann am Straßenrand kurz mal an und fotografierte die grasenden Kühe. Leider kommen die Bilder aus der Kamera alle nicht so gut herüber, denn ich musste sie stark komprimieren, aber die Landschaft war wirklich unbeschreiblich schön.

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Gemütlich fuhr ich dann weiter zum Ziel, ein kleiner Wasserfall kurz vor der Grenzkontrolle durch den ich nicht fahren durfte.

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Auf der Rückfahrt versuchte ich mich nochmal an der Fotografie beim Fahren, mit einigermaßen gelungenen Ergebnissen diesmal. Bienvenido a Chile.

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Über den Fluss dessen Wasserfall im obigen Bild ist.

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Ich fuhr durch die Schlaglöcher Puyehues zurück in Richtung Osorno, überholte glücklicherweise gerade noch rechtzeitig einen sehr langsamen LKW und begab mich dann auf den Heimweg über die Ruta 5. Ich kam gegen 17 Uhr wieder in Puerto Vargas an, parkte das Auto am Hotel, machte mich kurz frisch und lief dann wieder in die Stadt um mir was zu essen zu suchen. Diesmal machte das etwas weiter entfernte Restaurant Quintal das Rennen, denn ich hatte Lust auf Ceviche und das gab es dort. Auf dem Weg machte ich noch ein paar Fotos von der Stadt und dem See.

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Ich bestellte mir das Ceviche nach Art des Hauses mit Lachs und Garnelen, sowie eine Pizza. Das Ceviche war eine klare 10/10, die Pizza leider mit Käse überladen und daher nur eine 4/10. Auf dem Rückweg versuchte ich noch eine schöne Komposition mit einem Segelboot und dem Osorno zu fotografieren, leider bewegte sich das Boot aber im gleichen Tempo wie ich.

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Blick auf Puerto Varas.

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Das Stadtwappen.

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Nach der langen Autofahrt ging ich dann auch früh schlafen, und wachte am nächsten Morgen zu stürmischem Regen auf. Doch dazu mehr im nächsten Teil.
 

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HDH Aviation

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25.02.2018
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Teil 5, Puerto Montt und Calbuco

Da der erwähnte Regen aber bereits die Vortage so angekündigt war, hatte ich keine großen Pläne gemacht, sondern wollte einfach abwarten, bis die Regenwolken vorbeigezogen waren und dann nach Puerto Montt fahren. Da sich dies jedoch immer weiter verzögerte, machte ich mich gegen 14 Uhr dann auf gut Glück trotzdem auf den Weg, und nachdem ich auf der Ruta 5 nochmal von einem heftigen Schauer heimgesucht wurde, war es in Puerto Montt tatsächlich trocken. Jedoch hätte auch Sonnenschein die Stadt nicht schöner gemacht. Ich parkte in einem Parkhaus unterhalb der Uferpromenade (die umgebaut wird) und erkundete dann für etwa 45 Minuten die Stadt, bevor einsetzender Regen mich wieder in die Garage fliehen ließ.

Zuerst ging ich in Richtung Osten über eine Parallelstraße am Ufer entlang.

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Und bog dann wieder auf diese ab.

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Ein sehr kleiner Park mit Statuen.

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Das Rathaus von Puerto Montt.

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Und das architektonische Meisterwerk, das Parlamentsgebäude der Region Los Lagos.

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Immerhin entdeckte ich auf dem Rückweg noch ein schönes Gebäude.

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Am Ufer nach Westen.

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Ich habe euch jetzt ganz viele Bilder von PM gezeigt, damit ihr dort keinen Tag mit verschwenden müsst, solltet ihr auch in die Region reisen. Leider war nach dem Regen der Eingang dann durch eine 5cm tiefe Pfütze blockiert, und so fuhr ich die 25 Minuten mit klatschnassen Füßen zurück, ließ das Auto noch auftanken (mittlerweile war der Tank nur noch zu 10% voll) und machte dann Pläne für den Abend. Es war Samstag, und dementsprechend viel los und an meinen ersten Wahlen waren selbst um 17:30 Uhr schon lange Schlangen an den Eingängen. So wurde es dann eine weitere Pizzeria, dort wurde es ein Erdbeershake mit Pizza Hawaii.

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Die Pizza war besser als am Vortag, aber auch wieder mit viel Käse. Wieder zurück im Hotel machte ich noch Pläne für den nächsten und letzten ganzen Tag.

Auch am nächsten Morgen wachte ich zu Regentropfen auf, allerdings weniger stark als am vorherigen Morgen. Beim Frühstück wurde es dann trocken und so fuhr ich danach abermals auf der Ruta 5 gen Süden, diesmal jedoch an der Ausfahrt nach Puerto Montt vorbei und weiter gen Chiloe. Ich wäre liebend gerne nach Chiloe übergesetzt, fand es aber zu lang für einen Tagesausflug. So wurde es die kleine Hafenstadt Calbuco, direkt an der Küste südlich von Puerto Montt. Das Auto parkte ich am Straßenrand direkt an der Hauptstraße und erkundete das Dorf. Viel zu sehen gab es nicht, jedoch war es immerhin schön anzusehen.

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Auf einem Steg stand diese alte Boje (?)

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Ich lief noch ein bisschen weiter planlos durch die Gegend.

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Nach einer guten Stunde setzte ich mich wieder ins Auto und fuhr wieder zurück. Kurz hinter Calbuco bog ich rechts ab, denn dort sollte sich noch ein kleiner Aussichtspunkt befinden. Über einen kleinen Arm der Bucht führte hier eine schmale Brücke zu einer schönen Kirche. In 20 Minuten hatte ich die Brücke einmal gequert und saß wieder im Auto.

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Einmal nach Norden..

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..und nach Süden

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Die besagte Kirche.

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Anstatt jetzt zurück zu fahren und über die Ruta 5 auf direktem Weg zu fahren, fuhr ich weiter entlang der Küste, in der Hoffnung doch noch irgendwo was schönes zu finden. Leider war dem nicht der Fall, und da ich die Mautgebühren umfahren wollte, nahm ich die Landstraße über den Flughafen zurück nach Puerto Varas. Dort kam ich gegen 14:30 Uhr wieder an, und fing schonmal an, meine Sachen aufzuräumen. Am Abend war die Essenssuche diesmal außerordentlich schwierig, denn es war Sonntag und Sonntags haben die meisten Restaurants geschlossen. Also musste ich einmal durch halb Puerto Vargas laufen und wurde in einer Bar fündig. Dort gab es zu einem Pisco Sour einen dicken Burger, wohl die beste Mahlzeit in den fünf Tagen.

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Gut gesättigt ging ich zurück und fiel müde ins Bett, obwohl ich nicht viel getan hatte.

Die Tage kommen noch die beiden letzten Teile, einmal die Reise nach Santiago und Santiago, sowie der Rückflug, ein kleiner Abstecher nach Amsterdam und der Epilog.
 

UniformSierra1

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06.02.2022
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HAM
Wirklich grandiose Impressionen von weniger touristisch bekannten Gegenden! Die Ecke fehlt mir in meiner persönlichen Statistik leider auch bisher.
 
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HDH Aviation

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25.02.2018
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Teil 6, (Nach) Santiago

So waren dann die zwei Wochen schon fast wieder vorbei und es war an der Zeit so langsam die Heimreise in Angriff zu nehmen. Doch erst verlief alles wie immer ab, Aufstehen, frühstücken gehen und dann zurück aufs Zimmer, wo die Putzfrau gerade dabei war sauberzumachen. Das Memo, dass ich heute abreisen werde, hat sie wohl nicht erreicht. Mit gebrochenem Spanisch und Google Übersetzer machte ich ihr dies zu verstehen, und nach einer kurzen Rücksprache mit der Chefin verließ sie peinlich gerührt mein Zimmer. Da mein Flug erst um 17:00 Uhr sein sollte, ich das Auto um 13:30 Uhr am Flughafen abgeben musste, schöpfte ich die nächsten 2 Stunden bis Check-out um 12 Uhr aus und informierte mich über Coronatests in Santiago, denn so einen brauchte ich für die Rückreise noch. Schließlich buchte ich mir dann einen PCR-Test für den Folgetag mit Ergebnis innerhalb von 4 Stunden.

Um kurz vor 12 Uhr verließ ich schließlich das Hotel, der Check-out war problemlos und so saß ich bereits kurze Zeit später im Auto und stellte Google Maps auf den Flughafen ein. Ein kleiner Umweg durch die Innenstadt war noch nötig um den Suzuki aufzutanken und ich kam schließlich kurz vor 13 Uhr am verregneten Flughafen an, zog ein Ticket für den Parkplatz und parkte das Auto sauber ein. Im Terminal selber war der Sixt-Schalter noch nicht besetzt und so suchte ich mir einen Sitzplatz und informierte mich ein wenig (auf Spanisch natürlich) über die Geschichte des Flughafens. Ich erspähte dann irgendwann den Mitarbeiter, und nachdem dieser erstmal vor mir wieder wegrannte, kam er bald zurück und ich konnte das Auto erfolgreich zurückgeben. Knapp 800km mehr hab ich auf die Uhr gefahren (und dank einer tiefen Wasserrinne einen Kratzer unterhalb der Stoßstange, aber der ist nicht aufgefallen…).

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Immerhin musste ich jetzt auch nicht mehr lange auf den Check-in von Sky Airline warten, der etwas über 2 Stunden vor Abflug aufgemacht wurde. Mein Koffer war schnell aufgegeben, und ich war genauso schnell durch die Siko durch und erstand dahinter noch den obligatorischen Kühlschrankmagnet. Ich suchte mir einen schönen Ort am Fenster, hörte Musik und fing an die ersten Zeilen vom Reisebericht zu tippen. Zwischendurch beobachtete ich noch die Aktivitäten auf dem Vorfeld, bevor mein Flugzeug mit +30 aus Balmaceda landete.

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Da PMC nur ein Zwischenstopp auf SCL-BBA-SCL war, durften wir auch direkt, nachdem einige Gäste ausgestiegen waren, einsteigen. Ich hatte im Voraus 20A reserviert und nahm dort Platz. Wenig überraschend war der Flug auch zu über 95% ausgelastet und ich hatte zwei Sitznachbarn. Dafür war der A320neo mit den neuesten Recaro Slimline Sitzen ausgestattet, die sogar USB-Stecker hatten. Für 2 Stunden recht bequem, ich würde damit aber ungern nach Cancun oder Miami fliegen wollen.

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Mit immer noch leichter Verspätung wurden wir gepusht, und die gesamte Sicherheitshinweise wurden auf Spanisch und Englisch vorgetragen, bei LATAM war das nicht der Fall. Wir rollten zu einer verregneten Startbahn und erhoben uns kurze Zeit später in einen nassen Himmel über PMC, auf direktem Kurs nach Norden.

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Ich hatte absichtlich einen Platz auf der linken Seite gewählt, um 1. den Sonnenuntergang zu genießen und 2. noch einen Blick auf Los Angeles zu erhaschen. Durch die tiefstehende Sonne gelang 2. nur mittelmäßig, ich konnte aber trotzdem die altbekannte Farm ausmachen.

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Die Crew kam einmal mit dem Wagen durch die Kabine, ich erstand aber nichts. Während die Sonne sich dem Horizont näherte, näherten wir uns Santiago und drehten dann im letzten Licht die Schleife nach Süden in den Endanflug. Im Hintergrund waren schon die Lichter Santiagos zu sehen und wir landeten schließlich mit +20 in SCL.

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Dort rollten wir schließlich zur allerletzten Parkposition am Domesticterminal, und wer meint der Tunnel des Grauens in Frankfurt wäre schlimm, der ist noch nicht in SCL von Gate 12 zur Gepäckausgabe gelaufen. Das Gute war immerhin, dass es sich genau mit meiner Ankunft angefangen hat zu drehen und mein Koffer war auch ohne Priority unter den Ersten ausgespuckten dabei. So konnte ich direkt zum Ausgang nebenan spazieren und ging zur offiziellen Taxistelle direkt dahinter, dort löste ich einen Fahrschein zum Hotel für die Nacht, dem Solace Hotel in Providencia. Für 23.000 Pesos Festpreis bekam ich einen Kassenzettel und wurde zum Ausgang geschickt, die Taximafia ignorierte ich diesmal gekonnt und ging zielstrebig auf die beschriebenen Personen zu. Der Fahrer nahm mir meinen Koffer ab und befahl mir ihm zu folgen. 20 Minuten später ließ er mich vor dem Hotel raus und ich checkte ein.

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Mir wurde gesagt, die Dachterrasse und das Restaurant dort haben noch bis 23 Uhr geöffnet, und so ging ich nur kurz aufs Zimmer. Groß, modern und ein bequemes Bett (abgesehen von der Plastikbettwäsche). Das Bad war auch sehr groß, da passte das in Puerto Varas dreimal rein.

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Oben angekommen suchte ich mir einen schönen Platz am Geländer und bestellte erstmal einen Pisco Sour und ein Chickensandwich. Hier oben im 13. Stock wehte ein schönes Lüftchen und ich hatte eine gute Aussicht in Richtung Innenstadt und den Cerro San Cristobal. Das Sandwich ließ auf sich warten, da ich aber nichts mehr vorhatte war das kein Problem. Für die lange Wartezeit hatte ich aber etwas komplizierteres erwartet als das was dann schlussendlich serviert wurde, es war aber noch gut essbar.

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Gesättigt ging ich zurück aufs Zimmer, wo leider die Klimaanlage eher schlecht arbeitete. Dementsprechend war es eine unruhige Nacht. Trotzdem weckte mich um 8 Uhr der Wecker, ich ging Duschen und stand gegen 8:45 Uhr im Restaurant unten zum Frühstück. Die Auswahl war gut, die Qualität ebenfalls, nur ein weiterer Deutscher Gast hatte sichtlich seine Probleme „Keine Teller, kein Kaffee, kein Essen, wo sind wir hier!?“ beschwerte er sich lautstark. Ich ging schließlich gut gesättigt für den langen Tag zurück aufs Zimmer, fragte aber vorher noch nach einem späterem Check-out, 14 Uhr wurden angeboten und genommen. Oben machte ich noch kurz Pause, packte meinen Rucksack um, und bestellte dann rechtzeitig ein Uber. Das Testzentrum lag etwas hinter dem Costanera Center und nachdem ich etwas umhergeirrt bin, fand ich es schließlich auch auf der anderen Straßenseite. Mit Termin konnte ich einfach so reinspazieren, musste meinen Reisepass (bzw. Kopie dessen, ich wollte ungerne das Original mit mir rumtragen, ich brauchte es schließlich am Abend noch) vorzeigen und wurde direkt in die Folterkammer geschickt. Das Ganze hat vielleicht maximal 3 Minuten gedauert. Für den Rückweg wählte ich diesmal meine Füße, denn ich wollte mich noch im Costanera Center mit chilenischen Süßigkeiten eindecken.

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Im dortigen Jumbo erstand ich dann mehrere Packungen Alfajor und Sumy und lief die 1,5 Kilometer Minuten zurück zum Hotel, das ich von Auen nochmal ablichtete.

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Dort packte ich abermals um, ruhte mich noch kurz aus und legte mir eine Route für den Nachmittag zurecht. Da ich ja manches bereits 2019 gesehen hatte, baute ich noch etwas Kultur in den Plan ein um die Zeit zu füllen, denn quasi alle großen Museen haben keine Eintrittsgebühren. So bestellte ich mir abermals einen Uber und diesmal ging es in die andere Richtung, zur Innenstadt. Die Fahrt am ausgetrockneten Fluss ging flott, 10 Minuten später wurde ich am Museo Nacional de Bellas Artes ausgesetzt.

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Das Museum ist in einem beeindruckenden Gebäude beheimatet, und nachdem ich mich am Eingang registriert und meinen Rucksack in ein Schließfach gesperrt habe, ging ich los auf den Rundgang. In der großen Haupthalle waren einige Statuen ausgestellt, von nationalen und internationalen Künstlern, natürlich alles nur auf Spanisch. Manchmal konnte ich mir den Sinn erschließen, oftmals begutachtete ich die Statuen einfach nur.

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Dieses Exemplar fand ich besonders spannend ;)

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Anschließend ging ich in die immer wechselnde Ausstellung, bei meinem Besuch ging es um lokale Stoffe und Kleidungsstücke und deren Bedeutungen.

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Die große Bildergalerie ist im 1. Stock angesiedelt, mit viel klassischer Kunst aber auch Fotografien und abstrakten Bildern.

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Mein Favorit war dieses hier.

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Interessant waren auch die Gemälde für Sehbehinderte, die ab und zu in einem Relief neben dem Bild abgebildet waren. Ich fotografierte noch ein paar weitere Statuen und verließ anschließend das Museum wieder. In der Zwischenzeit kam auch mein Testergebnis per Email an, ich durfte am Abend in die USA fliegen.

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Mein nächstes Ziel war der nahegelegne Hügel Cerro Santa Lucia, and dem ich 2019 bereits vorbeigelaufen war, und wo ich jetzt am Eingang meinen Namen, Temperatur und RUT angeben musste (für einen Park, wohlgemerkt). Aus Mangel an letzterem nahm der Wächter mein Geburtsdatum und ließ mich passieren. Der Hügel hat einen schönen Japanischen Garten sowie ganz oben einen kleinen Aussichtsturm. Es waren mittlerweile schon über 30 Grad und so nahm ich verbotenerweise, wie fast alle anderen Besucher auch, die Maske ganz ab. Von verschiedenen Punkten hatte man eine schöne Sicht über ganz Santiago, aber nichts überbiete die Aussicht von ganz oben, wo auch ein schöner Wind wehte.

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Der Abstieg verlief dann wieder über diverse kriminelle Treppen, diesmal noch erschwert durch die Sprinkler die die Steine noch glatter gemacht haben. Ich schaffte es trotzdem heile nach unten. Ich hatte noch viel Zeit und so lief ich als nächstes gemütlich zum Plaza de Armas, der im Grünen doch gleich viel ansehnlicher war als noch in 2019. Überall tummelten sich Menschen und genossen das gute Wetter, und ich lief zielstrebig zum Museo Historico Nacional, im gelben Gebäude.

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Der schöne Innenhof.

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Offiziell war fotografieren im Inneren zwar verboten, ich hab aber trotzdem ein paar interessante Sachen fotografiert, ich spreche ja kein Spanisch ;)

Die Verfassung.

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Die originale Flagge die nach der Unabhängigkeitserklärung gehisst wurde.

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Oder eine Kutsche.

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Oder dieses Relief des ursprünglichen Santiagos.

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Vor allem an Geschichte interessierten Menschen kann ich dieses Museum empfehlen, ihr solltet aber Spanisch beherrschen. Weitere Ausstellungen befassten sich u.a. mit der Kolonialisierung oder der Pinochet Diktatur. Ich verließ das Museum wieder in die Hitze Santiagos und lief schräg über den Plaza de Armas zur Kathedrale, die von Innen deutlich beeindruckender ist als sie von außen scheint.

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Als letztes lief ich weiter nach Süden zur Moneda, die seit kurzen einen neuen Bewohner hat, aber trotzdem noch mit diversen Flaggen geschmückt ist.

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Ich lief noch ein bisschen durch die Gegend und bestellte mir dann irgendwann einen Uber zurück zum Hotel, im 5. Anlauf klappte dies dann auch. 15 Minuten später kam ich dort an, holte meinen eingelagerten Koffer ab, packte ein letztes Mal um und wollte mir dann noch einen Uber zum Flughafen bestellen. Warum auch immer funktionierte die vor 10 Minuten noch genutzte und in der App hinterlegte KK nicht mehr, und so fragte ich bei der Rezeption nach, ob sie mir ein Taxi bestellen könnten. Der freundliche Mitarbeiter fragte beim Hotelfahrer nach ob er grade Zeit hatte, was dieser bejahte und dieser brachte mich dann nach 20 Minuten innerhalb von 20 weiteren Minuten zum Flughafen.

In 2019 erwähnte ich ja, dass ich mich damals in Santiago verliebt hatte und jetzt wo ich die Stadt auch im Sommer bei 30 Grad erlebt habe, sehe ich keinen Grund diese Aussage zurückzuziehen. Ich finde Santiago ist schön anzusehen, relativ sicher wenn man weiß wo man nicht hin sollte, man kommt gut von A nach B, auch zu Fuß, die Menschen sind freundlich selbst wenn man selber nicht so viel Spanisch spricht, ich finde Santiago hat einfach einen perfekten Mix aus allem und ich werde bestimmt noch ein paar Mal wiederkommen.
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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D-AIEP
Teil 7, Heimreise

Endlich sind die Abgaben im Semester hinter mir, die haben dann doch mehr Zeit gekostet als gedacht, und endlich kommt jetzt der finale Teil.


Wir erreichten den Flughafen um kurz nach 17:30 Uhr, drei Stunden vor Abflug. Das neue internationale Terminal war zu dem Zeitpunkt erst einen Monat in Betrieb und dementsprechend sauber war es auch noch.

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United hat seine Schalter im A-Bereich, ich musste noch kurz warten bevor ich einchecken durfte. Mit dem sehr freundlichen Herrn unterhielt ich mich noch ganz nett während er meine Dokumente überflog, mir die zwei Bordkarten nach Amsterdam übergab und sich noch dafür entschuldigte, dass es keine Lounge gab.

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Der Flughafen empfiehlt, bei internationalen Abflügen 4 Stunden vorher da zu sein, trotz der viele Menschen im Terminal war aber an der Ausreise nichts los, und auch die Siko danach hatte nur zwei Linien offen, aber es ging ohne Verzögerung voran. Direkt dahinter ist ein recht kleiner Duty Free Bereich, und anschließend kommt man in einer großen Halle raus, in der man entweder nach links oder rechts abbiegen kann. Mein Gate befand sich auf der rechten Seite, und nach guten 10 Minuten kam ich dort an. Auf dem Vorfeld erspähte ich schon das Flugzeug für den Flug, N660UA, eine 767-300ER.

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In einem der wenigen offenen Läden erstand ich noch ein kleines Sandwich und Getränk, und schon bald kam die Durchsage, dass UA847 bereit zum Boarding ist. Diesmal habe ich auch aus dem vorherigen Fehler gelernt und keine Flüssigkeit versucht an Bord zu schmuggeln. Nach der letzten Kontrolle mussten wir noch kurz warten, und schon bald stand ich vor meinem Zuhause für die nächsten 10 Stunden, 5L.

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Ich fand den Sitz sofort deutlich besser als bei Swiss und nach 5 Minuten kam auch schon die Getränkerunde und eine heiße Schale Nüsse wurde serviert. Ich durfte ja mittlerweile auch in den USA Alkohol trinken, und so wurde es der Champagner. Gleichzeitig ging dann auch ein weiterer FB durch die Kabine um die Essensbestellungen aufzunehmen und sich vorzustellen, die Auswahl war Beef, Salmon oder Pasta und ich wählte den Fisch, Beef hatte ich die letzten Tage ja genug. Pünktlich wurden wir zurückgepusht und rollten dann zur 35R, starteten nach Süden in den dunklen Nachthimmel und drehten kurz darauf nach Norden, sonst wäre das ein langer Flug geworden.

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45 Minuten nach dem Start wurden die ersten Essen ausgeteilt und zum Fisch gab es eine Scheibe Kartoffelbrei, Grillgemüse, einen großen Salat, Brownie und ein Brötchen mit Butter und Käse. Es wurde alles auf einmal serviert, ich hatte damit auf dem Nachflug absolut kein Problem und auch das Essen war gut, der Fisch nicht zu trocken wie es ja gerne im Flugzeug passiert. 90 Minuten später war der Service durch und die Lichter wurden ausgeschaltet.

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Ich schaute noch ein wenig die 3. Staffel von Young Sheldon (die komplett verfügbar war) und begab mich dann in die Horizontale. Diesmal schlief ich recht schnell ein, was wohl auch an der unruhigen Nacht davor lag, und wachte erst 1:45h vor der Landung wieder auf, als das Frühstück aufgewärmt wurde. Als der FB für meine Reihe bemerkt hat, dass ich wach war, wurde ich auch sofort gefragt ob ich lieber ein kaltes oder warmes Frühstück machte, ich nahm das Warme und bekam kurz darauf ein Tablett mit Omelett, Kartoffelscheiben, Wurst und Gemüse, ein Croissant, Obst, Joghurt und einen Orangensaft serviert. Durchaus lecker.

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Danach verschwand ich kurz im Waschraum um mich etwas frisch zu machen und schaute Young Sheldon weiter. Wir landeten dann um genau 5 Uhr morgens in Houston, und eigentlich wollte ich diesmal auch ein bisschen in die Stadt fahren, nachdem mir aber nach der Ankunft am Gate sehr schwüle, 30 Grad warme Luft entgegenschlug, entschied ich mich doch dagegen. So hatte ich mehr Zeit die Lounge zu maximieren.

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Von den D-Gates war es ein kleiner Fußmarsch zur CBP, und dort musste ich nochmal etwa 45 Minuten anstehen, bekam dann aber innerhalb von 30 Sekunden ohne weitere Nachfragen den Stempel in den Pass gedrückt und ging zur Gepäckausgabe. Im Flugzeug wurde angekündigt, dass International-International Verbindungen kein Gepäck abholen mussten, ich fragte aber trotzdem nochmal nach und dies wurde so bestätigt. Danach wurde ich nochmal gefragt, und nochmal gefragt, ob ich kein Gepäck hatte, und tatsächlich war es auch beim dritten Mal noch so, allerdings wurde wohl ein Koffer ausversehen doch ausgeladen, nach einem kurzen Check war es aber nicht meiner. Ohne Gepäck lief ich also zum Ausgang, die Rolltreppe hoch und zur Siko. Dort war zwar auch viel los, es ging aber schnell vorwärts und 10 Minuten später stand ich vor dem Eingang der Polaris Lounge quasi direkt gegenüber. Diese sollte mein Zuhause für die nächsten 9 Stunden werden. Ich platzierte meinen Rucksack auf einem Sitzplatz und erkundete dann erstmal die Lounge. Am reichhaltigen Buffet nahm ich mir einen kleinen Teller mit, mein zweites Frühstück.

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Als ich mich etwas ausgeruht hatte, ging ich in die hintere Ecke und fragte, ob eine Dusche gerade frei wäre, dies wurde bejaht und ich durfte mir den Schweiß der letzen 24 Stunden vom Körper waschen. Die Dusche tat gut, auch wenn sie abwechselnd immer ganz heißes und ganz kaltes Wasser lieferte, auch sonst war das Badezimmer gut ausgestattet und Zahnputzutensilien gab es an der Theke gleich mit.

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Erfrischt suchte ich mir dann einen schönen Fensterplatz für die nächsten Stunden und wurde auch fündig. Mittlerweile hatte ich auch verstanden, dass Masken hier nur eine lose Empfehlung waren und nur das Personal sie trug, und genoss die Aussicht aufs Vorfeld mit einem 3. Frühstück und holte die in den letzen Wochen verpassten Folgen von NCIS, LA und Hawaii nach. Zwischendurch fotografierte ich noch einige interessante Flugzeuge, die vor mir vorbeirollten.

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Um 12:00 Uhr begab ich mich ins Restaurant, um den berühmten Polarisburger zu probieren. 10/10, würde ich sofort wieder bestellen. Als Dessert empfahl der Kellner den heißen Cookie mit Vanilleeis, dieser war auch sehr gut.

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Nach dem Mittagessen war mein Fensterplatz leider besetzt, so nahm ich mir einen anderen in Fensternähe, schaute auch noch die letzte verpasste Folge und ging ein letztes Mal zum Buffet, um das Mittagsangebot zu testen. Man merkte deutlich, dass die Europawelle kur bevor stand, denn die Lounge füllte sich schnell. So flüchtete ich dann gegen 15 Uhr ins Terminal, um zum Gate für den Flug nach Amsterdam zu gehen. Eigentlich nicht nötig, fuhr ich trotzdem mit dem Skytrain, erspähte dabei noch die SIA A350 und lief den halben Weg zurück, um ein Foto zu machen.

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Am Gate im Terminal C angekommen waren es dann noch 10 Minuten bis Boarding, allerdings stand noch kein Flugzeug am Gate. Kurz darauf kam dann die Durchsage, es gab einen kurzfristigen Tausch durch einen technischen Defekt an der ursprünglich geplanten Maschine. Leider gab es am hinteren Ende der Gates auch weder Sitzgelegenheiten, nur so olle hohe Bänke mit noch höheren Tischen, noch reichte das WLAN Netz so weit, und so lief ich nochmal zurück zum Hauptterminal. Mit 30 Minuten Verspätung begann dann das Boarding, mir wurde leider wenige Tage vor Abflug mein Platz 3L in 2L getauscht, ein Gangplatz mit weniger Platz und die restliche Kabine war voll, also keine Chance noch zu tauschen.

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Diesmal hatte ich aber Glück nicht in Reihe 1 zu sein, denn der FB stolperte mit dem Getränketablett über eine Leiste im Boden und ergoss den Champagner und das Wasser über den Pax in Reihe 1. Nach dem Chaos bekam ich trotzdem noch ein Glas und die Nüsse, bei der Essensbestellung gab es wieder die Wahl zwischen Beef, Fish oder Pasta und ich wählte das Beef.

Beim Rollen erspähte ich noch einen A321 der neuesten US Airline Global X.

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Mit einer Verspätung von einer knappen Stunde erhoben wir uns schließlich in den Himmel über Houston. Obwohl der Flug nach Amsterdam genauso lang war wie nach Houston, verlief hier der Service deutlich langsamer. Mein Beef war extrem zart, dazu gab es wieder Kartoffelbrei, Grillkarotten, einen Salat, Laugenwecken und ein Eis.

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Ich schaute noch ein bisschen weiter Young Sheldon und über New York begab ich mich wieder in die Horizontale. Diesmal ging das mit dem Schlafen eher schlecht, der Gangplatz hat weniger Platz für die Knie und Beine als am Fenster. Trotzdem schaffte ich es, 4 Stunden zu schlafen. Das Frühstück wurde wieder 90 Minuten vor der Landung serviert, es gab die Wahl Eier oder French Toast, ich nahm letzteres. Es war okay, aber ich würde es nicht nochmal bestellen. Dazu gab es wieder Obst, Joghurt und ein Croissant. Mittlerweile hatte ich die 3. Staffel dann auch durch und hörte noch ein wenig ins musikalische Angebot rein.

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Über altbekannte Gegenden flogen wir Amsterdam an. Die Häuser am unteren Bildrand gehören zum Geburtsort meiner Oma, Ijmuiden; dann kommt der schöne Nationalpark Zuid-Kennemeerland (mit wilden Pferden und Bisons); und dahinter ist Zandvoort.

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In Amsterdam war es stürmisch (was später noch für Probleme sorgen sollte), und so landeten wir gen Westen auf der 27 mit 20 Minuten Verspätung.

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Unser Gate war D2, dort wo ich 2019 die große Reise gestartet hatte endete sie diesmal. Von dort war es noch ein guter Fußmarsch bis zur Einreise im Kellergeschoss, ich begrüßte den Beamten auf Holländisch und zog das auch bis zum Ende durch. Danach waren es nochmal 10 Minuten bis zum Gepäckband, ich machte jedoch noch einen Zwischenstopp für eine schnelle Katzenwäsche im Waschraum. Als ich am Band ankam, fing es gerade an sich zu drehen und mein blauer Freund war auch in der ersten Ladung dabei. Somit ging ich durch den Ausgang und hatte jetzt noch theoretisch 6 Stunden Zeit bis zu meinem nächsten und letzten Flug. Im Voraus hatte ich die Lage der Gepäckaufbewahrung bereits rausgesucht und folgte jetzt den Schildern dorthin und gab meinen Koffer dort ab, jedoch nicht ohne mir vorher meine Jacke herauszunehmen. Zurück in der Haupthalle erstand ich ein Rückfahrticket mit NS Rail nach Amsterdam Centraal für etwas über 10€. Der nächste Zug kam innerhalb von wenigen Minuten an und es war schön, ohne Maske wieder Zug zu fahren. 10 Minuten später fuhren wir in den Hauptbahnhof ein, und während es im Zug mit Jacke noch fast zu warm war, war es hier draußen schon recht frisch. Vor allem in kurzer Hose.

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Nichtsdestotrotz lief ich planlos durch die Innenstadt und landete treffsicher zuerst im Rotlichtviertel. Hier und da querte ich dann mal die Kanäle und lief am Ende einen großen Ring ums Zentrum herum. Die Jacke half definitiv dabei, den Wind nicht so eisig erscheinen zu lassen, ich wurde dennoch ab und zu komisch angeschaut, vor allem von Menschen in dicken Wintermänteln.

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So wurde ich dann auch bei meinem Mittagessenshalt erstmal belustigt auf meine kurze Hose angesprochen, nachdem ich dann aber in nicht mehr ganz perfektem Holländisch erklärte wieso, konnten sie mich verstehen. Eingekehrt war ich in einem der angeblich besten Krokettenläden in Amsterdam, denn eine Krokette in Holland muss sein. Bestellt habe ich dann aber trotzdem keine, sondern eine Portion Bitterballen, Runde Kroketten.

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Bei der Bezahlung war ich dann erstaunt, dass es im so fortschrittlichen Holland nicht möglich war, mit Kreditkarte zu zahlen, und so war ich froh, noch ein paar Euro im Geldbeutel zu haben. Ich beendete meine Runde dann langsam gen Norden, lief noch durch die Fußgängerzone und dann über das Anne Frank Haus (das ich nur von außen schnell anschaute) zurück zum Bahnhof, mein Flug sollte ja in drei Stunden abfliegen.

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10 Minuten später war ich wieder zurück im unterirdischen Bahnhof und ging wieder in den Keller, um mir meinen Koffer abzuholen. Zurück an der Erdoberfläche wanderte mein Blick auf die Abflugtafel um zu schauen, wo der Check-in stattfinden wird, doch zu meinem Erstaunen wurde mein Flug statt um 16:25 Uhr für 17:55 Uhr angezeigt. Verwundert schaute ich auf die Eurowings Seite, dort war er noch als pünktlich angegeben. Ich suchte mir also den einzigen Informationspunkt im Terminal um mal nachzufragen was da los ist. Die freundliche Mitarbeiterin fand dies ebenfalls komisch, und wollte mal nachfragen gehen. Nachdem sie wohl die gesamte Abteilung einbezogen hatte, stellte sich heraus, dass durch den Wind die Ankunftsrate in Amsterdam reduziert wurde und der Hinflug in Stuttgart gehalten wird bis er seinen Slot bekommt, somit waren die 17:55 richtig und ich hatte jetzt nochmal 2 Stunden zum totschlagen.

So erstand ich noch ein Stück Old Amsterdam für meinen Vater, stöberte im Flugzeugladen gegenüber, aß noch etwas bei Burger King und wanderte dann langsam nach oben zu der geplanten Check-in Halle. Dort verbrachte ich dann die nächsten 75 Minuten und bekam dann tatsächlich 2 Stunden vor neuem Abflug endlich eine SMS von Eurowings, die mich über die Verspätung unterrichtete. Slow clap. Eine motivationslose Mitarbeiterin öffnete dann irgendwann endlich den Check-in und ich hatte innerhalb von 2 Minuten meine Bordkarte in der Hand, stapfte damit zur leeren Siko, ein Bild wie es aktuell wohl eher selten in Amsterdam zu sehen gibt, und war 5 Minuten später am Schengenäquivalent von Gate D2.

Leicht genervt von der Verspätung, und Eurowings generell, (KLM wäre eine Stunde vorher pünktlich abgeflogen und hätte mich auch auf der Hinreise problemlos umgebucht) musste ich dann auf Flightradar24 mitansehen, wie der Inbound östlich von Amsterdam schöne Kreise in den Himmel malte und schließlich irgendwann ans Gate gerollt kam. Beziehungsweise kurz davor. Denn irgendjemand hatte wohl vergessen, dass da jetzt ein Flugzeug ankommt und das Personal trudelte erst 10 Minuten nach dem Flugzeug dort ein.

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Mittlerweile wurde aus meinem leicht genervt auch ein extrem genervt ob der ganzen Unfähigkeit die hier an den Tag gelegt wurde, denn die Mitarbeiterin am Schalter hing die ganze Zeit an ihrem Handy, während sich unsere Abflugzeit immer weiter nach hinten verschob. So eine Durchsage wäre schon irgendwie schön gewesen. Immerhin wurden wir schließlich kurz nach 18 Uhr an Bord gelassen.

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Mit nur knapp 30 Passagieren hatte ich in 17A eine ganze Reihe neben, vor und hinter mir zur Verfügung.

Über 2 Stunden später als geplant erhoben wir uns schließlich in den Himmel über Schiphol und in Reihe 0 wurde ordentlich Gas gegeben.

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Nur 48 Minuten nach dem Start landeten wir schließlich in einem verregneten und stürmischen Stuttgart, wir haben bestimmt irgendeinen Rekord gebrochen. Mein Koffer war nur einer von 3 auf diesem Flug, dementsprechend schnell ging die Gepäckausgabe. Leider nicht schnell genug, um die S-Bahn mit Anschluss an die frühere RB nach Aalen zu erwischen, mittlerweile war mir das aber auch egal und ich fügte mich meinem Schicksal. Immerhin wollte mich meine Mutter in Aalen am Bahnhof abholen.

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Die S-Bahn brachte mich dann zum Stuttgarter Hauptbahnhof, wo ich wieder einmal die neue Wegführung erkunden durfte, der Fußmarsch dauerte dann auch 10 Minuten, und so war ich froh die frühere Bahn genommen zu haben, um mir noch ein letztes Abendmahl bei dean&david zu kaufen. Dieses aß ich dann genüsslich im Zug auf direktem Weg nach Aalen, wo ich um 22 Uhr ankam und ins Auto stieg.

Fazit:

Schön wars. Bis auf den absolut unterirdischen Eurowings Service auf dem Hin- und Rückflug verlief die Reise auch ohne Probleme. Das erste Mal Business Class fliegen war natürlich auch ein Erlebnis an sich, auch wenn ich es in Zukunft bestimmt wiederholen werde, bleibt es wohl erstmal bei Economy. Es war auch schön, endlich etwas anderes von Chile zu sehen, auch wenn ich es im Nachhinein doch bedauere, nicht in den Norden gefahren zu sein, wo sich auch die Unruhen bei meiner Reise wieder beruhigt hatten. Aber was will man machen, muss ich wohl nochmal nach Chile, so ein Mist aber auch.

Vielen Dank auch an euch für die Ausdauer mit mir und die vielen Danke, es scheint ja anscheinend Spaß gemacht zu haben virtuell mitzukommen. Jetzt geht es auch bald wieder im anderen Thread mit meinen Kurzreisen weiter. Die nächste große Reise ist zwar auch schon wieder in Planung, es gibt aber noch nichts zu berichten.