Zitat aus der Welt.de und einer der neueren Studien zu EE und KK:
".....Bezahlbar und wirtschaftlich erfolgreich soll sie sein, die deutsche
Energiewende. So wirbt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
auf seiner Website für die Transformation weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz. xxxxx Doch Ökonomen warnen jetzt davor, der alleinige Fokus auf den Umbau der Energiewirtschaft sowie dessen konkrete Umsetzung gefährde genau diese Ziele. Sie fordern mehr Effizienz in der Klimapolitik der Regierung.
Die beiden Autoren der Studie, die WELT vorab vorlag, wollen ihre Verbesserungsvorschläge nicht als Kritik an den Klimaschutzmaßnahmen an sich verstanden wisse
n. Sie widersprechen aber der verbreiteten Sicht, Klimaschutzinvestitionen würden eine doppelte Dividende abwerfen – eine ökologische und eine wirtschaftliche.
„Die ökonomische Dividende ist aus gesamtwirtschaftlicher Sicht weitgehend eine Wunschvorstellung“, gibt Quitzau zu bedenken. Damit tritt er auch der Erzählung von Bundeskanzler Olaf Scholz entgegen, der sich (und dem Land) aus den Effekten der Transformation ein zweites „Wirtschaftswunder“ versprach.
Dass die Klimaschutzinvestitionen nicht den herbeigesehnten Wachstumsboom auslösen würden, begründen Frondel und Quitzau unter anderem mit dem Umgang mit den volkswirtschaftlichen Kapazitäten. „Diese werden nicht erweitert, sondern lediglich umgebaut.“
xxxxxx Opportunitätskosten der erneuerbaren Energien
Aber auch der volkswirtschaftliche Rahmen gebe ein neues Wirtschaftswunder nicht her: Während das Wachstum in den Fünfzigerjahren bei acht Prozent und in den Sechzigerjahren immerhin noch bei 4,5 Prozent gelegen habe, sei für die kommenden Jahre lediglich mit 0,5 bis 0,9 Prozent zu rechnen.
xxxxxx Umso schmerzhafter ist deshalb aus Sicht der Autoren, dass zudem der Aspekt der sogenannten Opportunitätskosten außen vor bleibe. Denn die finanzielle Förderung der erneuerbaren Energien binde gewaltige Mittel, die an anderen Stellen als Investition zum Aufbau von Beschäftigung oder für andere Investitionen fehlen – und die möglicherweise dort rentabler eingesetzt gewesen wären als für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren.
xxxxxx Die Kosten für die Energiewende
Zumal die Summen, um die es dabei geht, beträchtlich sind: rund 120 Milliarden Euro etwa allein für alle seit 2000 in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen, sowie ein ähnlich hoher Betrag, der für die installierten Gerätschaften noch zu zahlen ist. Insgesamt verorten die Autoren die Kosten für die Energiewende bis 2050 eher am oberen Ende der von der Deutschen Energie-Agentur dena ermittelten Spanne von 1,1 bis 1,9 Billionen Euro.
Die Frage, was eine Nation aufgeben muss, wenn sich ihre Führung für eine bestimmte Mittelverwendung entscheide, werde von der Politik selten gestellt. „Genau diese Frage ist aber zwingend: Hätte die entsprechende Summe nicht ertragreicher investiert werden können?“, so Frondel.
Zumindest für die Zukunft gelte mit Blick auf die Förder-Milliarden: Würde der Ausbau der Erneuerbaren baldmöglichst dem Markt überlassen werden, könne mit einem Bruchteil der dadurch eingesparten finanziellen Mittel die Forschung und Entwicklung sämtlicher Energie- und Speichertechnologien, inklusive Kern- und Wasserstofftechnologien, in nie dagewesenem Maße forciert werden.
„Für viele Jahre dominieren aber die Investitionsausgaben. Es dauert lange, bis sich die Investitionen amortisieren“, so Quitzau. „Die Politik hätte die Wärmewende besser dem im Jahr 2027 startenden zweiten EU-Emissionshandel und der kommunalen Wärmeplanung überlassen sollen, anstatt die Politik der übermäßigen Förderung alternativer Technologien im Stromerzeugungssektor nun im Wärmesektor wiederholen zu wollen“, folgern die Autoren.
Negative Implikationen der Entlastungen für Bürger
Entlastung erfahren die Bürger zwar immerhin dadurch, dass sie die Förderkosten des Ausbaus der Erneuerbaren nicht mehr über ihre Stromrechnung zahlen müssen – dieses Geld fließt künftig aus dem
Klima- und Transformationsfonds (KTF). Doch auch das habe negative Implikationen, merken die Wissenschaftler an.
Fehlendes Klimageld
Bleibt diese Entlastung trotz entsprechend höherer Heiz- und Tankausgaben aus, hätten sie folglich weniger Geld für andere Ausgaben zur Verfügung. „Die fehlende Entlastung hat negative Beschäftigungs- und Wohlfahrtseffekte zur Folge, die diffuser Natur sind, weil sie sich über die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft verteilen, und die daher auch schwer beobachtbar und kaum ursächlich zuzuordnen sind“, so Frondel. Dennoch seien das substanzielle Effekte in Milliardenhöhe, die nicht übersehen und verschwiegen werden sollten...."