Thailand März/April 2021: 15 Tage ASQ für 30 Tage Rundreise

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Nitus

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04.04.2013
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Was kannst Du denn im Allgemeinen zum Central Embassy sagen?

Ist ja doch eine recht neue „Mall“ und sieht für mein Empfinden sehr schön aus.

Generell ist das Central Embassy ein Einkaufszentrum für Luxusmarken, wie z.B. Chanel, Rolex, MCM, Gucci, etc. Auch die Restaurants sind hier eher hochpreisig. Bislang habe ich dort nur Din Tai Fung und den besagten "Eat Thai"-Foodcourt besucht. Letzterer ist wirklich ein sehr schöner und qualitativ hochwertige Foodcourt mit Essen aus den verschiedensten Regionen Thailands, was aber auch nicht besonders preisgünstig ist.

Bei meinen bisherigen Besuchen war das Central Embassy eher leer. Ich würde jetzt nicht unbedingt deswegen hierher kommen. Wenn man aber sowieso in der Nähe ist und Luxusmarken gucken oder shoppen möchte, sicher keine ganz schlechte Adresse.

Hast Du Dir zufällig (deshalb) auch mal das PH vor Ort angeschaut?

Nur sehr oberflächlich, da ich schon ein ziemlicher Marriott Fanboy bin. ;-) Das PH scheint aber per se keine schlechte Wahl zu sein, wenngleich zwischen dem PH und meinem geliebten The Athenee ja noch das Okura wäre, von dem man viel Gutes hört.
 
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Reaktionen: Batman und TimoKoni

Nitus

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04.04.2013
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Ich lese ja nur Essen und Pool......wieviel Kilo an Gewichtszunahme, kostet Dich so ein Asien Urlaub?

Prozentual nicht viel. :ROFLMAO: Im Ernst: In Summe sieht das sicherlich schon nach Einigem an Essen aus aufgrund der vielen Fotos, aber so übertrieben viel mehr als zu Hause ist es im Schnitt nicht (vielleicht vom Frühstück mal abgesehen). Und im Vergleich zum Home-Office bin ich hier schon deutlich mehr in Bewegung.

Vielen Dank für deinen, wie immer, tollen Reisebericht, @Nitus. Ich lese ihn passend im Din Tai Fung Osaka (LUCUA) sitzend :giggle:

Anhang anzeigen 193805

Sehr schön! Lass es Dir schmecken!

Endlich kommt es zum wesentlichen - vorher war Essen ja kein Thema 😂
Den Sarkasmus bitte ich zu entschuldigen, ist der pure Neid. Das Essen (und auch einiges andere) sieht wirklich gut aus! Besten Dank auch für die Restaurant-Reviews, und viel Spass noch!

Gerne! Aber noch zwei Nächte und dann sollte es deutlich abwechslungsreicher werden, wenn ich Bangkok hinter mir lassen werden. Tatsächlich plane ich die Route gerade noch ein wenig um, sodass es möglicherweise noch mehr Abwechslung geben sollte, als zuletzt geplant.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 7 - Reiseplanung

Ich kann berichten, dass wir nun endlich in der lokalen Zeit angekommen sind. Heute waren wir Beide vor dem Alarm meines Handys wach und fühlten uns gut ausgeschlafen.

Die nächste Veränderung war das Frühstücksbuffet, denn es hatte sich eine kleine Schlange vor dem Rain Tree Cafe gebildet. Dies sollte einen jungen Mann jedoch nicht daran hindern, an der Schlange, die das "Please wait to be seated!"-Schild respektierte, einfach vorbei zu laufen. Er ging auf die Mitarbeiterin an der Obststation zu, die Smoothies nach Wunsch zubereitete, zeigte auf seinen Stammplatz am Fenster und erwartete von ihr wohl die Freigabe, den Platz einnehmen zu dürfen. Nach ein wenig Wartezeit waren wir auch ohne Vordrängeln an der Reihe und erhielten ebenfalls einen Platz am Fenster unweit von besagtem jungen Mann.

Nachdem wir uns am reichhaltigen Buffet bedient hatten, konnten wir die Unterhaltung nicht überhören, die o.g. Gast mit einem anderen Gast einen Tisch weiter führte. Man kannte sich offenbar bereits vom Vortag. Der Vordrängler äußerte seinem Tischnachbarn gegenüber leicht kritisch, dass dessen Tipp "Ekkamai" ja echt weit weg gewesen sei. Der thailändische Tischnachbar versuchte zu relativieren, was ich aufgrund der Entfernung von nur knapp 5 km für ein angesagtes Viertel durchaus auch getan hätte, und fragte irgendwann, woher man denn käme. "Berlin" war die Antwort. Die Frage, was man denn machen würde, wurde damit beantwortet, dass man ein eigenes Software-Unternehmen mit 40 Mitarbeitern in Deutschland und Holland habe, dazu Kunden in aller Welt. Ungefragt wurde ferner ausgeführt, dass er ja Club-Lounge-Zugang habe und dort und in dem angeschlossenen Konferenzraum, den er ja kostenfrei nutzen dürfe, hervorragend arbeiten könne. Ob so viel subtilen Geltungsdrangs schlief die Kommunikation auch recht bald ein. Ich mag ja Wichtigtuer, die meinen, dass Warteschlangen für sie nicht gelten, auch sehr.

Nichtsdestotrotz genossen wir unser vorerst letztes gemeinsames Frühstück. Nach diesem hatte +1 noch ein paar letzte Dinge zu erledigen. Ich hingegen begab mich wieder an den Pool des Hotels, wobei ich heute auch den Garten neben dem Hotel besuchte, von welchem ich einen schönen Blick auf die umliegenden Gebäude werfen konnte. Dazu gehörten (von links nach rechts) die Zentrale der Bank of Ayudhya, das (u.a. in der obigen Konversation mit @TimoKoni erwähnte) Einkaufszentrum Central Embassy mit dem Park Hyatt Bangkok und das Okura Hotel.

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Hier nochmal das durchaus schon stylische Central Embassy nochmal in Nahaufnahme.

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Die Aussicht Richtung Westen bot dann aber doch die bessere Skyline.

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Gegen frühen Nachmittag trafen wir uns dann auf dem Zimmer, um gemeinsam zum vorerst letzten gemeinsamen Mittagessen aufzubrechen. Es sollte wieder das benachbarte Sanguan Sri Restaurant sein. Freitags gibt es hier das scharfe Entencurry, was einer der Gründe für unseren heutigen Besuch war. Leider war dieses jedoch schon aus, aber bot man uns ein ähnlich leckeres Hähnchencurry an.

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Nach dem Essen packte +1 seine letzten Sachen zusammen und machte sich mit einem Taxi auf nach Makkasan, von wo aus er die Bahn zum Suvarnabhumi Flughafen nahm. Dort checkte er bei Thai Smile für seinen Flug in seine Heimatstadt Ubon Ratchathani ein. Er schickte mir dann Bilder und Berichte der diversen Lounges im Inlandsbereich des BKK, bevor er schließlich sein Flug nahezu pünktlich startete.

Ich hingegen widmete mich meiner Reiseplanung für die folgenden Tage. Ursprünglich hatte ich ja 6 Nächte in der Provinz Nan im Norden, dann 8 Nächte in der Provinz Songkhla im Süden und schließlich noch 5 Nächte in Phuket geplant, bevor es für zwei letzte Nächte in Thailand zurück nach Bangkok gehen sollte. Bei der Reiseplanung hatte ich fälschlicherweise angenommen, dass die Regenzeit in ganz Thailand im November enden würde. Unwissend, dass gerade im November der meiste Niederschlag in Hat Yai und der umgebenden Provinz Songkhla fällt, hatte ich einen Flug und eben diesen achttägigen Aufenthalt dort gebucht. Mit den aktuellen Wetteraussichten, die Dauerregen vorhersagen, zweifle ich daran, ob acht Tage vor Ort mich wirklich zufrieden machen werden.

Ich spiele gerade mehrere Alternativen durch, liebäugele aber mit einem kleinen Roadtrip von Hat Yai nach Phuket. Den Bangkok-Airways-Flug HDY-HKT müsste ich zwar schweren Herzens verfallen lassen, was mir weniger wegen den ca. 40 Euro Verlust als mehr dem nicht für mein Flightlog erflogenen Leg schmerzen wird, aber scheint es schon einige Dutzend Kilometer nördlich und insbesondere nordwestlich nicht mehr so viel und stark zu regnen.

Die endgültige Entscheidung werde ich heute nicht mehr treffen, aber die Idee mit dem Roadtrip gefällt mir.
 

thbe

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27.06.2013
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Ich spiele gerade mehrere Alternativen durch, liebäugele aber mit einem kleinen Roadtrip von Hat Yai nach Phuket.
Du kennst Dich ja selbst in Thailand sehr gut aus. Ich würde von Hat Yai Richtung Phuket ein Insel-Hopping planen. Nicht mit Mietwagen, sondern mit Minibussen und Booten. Z. B. mit Ko Bulon Le starten und dann - je nach Geschmack - weiter Richtung Westen vorarbeiten.
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Du kennst Dich ja selbst in Thailand sehr gut aus. Ich würde von Hat Yai Richtung Phuket ein Insel-Hopping planen. Nicht mit Mietwagen, sondern mit Minibussen und Booten. Z. B. mit Ko Bulon Le starten und dann - je nach Geschmack - weiter Richtung Westen vorarbeiten.

Das ist tatsächlich eine interessante Option. Bislang habe ich thailändische Inseln (abgesehen von den "großen" Inseln wie Koh Chang, Samed, Lanta, Samui, etc.) nur im Rahmen von Tagesausflügen besucht. Da waren wirklich sehr schöne Inseln dabei. Allerdings kann ich mir nicht so ganz vorstellen, eine ganze Woche alleine Inselhopping zu unternehmen. Wasser ist ja auch nicht ganz so mein Element.

Es wird daher wohl tatsächlich auf eine One-Way-Miete von Hat Yai nach Phuket hinauslaufen. Laut Google Maps beträgt die kürzeste Strecke 433 Kilometer und würde wohl am Stück fast sieben Stunden benötigen. Nicht nur weil ich einige Abweichungen von der kürzesten Route sowie den Besuch diverser Sehenswürdigkeiten (u.a. Strand & Küste nördlich von Hat Yai, den Thale Sap / Songkhla-See, Felsformationen, Wasserfälle und heiße Quellen) entlang der Strecke plane, habe ich aktuell vier Übernachtungsstopp grob geplant.

+1 werde ich dann auch zwei Tage früher in Phuket treffen. Erscheint mir auch nach der aktuellen Wettervorhersage für Hat Yai die bessere Alternative zu sein.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 8 - Shopping

Mittlerweile bin ich dann wirklich in der lokalen Zeit angekommen, nachdem ich heute bereits vor dem Wecker wach war und mich ausgeschlafen fühlte. Zum Frühstück, das ich heute das erste Mal alleine zu mir nehmen musste, machte ich mich dementsprechend früher auf.

Nachdem ich mich auf dem Zimmer frisch gemacht hatte, stand nach einer Woche die erste BTS-Fahrt während dieses Aufenthaltes an. An der fußläufig gelegenen Haltestelle Phloen Chit kaufte ich für 44 THB ein Ticket für eine Fahrt bis nach Mo Chit, um dort den Jatutjak / Chatuchak Wochenendmarkt zu besuchen.

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Einen kurzen Moment nach meinem Eintreffen am Gleis fuhr auch schon der BTS Skytrain ein.

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Ich hatte dieses Nahverkehrsmittel deutlich voller vermutet, jedoch ging es an diesem Samstag um kurz nach 10 Uhr sehr entspannt zu, sodass die Fahrt angenehm verlief. An der Haltestelle Mo Chit, die bei meinem ersten Thailand- und Jatujak-Besuch 2005 noch die Endhaltestelle der Sukhumvit-Linie der BTS darstellte, stieg ich wie der Großteil der mitreisenden Fahrgäste aus.

Es bedurfte nur eines kleinen Fußweges, um den Wochenendmarkt zu erreichen. Ich versuchte, mich zu orientieren, und war für die erspähte Übersichtskarte sehr dankbar, auf der jedoch der Hinweis, wo man sich beim Betrachten dieser Karte befindet. Mittels Google Maps und dieser Karte gelang dann die komplette Orientierung.

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Mein erstes Ziel war der Kunst- und Gemäldebereich. Vor Jahren hatte ich erfolgreich ein schönes Unikat auf dem Jatujak Markt gekauft, für überschaubares Geld sehr gut verpacken lassen und als Sperrgepäck unversehrt nach Deutschland transportiert bekommen. Dies wollte ich nun wiederholen. Ich ging die Gänge zwischen den verschiedenen Künstlern und Kunsthändlern auf und ab, aber so richtig war da kein Bild dabei, das meinen Vorstellungen eines typisch thailändischen modernen Kunstwerks entsprach.

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Leicht enttäuscht lief ich anschließend ziellos die unendlichen Gänge der überdachten und auch Freiluftflächen auf und ab, wobei mir die extreme Vielfalt der angebotenen Waren schon sehr gefiel. Dennoch erstand ich nur wenige Kleinigkeiten.

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Da es einerseits recht warm war und ich andererseits noch Kaffeedurst hatte, erholte ich mich bei einem kühlen Cappuccino auf Eis, wenngleich der Kaffeeladen sehr beengt war und ich ein wenig Angst hatte, mit meinem Kampfgewicht den filigranen geflochtenen Hocker zu erdrücken. Es ging aber gut und ich konnte im Luftzug der Klimaanlage etwas veschnaufen und abkühlen.

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So konnte ich dann das Flanieren fortsetzen.

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Irgendwann verließ ich den Jatujak / JJ Markt, der quasi nahtlos in das JJ Plaza übergeht. Dort konnte ich mir ein paar Echtholzmöbel ansehen, bevor ich die Haustierabteilung erreichte. Fische, Hunde, Hamster aber auch verschiedene Reptilien und Schlangen wurden hier feilgeboten.

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Gegen Nachmittag wurde es auf dem Markt erstaunlich voll. Da ich mich in großen Menschenmengen nicht rundum wohl fühle, verließ ich den Markt nach mehreren Stunden des Bummelns schließlich.

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Da sich schon seit einige Zeit etwas Hunger bemerkbar machte, stoppte ich unweit des Marktes an einer der zahllosen Garküchen auf dem Fußweg zwischen Markt und BTS-Haltestelle. Es sollte nur eine Portion Hackfleisch gebraten mit Thaibasilikum sein.

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Auch die BTS-Skytrain-Fahrt zurück zum Hotel war überraschend leer. Im Hotel duschte ich und ruhte mich auf dem Bett ein wenig aus, da das stundenlange Spazieren bei doch ca. 30°C etwas kräftezehrend war.

Da es morgen in den hohen Norden gehen wird, nutzte ich heute die letzte Möglichkeit zum Lounge-Maximieren im The Athenee. Zu meiner Freude gab es als warmes Gerichte heute Khao Soi, ein cremiges Curry welches mit Nudeln gereicht wird. Sehr lecker! Dazu gab es noch die täglich wechselnden kleinen Häppchen.

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Heute war es dann wirklich ein Lounge-Maximieren, da der Getränkenachschub gut klappte, und ich zum Ende der Happy Hour, wie auch die meisten anderen Stammgäste, noch ausreichend Nachschub bekam. So konnte ich gemütlich über mehrere Stunden meine geplante Reiseroute überarbeiten.

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RobertJ

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04.04.2014
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Da es morgen in den hohen Norden gehen wird, nutzte ich heute die letzte Möglichkeit zum Lounge-Maximieren im The Athenee. Zu meiner Freude gab es als warmes Gerichte heute Khao Soi, ein cremiges Curry welches mit Nudeln gereicht wird.
Passt ja als Einstimmung zudem sehr gut, ist Khao Soi doch ein bekanntes Gericht aus dem Norden.
(„gefeatured“ z. B. in der „Somebody feed Phil“ „Bangkok“ Folge aus Staffel 1, ab -10:40 min.)
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 9 - Go North

Auch heute war ich wieder deutlich vor der eingestellten Weckzeit wach, wobei ich dies möglicherweise wieder meinem Unterbewusstsein zu verdanken habe, denn für heute ist ja die Weiterreise nach Nan in den Norden Thailands geplant. Ich öffnete die Verdunkelungsvorhänge und musste leider feststellen, dass die Sonne es heute mit Bangkok nicht ganz so gut meinte.

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Frühzeitig war ich beim Frühstück, bei welchem ich mich heute für u.a. die Nudelsuppe des Tages (Hühnernudelsuppe) und die Eierspeise des Tages ("Breakfast Taco") entscheiden sollte.

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Zurück auf dem Zimmer bereitete ich mich und mein Gepäck auf die Weiterreise vor. Gegen Mittag checkte ich aus und bat um ein Taxi. Man teilte mir mit, dass ich auf Platz Drei der Warteliste sei. Tatsächlich dauerte es fast eine Viertelstunde, bis ich auf Platz Eins der Warteliste vorrücken konnte. Allerdings wollten die nächsten beiden Taxifahrer keine Fahrt zum Flughafen Don Mueang, sodass ich weiter warten musste. Auch +1 und mir war bereits vor Tagen aufgefallen, dass man vor dem Athenee Hotel nur schwer ein Taxi finden kann. Irgendwann setzte ein Großraumtaxi zwei Hotelgäste ab und ich konnte dafür einsteigen. Der freundliche Fahrer fuhr äußerst zügig zu dem im Norden Bangkoks gelegenen Flughafen, wo er mich am Inlandsterminal absetzte.

Ich hatte bereits über die AirAsia-App eingecheckt, sodass ich mich am "Self Baggage Drop" hätte anstellen können, wobei dieser (wie so vieles in Thailand) Etikettenschwindel ist. Tatsächlich gibt man nicht selbst das Gepäck auf, sondern ein Mitarbeiter übernimmt diese Aufgabe. Da irritierenderweise die Warteschlange dort (vielleicht aufgrund der nur zwei geöffneten Schalter) aber leicht länger war als an dem normalen Check-in-Schalter (mit sechs geöffneten Schaltern), stellte ich mich an Letzterem an, wo ich nach nur sehr kurzer Wartezeit gegen Vorlage meines Reisepasses eine ordentlich gedruckte Bordkarte (AirAsia hatte früher nur mit Thermopapierausdrucken als Bord"karte" gearbeitet.) erhielt und auch meinen Koffer aufgeben konnte.

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Der Zugang zur Sicherheitskontrolle erfordert eine Bordkarten- und Pass-/Ausweiskontrolle, die aber wiederum selbst keinerlei Wartezeit erforderte. Monitore direkt hinter dieser Kontrolle stimmten auf drei Minuten Wartezeit für die eigentliche Sicherheitskontrolle ein. Viel länger hat es bei mir auch nicht gedauert, bis ich den Sicherheitsbereich des Flughafens erreichte.

Ich machte mich auf direktem Wege zur Miracle Lounge, die mit u.a. dem Priority Pass (der Amex Platinum) zugänglich ist und heute relativ voll war. Nichtsdestotrotz gönnte ich mir ein überraschend leckeres Mittagessen aus gebratenen thailändischen Bandnudeln, Reis und mit Thaibasilikum gebratenem Hackfleisch.

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Zum Nachtisch gab es dann einen recht brauchbaren Kaffee und etwas Süßes.

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Über die Flightradar24-App behielt ich das Flugzeug im Blick, das offenbar für meinen Flug DMK-NNT geplant war und das genau diese Rotation auch zuvor flog. Direkt nach dessen Landung in DMK konnte ich das Flugzeug auf der Landebahn erblicken und verfolgte das Taxiing online. Nachdem für meinen Flug das Gate 51 geplant war, auf dessen Parkposition man von der Lounge blicken konnte, hatte ich zwei Quellen, um die tatsächliche On-Block-Zeit des ankommenden Fluges mitzubekommen.

Ca. 20 Minuten nach der On-Block-Zeit und damit etwas nach der auf der Bordkarte vermerkten Boardingzeit machte ich mich auf zum Gate 51. Auf dem Weg dorthin konnte ich dann noch ein schönes Foto des Flugzeugs machen, welches ich wenige Minuten später betreten sollte.

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Nahezu zeitgleich mit meinem Eintreffen am Gate sprang die Anzeige dort auf "Boarding" um. Da ich mit dem gebuchten Sitz in der Notausgangsreihe auch "Priority Boarding" erworben hatte, ging ich direkt durch und konnte als Erster den A320 der AirAsia boarden.

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Beim Eintreffen an meinem Sitzplatz konnte ich mal wieder feststellen, dass die Investition in die Gebühr für den Platz in der Notausgangsreihe gut angelegt war. Meine Knie danken es mir.

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Der Flug war relativ gut gebucht und es verblieben nicht viele freie Plätze. Glücklicherweise scheint AirAsia die Notausgangsplätze als Letzte zu vergeben, denn neben und vor mir blieb es leer. Von den insgesamt zwölf Notausgangsplätzen waren nur mein Fensterplatz und ein Fensterplatz auf der anderen Seite die Reihe vor mir belegt. Ich zählte übrigens mich eingeschlossen in Summe nur fünf Farangs auf diesem Flug.

Ferner fiel mir die Werbung auf, die AirAsia identisch auf die Klappe jeder zweiten Gepäckablage gedruckt hatte. "Jannine Weigel" klang irgendwie deutsch, aber der Name sagte mir so gar nichts. Mit Google und Wikipedia konnte ich schnell meine Wissenslücke schließen. Es handelt sich offenbar um eine Tochter einer Thailänderin und eines Deutschen, die zusammen mit diesen im Alter von zehn Jahren von Deutschland nach Thailand ausgewandert ist, was im Fernsehen bei "Goodbye Deurtschland" mitzuverfolgen gewesen sein soll, und die u.a. in Thailand sehr erfolgreich sein soll.

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Relativ pünktlich ging es dann los und es wurde schnell die Wolkendecke durchbrochen, die Bangkok heute vom direkten Sonnenlicht trennte.

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Die Wolken wurden tatsächlich deutlich weniger je weiter es nach Norden ging. Leider gab es jedoch auch hier keine richtig klare Sicht. Ich fühlte mich an meinen letzten Besuch in Chiang Mai erinnert, wo die diversen Brände der Landwirte dafür gesorgt hatten, dass der Smog kaum eine Fernsicht zugelassen hatte.

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Zumindest die nahegelegene Landschaft konnte man kurz vor der Landung klar erkennen.

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Einen besonderen Leckerbissen für Flugzeugenthusiasten gab es kurz nach der Landung zu sehen. Eine Lockheed C-130 der Royal Thai Air Force machte sich offenbar gerade am Flughafen Nan bereit.

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Wie an kleineren Flughäfen Thailands nicht unüblich erfolgte das Aussteigen nicht über eine Fluggastbrücke sondern über Treppen. Erwähnenswert fand ich, dass neben den Treppen Schirme bereitgestellt wurden, die wohl eher als Sonnen- statt als Regenschutz gedacht waren.

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Noch vor Erreichen des überschaubaren Terminalgebäudes in NNT wurde man Willkommen geheißen.

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Während ich auf die Ausladung und Bereitstellung meines Koffers wartete, studierte ich die angeschlagenen Daten und Fakten zum Flughafen Nan Nakhon.

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Insbesondere die nachfolgende Karte dürfte veranschaulichen, wo ich nun gelandet bin. Der hervorgehobene rote Kreis mit den zwei Flugverbindungen ist der Flughafen Nan. Der kleinere blaue Punkte westlich davon ist das deutlich bekanntere Chiang Mai.

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Heute morgen während meines Frühstücks hatte sich bereits die lokale Filiale von Hertz Thailand in Nan, bei der ich meinen Mietwagen reserviert habe, per Telefon bei mir gemeldet. In sehr sehr gebrochenem Englisch erklärte man mir, dass ich nach Ankunft in Nan die Rufnummer auf meinem Display anrufen solle. Dies tat ich nun und nur durch meine begrenzten thailändischen Sprachkenntnisse kamen wir irgendwie zusammen. Ich verstand, dass mich gleich ein Auto abholen würde, dessen Nummernschild mir durchgegeben wurde. Tatsächlich fuhr wenige Minuten später ein Auto mit dem genannten Kennzeichen vor, das mich zu der ein paar Hundert Meter abseits gelegenen Filiale der Autovermietung bringen konnte. Nicht ganz überraschend war dies die unscheinbarste Filiale einer Autovermietung, bei der ich jemals einen Mietwagen angemietet habe.

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In der Filiale wartete bereits ein Mitarbeiter auf mich, der seinem Kollegen, der mich abgeholt hatte, etwas sagte wie, dass er sich nicht ganz gewachsen sehe, einen Ausländer zu bedienen. Mein Fahrer beruhigte damit, dass ich Thailändisch sprechen könne, was ich sofort mit "nur ein bisschen" einschränkte. Mit einer Mischung aus Englisch und Thailändisch ließen sich alle Formalitäten klären und man konnte sogar hier in der Provinz mit Amex zahlen, was man ja für die zusätzliche Versicherung gerne möchte.

Anschließend wurde der Toyota Vios, den man mir zugedacht hatte, gemeinsam begutachtet. Da dieser bereits über 70.000 Kilometer auf dem Buckel hat, waren die unzähligen Kratzer, Steinschläge und leichten Beulen nicht verwunderlich. Insofern dauerte es eine Weile, bis das Übergabefomular komplett ausgefüllt war.

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Nachdem dies erledigt war, nahm ich hinter dem Steuer Platz und ließ mich von Google Maps die ca. 60 Kilometer zum gebuchten Hotel in der Ortschaft Pua leiten.

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Nach ca. einer Stunde parkte ich vor dem Hotel ein. Auch hier war man des Englischen nicht so recht mächtig. Mit einer Mischung aus Thai und Englisch ging es aber auch hier und
ich konnte mein Zimmer im Obergeschoss beziehen. Als Erstes fiel mir die grandiose Aussicht auf die Bergwelt auf, die auch bei der einsetzenden Dämmerung zu genießen war.

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Das Zimmer selbst war jetzt kein Vergleich mit dem The Athenee aber für lokale Verhältnisse absolut in Ordnung.

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Da es einerseits Abend geworden war und ich andererseits so langsam wieder Hunger hatte, fragte ich an der Rezeption nach einer Restaurantempfehlung. Das "Linda"-Restaurant gegenüber des Krankenhauses konnte man empfehlen. Um ggf. auch etwas Bier trinken zu können, wollte ich die knapp zwei Kilometer zu Fuß laufen. Nachdem ich jedoch auf den ersten Hundert Metern in der schlecht beleuchteten Straße die Aufmerksamkeit von etlichen Hunden auf mich zog, entschied ich mich um, ging zurück, setzte mich in meinen Vios und fuhr bequem zum Restaurant.

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Am Restaurant stellte ich fest, dass dieses offenbar generell bei Ausländern beliebt sein muss, da eine Gruppe von acht Amerikanern im Rentenalter hier aß. Ich wählte einen mir genehmen Tisch und bat um die thailändischsprachige Karte. Leider hatten die Bedinung und ich ein Kommunikationsproblem, denn es sollte die englische Speisekarte werden, die offenbar nur eine Teilauswahl der eigentlich verfügbaren Gerichte anbot, aber diese wenigstens zusätzlich auch mit thailändischen Lettern bezeichnete. Ich bestellte einen scharfen Glasnudelsalat mit Hackfleisch und gebratene Enoki-Pilze mit Garnelen, was erneut nicht ganz leicht war. Hier in Nan wird wohl neben Thailändisch noch eine lokale Sprache gesprochen, zumal die Bedienungen auch durchaus Angehörige eines der vielen Bergvölker gewesen sein könnten. Insofern rechne ich es nicht allein meinen rudimentären Thailändisch-Kenntnissen an, dass die Bestellung heute nicht so glatt ging wie sonst.

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Das Essen schmeckte gut, war jedoch sehr scharf und wirklich viel zu viel, sodass ich etwas zurück gehen lassen musste.

Schon direkt nach der Essensbestellung und auch während des ganzen Abends kam ich mit einer thailändischen Familie aus Chiang Mai ins Gespräch, die hier ebenfalls Urlaub macht. Weder der Sohn (geschätzt Ende 20 bis Anfang 30) noch der Vater konnten wirklich Englisch, aber die Mutter konnte ausreichend Englisch, sodass wir einen angenehmen Mix aus Thai und Englisch sprachen. Wir unterhielten uns über die diversen Reiseziele in Thailand, und dass sie aus einem kleienn Dorf ca. 15km nördlich von Chiang Mai kommen würden. Die freundliche Thailänderin war nicht ganz mit der touristischen Entwicklung einverstanden, da die schönen Orte ihres Heimatlandes überlaufen würden. Sie verstand aber den Wohlstand, der mit der touristischen Entwicklung kommt.

Schräg gegenüber des Restaurants, direkt neben dem Krankenhaus, gab es einen 7-Eleven. Nachdem ich mich beim Abendessen mit dem Alkohol zurück halten musste und heute keine Lounge maximieren kann, wollte ich mir noch ein Doppelpack Leo kaufen, um beim Schreiben des heutigen Reiseberichtes nicht zu verdursten. Ich wurde jedoch in meiner leichten Vorahnung bestätigt, dass in einem 7-Eleven neben einem Krankenhaus kein Alkohol verkauft wird. So wurde es dann der nur wenige Hundert Meter entfernte 7-Eleven, bei dem ohne Einschränkungen Bier, Wein und Spirituosen verkauft wurden.

Bei Außentemperaturen von knapp unter 20°C, welche Thailänder veranlassen, Wollmützen und dicke Jacken zu tragen, schaffte ich etwas Wasser und Bier in meinen Mietwagen und fuhr zurück zum Hotel. Auffallend war, dass bereits um kurz nach 20 Uhr der Ort Pua wie ausgestorben wirkte. Es schien kaum ein Geschäft noch geöffnet zu sein und es war niemand auf der Straße unterwegs. Im Hotel jedoch herrschte ein klein wenig Leben. Auch konnte man vereinzelt Feuerwerksraketen und Knallkörper hören, die offenbar schonmal als Probe für das Loi-Kratong-Fest übermorgen gezündet wurden.
 
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Nitus

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Tag 10 - Rumgekurve oder die Ruhe der thailändischen Provinz 1/2

Wenig überraschend war die letzte Nacht ein gewisser Unterschied zwischen dem 5*-Hotel The Athenee und dem hier gewählten Hotel nach lokalem Standard. Das Bett im The Athenee ist so mega bequem, dass einem die typisch thailändisch harte Matratze hier zeitweise wie Folter vorkam. Dazu schallte es vom Flur her, denn in thailändischen Hotels sind normalerweise alle Böden gefliest, was ich aus hygienischen Erwägungen zwar vorziehe, aber was echt eine unangenehme Geräuschkulisse befeuert. Am signifikantesten merkte ich dann den Unterschied irgenwann zwischen 6 und 7 Uhr, als die Sonne an den absolut nicht dicht schließenden Verdunkelungsvorhängen vorbei das Zimmer erhellte. Unterm Strich Alles gut auszuhalten hier, aber das Athenee war schon schöner.

Ohne nennenswerte Erwartungen machte ich mich gegen 8 Uhr auf zum Frühstück. Die eher sparsame Auswahl aus Toastbrot mit Marmelade, Reissuppe, gebratenem Reis, Hähnchenwürstchen, Spiegelei und Wassermelone war ebenfalls ein enormer Abstieg zu dem, was ich die letzte Woche über gewohnt war, aber es schaffte halbwegs eine Basis für den Tag. Lediglich richtigen Kaffee habe ich ernsthaft vermisst und musste mit Instantkaffee vorliebnehmen.

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Bevor ich meinen Toyota Vios startete, hielt ich noch den aktuellen Ausblick gegen 8:30 fest. Ich hoffte, dass es mehr Nebel als Smog war, der eine klare Sicht auf die Berge verhinderte. Da hier aber in der Umgebung ständig irgendwo irgendwas abgefackelt wird, ist man sich da nie so sicher, wobei es sich hierbei dennoch hauptsächlich um Frühnebel gehandelt haben dürfte.

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Meinen ersten Stopp legte ich am "Sri Mongkol" Tempel ein, wenngleich dieser eigentlich gar nicht mein Ziel war. Ich hatte mich irgendwie verfahren und entdeckte diesen von weitem schon gut sichtbaren schönen Tempel, sodass ich mal einfach anhielt.

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Da es auf dem Tempelgelände neben einem Restaurant auch ein Cafe gab und ich einen Mangel an gutem Koffein erleidete, bestellte ich einen Espresso. Während dieser von der überraschend unfreundlichen Bedienung zubereitet wurde, entdeckte ich diverse Packungen Kaffeebohnen aus dem lokalen Umland. So freute ich mich eigentlich auf einen besonderen Espressogenuss, aber war dieser einfach nur sauer und so gar nicht das, was ich mir erhofft hatte.

Überrascht war ich dann auch, dass es auf dem Tempelgelände auch einen kleinen Markt gab, wo man u.a. Obst und Gebäude sowie diverse Gewürze und Chilipasten kaufen konnte.

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Nach dem Tempelbesuch hatte ich glücklicherweise die Orientierung zurück gewonnen und bog auf die Straße 1081 Richtung Süden. Irgendwann änderte die Straße die Richtung gen Osten und es ging langsam aber sicher hinauf in die Bergwelt östlich von Pua. Schon an einem der ersten offiziellen Aussichtspunkte hielt ich an, um die wirklich schöne Aussicht bei perfektem Wetter festzuhalten.

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Keine zehn Minuten später war der nächste Aussichtspunkt ausgeschildert. Hier gab es weniger eine Weitsicht als mehr einen offenbar berühmten Straßenabschnitt, wenn man die Menge an Thailändern, die hier für Selfies posierten, als Maßstab nimmt. Meine Versuche, die Straße ohne fremde Personen abzulichten, scheiterten kläglich.

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Keine Viertelstunde weiter hielt ich an einem großen Parkplatz erneut an. Die Landschaft hier mit den sattgrünen Bergen fand ich persönlich sehr besonders, zumal die Straße in weiten Teilen eben genau durch dieses satte Grün führte, wie man hier erkennen kann.

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Aber auch die Aussicht auf das unendliche Grün gefiel mir.

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Am Parkplatz befand sich eine einfache Garküche, daren Besitzer offenbar einen einfachen kleinen Aussichtsturm gezimmert hatten, von dem man einen schönen Blick auf die hübsch anzusehende Kehre hatte. Nachdem ich wenigstens ein kühles Getränk gekauft hatte, erklomm ich den wackligen Turm, von dem leider ein Foto fehlt, um von oben aber wenigstens besagte Kehre zu fotografieren.

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Eine knappe halbe Stunde später stand dann der nächste Stopp an, bei dem wieder ein Teil der Straße als Fotomotiv diente.

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Wenig später sollte sich rächen, dass ich mir im Vorfeld der heutigen Fahrt keine klare Route zusammengestellt hatte. Ich hatte zwar einige zu besuchende Orte bei Google Maps markiert, aber den Weg dorthin heute eher zufällig gewählt. Wissend, dass in "Bo Kluea" ein Salzbrunnen existiert, den ich besuchen wollte, folgte ich der Beschilderung zu diesem beschaulichen Ort. In direkter Nähe des Salzbrunnens konnte ich keinen Parkplatz finden, sodass ich die schmale Straße entlang immer weiter fuhr. Irgendwann hielt ich an, da ich interessante Gebäude entdeckte.

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Dies war offenbar ein Resort, das mir architektonisch sehr gefiel. Nachdem ich mich an den Gebäuden satt gesehen hatte, wendete ich und wollte den Weg zurück fahren, den ich gekommen war. Nach einem Stück entdeckte ich ein Schild mit sehr viel thailändischem Text. Ich konnte nur soviel verstehen wie "Durchfahrt verboten", wusste aber nicht, wie ich sonst zur Hauptstraße zurück kommen sollte. Ich hatte mich daher schnell entschieden, mal bewusst Regeln zu ignorieren, zumal man sich ja auch nicht die Mühe gemacht hatte, die Hinweise ausländerkompatibel zu gestalten. Als ich gerade an dem Schild vorbei fahren wollte, kam mir ein Mofafahrer entgegen, der hektisch gestikulierte, wiederholt auf das Schild mit den thailändischen Lettern zeigte und nicht sonderlich freundlich gesonnen schien. Ich fuhr mein Seitenfenster herunter, lehnte mich (als dummer weißer Ausländer erkennbar) heraus und fragte künstlich unwissend auf Englisch, was denn los sei. Er antwortete auf thailändisch, dass man hier nicht durchfahren könne. Ich fragte auf vereinfachtem Englisch, wie man denn zurück zur Hauptstraße käme. Er schien mich zu verstehen, denn er winkte mich nun deutlich freundlicher hinter sich her, und zeigte mir auf seinem Mofa vorausfahrend den sehr engen Alternativweg zur Hauptstraße.

Unweit der Einfahrt in die vermeintliche Einbahnstraße parkte ich meinen Mietwagen am Straßenrand der Hauptstraße und machte mich zu Fuß auf den Weg zum Salzbrunnen.

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Tatsächlich hatte ich mir hier etwas mehr vorgestellt als diesen Brunnen, bei dem ich mir nicht sicher war, ob er dekoriert war oder in der Form tatsächlich noch genutzt wird.

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Bei einer der zahlreichen Verkäuferinnen ließ ich mir die verschiedenen Produkte erklären, wobei sie wiederholt vom Englischen ins Thailändische wechseln musste. Da man im Hintergrund die Öfen erkannte, in denen das salzige Brunnenwasser offenbar zu reinem Salz gekocht wurde, kaufte ich hier etwas Speisesalz und salzhaltige und sehr wohlriechende Peelingcreme.

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Wären unterwegs nicht die vielen schönen Aussichten der Bergwelt der östlichen Provinz Nan gewesen, ich hätte mich ein wenig geärgert, für dieses Ziel die ca. zwei Stunden Fahrzeit investiert zu haben.
 

jupiter1966

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08.09.2012
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Bei dem Bild mit der Kehre würde mich interessieren, wie oft da die Leitplanke und die Treppe erneuert werden muss, weil wieder jemand meint,
er wäre nicht zu schnell für 180 Grad. :eyeb: :cool:

Weiterhin gute Fahrt!
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 10 - Rumgekurve oder die Ruhe der thailändischen Provinz 2/2

Zurück am Auto realisierte ich, dass ich eigentlich nach dem Überqueren der Berge hätte Richtung Süden statt Richtung Norden fahren sollen. Im Süden lag das "Phu Fa Pattana Place", ein königliches Projekt zur Förderung der Bergvölker, um diese vom Drogenanbau abzuhalten und ihnen eine legale Lebensgrundlage zu geben, welches ich besuchen wollte. Ich steuerte daher nun meinen Vios den Weg zurück, den ich nach Bo Kluea gekommen war. Da ich allerdings (auch bedingt durch das sparsame Frühstück) langsam hungrig war, suchte ich nach einer Essensgelegenheit, die hier in der Abgeschiedenheit einer bevölkerungsarmen thailändischen Provinz rar war.

Generell ist mir aufgefallen, dass hier fast alle Schilder nur in thailändischer Sprache gehalten sind. Sowohl die Werbeschilder lokaler Hotels, Cafes und Restaurants als auch offizielle Schilder hat man wohl nicht auf Englisch übersetzt, da sich mutmaßlich kaum ein Farang (ohne lokalen Guide) hierher verirrt. Auch wenn ich die thailändische Schrift halbwegs lesen kann, fehlen mir einerseits noch viel zu viele Wörter für ein gutes Sprachverständnis und muss ich mich andererseits viel zu sehr konzentrieren, um die thailändische Schrift lesen zu können. Gerade beim Autofahrer lenkt mich das Lesen der thailändischen Schrift zu sehr ab.

Da aber, wie bereits erwähnt, das Vokabular und die Schrift für Speis und Trank sehr gut sitzt, entging mir die Werbung für "Khao Soi", der typisch nordthailändischen Nudelsuppe mit der gelben (oftmals leicht cremigen) Brühe und der Mischung aus frittierten und gekochten gelben Nudeln, nicht. Ich suchte schnell einen Parkplatz und betrat das äußerst gut besuchte Restaurant, bei dem auch die lokale Polizei speiste.

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Ich nahm am Tisch neben den Polizisten Platz und versuchte, zu verstehen, wie das hier läuft. Auf jedem Tisch standen Zettel für die Bestellung, auf denen die jeweilige Tischnummer schon vorausgefüllt war, bereit. Am Tresen prangte ein Schild, dass man die Bestellung dort abgeben sollte. Ich wählte eine Portion Khao Soi mit Hähnchen und gab meinen Zettel regelkonform am Tresen ab.

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Wenige Minuten später erhielt ich meine Nudelsuppe, bei der die Brühe dünnflüssiger war als gewohnt, aber dafür nicht minder aromatisch schmeckte.

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So richtig satt wurde ich zwar nicht, aber in der Erwartung anderer lokaler kulinarischer Verführungen unterwegs setzte ich meine Fahrt fort. Ich passierte die Kreuzung, an der ich aus westlicher Richtung hier ankam, fuhr aber Richtung Süden weiter in Richtung des erwähnten Projektes. Zeitweise wurde die Straße erstaunlich schmal und ich hoffte, dass der rare Gegenverkehr weiterhin rar bleiben würde. Eine überraschenderweise bilinguale Beschilderung ließ mich irgendwann links zu dem Projekt abbiegen. Ich traf auf eine Schranke und einen Pförtner, der mich nach Herunterfahren meines Seitenfensters direkt auf thailändisch fragte "touristisch hier?". Nachdem ich dies bejahte, begutachtete er mein Auto von allen Seiten und notierte das Kennzeichen meines Mietwagens. Anschließend fuhr er die Schranke hoch und sagte, dass ich noch zwei Kilometer fahren müssen. Nach eben diesen zwei Kilometern erreichte ich einen Kreisverkehr mit Parkmöglichkeiten. Ich stellte den Vios ab und wunderte mich schon, wie wenig andere Fahrzeuge hier parkten.

Ich erkundete die gefühlt menschenleere Anlage. Ich entdeckte Hinweisschilder zu dem Bergsalzpool, den Unterkünften, der Kantine, einer Radiostation und einem "Tissue Culture Laboratory", was wohl eine unglückliche Übersetzung für irgendwas Anderes sein dürfte, als man sich vorstellen mag.

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Ich ging geradeaus, passierte die Unterkünfte und die gerade in Renovierung befindliche (und geschlossene) Kantine, in der Hoffnung, den Bergsalzpool zu finden. Nachdem ich viele Stufen bergab ging, aber weiterhin kein Pool in Sicht war, hielt ich inne. Unweit von mir wurde Bambus geschlagen. Ein Mitarbeiter kam zu mir und sprach mich an. Erneut war es eine beiderseitig radebrechende Kommunikation gemischt aus Englisch und Thailändisch, der ich aber entnahm, dass ich den Pool nicht weiter suchen bräuchte, und mir lieber den sehr schönen Garten ansehen solle.

Den Empfehlungen des Mannes folgte ich und besuchte den wirklich schönen und gepflegten Garten, den ich komplett für mich alleine hatte.

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Am oberen Ende des Gartens, der wohl eigentlich der Eingang vom Kreisverkehr kommend ist, gab es dann einige Erläuterungen zu dieser Anlage.

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Unweit davon wurden die heutigen Höchst- und Tiefsttemperaturen, die hier vor Ort auf 580 Metern Höhe geherscht haben, angezeigt.

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Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckte ich dann noch Hinweisschilder zur Oolong-Tee- und Essens-Produktion, denen ich dann aber nicht folgte.

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Tatsächlich war ich erneut ein wenig enttäuscht. Hatte ich vor Jahren ein ähnliches Projekt, den Mae Fah Luang Garten in der Provinz Chiang Rai, besucht, welcher eine wirklich wundervolle große Gartenanlage war, war ich heute ein wenig enttäuschgt. Nachdem hier auch das Cafe geschlossen war und ich offenbar weit und breit der einzige Besucher war, hatte der Besuch hier etwas Merkwürdiges an sich.

Ich fuhr nun wieder den länglichen Weg zurück, den ich von dem Salzbrunnen gekommen war. Dort bog ich dann auf die Straße 1256 Richtung Westen ab, um damit zurück nach Pua, wo sich mein Hotel befindet, zu kommen. Ich musste mich irgendwie in einer schlecht beschilderten Baustelle zurecht finden, fand mich aber wenig später erfolgreich auf einem verlassenen Gelände eines ehemaligen Cafes mit guter Aussicht wieder.

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Ca. eine Viertelstunde steiles Bergauffahren später erreichte ich den wohl höchsten Punkt dieser Strecke und meines Tages. Auf offenbar 1.715 Metern hatte man tatsächlich einen himmlischen Blick, wenn es nicht ganz so diesig gewesen wäre.

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Von hier erforderte es noch fast eine Stunde Fahrt mit zahllosen engen Kurven. Ich war sehr froh, irgendwann das Hotel vor mir auftauchen zu sehen, denn es war trotz Automatikschaltung eine anstrengende Fahrt. Als Belohnung gönnte ich mir ein kühles Leo Bier auf meinem Balkon und genoß die Aussicht.

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Da ich nichtsdestotrotz sehr hungrig war, da sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen eher sparsam ausgefallen waren, machte ich mich auf zum Markt von Pua. Dabei kam ich Überresten der alten Stadtmauer vorbei.

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Der eigentliche Markt von Pua hatte zwar schon geschlossen, aber vor diesem gab es zahlreiche Garküchen, die auf Kunden warteten. Ich entschied mich für eine der wenigen Garküchen, die auch Sitzplätze anbot. Es sollte gebratenes Gemüse mit knusprigem Schweinebauch ("Kanah Muh Grob") geben.

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Früh war ich zurück am Hotel und staunte über die Nachtfotofähigkeiten meines Handys.

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Zurück auf dem Zimmer buchte ich nun endlich den Südthailandteil meiner Reise um und schrieb meinen Reisebericht.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 11 - Tour der Einsamkeit 1/3

Heute war die Nacht für mich bereits um kurz vor Sieben vorüber, denn eine nicht überhörbare Stimme quäckte laut aus einem Lautsprecher oder Megafon. Was der Hintergrund dieser langatmigen Durchsage war, konnte ich nicht herausfinden. Nachdem der Lärm eine Weile später geendet hatte, nickte ich noch etwas ein. Ich wurde jedoch wieder wach, als es diesmal ein englischsprachiger Ruf war, der wiederholt laut über den hellhörigen Flur schallte. Ich drehte mich erneut um und war dann tatsächlich wohl der Letzte heute beim Frühstück.

Die sehr freundliche Mitarbeiterin prüfte prompt, ob noch alle Speisen ausreichend am Buffet bereit standen, und informierte mich, dass ich auch gerne noch etwas nachbestellen könne, was dann aber auch nicht wirklich notwendig war. Sie fragte mich noch, was ich heute unternehmen würde, worauf ich antworten musste, dass ich dies noch gar nicht wüsste.

Tatsächlich hatte ich offenbar im Vorfeld bei der Reiseplanung die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Provinz Nan über- sowie die Dauer und Anstregung der Fahrten zwischen diesen unterschätzt. Die gestrige lange Fahrt mit einer Kurve nach der Anderen steckte mir trotz Automatikschaltung noch in den Knochen. Erneut wollte ich die lange Fahrt in die Berge nicht unternehmen, zumal ich davon ausging, dass die noch nicht besuchten aber vorab ausgewählten Aussichtspunkte keinen grundsätzlich anderen Eindruck vermitteln würden als die, die ich gestern bereits besucht hatte.

Ich ging daher die sonstigen von mir bei Google Maps markierten Orte durch und entschied mich für den Tad Marn Wasserfall nordwestlich von Pua in dem Landkreis Chiang Klang. Die letzten Google-Bewertungen sprachen davon, dass der Wasserfall verlassen sei, man aber mit einem kleinen PKW durchaus zu diesem gelangen könnte. So ganz koscher war mir die Sache nicht, aber ich wollte mir vor Ort selbst ein Bild machen.

Die letzten ca. 7 Kilometer bis zur Abbiegung zum Wasserfall hatte ich in dieser recht einsamen Gegend nur zwei mir entgegen kommende Autos gezählt. Als ich dann das Schild zum Wasserfall erreichte, prüfte ich meinen Mobilfunkempfang, der sehr gut war, und bog in die ca. zwei Kilometer lange Zufahrt zum Wasserfall.

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Kurz haderte ich mit mir, ob dies hier eine gute Idee war. Ich wusste ja, dass der Wasserfall verlassen sein würde, war alleine unterwegs und hatte natürlich niemandem Bescheid gegeben, wohin ich aufgebrochen war. Spontan gab ich etwas Gas und fuhr die sehr schmale Zufahrtsstraße entlang. Ich realisierte, dass ich hier nirgendwo wenden könnte und auch den Weg nicht rückwärts fahren könnte. Auch wenn die Angst blieb, was ich tun sollte, wenn mir auf diesen zwei Kilometern ein Fahrzeug (egal ob ein zwei- oder vierrädriges) entgegen kommen würde, hatte ich nunmehr keine Alternative, als der Zufahrt weiter zu folgen. Ich empfand es als etwas unangenehm, dass der Straßenverlauf bergab ging und einige scharfe Kurven beinhaltete. Je weiter ich mich von der (auch schon sehr verlassenen) "Hauptstraße" entfernte, desto zugewucherter wurde der Weg. Aus der Fahrbahn wuchs mittig dickes Unkraut, welches ich an den Unterboden meines Mietwagens schleifen hörte. Auch von links und rechts war die Vegetation teilweise sehr üppig, sodass auch diese den Wagen berührte. Glücklicherweise war mein Mietwagen mit über 70.000 Kilometern auf der Uhr ohnehin schon zu zerkratzt, dass jetzt weitere Spuren egal sein sollten.

Nach einigen Minuten Fahrt hatte ich das Ende der Fahrbahn erreicht.

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Die Gebäude hier machten tatsächlich einen verwaisten Eindruck.

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Hatte ich bereits Sorgen, dass vom Parkplatz noch ein länglicher Fußweg zum Wasserfall notwendig werden würde, den ich (jetzt ohne jedweden Handyempfang) alleine wohl wirklich nicht genommen hätte, waren diese unbegründet. Bereits vom Fahrersitz konnte ich den Wasserfall sehen.

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Ich ging auf den Wasserfall zu und genoss den Blick auf diesen wirklich schönen Wasserfall.

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Zurück fiel mir die Fahrt deutlich leichter, da ich nun wusste, was auf mich zukam. Außerdem war ich mir so langsam sicher, dass mich kein Gegenverkehr erwarten würde.

Genauso wie der aufgegebene Wasserfall, der hier durch Verkehrsschilder noch beworden wurde, wurde auch ein Fischteich als Sehenswürdigkeit angepriesen. Da ich an diesem auf dem Rückweg vorbei kam, machte ich hier ebenfalls Halt und war ebenfalls wieder der Einzige, der dies tat. Der Ausblick auf den Teich war nett, mehr aber jetzt auch nicht.

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Optisch reizvoller fand ich da fast die Reisfelder, die ich nach einem kurzen Spaziergang erreichte.

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Zurück am Auto stand nun die Entscheidung an, wo es als Nächstes hingehen sollte. An der Grenze zwischen zwei thailändischen Landkreisen (Amphoe) werden immer auf großen Schildern die Hauptsehenswürdigkeiten des jeweiligen Landkreises genannt. Als ich heute von Pua nach Chiang Klang gefahren war, wurden neben dem Wasserfall und dem Fischteich als dritte Sehenswürdigkeit ein Denkmal der Militärpolizei genannt. Es kostete mich zwar ca. eine Viertelstunde Fahrt dorthin, aber lag das Denkmal direkt an der großen Hauptvehrsader des Landkreises. Wenig überraschend war ich auch hier wieder der einzige Besucher der Sehenswürdigkeit und konnte so meinen Vios im Schatten parken.

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Bei praller Mittagssonne erklomm ich die Stufen des Denkmals, verstand aber nicht wirklich den tieferen Sinn dieser Stätte.

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Ich erkannte, dass ich die Reihenfolge der drei Hauptsehenswürdigkeiten von Chiang Klang hätte in umgekehrter Reihenfolge besuchen sollen, um wenigstens eine Steigerung bei den Erlebnissen gehabt zu haben.

Da sich langsam Hunger einstellte, suchte ich auf Google Maps nach einem Restaurant. Ich realisierte, dass ich vor Wochen bei meiner Recherche von daheim Eines hier in der Nähe markiert hatte. Da mir Fotos und Bewertungen weiterhin zusagten, machte ich mich dorthin auf. Vor Ort sollte mein Auto aber schon wieder das einzige Auto auf dem Parkplatz sein. Gerade als ich ausstieg traf jedoch ein weiteres Auto mit zwei Thailändern ein, die wohl gerade Mittagspause machen wollten. Ich hatte fast freie Platzwahl und wählte einen Sitzplatz mit direktem Flussblick.

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Die nicht ganz so freundliche Bedienung übergab mir die rein thailändischsprachige Speisekarte sowie einen Notizblock und Stift. In einfachen Restaurants in Thailand ist es nicht unüblich, dass man als Gast seine Bestellung selbst auf einen Zettel schreibt. Ich begann nun mühsam, die gewünschten Gerichte auf dem Zettel zu notieren, als ein anderer Mitarbeiter zu mir kam, um mir mit seinen marginalen Englischkenntnissen helfen zu wollen. Er erkannte jedoch, dass ich meine Wahl bereits getroffen hatte, und konnte meine thailändische Handschrift ohne Schwierigkeiten lesen, was mich ob meiner sehr unordentlichen und nicht gut geübten Schrift etwas verwunderte.

Nach einiger Wartezeit sollten dann auch die gewählten Gerichte (Pak Bung mit Hackfleisch sowie Tom Yam Gung) an den Tisch kommen. Für eine kleine Portion Tom Yam Gung gab es erstaunlich viele frische Garnelen und Pilze in der Suppe. Tatsächlich war ich recht zufrieden, wenngleich das Restaurant bei Google nur auf 4,1 Sterne kommt.

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Noch während ich auf das Essen gewartet hatte, überlegte ich, was das nächste Ziel sein sollte. Mit etwas Glück fand ich einen Tempel, dessen Bewertungen sich interessant lasen. Vom Restaurant war dieser auch nur wenige Minuten entfernt. Wieder gingen die letzten Meter jedoch durch eine sehr enge Straße, in der ich auf keinen Gegenverkehr hoffte. Das allerletzte Stück war dann noch erstaunlich steil.

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Am Ende der Auffahrt gab es einen überdachten Parkplatz, wo nur ein Minibus parkte. Nachdem ich meinen Wagen daneben abgestellt hatte, erklomm ich die überschaubare Treppe neben dem Parkplatz.

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Ich erkundete den Berich oben, der u.a. eine wirklich grandiose Aussicht auf die Berge und die Reisfelder der Region bot.

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An der Seite wurde eine Erweiterung der Tempelanlage gebaut. Einer der beiden Bauarbeiter sprach mich an und fragte, wo ich denn übernachten würde. Er schien wohl verwundert zu sein, wie ein Ausländer alleine zu diesem etwas abgelegenen Tempel kommen würde, Ich klärte ihn auf und er empfahl mir, hier Fotos zu machen und das Gelände zu erkunden.

Abgesehen von den beiden Bauarbeitern war ich auch hier mal wieder der einzige Besucher bzw. Anwesende. Ich erkannte jedoch, dass ich mich im neu gebauten Teil der Tempelanlage befand, ging die Treppe hinunter und spazierte ein wenig in die andere Richtung, um zu dem älteren Teil des Tempelareals zu kommen.

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In dem Tempelgebäude befanden sich zahlreiche Besucher. Als ich an diesem Gebäude vorbei ging, wurde ich von einem älteren Herren wahrgenommen, der seinen Sitznachbar kniff und in meine Richtung zeigte. Offenbar waren an diesem Tempel Langnasen eine echte Attraktion. Kurz darauf kam eine Dame aus dem Tempel auf mich zu, grüßte mich und sagte, ich könne mir auch ruhig das Tempelgebäude ansehen. In diesem waren jedoch mehrere Dutzend Thailänder, die offenbar auf das gemeinsame Gebet gewartet hatten. Die meisten schauten mich erstaunt oder lachend an und ich versuchte, zumindest einige von ihnen zu grüßen.

Da ich mich mit kurzer Hose und verschwitztem T-Shirt nicht ganz so passend hier fühlte, bedankte ich mich bei der Damen und ging wieder zurück in den fast leeren neu gebauten Bereich der Anlage. Hier setzte ich mich hin, genoß die großartige Aussicht auf die Berge und Reisfelder und lauschte dem bis hierhin hörbaren rhytmisch-monotonen Gebetsmonolog, der eine gewisse meditative Wirkung auf mich hatte.

Ich machte noch Fotos von der Baustelle und erneut der großartigen Aussicht, bevor ich die Tempelanlage verließ.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 11 - Tour der Einsamkeit 2/3

Als nächstes Ziel hatte ich mir einen "River Beach" ausgesucht. Dort sollte es am lokalen Nan Fluss Möglichkeiten zum Wassersport, Speis und Trank geben. Ich hatte mir schon eine eisgekühlte Kokosnuss und meine Füße im kühlen Flusslauf vorgestellt. Es sollten gute zehn Minuten Fahrt von dem Tempel sein. Das letzte Stück verlief an diversen Gemüse- und Reisfeldern entlang.

Als ich jedoch in das letzte Stück der Straße parallel zum Flusslauf einbog, erkannte ich, dass auch dieser Ort verlassen war und ich hier mal wieder der einzige Besucher war. Ich fuhr die Straße bis zu deren befestigtem Ende, parkte und stieg aus. Ich schaute mich um und fühlte mich ein bisschen wie in einer tropischen Version des Isartals.

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Allerdings herrschte hier viel Zerstörung, wobei ich mir nicht sicher war, was der Grund für diese gewesen sein muss. Ob es Naturgewalten oder Vandalismus war, ich rätselte, entschied mich aber für eine Theorie, dass aufgrund von Corona und der zeitweise in Thailand herrschenden Panik kaum jemand mehr vor die Tür ging oder gar reiste, wodurch die Betriebe hier eingestellt wurden. Die Zerstörung schrieb ich dann einer Mischung aus Vandalismus, natürlicher Verwitterung und ggf. Sturm, Unwetter und Hochwasser zu.

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Dafür sprach in meinen Augen, dass die hier befindlichen Buddhastatuen unversehrt geblieben waren, denn Halbstarke sollten hier aufgrund der sehr tiefen Verwurzelung des Buddhismus Respekt vor den Statuen haben.

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Ich fuhr die Straße ein Stück zurück und parkte wild. Ich wollte mir hier die Gebäude genauer ansehen, zumal der Zugang zum Flussufer hier leichter erschien.

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Tatsächlich muss es hier einen Imbiss gegeben haben. Das Schild, das darauf verwies, dass Speisen und Getränke von außerhalb verboten seien, war noch intakt.

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Gegenüber gab es ein Kühlhaus, auf der die Werbung für thailändische Milch angebracht war, und das nicht mehr ganz intakt aussah.

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Das Namensschild der Anlage war überraschenderweise nicht in Mitleidenschaft gezogen.

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Nach ein paar Schritten hinunter zum Flussufer konnte ich aber sehen, dass es den Imbiss hart getroffen hatte.

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Ich nahm für eine Weile in einem der verlassenen Pavillons Platz, hörte dem Rauschen des Wassers zu und genoss mal wieder die Stille und Einsamkeit.

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Anschließend machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel, nicht jedoch ohne unterwegs Anti-Mücken-Mittel zu kaufen, das ich bisher vergessen hatte, was ich den gestrigen Abend und heutigen bereits bemerkt hatte.

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Nachdem ich mich etwas auf dem schattigen Balkon ausgeruht und die Aussicht auf die Berge genossen hatte, machte ich mich etwas frisch und anschließend auf den Weg Richtung des Stadtparks von Pua, wo laut Aussage der Hotelmitarbeiterin von heute morgen die Feierlichkeiten zum heutigen Loi Kratong Fest stattfinden würden.

Loi Krathong ist das thailändische Lichterfest, bei welchem u.a. schwimmende Blumengebinde mit Kerzen zu Wasser getragen werden als auch sog. Himmelslaternen steigen gelassen werden. Außerdem ist heutzutage Feuerwerk sehr beliebt, was man bereits seit dem Vorab durch wiederholtes Knallen hören konnte.

Als ich nach ein paar hundert Metern auf die Hauptstraße bog, konnte ich den Straßenumzug vorfinden. Da dieser nur sehr langsam voran kam, da parallel der Feierabendverkehr nicht zu sehr behindert werden sollte, konnte ich zu Fuß Großteile des Zuges überholen, um diesen beim Eintreffen am Parkgelände mit zahlreichen mitfeiernden Thailändern zu begrüßen.

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Offenbar präsentierten die verschiedenen umliegenden Dörfer ihre lokalen Trachten. Aber auch die traditionelle Landwirtschaft wurde teilweise sehr plastisch dargestellt.

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Den Abschluss des Zuges bildete ein Wagen, der eine Dame in einer etwas kitschigen überdimensionalen Blüte transportierte.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 11 - Tour der Einsamkeit 3/3

Da ich in all den Jahren noch keinem Loi Krathong Fest beigewohnt hatte, wusste ich nicht so ganz, was mich erwarten würde. Jedenfalls war mir klar, dass die heutige "Tour der Einsamkeit" hier ihr Ende gefunden hatte, denn Menschen gab es hier viele.

Am Parkplatz des Stadtparks von Pua kamen alle Teilnehmer des Umzugs zusammen und wurden noch viel fotografiert. Ich schaute aber bereits, was einem im Park sonst noch erwarten würde. Zuerst passierte ich einen Tisch, wo zusammengestellte Spendenteller (?) auf ihren Einsatz warteten.

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Daneben befand sich ein großer Platz mit einer Bühne. Leider hatte es keine richtigen Sitzplätze (abgesehen von einem offensichtlichen VIP-Bereich für die Lokalprominenz) sondern nur Matten auf dem Boden.

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Gesäumt war der Platz von Verkaufsständen, die neben Essen und Getränken auch Himmelslaternen verkauften.

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Auch traditionelle Blumengebinde und die modernere Variante, die beide mit Kerzen gespickt waren, standen zum Verkauf.

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Die ersten Thailänder ließen bereits Blumengebinde mit entzündeten Kerzen auf dem See des Park zu Wasser.

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Ich hingegen gönnte mir erst einen Spieß gegrillten Schweinebauch, eine Portion Pad Thai und schließlich eine frisch frittierte Süßspeise, die am ehesten an Poffertjes erinnerte, wenngleich ich hier die Kombination aus sehr knusprigem Rand und saftig fluffigem Inneren äußerst lecker fand.

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Anschließend konnte ich mir aus nächster Nähe den Aufstieg einer Himmelslaterne ansehen.

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Auf der Bühne gab es anschließend Programm. Es wurden wohl alle teilnehmenden Gruppen vorgestellt.

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Drumherum stiegen weitere Himmelslaternen in den Himmel auf, wobei sich eine in einem Baum verfing, aber glücklicherweise dort vor sich hin abbrannte, ohne dass das Feuer irgendwohin übergriff.

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Es gab dann noch eine Tanzdarbietung einer lokalen Schule, die recht gekonnt wirkte.

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Ein kleines Stückchen abseits schien der offizielle Startplatz für die Laternen zu sein, denn hier fanden sich gleich mehrere Gruppen ein, die Eine nach der Anderen die Laternen in den Himmel entsandten. Interessant fand ich, dass es neben der klassischen Form auch hier modernere Varianten gibt.

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In der Zwischenzeit waren auch die brennenden Kerzen auf dem See mehr geworden.

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Das Bühnenprogramm schien die Menschen in ihren Bann zu ziehen, denn mittlerweile waren fast alle Matten belegt.

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Ich hingegen hatte langsam genug, zumal es keine bequemen Sitzgelegenheiten vor Ort gab. Ich schaute noch ein paar Himmelslaternen beim Aufsteigen zu und spazierte den knappen Kilometer zu Fuß zurück zum Hotel.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 12 - Rund um Pua 1/2

Nachdem ich heute gut und lange geschlafen hatte, war ich recht spät beim Frühstück. Wie am Vortag wurde ich gefragt, ob ich noch irgendwas benötigen wurde, aber es war von Allem noch reichlich da. Insbesondere der Behälter der Reissuppe, die heute mehr aus Reis als auch Suppe bestehen sollte, war noch maximal gefüllt. Da ich mich aber weder an Reissuppe noch an gebratenem Reis oder Toast mit Marmelade so richtig satt essen kann, war das Frühstück schnell erledigt.

Auf dem Zimmer machte ich mich dann etwas frisch und entschied, dass ich den Vormittag in Ermangelung von ausreichend Ideen für Aktivitäten heute mit Reiseplanung und dem Vervollständigen des Reiseberichts von gestern verbringen würde. Ich fragte freundlich, ob ich mich dazu in den mittlerweile abgeräumten Frühstücksbereich neben dem Check-in-Tresen setzen durfte, was natürlich möglich war.

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Während ich mithören konnte, wie die Mitarbeiterin am Check-in-Tresen alle paar Minuten den jeweiligen Anrufern die gleichen Informationen zu Lage, Zimmerkategorien und -preisen runterbeten durfte, buchte ich eine Unterkunft für nächste Woche online.

Nachdem das durchaus zeitraubende Schreiben und Veröffentlichen des gestrigen Reiseberichtes abgeschlossen war und sich etwas Hunger breit gemacht hatte, fuhr ich zu dem Restaurant "Krua Linda", wo ich bereits am ersten Abend in Pua (vor drei Tagen) gegessen hatte. Heute klappte das mit der thailändischsprachigen Speisekarte besser, sodass ich feststellen konnte, dass diese deutlich umfangreicher war als die englischsprachige Version. Auffällig waren zahllose Gerichte mit Froschfleisch, die man den Ausländern wohl vorenthalten wollte. Ich entschied mich für das Omelett nach lokaler Art, das mir die freundliche Dame aus Chiang Mai bei meinem ersten Besuch hier empfahl, und grünes Curry mit Schweinefleisch.

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Die Portionen waren relativ groß und wohl (wie üblich in Thailand) zum Teilen für mehrere Personen gedacht. Ich hätte mir wohl lieber eines der Gerichte, die zusammen mit Reis als fertige Portion serviert werden, bestellt. Allerdings liebe ich das Probieren verschiedener Gerichte und bestelle daher oft so, als wäre ich nicht allein und könnte Gerichte teilen. Auch wenn es zu viel war, aß ich fast das ganze Curry, konnte aber nur die Hälfte des Omeletts schaffen. Es war abgesehen von der schönen Form und einer gewissen Fluffigkeit geschmacklich aber auch nicht außergewöhnlich.

Als ich schon satt war, traf eine größere Gruppe Asiaten im Restaurant ein. Mehrere Personen kamen nacheinander an meinen Tisch, schauten auf meine Gerichte und fragten auf Englisch, was das sei. Auch wenn ich dieses Verhalten ein wenig befremdlich fand, antwortete ich freundlich. Außerdem fragte ich, woher man denn käme. "Aus Singapur" war die Antwort. Als die Bedienung merkwürdigerweise den Wunsch nach "hot water" wiederholt nicht verstand und Gläser, Eiswürfel und Flaschen stilles Trinkwasser brachte, schaltete ich mich ein. Ich erklärte ihm in thailändischer Sprache, dass man heißes Wasser wünsche, was dann auch wenig später an den Tisch der Singapurer kam. Ich war schon ein wenig stolz, dass ich als Farang zwischen verschiedenen Südostasiaten vermitteln konnte.

Mein nächstes Ziel sollte ein nicht allzu weit entfernter Wasserfall sein, zu welchem mich Google Maps zuverlässig lotste. Da mich die Blase ein wenig drückte, führte mich mein erster Weg nach dem Parken zur gut ausgeschilderten Toilette. Am Gebäude links war der Eingang für Herren, rechts für Damen. An dem Hinweis auf die Pissoirs, die sich an der Rückseite des Gebäudes befanden, vermisste ich ein entscheidendes anatomisches Detail, sodass ich mir erst nicht 100%ig sicher war, was mit dieses Bild sagen sollte.

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Erleichtert sollte es nun zu dem Wasserfall gehen.

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Kurz nach dem Passieren des Schildes traf ich auf eine Gruppe Thailänder, die ein üppiges Picknick sowie Mehkong, auch bekannt als "Thai Whiskey", genossen. Offenbar schon leicht angetrunken sprach mich einer der Gruppe an, ob ich einen Schluck "Thai Whiskey" probieren wolle. Ich schlug aus und wünschte ihnen einen guten Appetit. Man wollte nun das übliche wissen: Ob ich in Thailand wohne, woher ich käme, ob ich eine thailändische Partnerin / einen thailändischen Partner (das Wort "Fähn" im Thailändischen hat tatsächlich kein Geschlecht und schließt mit einem Wort sowohl Partner als auch Partnerin ein bzw. nicht aus, Gendern leicht gemacht) hätte. Ich gab die gewünschten Antworten und übte mich noch ein wenig in Smalltalk, bevor ich ihnen einen schönen Tag wünschte und weiterzog.

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Der weitere Weg war jetzt nicht so ganz nach meinem Geschmack, insbesondere da ich mal wieder nur in Sandalen unterwegs war. Hatte ich die letzten Tagen noch festes Schuhwerk im Auto, war dieses heute im Hotel verblieben.

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Ein Stück weiter als der Weg noch abenteuerlicher wurde, machte ich kehrt. Am anderen Ende gab es eine Brücke, über die man auf die andere Seite gelangen konnte.

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Aber auch hier war der Weg nicht ganz nach meinem Geschmack bzw. entsprach nicht ganz meiner Ausrüstung / Kleidung. Trotz großzügig aufgetragenem DEET-basierendem Antimückenmittel schhienen meine Beine dank kurzer Hose das Interesse diversester Insekten geweckt zu haben. Dazu schwitzte ich bei relativ warmen und hier etwas feuchtem Wetter nicht unerheblich. Auch wenn tiefer im Wald vielleicht noch ein schönerer Blick auf den Flusslauf bzw. Wasserfall möglich gewesen wäre, drehte ich daher um.

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Nahe des Parkplatzes verschnaufte ich ein wenig. Als ich selbst gerade zum Auto aufbrach, kam auch die "Thai Whiskey"-Gruppe zu ihren beiden SUVs. Wenig überraschend setzte sich der schon vor ca. einer Stunde ziemlich angetrunken wirkende Herr hinter das Steuer.

Mein nächstes Ziel war der Markt, an welchem ich auf dem Weg zu dem Wasserfall vorbei gekommen war. Der Markt selbst fand auf einer Wiese statt und bot ein breites Angebot von frischem Obst & Gemüse, Fleisch, Fisch, Gewürzen, zubereiteten Speisen aber auch Kleidung, Spielzeug und Haushaltsutensilien.

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An einem Stand mit Unterwäsche begutachtete ich die sehr preisgünstigen Modelle für Herren. Ich hielt eine Unterhose in XXL in den Händen, was in Deutschland meine Größe ist, aber hier viel zu klein war. Die auf mich aufmerksam gewordene Verkäuferin zeigte auf einen Stapel und meinte, dass das 4XL sei. Ich hielt ein von ihr gereichtes Exemplar an und musste feststellen, dass auch dieses zu klein war. Sie wies auf das elastische Material hin, aber ich war nicht überzeugt.

Neben totem Tier gab es hier auch noch lebendes Tier. In einem Netzbehälter waren zahlreiche Frösche gefangen, die mir in Kombination mit der Speisekarte von heute Mittag suggerierten, dass man hier in der Region möglicherweise besonders gerne Frosch ißt.

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Schräg gegenüber befand sich dann ein Fischstand, bei dem ich zumindest keine sichtbare Kühlung wahrnehmen konnte.

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Schließlich fand ich einen Stand, der das anbot, worauf ich hier gehofft hatte und warum ich hier eigentlich gehalten hatte: thailändische süße Snacks

Ich kaufte eine Portion "Khanom Krok", diese Art Pfannkuchen, die mit einer Füllung aus Kokosmilch und abwechselnd Kokosnussstreifen und Frühlingszwiebeln gefüllt waren. Deren dezente Süße und Salzigkeit kombiniert mit dem Kokosgeschmack ist einfach nur lecker. Bezahlt habe ich für die frisch zubereitete Portion übrigens nur gute 50 Eurocent.

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Mir die Leckereien in den Mund stopfend lief ich langsam zurück zum Auto. Dabei traf ich auf einen weißen Ausländer, der neben seinem Motorrad stand. Da Farangs hier rar sind und er freundlich drein blickte, sprach ich ihn an und erfuhr, dass er in Thailand südlich von Pattaya leben würde, und aktuell auf einer Motorradtour durch den Norden Thailands unterwegs sei. Kurz darauf stieß sein Kumpel dazu, der ebenfalls südlich von Pattaya wohnen würde. Die Beiden kamen aus Südafrika bzw. den Niederlanden und wurden von ihren thailändischen Partnerinnen, die kurz darauf mit zahlreichen auf dem Markt gekauften Leckereien zu uns stießen, begleitet. Es war eine sehr nette kurze Begegnung mit Leuten, die wie ich alle Provinzen Thailands besucht haben wollen.

Als nächstes Ziel hatte ich den "Phuket"-Tempel auserkoren, auf den ich auch von der freundlichen Mitarbeiterin im Hotel hingewiesen wurde. Es war nur eine kurze Fahrt und konnte vor dem Tempel einparken.

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Ich schaute kurz in das Hauptgebäude des Tempels hinein, wollte mich aber aufgrund meines verschwitzten touristischen Erscheinung nicht hinein begeben.

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Vor dem Hauptgebäude stand ein Schaukasten mit mehreren Buddhafiguren und acht Büchsen mit Einwurfschlitzen für Kleingeld. Jede Büchse war mit einem Wochentag bezeichnet, wobei der Mittwoch in der buddhistischen Lehre nochmals in zwei Teile geteilt wird. Da Tempelbesuche im Regelfall keinen Eintritt kosten, wollte ich die Gelegenheit nutzen, etwas Münzgeld zu spenden und in die Büchse meines Geburtswochentages werfen. Was ich nicht wusste, war, dass damit ein relativ langwieriges lautstarkes Gebete aus diesem Schaukasten wiedergegeben wurde. Da ich diesmal nicht allein im Tempel war, versuchte ich halbwegs ehrfürchtig und andächtig vor dem Kasten zu stehen, wenngleich ich so eine Wiedergabe vom Band jetzt eigentlich nicht ganz so andächtig fand.

Wie auch der Tempel gestern gab es hier einen schönen Ausblick.

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Nitus

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Tag 12 - Rund um Pua 2/2

Eigentlich war ich schon bereit, den Rückweg zum Hotel anzutreten, da entdeckte ich vor dem Tempel eine Tafel mit den Ausflugszielen rund um Pua. Ich studierte diese genau und wunderte mich, dass viele der vermeintlichen Sehenswürdigkeiten nicht in Google Maps zu finden waren. Im Endeffekt entschied ich mich dann doch noch, einen weiteren Wasserfall anzufahren. Das letzte Stück war mal wieder eine sehr schmale Straße, bei der ich hoffte, dass mir auf den ca. 700 Metern kein Gegenverkehr entgegen kommen würde. Diesmal hätte man nicht in die Botanik ausweichen können, da es links und rechts der Straße relativ schnell bergab ging.

Am Ende der Straße kurz vor dem vermeintlichen Wasserfall stellte ich meinen Wagen ab und ging die letzten Meter zu Fuß. Die Sehenswürdigkeit wurde hier als Grand Canyon & Wehr bezeichnet, wobei ich heute lernte, dass das englische Wort für ein Wehr das nahezu gleich klingende "Weir" ist.

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Das Wehr erinnerte zumindest meine Schwester, die das Foto schon in meinem WhatsApp-Status betrachten konnte, an eine sauerländische Talsperre. Damit hatte sie sicher nicht unrecht, wenngleich ich die Umgebung des Wehrs nicht ganz als sauerländisch wahrgenommen habe.

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Ich überlegte, ob ich kurz vor Sonnenuntergang hier an diesem verlassenen Ort den vorhandenen Weg neben dem Wasserlauf nehmen sollte, um auf noch spektakulärere Eindrücke zu treffen. Da der Weg solide wirkte, nahm ich die ersten Stufen hinauf.

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Ein Stückchen weiter wurde der Weg jedoch enger und unbefestigt. Ich war weiterhin nur mit meinen Sandalen unterwegs und die Sonne senkte sich.

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Ich prüfte bei Google Maps, was mich wohl unterwegs bzw. am Ende des Weges erwarten würde. Ein wenig erinnerten mich die Bilder an die ein oder andere Klamm in Österreich, aber irgendwie ähnelten sich die Bilder so sehr, sodass ich vermuten musste, dass es nicht viele Eindrücke gegeben hätte. Es siegte die Vernunft oder Angst und ich trat den Rückweg an, jedoch nicht ohne nochmal den "Canyon" fotografisch festgehalten zu haben.

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Da morgen die Weiterreise ansteht und ich seit Ankunft hier im Hotel vor drei Tagen noch kein einziges Mal den Pool genutzt hatte, hatte ich mir dies für heute fest vorgenommen. Ich duschte mir auf dem Zimmer Schweiß, (offenbar zu dünn aufgetragenes) Anti-Mücken-Mittel und sonstigen Dreck vom Körper und ging nach unten in den Pool, den ich für mich allein haben sollte.

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Tatsächlich war der Pool nicht beheizt und damit das Wasser, innsbesondere im Schatten bei sinkenden Lufttemperaturen, eher frisch. Auf mich wirkte diese Abkühlung angenehm erfrischend. Allerdings fühlte ich mich selbst im Pool von Mücken umkreist. Ich hielt es einige Zeit durch, aber hatte dann irgendwann das Verlangen, zurück auf das bis dato mückenfreie Zimmer zu gehen. Dort stellte ich unzählige Mückenbisse am Nacken, Hals und im Gesicht fest, die hoffentlich in der kommenden Nacht nicht mehr jucken werden als jetzt.

Den weiteren Abend verbrachte ich u.a. mit dem Schreiben dieses Berichtes. Aufgeschreckt wurde ich jedoch vorhin, als ich vom Flur relativ laute aufgeregte englischsprachige Unterhaltungen vernahm. Ich hörte Worte wie "scary" und "dark" und musste neugierig, wie ich bin, durch den Türspion schauen. Es waren Asiaten, die sich auf Englisch über irgendwelche Vorfälle unterhielten, sich aber auch gegenseitig beruhigen konnten. Ich bin gespannt, ob ich morgen beim Frühstück mehr erfahren kann, und ob es sich bei den Asiaten um die Singapurer von heute Mittag handelt.
 

Nitus

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Tag 13 - Von Pua nach Nan oder Bilder, Berg und Buddhismus 1/3

Beim Frühstück sollte ich tatsächlich auf die Gruppe aus Singapur treffen, die ich am Vortag bereits im Restaurant getroffen hatte. Man bedankte sich für meine Essensempfehlung und wünschte eine gute Weiterreise. Die Gruppe wollte jetzt Richtung Chiang Rai aufbrechen. Für mich sollte es heute jedoch in die entgegengesetzte Richtung in die ca. 50 Kilometer entfernte Hauptstadt der Provinz Nan gehen. Bevor ich auf dem Zimmer meine Sachen packte, hielt ich noch ein letztes Mal die Aussicht vom Hotel, heute wieder mit Morgennebel, fest.

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Um kurz nach 9 Uhr tauschte ich dann den Zimmerschlüssel gegen die 500 THB Schlüsselkaution und machte mich auf den Weg.

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Mein erster Halt war ein wenige Kilometer entferntes OTOP-Geschäft, das ich bereits auf dem Hinweg bemerkt hatte. OTOP steht für "One Tambon - One Product". Sinngemäß bedeutet dies, dass sich jedes Dorf auf ein spezielles Produkt spezialisiert und dieses entsprechend vermarktet. In OTOP-Läden erhält man dann üblicherweise die lokalen Spezialitäten der umliegenden Dörfer.

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Hier sah dies jedoch anders aus, denn dieses Geschäft führte nur lokale Bekleidung. Die quirlige Verkäuferin verwickelte mich in ein Gespräch und wollte mir eine bunte Stoffhose mit floralen Motiven andrehen. Einerseits war die Größe natürlich viel zu klein und andererseits führte der Laden nur Damenbekleidung. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit der Dame, bedankte mich und fuhr weiter.

Da mich der Instantkaffee im Hotel nicht wirklich zufrieden gestellt hatte, suchte ich per Google Maps nach einem Cafe. Im Nachbarort Tha Wang Pha wurde ich fündig. Auch hier war ich mal wieder der einzige Kunde, dennoch bereitete die Mitarbeiterin den Espresso mit Orangensaft auf Eis liebevoll zu.

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Auf dem Hinweg hatte ich bereits die Schilder zur "Nan Riverside Art Gallery" wahrgenommen. Ich hatte recherchiert, dass dies tatsächlich eine interessante Kunstgallerie mitten im Nirgendwo sei. Somit wurde dies mein nächster Stopp auf der Fahrt von Pua nach Nan. Ich zahlte an der Einfahrt die 20 THB (ca. 0,55 Euro) Eintritt, suchte mir einen Parkplatz und staunte, wie viele Kunstwerke hier fernab jeder Zivilisation ausgestellt waren.

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In einem separaten Gebäude wurden dann sehr alte Bilder ausgestellt, die offenbar aus verschiedenen Tempeln stammten. Ich war überrascht, dass auch diese Bilder ohne jede Klimatisierung in einem einfachen Gebäude mit natürlichem Luftzug aufbewahrt wurden.

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Auch erstaunt war ich über die schöne Gestaltung der Toiletten.

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Anschließend gönnte ich mir einen erfrischenden Maulbeerensaft, ein OTOP-Produkt, mit Blick auf den Fluss Nan.

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Den nächsten Stopp legte ich am "Phatup Cave Forest Park" ein, was ein steiler Wanderweg auf einen bewaldeten Berg sein sollte, der mit zahlreichen Höhlen versehen ist.

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Die Schranke an der Zufahrt war geöffnet. Im Pförtnerhäuschen war niemand, sodass ich dieses passierte und meinen Mietwagen als einziges Auto auf dem Parkplatz abstellte. Anschließend ging ich zurück zu dem Pförtnerhäuschen, da ich dort eine ausliegende Liste wahrgenommen hatte. Tatsächlich konnte man sich hier mit Handynummer eintragen und angeben, wann man den Park betreten und wann verlassen hat. Ich war überrascht, dass der Park an vielen Tagen keinen einzigen Besucher sieht. Heute schien jedoch jemand zwei Stunden und 45 Minuten eingetroffen zu sein. Mir fiel aber leider auch auf, dass sich offenbar die Wenigsten beim Verlassen des Parks austragen. Und ob überhaupt irgendjemand nach Personen sucht, die sich nicht ausgetragen haben, darf dann wohl auch bezweifelt werden.

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Als nächstes studierte ich die Übersichtskarte, aus der ich nicht komplett schlau wurde.

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Mit einer Flasche Wasser im Gepäck machte ich mich dann auf den ausgeschilderten Weg zu den Höhlen.

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Es gab jedoch noch einige Hinweisschilder zu beachten.

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Nach einem kleinen Aufstieg über sehr unebene Stufen war dann auch schon die erste Höhle 20 Meter vom eigentlichen Weg links ausgeschildert. Ich folgte der Beschilderung und konnte damit die "Chedi Kaew" Höhle besichtigen.

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Tag 13 - Von Pua nach Nan oder Bilder, Berg und Buddhismus 2/3

Da meine Trittsicherheit ausbaufähig ist, war ich für die diversen Handläufe sehr dankbar. Allerdings hatten diese häufig - wenig vertrauenserweckend - viel Spiel. Auch waren diese häufig sichtbar nicht im besten Zustand.

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Trotzdem setzte ich meine Wanderung fort, zumal die nächste Höhle nur 20 Meter entfernt sein sollte.

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Die 20 Meter waren jedoch ein leicht abenteuerlicher Weg, bei dem ich mir zeitweise auch nicht sicher war, ob ich mit meiner Statur durch den Höhleneingang passen würde.

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Es sollte aber passen, sodass ich die Mönchshöhle entdecken konnte.

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Die nächste Höhle hätte nun 500 Meter entfernt sein sollen.

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Ob des steilen Aufstiegs lief mir der Schweiß schon in Strömen aus allen Poren. Ich setzte mich auf einen Fels neben dem Schild, trank Wasser, nutzte das hier glücklicherweise starke 4G-Netz und überlegte, ob ich hier als offenbar einziger Besucher mich weiter und tiefer in den Wald begeben sollte. Nachdem ich mich etwas abgekühlt und Kräfte gesammelt hatte, ging ich noch ein Stück weiter.

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Auch wenn ich neugierig auf die weiteren Höhlen und den weiteren Pfad war, kannte ich meine Grenzen. Aus Erfahrung weiss ich, dass meine Trittsicherheit mit starkem Schwitzen und mich malträtierenden Insekten definitiv nicht besser wird. Ich wünschte mir +1 herbei, in dessen Begleitung ich sicher noch ein paar weitere Höhlen erkundet hätte. Wenigstens ein paar andere Besucher, die mir die Sicherheit gegeben hätten, im Fall des Falles Hilfe zu bekommen, hätten mich vielleicht auch umgestimmt, aber komplett alleine hier sollte es mit den zwei Höhlen genug sein.

Vorsichtig und langsam stieg ich wieder hinab und vermerkte in der Liste meine Abfahrt. Von der Hauptstraße machte ich noch ein Foto von dem Berg, den ich zumindest ein Stückchen bestiegen hatte.

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Nachdem das für meinen Geschmack nicht 100% kompatible Hotelfrühstück mich nicht richtig satt gemacht hatte, und das Spazieren in der Gallerie und erst recht das Wandern und Klettern bei den Höhlen meinen Hunger verstärkt hatten, war ich nun auf der Suche nach meinem Mittagessen. Nachdem viele vor einem Restaurant parkende Autos ein gutes Zeichen sind, wurde es das Restaurant "Lab Phed Udon". "Lab Phed" ist der scharfe Salat aus Entenfleisch, wie er im Isarn, dem Nordosten Thailands, allgegenwärtig ist. "Udon" wiederum ist die Kurzform für "Udon Thani", eine der großen Städte Nordost-Thailands. Entsprechend dem Restaurantnamen bestellte ich genau jenen scharfen Salat mit Entenfleisch, Klebereis, Papayasalat und "Saigrok Isarn", die leicht fermentierte Wurst aus dem Nordosten mit viel Knoblauch, die ich so gerne mag und diesen Urlaub noch nicht genossen hatte.

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Auf der anderen Straßenseite des Restaurants gab es ein Geschäft, das mit Souvenirs warb. Hier wurde ich dann tatsächlich fündig und konnte ein paar lokale (OTOP-)Produkte kaufen. Anschließend setzte ich meine Fahrt zu dem vorab gebuchten Hotel im Stadtzentrum von Nan fort. Dort konnte ich dann zügig eingecheckt und auf mein Zimmer gebracht werden. Ich war von der angenehmen Einrichtung und Austattung des Zimmers positiv überrascht.

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Nachdem ich mich etwas frisch gemacht hatte, spazierte ich zu Fuß durch Nan. Mein erstes Ziel sollte der "Phumin" Tempel unweit des Hotels sein.

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Im Inneren des Hauptgebäudes gab es einige große Buddha-Statuen.

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An den Wänden gab es Wandmalereien, die offenbar schon relativ alt waren.

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Auf dem Tempelgelände fiel mir ein kleines rundes Gebäude auf, das mein Interesse weckte.

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Zu meiner Irritation wurden im Inneren diverse Folterszenen sehr plastisch dargestellt. Die tiefere Bedeutung konnte ich jedoch nicht in Erfahrung bringen.

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Tag 13 - Von Pua nach Nan oder Bilder, Berg und Buddhismus 3/3

Schräg gegenüber war dann schon der nächste interessante Tempel, dessen Eingang mit Schirmen und Laternen gesäumt war.

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Auch hier thronte im Inneren des Tempels eine große Buddha-Figur.

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Hinter dem Gebäude gab es ein Stupa mit 74 Elefanten besetzt. Wie ich wenig später von einem anwesenden Mönch lernen durfte, soll der Stupa gute 600 Jahre alt sein.

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Von dem Mönch erfuhr ich noch allerhand Fakten über den Tempel, wohingegen er sich für meine Reise und meine Begeisterung für Thailand interessierte.

Da so ganz langsam nach dem ausgiebigen Fußmarsch der Hunger wieder einsetzte, spazierte ich zum Nachtmarkt Nans, der mich jedoch bezüglich dessen Größe und Auswahl eher enttäuschte.

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Ich wählte ein einfaches offenbar stationäres Restaurant auf dem Nachtmarkt. Man musste die Bestellung allerdings selbst auf einem Zettel notieren und der Bedienung übergeben. Mühsam kritzelte ich meinen Wunsch auf den kleinen Notizblock, wobei ich selbst schon bemerkte, wie unklar ich manche Buchstaben zeichnete.

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Dennoch bekam ich eine Weile später genau das an den Tisch gebracht, was ich erwartet hatte. Und um Juser @somkiat den geliebten Anblick eines Tellergerichtes mit Spiegelei obendrauf gewähren zu können, war mir auch die Mühe, zusätzlich "Kai Dao" in thailändischen Lettern zu kritzeln, nicht zu viel.

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Nach dem fürstlichen Abendmahl spazierte ich zurück zum Hotel, wobei mir der stimmungsvoll beleuchtete Tempel, den ich zuvor besucht hatte, auffiel.

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