Lufthansa - langsam wird es peinlich...

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koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
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Der für mich größte Knackpunkt der letzten 12 Monate bei der LHG ist, dass die reichlichen Leistungsstörungen in einer Phase der Hochpreispolitik passiert sind. Ein deutlicher Teil der Passagiere haben bei Flügen schlechte Erfahrungen gemacht, die (teilweise) zu den höchsten Preisen der LH-Geschichte verkauft wurden.
Umgekehrt, die Phase der Leistungsstörungen ist seit 2019 Programm, die Phase der Höchstpreise seit rund einem Jahr.
Dumm nur, dass weiterhin gebucht wird. Das ist halt der Markt, aber der Wind kann extrem schnell drehen.

Ausgedünnte Flugpläne, stornierte Flüge, schlechtere Plätze, Schlangen beim Flughafen, volle Kabine, (zeitweise) verschollenes Gepäck - und das zum doppelten oder dreifachen Preis im Vergleich zu 2019. Da kann man beim Kunden kaum auf Nachsicht hoffen. Die Erwartungshaltung ist umgekehrt: Wer etwas potentiell mangelhaftes erwirbt, der erwartet einen Preisnachlass, keinen extremen Preisaufschlag.

Die Hochpreispolitik sieht der LHG-Vorstand als persönlichen Verdienst, nicht als Baustelle. Daher glaube ich nicht, dass dort die Problematik verstanden wird.
Die Hochpreispolitik kann sich LHG aufgrund einiger äusserer Faktoren, und einem einzigen inneren Faktor leisten:
- Nachholbedarf
- Inflation --> es lässt sich gut auf den Zug aufspringen, da eh alles teurer wird
- künstliche Verknappung des Angebots --> das ist der einzige Faktor, den LHG selber steuern kann
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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- künstliche Verknappung des Angebots --> das ist der einzige Faktor, den LHG selber steuern kann
Zumindest glauben sie das...
Die Kapazitäten über den Teich sind eben auch weiter knapp, weil die großen U.S. Firmen Teile ihrer alten Flotten stillgelegt und Personal entlassen haben, und jetzt nicht wieder hochfahren können, wei Boeing keine neuen Flugzeuge liefert und Piloten knapp und teuer sind.
Das Angebot nach Asien ist nicht knapper als die Nachfrage.

Beides wird nicht ewig so bleiben, und für ein "Normal" ist die LHG nicht gut aufgestellt. Die Probleme mit Russland betreffen sie ganz genauso wie die Mitbewerber, und die Flotten-/Bereederungsprobleme sind auch noch nicht gelöst. Von der Kabinenumrüstung ganz zu schweigen. Wie lange man dann noch Spitzenpreise verlangen kann, bleibt abzuwarten. Und schon mit den Preisen fährt man noch Verlust ein...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Die US-Airlines fliegen doch wie verrückt nach Europa, mit allem, was da ist und das ist nicht wenig. Guck Dir mal München an und was da an Uniteds rumsteht und fliegt? Ich tippe mal, dass LH da einfach mitstinken will, und denen nicht das (inbound?) Sommergeschäft überlassen will. Das riecht aber irgendwie nach asymmetrischer Nachfrage? Eher schwierig für die A380.
 
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aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
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MZ
Da ein relevanter Anteil des Atlantikverkehrs über die JV der großen Airline Gruppen läuft (manche nennen es auch Kartelle) kann man schon schwer davon ausgehen, dass die Kapazitäten entsprechend sinnvoll gesteuert sind um möglichst hohe Preise durchsetzen zu können.
Gerade was das Beispiel mit UA in MUC angeht, können wir sehr sicher sein, dass da eine Abstimmung stattgefunden hat. Zumal LH auch an den UA Flügen mitverdient (und anders herum).
In Summe über alle Märkte hinweg ist es aber schon so, dass das Angebot, besonders in Deutschland insgesamt unter dem Niveau von 2019 liegt, während andere europäische Staaten bereits darüber liegen. Das knappere Angebot in Kombination mit der hohen Nachfrage lässt die Preise steigen. Die Gretchenfrage ist nur wie lange das so anhält.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Die US-Airlines fliegen doch wie verrückt nach Europa, mit allem, was da ist und das ist nicht wenig. Guck Dir mal München an und was da an Uniteds rumsteht und fliegt?
Es gibt aber auch eine Menge U.S. Routen die noch nicht wieder fliegen. Vor allem zu den kleineren Flughäfen.
Hub zu Hub sind wir wieder da wo wir vor Corona waren.

Entsprechend fliegt auch LH so manches Ziel noch nicht wieder an, zum Beispiel PHL. Das wird aktuell nur an "Touristentagen" mit 4Y bedient,
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
21.463
19.372
FRA
Es gibt aber auch eine Menge U.S. Routen die noch nicht wieder fliegen. Vor allem zu den kleineren Flughäfen.
Hub zu Hub sind wir wieder da wo wir vor Corona waren.

Entsprechend fliegt auch LH so manches Ziel noch nicht wieder an, zum Beispiel PHL. Das wird aktuell nur an "Touristentagen" mit 4Y bedient,
Die ganzen kleinen Ziele werden dann von UA/AA/B6 usw. mit A321neoXLR bedient.
 

KnallaufFall

Aktives Mitglied
23.02.2023
197
187
Netter Artikel des HB:

Handelsblatt: Der verratene Passagier: Wie die Lufthansa im Wachstumsrausch ihre Kunden vergisst - https://hbapp.handelsblatt.com/cmsid/29116808.html
Je mehr "Monopol" die Lufthansa hat, desto schlechter kann das Produkt sein. Wenn die Firma will, dass du nach Ort X nach Ort Y fliegst, und das lediglich die Lufthansa mit akzeptablem Reiseaufwand anbietet, tja...

Ich spreche hier primär von Kurz- bis Mittelstrecke, auf Langstrecke sieht da ganz anders aus.
 

Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
8.014
8.959
FRA / FMO
wo finde ich die Buchungsübersicht?

Ich brauche Flug No. / Tag / Buchungscode etc.
Grund Koffer durch checken. drei einzelne Tickets

Sonst nehme ich Fotoshop und bastele mir eigene tickets, hat schon Mal geklappt.
Du hast doch geschrieben du hast den Buchungscode. Dann einfach auf der LH Startseite Buchung aufrufen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Wenn die Firma will, dass du nach Ort X nach Ort Y fliegst, und das lediglich die Lufthansa mit akzeptablem Reiseaufwand anbietet, tja...
Für Leute die in FRA oder MUC wohnen mag das ja zutreffen, aber wer in der Provinz wohnt hat für gewöhnlich reichlich Alternativen mit dem selben Reiseaufwand. Sooo toll ist der LH Flugplan jetzt nicht was Verbindungen via FRA und MUC angeht, da ist bei verdammt vielen Zielen so oder so ein weiterer Reisetag notwendig, dann kann man auch via LHR, AMS, CDG etc. fliegen und halt 8 statt 7 Stunden brauchen, das macht den Kohl auch nicht mehr fett.
Wer direkt an einem AiRail Bahnhof wohnt, hat vielleicht noch kleine Vorteile.

Ansonsten lebt LH von Ruf und Tradition. In den USA gibt es in der Businesswelt noch den für Jahrzehnte gültigen Spruch "nobody has ever beeing fired for buying IBM", aber auch deren Zeit als Standardzulieferer für Büroelektronik ist irgendwann vorbeigegangen. Noch ist in vielen Firmen LH einfach der Standard, mal sehen wie lange das noch so bleibt. Wenn ich LH buche, habe ich bestenfalls Diskussionen wegen den Kosten, bei anderen Airlines auch wegen Zuverlässigkeit. Das hat sich allerdings letztes Jahr massiv geändert, inzwischen werden bei uns andere Optionen genausowenig hinterfragt. Was vor ein Paar Jahren noch als Risiko galt, ist inzwischen dank viel (und guter) Erfahrung voll akzeptiert.

Die ganzen kleinen Ziele werden dann von UA/AA/B6 usw. mit A321neoXLR bedient.
Der allerdings aktuell noch nicht mal zugelassen, geschweige denn in der Serienfertigung ist. Da reden wir von noch 2-3 Jahren.
Und dann werden vermutlich die Karten ohnehin nochmal neu gemischt, ich bin sehr gespannt wie viel Gamechanger der XLR wird. Und wann auch LH welche (für die Langstrecke) in Erwägung zieht. Bei 777 und 787 hat es weit über ein Jahrzehnt gedauert, bis sie sie auch haben wollten. Vielleicht haben sie dieses mal ja mit ihrem eignenem Weg mal den richtigen Riecher. Und solange die XLR genauso "definitiv nicht" kommen werden wie die A380 nicht zurück, ist auch da erstmal gar nichts klar.
 
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Volume

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01.06.2018
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Kürzlich präsentierte das Unternehmen seine erste App
Ähhhh, Ja.
Sagt wohl alles über die Journalistische Qualität von HB und Spiegel...

Hier stand Unsinn... Man sollte auch komplexe Schachtelsätze komplett lesen.

Konzernchef Spohr verteidigt demnach den Zeitpunkt für die Einführung der App: »Es war aus meiner Sicht die richtige Entscheidung, jetzt in den Markt zu gehen und in den nächsten Monaten die Schwächen der App zu beheben, sodass die Umbuchungsfunktion im Sommer top ist.« Ein großes Team arbeite an den Fehlermeldungen.
Ich denke diesen Sommer braucht der Kunde nicht mehr ständig Umzubuchen, da der Flugplan endlich stabil wird ?
 
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P

Peanuts

Guest
Für Leute die in FRA oder MUC wohnen mag das ja zutreffen, aber wer in der Provinz wohnt hat für gewöhnlich reichlich Alternativen mit dem selben Reiseaufwand.
Oder auch bei anderen größeren Städten. Aus Hamburg gibt es zum Beispiel keinen Direktflug in die USA mehr (leider).
Da ist es dann egal ob man mit einem Stop über Frankfurt, München, London, Paris oder Amsterdam fliegt.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Ich glaube für LH ist Hamburg Provinz...
In der Rhein/Ruhr Region leben ja auch 7 Millionen Menschen, und sie ist mies angebunden.

Für LH zählt offenbar nur MUC und FRA, alles andere ist in den lertzen Jahren massiv vernachlässigt oder verschlimmbessert worden, Stichwort: Outsourcing.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Ja, kann ich glauben, ist mir so passiert, aber ganz ohne Nachicht von LH, da war beim Verlust des FLT Status einfach von einem auf den anderen Tag Funkstille und auch mein Account nicht mehr existent (inclusive den 850.000 Meilen).
aus welchem Grund denn? Ticketcoupons nicht abgeflogen? zuviele EU261 eingefordert?
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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Umgekehrt, die Phase der Leistungsstörungen ist seit 2019 Programm, die Phase der Höchstpreise seit rund einem Jahr.
Dumm nur, dass weiterhin gebucht wird. Das ist halt der Markt, aber der Wind kann extrem schnell drehen.


Die Hochpreispolitik kann sich LHG aufgrund einiger äusserer Faktoren, und einem einzigen inneren Faktor leisten:
- Nachholbedarf
- Inflation --> es lässt sich gut auf den Zug aufspringen, da eh alles teurer wird
- künstliche Verknappung des Angebots --> das ist der einzige Faktor, den LHG selber steuern kann
Hochpreise aus meiner Sicht nur ex-DE - alles aussen rum incl. Heimatmarkt LX, OS, SN ist "Bewegung" drin.

Das scheint mir aber ein allgemeiner Trend zu sein, der nicht nur die Luftfahrt betrifft: in Italien kosten das billgsten kg Spaghetti immer noch 1,19€ wie in Finnland, Polen oder Spanien, nur in Deutschland "nimmt man" 2€ für den gleichen "Rotz". Ich habe irgendwie das Gefühl, dass alle Welt gemerkt hat, dass in Deutschland noch viel Luft ist für höhere Preise und wie oben gesagt: es wird gekauft als gäbe es kein Morgen, egal was es kostet!