Ministerium droht mit Prüfung der Vorkassepraxis bei Flügen

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YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
582
395
Wie nennt man gleich ein Geschäftsmodell das ohne laufende Vorauszahlungen notleidend wird?
ein schlecht kalkuliertes !!!
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Man sollte einfach die Entschädigungszahlungen automatisieren. Dann hört das alles wieder ganz schnell auf.
in die IT eines Unternehmens kann der Staat nicht eingreifen. Die bestehenden Regelungen zielen auf eine umgehende Erstattung hin, die interne Automatisierung ist Sache der Carrier, und wenn die das nicht tun, kann extern eingegriffen werden.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ich nenne es ein Schneeballsystem. Tatsächlich kann gesundes ein Geschäftsmodell Vorauszahlungen erfordern, weil ja bestimmte Beistellungen vor der Leistungserbringung zu beschaffen sind, aber nicht ein Jahr im voraus.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es wird ja so getan, als sei Vorkasse nur in der Luftfahrt üblich. Bus, Bahn, Hotels, Veranstaltungstickets, nahezu überall typisch…
Ja? In welcher Branche zahle ich 1 Jahr im Voraus 100% ohne Sicherheiten?
 

Uncle Sam

Erfahrenes Mitglied
03.10.2020
3.838
7.569
nahezu überall typisch
Und die kassieren auch alle Monate vorher Steuern und Gebühren, die die erst am Tag der "Lieferung" abführen müssen? Wie gesagt, ich habe kein Problem mit einer Vorausszahlung des eigentlichen Fluges. Ich verstehe nur nicht, warum ich schon Monate vorher die Luftsicherheitsgebühren u.ä. bezahlen soll.

Für mich als Laien sind S&G für die Fluggesellschaft durchlaufende Posten, die beizeiten abzuführen sind.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.873
1.337
MUC, BSL
Im Endeffekt verursacht das wohl mehr Probleme als es löst, gerade wenn man Flugpreise und S&G trennt. Wird das ganze erst kurz vor Abflug abgerechnet, dann wird es zu mannigfaltigen Problemen mit abgelaufenen oder ungedeckten Zahlungsmitteln kommen, nach dem Flug hätte man dann nicht unerheblichen Aufwand mit Inkasso.

Letzendlich wäre das Problem wesentlich einfacher zu lösen, wenn man im deutschen, besser europäischen Verbraucherschutz eine niedrigschwelligere Möglichkeit als zivilrechtliche Klagen hätte, ausstehende Rückerstattungen einzutreiben. Da kommen wir aber bereits zum Hauptproblem im deutschen Verbraucherschutz: zielführende und pragmatische Lösungen scheitern oft daran, dass der Verbraucher ja auch mal einen Finger krumm machen müsste und das tut er eben nicht, stattdessen verwendet er seine Zeit mit Jammern.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.961
6.642
Bei Hotels klappt es doch auch, dass erst bei An- oder sogar Abreise bezahlt wird, warum sollte das bei Airlines nicht klappen? Weil "haben wir schon immer so gemacht"? Dass dies kein valides Argument ist, sollten hier eigentlich alle wissen.

Um die Airlines vor dem Risiko eines Zahlungsausfalles zu schützen, kann man den Bezahl- mit dem Check-In-Prozess koppeln. Online würde dann nach der Platzauswahl einfach der Bezahlprozess erscheinen, und am Flughafen müsste ja ohnehin jeder Schalter die Möglichkeit zur Zahlung bieten, für Übergepäck, Flughafen-CI-Strafgebühren bei den LCC, etc.. Natürlich kann es auch nach diesem noch Irregs geben, es wäre aus meiner Sicht aber der perfekte Zeitpunkt, um die maximal mögliche Risikominimierung für Passagier und Airline herauszuholen.
 

Funtracer

Erfahrenes Mitglied
05.12.2014
1.878
829
ZQH
Um die Airlines vor dem Risiko eines Zahlungsausfalles zu schützen, kann man den Bezahl- mit dem Check-In-Prozess koppeln.
Dann würden Flugzeuge halb leer durch die Gegend fliegen und die Preise wären doppelt so teuer, weil Spezialisten wie XT600, der im Voraus 10 Hotels bucht, um vor Anreise dann 9 zu stornieren, einfach munter günstige Flüge reservieren und dann nicht einchecken.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Bei Hotels klappt es doch auch, dass erst bei An- oder sogar Abreise bezahlt wird, warum sollte das bei Airlines nicht klappen? Weil "haben wir schon immer so gemacht"? Dass dies kein valides Argument ist, sollten hier eigentlich alle wissen.

Um die Airlines vor dem Risiko eines Zahlungsausfalles zu schützen, kann man den Bezahl- mit dem Check-In-Prozess koppeln. Online würde dann nach der Platzauswahl einfach der Bezahlprozess erscheinen, und am Flughafen müsste ja ohnehin jeder Schalter die Möglichkeit zur Zahlung bieten, für Übergepäck, Flughafen-CI-Strafgebühren bei den LCC, etc.. Natürlich kann es auch nach diesem noch Irregs geben, es wäre aus meiner Sicht aber der perfekte Zeitpunkt, um die maximal mögliche Risikominimierung für Passagier und Airline herauszuholen.
Das halte ich auch für Sinvoll. Auch wäe das Problem Zahlungsmittel gelöst wenn man im Zahlungsprozess eine aktuelle Kreditkarte neu eingeben könnte.
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Dann würden Flugzeuge halb leer durch die Gegend fliegen und die Preise wären doppelt so teuer, weil Spezialisten wie XT600, der im Voraus 10 Hotels bucht, um vor Anreise dann 9 zu stornieren, einfach munter günstige Flüge reservieren und dann nicht einchecken.
Das sehe ich mal ganz abgesehen von XT 5,99 nicht so. Eine Späte Flugstornierung durch den reisenden kann ja immer noch den ausgemachte Stornierungsgebühr als Zahlungspflicht beinhalten. Verlagert aber den Aufwand von Kundenseite auf die Anbieter Seite.
 
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Funtracer

Erfahrenes Mitglied
05.12.2014
1.878
829
ZQH
Das halte ich auch für Sinvoll. Auch wäe das Problem Zahlungsmittel gelöst wenn man im Zahlungsprozess eine aktuelle Kreditkarte neu eingeben könnte.
Wie würdest du verhindern, dass Leute Flüge an fünf Tagen hintereinander reservieren und dann einfach nur für denjenigen einchecken (und bezahlen), den sie wirklich antreten wollen? Einfach entsprechend mehr überbuchen, mit den absehbar chaotischen Folgen?
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Wie würdest du verhindern, dass Leute Flüge an fünf Tagen hintereinander reservieren und dann einfach nur für denjenigen einchecken (und bezahlen), den sie wirklich antreten wollen? Einfach entsprechend mehr überbuchen, mit den absehbar chaotischen Folgen?
Keine Vorkasse bedeutet ja nicht, dass keine Zahlungspflicht besteht. Man kann Stornos auch ohne Vorkasse kostenpflichtig machen. Auch ist eine Überprüfung der Kreditwürdigkeit gängig, aber noch keine Vorkasse.

Es gibt eine ziemlich weit entwickelte Branche, die sich genau damit beschäftigt, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer Liquidität und Sicherheit haben wollen und bekommen.
 
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TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.676
1.056
TXL
Ich nenne es ein Schneeballsystem. Tatsächlich kann gesundes ein Geschäftsmodell Vorauszahlungen erfordern, weil ja bestimmte Beistellungen vor der Leistungserbringung zu beschaffen sind, aber nicht ein Jahr im voraus.
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Ja? In welcher Branche zahle ich 1 Jahr im Voraus 100% ohne Sicherheiten?
Die Beispiele habe ich genannt.
Ich habe die Beispiele ja genannt.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.825
5.507
Z´Sdugärd
Es wird ja so getan, als sei Vorkasse nur in der Luftfahrt üblich. Bus, Bahn, Hotels, Veranstaltungstickets, nahezu überall typisch…
Zitat: Nur "Nutten und Reisebüros bezahlst im Vorraus".

Bis auf Flüge kananst du alles mehr oder weniger "vor Ort" bezahlen und loslegen. Sei es im Bus, bei der Bahn oder Veranstaltungen. Bei Flügen halt eher nicht.

Seh es mal so: Auch OHNE Corona und dem Personalmangel...Du kannst doch nicht 30 Flaschen Bier im vorraus verkaufen, obwohl du weist das in der Kiste nur 20 Flaschen drin sind. Mit der Bebründung: Es werden schon nicht alle kommen. Und wen doch dann gehts los. WO ausserhalb von Flügen (und maximal noch Pauschalreisen) kommt man damit ungestraft davon?

Ich persönlich finde die Luftfahrtgeschichte nur ein Haufen aufgeblähter Unternehmen die nicht ansatzweise wissen was kostensparen überhaupt ist und meiner Meinung nach eben über den Betrug schon drüber hinweg sind. Und geht der Laden dann n Bach runter wie bei AirBerlin stehen alle da und fragen sich wie das sein kann. Und KEINER lernt was draus.
 
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Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.310
2.906
FRA
Das meinte ich nicht….
Sorry wollte dir da kein falsche Zitat unterschieben, war ein Zitierfehler und ließ sich auch nicht mehr über bearbeiten nachträglich korrigieren.
Dann würden Flugzeuge halb leer durch die Gegend fliegen und die Preise wären doppelt so teuer, weil Spezialisten wie XT600, der im Voraus 10 Hotels bucht, um vor Anreise dann 9 zu stornieren, einfach munter günstige Flüge reservieren und dann nicht einchecken.
Eben das Konzept von billigen, non-refundable BKs, die man Monate im Voraus bucht und bezahlt wäre damit ad absurdum geführt, wenn jeder einfach die Zahlung platzen lassen oder einen No Show hinlegen kann. Dann gäbe es wie vor 30-40 Jahre nur Full Fare zu buchen, voll erstattbar bis Abflug bzw. bei bekannten Kunden auf Rechnung. Wie in den guten, alten Zeiten also. Nur wenn ich mir den Shitstorm anschaue den LH gerade dafür bekommt die billigen BKs ausgenullt zu haben, bezweifele ich mal, dass jeder Flexibilität noch so toll findet, wenn er auch dafür mehr zahlen muss.

Letztendlich ist es in der Hotellerie auch nicht anders. Raten die bis Anreise stornierbar sind und keine Anzahlung verlangen, sind doch deutlich teurer als jene ohne Stornooption und Zahlung im Voraus.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.287
3.342
.
Letztendlich ist es in der Hotellerie auch nicht anders.
Doch, ist es meiner Erfahrung nach, bis auf einzelne Super-billig-Tarife. Die Kreditkarte wird als Sicherheit abgefragt, belastet aber beim Ein- oder Aus-Checken. Ich hatte schon nicht-stornierbare Hotelzimmer, die ich erst nach meinem nicht-Erscheinen bezahlt habe.

Ein ähnliches System kann ich mir bei Airlines auch vorstellen: Zahlungsmittel bei Buchung angeben, wird überprüft. 5 Tage vor Flug wird die Karte/das Konto belastet, wenn nicht belastbar, wird der Kunde informiert Check-in nur mit Zahlung möglich, von mir aus auch mit Tarifen, wo mind. 24h vor Flug eingecheckt, also bezahlt, sein muss.

Mit Stornierfähigkeit hat das nix zu tun, der Zahlungsanspruch entsteht bei der Buchung, wie der Mitinsasse ja schon erläuterte. Abgebucht wird in der Regel nach Zeitablauf, die Checkin-Regel dient nur der Erinnerung, falls eine Zahlung schiefgeht.

Ja, in Einzelfällen muss die Airline den No-Shows hinterherlaufen. Das wird aber die absolute Ausnahme sein: Wer dreimal bucht, aber nur einmal fliegen will, muss trotzdem ein funktionierendes Zahlungsmittel hinterlegen, und zahlt also dreimal. Wer keines hinterlegt, fliegt gar nicht mit. Missbrauchspotential ja, aber ohne Anreizposition, und da gibt es Dienstleister für.

Und es kann ja durchaus, wie im Hotel, besonders günstige Tarife geben, die voll vorausbezahlt werden. Aber eben als Wahlmöglichkeit.
 
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Flugnomade

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.508
952
FRA🛫 my homebase
Es wird ja so getan, als sei Vorkasse nur in der Luftfahrt üblich. Bus, Bahn, Hotels, Veranstaltungstickets, nahezu überall typisch…
Man kann aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine Konzertkarte, die ich zügig nach Bezahlung im Briefkasten habe, kann ich wenigstens mit etwas Verlust oder sogar Gewinn unmittelbar verkaufen, falls ich den Termin doch nicht wahrnehmen kann/will.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.873
1.337
MUC, BSL
Bis auf Flüge kananst du alles mehr oder weniger "vor Ort" bezahlen und loslegen. Sei es im Bus, bei der Bahn oder Veranstaltungen. Bei Flügen halt eher nicht.

Kannst du durchaus. Gehst zum Ticketing am Flughafen, sagst was du möchtest, bezahlst und gehst durch die Sicherheitskontrolle. Ist preislich regelmäßig Irrsinn aber gehen würde es.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.825
5.507
Z´Sdugärd
Kannst du durchaus. Gehst zum Ticketing am Flughafen, sagst was du möchtest, bezahlst und gehst durch die Sicherheitskontrolle. Ist preislich regelmäßig Irrsinn aber gehen würde es.
Sofern verfügbar. Gut, bei Hotels is das selbe Problem. Der Bus oder die Bahn nimmt dich aber immer mit. Egal ob "voll" oder nicht ;)
 
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Maigus

Erfahrenes Mitglied
25.08.2021
375
337
Auf RTL kommt gerade einen Stern TV Sendung zum Thema Flugchaos..rund um den Expertenrat Jürgen Milski…
 

RayJo

Erfahrenes Mitglied
13.01.2018
729
277
Sofern verfügbar. Gut, bei Hotels is das selbe Problem. Der Bus oder die Bahn nimmt dich aber immer mit. Egal ob "voll" oder nicht ;)
Nicht immer, hatte es schon erlebt, dass in Hannover der ICE so lange nicht abgefahren ist, bis aus dem überfüllten Zug wieder 100 Leute "freiwillig" ausgestiegen sind.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.310
2.906
FRA
Ja, in Einzelfällen muss die Airline den No-Shows hinterherlaufen. Das wird aber die absolute Ausnahme sein: Wer dreimal bucht, aber nur einmal fliegen will, muss trotzdem ein funktionierendes Zahlungsmittel hinterlegen, und zahlt also dreimal. Wer keines hinterlegt, fliegt gar nicht mit. Missbrauchspotential ja, aber ohne Anreizposition, und da gibt es Dienstleister für.

Einzelfälle und absolute Ausnahme? Kurze Google-Recherche ergibt 7% Zahlungsausfälle bei wiederkehrenden KK-Zahlungen und wiederkehrend dürfte da in der Regel monatlich heißen. Was meinst du wie hoch dann erst die Quote ist, wo Buchung und Belastung der KK Monate auseinander liegen? Da bist du locker im zweistelligen Bereich und das verursacht erhebliche Zusatzkosten. Und was meinst du wer diese Kosten letztendlich trägt? Diejenigen, wo der Flugpreis schon nicht zu holen war? Da noch Geld hinterher versenken und die Forderungen eintreiben? Sowas preist jedes Unternehmen dann einfach ein, und Du und ich dürfen dann für die Pleitegeier und Maximierer mit zahlen. Und für was? Um ein Zahlungssystem zu etablieren, das mehr neue Probleme schafft als es alte löst.