Ärzte an Bord - Interesse der Airlines?

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TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
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Interessante Erlebnisse! Also dass z.B. LH vorab weiss, dass du ein Arzt bist, ist nicht in deinem Interesse? Obwohl du Meilen bekommst? Der Reiz ist vielleicht zu tief

Was LH weiss, ist mir so was von Schnuppe, weil ich nicht mit denen fliege. Und wieso sollte ich Meilen bekommen, nur weil Du meinst dass jeder hier bei Miles & Less sammelt?
 

fvpfn1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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Interessante Diskussion. Ich finde die Ausstattung, die LH vorhält ganz ordentlich, kann man was mit anfangen (auch wenn nach der Schilderung von #21ein Blasenkatheter hilfreich wäre). LH bietet zwar Kurse an, die Kosten aber. Wer wie der ein oder andere Poster hier offensichtlich Notfall- oder Intensiverfahrung hat, wird die eher nicht brauchen. Und ob der durchschnittliche Niedergelassene Arzt und Gelegenheitsflieger von so einem Kurs profitiert, wage ich zu bezweifeln.
Was mich gestört hat, war der 1. Offizier (oder der Pilot? Vorgestellt hat er sich nicht...), der sich mit den Händen in der Hosentasche und den Worten "und, lebt sie noch?" neben die laufende Behandlung gestellt hat. Obwohl die Begleitung des Patienten nur Englisch gesprochen hat, hat sie das verstanden.
 

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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Interessante Erlebnisse! Also dass z.B. LH vorab weiss, dass du ein Arzt bist, ist nicht in deinem Interesse? Obwohl du Meilen bekommst? Der Reiz ist vielleicht zu tief angesetzt
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Ich bin eben der Meinung, die Gegenleistung müsste erhöht werden, aber die Airlines müssten ja indirekt auch profitieren, z.B. mit einer höheren Rate an angemeldeten Ärzten (die können das theoretisch ja auch steuern, aber wenn Sie natürlich die Anreize für einen Arzt nicht hergeben... na dann).
Ein Mechaniker, Handwerker oder Arzt will auch mal seine Ruhe haben. Diesem Inhalten hier zu folgen mußte sich auch ein Hydraulikmechaniker melden. Ich sehe es vor mir "Liebe Fluggäste, haben wir einen Hydrauliker an Bord, wir haben einen hydraulischen Notfall, bitte melden sie sich....... schnell".
 
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berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
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Ein Mechaniker, Handwerker oder Arzt will auch mal seine Ruhe haben. Diesem Inhalten hier zu folgen mußte sich auch ein Hydraulikmechaniker melden. Ich sehe es vor mir "Liebe Fluggäste, haben wir einen Hydrauliker an Bord, wir haben einen hydraulischen Notfall, bitte melden sie sich....... schnell".
Der Unterschied ist wie so oft beim Fliegen, dass der Hydraulikmechaniker den zusätzlichen Anreiz hätte, nicht nur einen Mitmenschen, sondern auch sein eigenes Leben zu retten. Wenn er das erkennt, will er vielleicht nicht seine (ewige) Ruhe haben. Wobei ich bezweifle, dass er viel erreichen würde, da das Problem wahrscheinlich in der Luft eher sehr komplex wäre.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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(auch wenn nach der Schilderung von #21ein Blasenkatheter hilfreich wäre)

Die Manöverkritik habe ich aus Anstand mal lieber per PN erteilt. Und aus gutem Grund liegt Medikation in ärztlicher Hoheit und das sollte auch so bleiben. Mir hat mal der Rettunsdienst eine Patientin mit supraventrikulärer Tachykardie auf den Notfall gebracht und ganz stolz berichtet, dass sie bereits einen Betablocker i.v. gegeben hätten, wodurch die Herzfrequenz schon etwas runter gegangen wäre. Nun ja, die 40°C bei der Urosepsis hatten sie nicht erkannt und auch nicht, dass die Bedarfstachykardie Zeichen des beginnenden Schocks und der Betablocker nicht die beste Idee war.
 
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YTours

Neues Mitglied
28.03.2019
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Darüber hinaus bezweifle ich, dass ein FB für Notffälle ausgebildet ist. Mehr als ein Erste Hilfe Kurs ist das nicht. Die Ausbiildung zum FB dauert 6 Wochen bis drei Monate. Die meiste Zeit geht fürs schminken drauf. Die Ausbiildung eines Rettungssanitäters dauert ein vielfaches an Zeit.
Im Gegenteil: Die Qualifikation zum Rettungssanitäter dauert exakt drei Monate. Dafür ist es auch keine echte Berufsausbildung. Die ist der Notfallsanitäter, der dauert wieder drei Jahre.

Ich hatte vor mich bei diesem Programm anzumelden und für die CME-Punkte eventuell auch mal so eine angebotene Fortbildung mitzunehmen.
Sollte das passieren werde ich gerne über die Inhalte berichten.
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
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VIE
Also ich verstehe in gewisser Weise, dass nicht Ärzte sich nicht extra anmelden und die Airline auch nicht unbedingt daran Interesse hat, da statistisch gesehen häufig ein Arzt an Bord ist.
Ich selbst hab während meines Studiums als Notfallsanitäter bei der Berufsrettung Wien gearbeitet, von daher unzählige Notfälle gesehen. Aufgrund der dortigen Erlebnisse wäre mir ein kompetenter Sanitäter im Flugzeug wesentlich lieber bei einem Notfall als ein dahergelaufener Landarzt.
 

Carotthat

Howard Johnson Fanboy
17.07.2012
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Howard Johnson
Flo86, ungeachtet der wohl absichtlich eingepflegten Satire in Deinem Post, ist es vielleicht auch relevant für die Haftpflicht-Absicherung der Airline, ob der dahergelaufene Notfallsanitäter vielleicht approbiert ist oder nicht.
Auch, wenn das medizinische Backoffice am Ohr des Kapitäns lauscht...
 
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YTours

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28.03.2019
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Kurze Gegenüberstellung:
Notfallsanitäter in Österreich: 250 Stunden RettSan, 480 Stunden NotSan - summa summarum ca. ein halbes Jahr bis Jahr Ausbildung. Wir dafür ausgebildet den Patienten für wenige Minuten am Leben zu erhalten bis der Notarzt eintrifft um diesem dann zu assistieren.
Arzt in Deutschland: 6 Jahre Studium, danach 5 Jahre Facharztausbildung. Wird dafür ausgebildet Krankenheiten zu untersuchen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Zusammengefasst verbringt so gut wie jeder Arzt mehr Ausbildungszeit in der Notaufnahme, als Sie insgesamt haben.

Ich weiß von wem ich mich bei einem Medical lieber behandeln lassen würde...
 
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Strolf

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27.03.2020
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2.258
Ihr Ärzte nehmt euch oftmals einfach zu wichtig!
Das konnte man schon beobachten, als es hier um Dr. Titel und das eintragen in den Ausweis o.ä. ging. So ein eitles Gegackere bei einer 3-monatigen Hausarbeit mit nicht vorhandenem wissenschaftlichen Wert, die von Tiefe und Gehalt her von jeder Masterarbeit eines MINT Faches getoppt wird.

Bei mir im Club (Sportart darf man gerne raten) haben so gut wie alle Ärzte ihren Dr. - sofern vorhandenen - eintragen lassen. 22 von 25.
Bei Ings, Natur- und Geisteswissenschaftlern sind es 2 von 37. Ok, die beiden sind Historiker und fahren Taxi bzw. haben einen Buchladen.

Und besonders lustig ist das in einem Forum komplett unübliche umstellen auf „Sie“, wenn mal leicht am weißen Kittel gekratzt wird. Wie im Beitrag über mir. Peinlich!
 

Chemist

Erfahrenes Mitglied
28.10.2017
4.221
6.455
BSL
Ihr Ärzte nehmt euch oftmals einfach zu wichtig!
Das konnte man schon beobachten, als es hier um Dr. Titel und das eintragen in den Ausweis o.ä. ging. So ein eitles Gegackere bei einer 3-monatigen Hausarbeit mit nicht vorhandenem wissenschaftlichen Wert, die von Tiefe und Gehalt her von jeder Masterarbeit eines MINT Faches getoppt wird.

Bei mir im Club (Sportart darf man gerne raten) haben so gut wie alle Ärzte ihren Dr. - sofern vorhandenen - eintragen lassen. 22 von 25.
Bei Ings, Natur- und Geisteswissenschaftlern sind es 2 von 37. Ok, die beiden sind Historiker und fahren Taxi bzw. haben einen Buchladen.

Und besonders lustig ist das in einem Forum komplett unübliche umstellen auf „Sie“, wenn mal leicht am weißen Kittel gekratzt wird. Wie im Beitrag über mir. Peinlich!
Der praktizierende Arzt hört aber auch den ganzen Tag “Herr Doktor” und gewöhnt sich wohl daran, der Natur- und Geisteswissenschaftler dagegen eher selten :)
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.964
6.647
Ich weiß von wem ich mich bei einem Medical lieber behandeln lassen würde...

Ich auch, ich würde einen voll im Thema stehenden NotSan immer gegenüber einem Proktologen, Rheumatologen oder Schönheitschirurgen bevorzugen, der von Notfallmedizin mal vor 20 Jahren im Studium gehört hat, aber seitdem keine Berührungspunkte mehr mit dem Thema hatte. Man lässt ja auch nicht den Lagerleiter mal eben den Jahresabschluss zusammenschmieren, nur weil er vor einem Vierteljahrhundert mal den Grundkurs im Studium belegt hat.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.850
2.717
PIX, BER, ZRH
Wir wollen doch mal nicht annehmen, dass bei Medicals in der Luft so was wie eine freie Arzt- oder Rettungssanitäter-Wahl besteht, es sei denn man befindet sich auf einem Flug, wo die Hälfte der Passagiere gerade auf dem Weg von oder zu einem Notfall-Kongress ist. Die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten an Bord sind ohnehin sehr limitiert und der worst case mit Herz-Kreilauf-Stillstand und Reanimationsbedürftigkeit ja zum Glück eher selten. Auch wenn es mittlrweile an Bord der meisten Flugzeuge AEDs gibt, ist in der Regel in einer Rea-Situation Handarbeit bis zur nächstmöglichen Landung angesagt. Und da haben die Rettungssanitäter draussen statistisch sicher mehr Fälle als es In-Hospital-Reanimationen gibt. Und auch die Notfallqualifikation und -praxis "dahergelaufener Landärzte" sind in ländlichen und häufig eher unterversorgten Regionen nicht zu unterschätzen. Gerade diese pragmatiscn Kolleginnen und Kollegen sind häufig first responder im hausärztlichen Notdienst und müssen in manchen Regionen zu viert oder zu fünft den gesamten Bereitschaftsdienst abdecken und kommen so im Jahr auf sicher bis zu 80 Notfall-Diensten. Bei einem städtichen Proktologen sieht das natürlich anders aus. Ich kenne auch einige Intensiv-Mediziner, die bei der spartanischen Ausrüstung an Bord eine vielleicht eher unglücklichere Figur abgeben könnten, da ihnen nicht ein volles Monitoring und mindestens drei Dutzend Laborparameter zur Verfügung stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
968
VIE
Kurze Gegenüberstellung:
Notfallsanitäter in Österreich: 250 Stunden RettSan, 480 Stunden NotSan - summa summarum ca. ein halbes Jahr bis Jahr Ausbildung. Wir dafür ausgebildet den Patienten für wenige Minuten am Leben zu erhalten bis der Notarzt eintrifft um diesem dann zu assistieren.
Arzt in Deutschland: 6 Jahre Studium, danach 5 Jahre Facharztausbildung. Wird dafür ausgebildet Krankenheiten zu untersuchen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Zusammengefasst verbringt so gut wie jeder Arzt mehr Ausbildungszeit in der Notaufnahme, als Sie insgesamt haben.

Ich weiß von wem ich mich bei einem Medical lieber behandeln lassen würde...
Ein erfahrener NFS steckt so manchen Arzt weg, nicht selten erlebt, dass der erste Blick vom Notarzt auf die Distinktion war, ob man eh Zugänge legen kann... Also bitte erzähle mir nichts, ich kann genug Geschichten eigene Geschichten erzählen. Das Argument mit der Ausbildung tangiert mich nicht, ich hab das damals als Job neben dem Studium zum Geld verdienen gemacht, ein Medizinstudium hat mich nie interessiert. Mit abgeschlossenem technischem Diplomstudium und Promotion kann ich auch zu 100% bestätigen, dass der medizinische Doktortitel ein Kindergeburtstag ist. Keine Frage, Spezialisten, Fachärzte usw... mal ausgenommen, mir geht es um den klassischen 0-8-15 Allgemeinmediziner. Und im Vergleich mit so jemandem, würde ich im Notfall einen erfahrenen Sanitäter vorziehen. Ganz UK arbeitet im Rettungsdienst quasi ausschließlich mit Paramedics. Wüsste nicht, dass dort die Leute wie Fliegen sterben bei Notfällen ;)
 

Carotthat

Howard Johnson Fanboy
17.07.2012
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Howard Johnson
Wenn mein Computer am Wochenende abschmiert und ich mir selbst nicht helfen kann und das Ding unbedingt benötige, werde ich auch auf den lokalen oder erreichbaren Service-Menschen zurückgreifen müssen. Obwohl ich eigentlich natürlich viel lieber den Voll-IT-Nerd hätte, der das voll drauf hat.

Nirgendwo, wirklich nirgendwo gibt es so eine Anspruchshaltung gegenüber einem Berufsstand(en) wie im Gesundheitswesen.
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
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Nirgendwo, wirklich nirgendwo gibt es so eine Anspruchshaltung gegenüber einem Berufsstand(en) wie im Gesundheitswesen.

Eine sehr subjektive Sicht. Mir fallen sofort viele Berufsgruppen ein, bei denen Mein Anspruch deutlich höher ist als beim Arzt. Da wir hier bei den VF sind, wie wäre es mit Piloten? Die sind sofort unter Generalverdacht, falls etwa schief geht. Ärzte dagegen reden sich ständig raus, sind übermüdet und unkonzentriert und oft unmotiviert, bis hin zu Fälschung von Akten.
Wenn Fehler passieren - und die passieren häufig - war es halt der Diabetes oder eine andere Vorerkrankung. Und keine Blackbox läuft mit, die alles lückenlos mitplottet.
 

Carotthat

Howard Johnson Fanboy
17.07.2012
4.893
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Howard Johnson
Ärzte dagegen reden sich ständig raus, sind übermüdet und unkonzentriert und oft unmotiviert, bis hin zu Fälschung von Akten.
Wenn Fehler passieren - und die passieren häufig - war es halt der Diabetes oder eine andere Vorerkrankung. Und keine Blackbox läuft mit, die alles lückenlos mitplottet.
:doh: Das ist keine subjektive Sicht?

Außerdem ist die digitale Patientenakte mittlerweile fälschungssicher nachverfolgbar. Egal, wie oft jmd was rauslöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:

YTours

Neues Mitglied
28.03.2019
7
12
Ein erfahrener NFS steckt so manchen Arzt weg, nicht selten erlebt, dass der erste Blick vom Notarzt auf die Distinktion war, ob man eh Zugänge legen kann...
Das habe ich auch oft behauptet, als ich noch Rettungsassistent war. Idioten gibt es in jedem Beruf, auch unter Ärzten, da lässt sich nichts dran ändern.
Die Praxis sagt aber, dass auch 20 Jahre Erfahrung als Hausarzt in einer Allgemeinarztpraxis einen nichz zur Unfähigkeit in Notfällen verdammen, eher weniger.
Klar kann nicht von jedem verlangt werden der Super-Duper-Notfallmediziner zu sein, der schon in Mali unter Beschuss eine Warmblutspende durchgeführt hat, derartige Szenarien würde ich in einem Verkehrsflugzeug auch eher nicht erwarten. Einen Patienten mit akuter Atemnot, Panikattacke oder Herzinfarkt kann aber auch ein Allgemeinmediziner gut für einige Zeit behandeln und betreuen (und tut es in der Praxis auch jährlich mehrfach, auch in der Hausarztpraxis kommen Notfälle rein).

Meine Erfahrung (und das ist jetzt subjektiv) ist, dass Rettungsfachpersonal die Tendenz hat in den Maßnahmen schnell hochzueskalieren, oft weil die Erfahrung fehlt die Situation richtig einzuordnen.

Im Großen und Ganzen würde ein Miteinander, bei dem alle im Notfall anwesenden Fachpersonen zusammenarbeiten, einem Patienten aber mit Sicherheit am meisten helfen. Die Luftfahrt (um mal den Bogen zum VFT zurückzuschlagen) macht es der Medizin seit Jahrzehnten vor und zum Glück ist ein ordentliches CRM auch endlich auf dem Lehrplan der meisten Unis, sowie auf allen zertifizierten Fortbildung für Rettungspersonal enthalten.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.346
5.841
DTM
Mich würde interessieren wie es sich mit den Kosten bei einer Zwischenlandung, wegen medizinischem Notfall, verhält. Sind die Fluggesellschaften da speziell versichert oder gibt's am Ende eine ordentliche Rechnung an den Verursachenden?
Pauschal lässt sich dies vermutlich sowieso nicht beantworten, da es auch auf den individuellen Fall ankommt.
Meine persönliche Erfahrung diesbezüglich war lediglich ein Charterflug von Düsseldorf (DUS) nach Funchal/Madeira (FNC) mit TUIfly. Die Zwischenlandung erfolgte in Porto (OPO). Einer älteren Dame ging es wohl körperlich nicht gut. Bereits nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde über die Kabine nach Ärzten an Bord gefragt. Glücklicherweise konnte sich wohl ein Arzt um die Frau kümmern. Nichtsdestotrotz entschloss man sich nach knapp 3 Stunden Reiseflug zur Zwischenlandung in Porto.
Nach dem Auftanken ging es mit etwa einer Stunde Verzögerung weiter nach Madeira.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.850
2.717
PIX, BER, ZRH
Mich würde interessieren wie es sich mit den Kosten bei einer Zwischenlandung, wegen medizinischem Notfall, verhält. Sind die Fluggesellschaften da speziell versichert oder gibt's am Ende eine ordentliche Rechnung an den Verursachenden?
Pauschal lässt sich dies vermutlich sowieso nicht beantworten, da es auch auf den individuellen Fall ankommt.
Meine persönliche Erfahrung diesbezüglich war lediglich ein Charterflug von Düsseldorf (DUS) nach Funchal/Madeira (FNC) mit TUIfly. Die Zwischenlandung erfolgte in Porto (OPO). Einer älteren Dame ging es wohl körperlich nicht gut. Bereits nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde über die Kabine nach Ärzten an Bord gefragt. Glücklicherweise konnte sich wohl ein Arzt um die Frau kümmern. Nichtsdestotrotz entschloss man sich nach knapp 3 Stunden Reiseflug zur Zwischenlandung in Porto.
Nach dem Auftanken ging es mit etwa einer Stunde Verzögerung weiter nach Madeira.

Ob Porto oder Madeira ist eigentlich egal. Kann man beides gut trinken.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.129
Mich würde interessieren wie es sich mit den Kosten bei einer Zwischenlandung, wegen medizinischem Notfall, verhält. Sind die Fluggesellschaften da speziell versichert oder gibt's am Ende eine ordentliche Rechnung an den Verursachenden?
Pauschal lässt sich dies vermutlich sowieso nicht beantworten, da es auch auf den individuellen Fall ankommt.

Keine Gewähr für Aktualität, da es schon ewig her ist, dass ich in dem Bereich tätig war (2000 - 2002): Ist/war als Annex zu irgendeiner anderen Versicherung versicherbar (ging evtl. in die Richtung Betriebsstörung/Betriebsunterbrechung). Genauer kann ich es leider nicht mehr sagen.

In einem Fall hatte ein mitreisender Arzt, der während des Fluges Hilfe geleistet hatte, um Bekanntgabe der Passagierdaten zwecks Liquidation nach GOÄ gebeten. Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass wir das damals ausführlich diskutiert haben, es ethisch/moralisch indiskutabel fanden, aber letztlich die Daten herausgegeben haben. Bevor jetzt die Datenschutzkeule geschwungen wird: das ist 20 Jahre her.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.107
31.422
MUC
In einem Fall hatte ein mitreisender Arzt, der während des Fluges Hilfe geleistet hatte, um Bekanntgabe der Passagierdaten zwecks Liquidation nach GOÄ gebeten. Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass wir das damals ausführlich diskutiert haben, es ethisch/moralisch indiskutabel fanden, aber letztlich die Daten herausgegeben haben. Bevor jetzt die Datenschutzkeule geschwungen wird: das ist 20 Jahre her.

Ich verstehe nicht, was daran ethisch/moralisch verwerflich sein soll, dass ein Patient den behandelnden Arzt bezahlt? Das passiert am Boden doch regelmäßig bzw. ist doch die Grundvoraussetzung, warum Ärzte überhaupt tätig werden. Ich verstehe nicht, warum an Bord eines Flugzeuges ein Arzt plötzlich unentgeltlich arbeiten sollte, insbesondere wenn er eigentlich selbst nur Passagier ist.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.129
Ich verstehe nicht, was daran ethisch/moralisch verwerflich sein soll, dass ein Patient den behandelnden Arzt bezahlt? Das passiert am Boden doch regelmäßig bzw. ist doch die Grundvoraussetzung, warum Ärzte überhaupt tätig werden. Ich verstehe nicht, warum an Bord eines Flugzeuges ein Arzt plötzlich unentgeltlich arbeiten sollte, insbesondere wenn er eigentlich selbst nur Passagier ist.

Nach meiner Erinnerung ging es damals in der internen Diskussion darum, ob die zufällige Anwesenheit eines Arztes einen Anspruch auf die Herausgabe der Passagierdaten legitimiert. Wenn "nur" ein Rettungsassistent anwesend gewesen wäre, hätte sich die Frage nicht gestellt.

Die Annahme der unentgeltlichen Hilfeleistung von Ärzten in Notsituationen resultiert meines Erachtens aus § 323 Abs. 1 StGB:

"Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft."

Das hat natürlich keinen Einfluss auf etwaige Vergütungsansprüche, was auch immer man davon hält.