Aber nicht nachhaltig.
Hast du mak geschaut wie alt die Autos sind die auf den Strassen rumfahren? 45% der Fahrzeuge in DE sind älter als 10 Jahre, und unglaublich viele Autos landen danach im Export, wenn ein Fahrzeug mit 20 Jahren zum wirtschaftlichen Totalschaden wird ist das nicht nachhaltig. Ohne ein zweites Leben in Osteuropa oder Afrika wird der Nutzungszyklus doch stark eingeschränkt.
Du kannst aktuell problemlos ein 20 Jahre altes Auto für 1000€ - 3000¶ kaufen ohne dir großartig Sorgen machen zu müssen was an Kosten auf dich zukommt. Selbst einen Motorschaden bekommst du bei gängigen (kleinen) Modellen für 1000€ -2000€ repariert, wer selber schraubt macht das für unter 1000€. Auch da wird ein eAuto nicht mithalten.
Alte Autos kann man eigentlich beliebig lang reparieren, seit einiger Zeit bauen die Hersteller aber bereits Autos bei denen das nicht mehr ohne weiteres möglich ist (Stichwort Steuergeräte), bei den BEVs wird aber gezielt auf einen EOL Punkt hingeplant. Ich könnte wetten das man in 50 Jahren keinen alltagstauglichen Tesla oder BYD mehr auf den Strassen sehen wird, Derart alte Audis, BMWs, Mercedes oder auch VWs sieht man fast täglich, und wenn du einen alten Porsche willst bezahlst du mehr als für einen neuen BEV.
Zunächst muss man gedanklich „das Auto“ von den einzelnen Teilen trennen. Auch ein BEV wird weiterhin ohne den ersten Akku fahren und das in 20 oder 30 Jahren. Hinzu kommt, das bei einer gewissen Pflege auch der erste Akku extreme Laufzeiten erfahren wird, so ist es ja auch bei Verbrennern mit dem ersten Motor. Vorteil ist auch, das zum Beispiel ein Akku Tausch nicht so aufwendig ist, wie ein Motortausch, selbst ein Motortausch ist bei einem BEV weniger aufwendig. Dazu kommt die Upgradefähigkeit, ist bei einem Verbrenner mit Modifikation ja auch so.
Mit Vorstellung des iPhones und einem fest verbauten Akku, wollte Apple ja auch eine gewisse kurze Produktzyklus Zeit. Hier hat sich allerdings eine eigene „Industrie“ entwickelt. Das wird bei BEV auch passieren. Dies wird natürlich aufwendiger sein, als den Tausch eines verklebten Handyakkus.
In der Regel fährt der Verbrenner in 20 Jahren auch nicht mehr Fabrikneu rum. Und wer bastelt den an seinem Verbrennermotor privat rum, in der Regel auch der, der beruflich daran geführt (ausgebildet oder gezeigt) worden ist. Das wird bei BEV inkl. Akku nicht anders werden, auch heute kannst du dir bei Amazon, einen Tausch Akku für dein Samsung S10 bestellen.
Wie du auch richtig sagst, werden selbst aktuelle Verbrenner nicht mehr so gebaut, das diese für eine lange Nutzungsdauer ausgelegt sind, das wird auch bei BEV übernommen. Aber die Thematik Akku wird hier nicht das Problem sein. Auch wird ein Interesse der Industrie sein, den Produktzyklus so kurz wie möglich zu halten, macht man ja bei Verbrennern auch. Hier kommt es drauf an, ob der Kunde das mitmacht und davon gehe ich erstmal aus.
In anderen Regionen wird wohl das Teilen von Fahrzeugen sich durchsetzen, damit wird die Anzahl von Fahrzeugen auf der Welt hoffentlich zurückgehen. In Deutschland ist aber das Statusdenken und der Besitzzwang noch zu stark ausgeprägt und hier wird man wohl eher Nachzügler bei solchen Konzepten sein. Durch dieses eventuelle Carsharing werden Autos nicht älter, da sie in kürzer Zeit viel viel mehr beansprucht werden, dafür werden es wohl signifikant weniger Autos. (Weniger als wenn man jeden Bürger auf der Welt mit einem PKW versorgen will, egal ob Verbrenner oder BEV). Aktuell werden ja Autos eigentlich dafür gebaut, möglichst lange ungenutzt rumzustehen und vielleicht 1-4h am Tag ihre Arbeit zu verrichten, dafür brauch ja aber jeder 1-2 dieser PKW. Man kann nur hoffen, das sich dieses Verhalten ändert und man die Nutzungsdauer pro Tag eines PKW auf vielleicht 70-80% bekommt. Da wird es eventuell interessanter für die Autobauer, langlebiger ( nicht in Lebenszeit gerechnet sondern in Nutzungsstunden ) PKW zu bauen, damit diese zum Beispiel in 5 Jahren 1 Mio km abkönnen. Damit wird es für den einzelnen auch interessant, nur noch seine benötigten KM zu bezahlen, als für die sonstige Lebensdauer zu bezahlen. Jetzt ist die Frage, welche Antriebsform kann hier sinnvoller sein? Das kann sicherlich auch alles mit Verbrennern gelöst werden! Hier kommt dann halt wieder die Umweltfreundlichkeit und die Hoffnung irgendwann Strom in Massen CO2 neutral aus EE zur Verfügung zu stellen, dann noch die Möglichkeit der „Betankung“ während der Nutzung, ich meine sowas geht auch bei Kampfjets, wie sinnvoll das Konzept allerdings bei PKW‘s wäre, ist fraglich. So hat sich ja auch Baidu für das BEV Konzept für seine Apollo Sparte entschieden. Das sind allerdings alles Konzepte die für Europa und vor allem Deutschland schwer vorstellbar sind, nicht weil es hier anders oder schwierig umsetzbar wäre, eher weil es nicht gewollt ist und bedenken geschürt werden. Bei selbstfahrenden Autos würde hier bei uns als erstes die Ethik-Frage in den Raum geworfen, schließlich sieht man sich eher bedroht als entlastet.
Die Hysterie um das Thema „der Akku wird nach X Jahren für den Totalschaden des Autos verantwortlich sein“ kann man getrost belächeln. Auch solche Aussagen wie nach 3 oder 5 Jahren ist das ganze Auto Sondermüll, zeigen einfach nur die „Unwissenheit“ der Diskussionsteilnehmer. Und ja es gibt „Montagsautos“ bei Verbrennern oder BEV.