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Ich war zuletzt 2011 in Angkor und fand damals schon die Auswirkungen des (chinesischen) Massentourismus, gerade an den vorderen, leicht zu erreichenden Tempeln grenzwertig. Dazu kamen noch recht aufdringliche Straßenverkäufer und unlizensierte "Fremdenführer". Ich könnte mir vorstellen das es jetzt noch deutlich schlimmer ist.
Liege ist damit (hoffentlich) falsch? Gibt es Zeiten/Tempel Kombinationen bei denen man noch das Gefühl hat man wäre fast alleine dort?
Ich würde da gerne nochmal mit meiner Freundin hin, wir möchten das aber genießen können.
Meine Erfahrung von Dez 2018: der Haupttempel und Ta Prohm (Tomb Raider) waren extrem überlaufen, hauptsächlich von chinesischen Reisegruppen. Hatte da auch die unschöne Situation erlebt, dass ich von einem übermotivierten Fotografen von einer Stufe geschubst wurde, weil ich nicht schnell genug den Weg frei gemacht habe. Er wollte wohl ein instagramgerechtes Foto von seiner Reisebegleitung machen, und ich hatte die Frechheit, mir ein Relief in Ruhe ansehen zu wollen. Dazu kommt noch, dass gerade steile Treppenaufgänge von einigen (wiederum chinesischen) Touristen auf allen Vieren bezwungen werden müssen, weil offensichtlich das vertikale Koordinationsvermögen nicht ganz so ausgeprägt ist, wie beim gelernten Österreicher Das führt halt dann zu (nervigen, weil eigentlich unnötigen) Wartezeiten.
Bezüglich Abgeschiedenheit: ich habe mir einen privaten englischsprachigen Guide über das Hotel organisieren lassen, für fast zwei volle Tage waren das dann um die 60USD inklusive privatem TukTuk. Mit ihm am ersten Tag kurz abgesprochen, was mich interessiert (bin Hobbyfotograf, möchte zusätzlich zu den Highlights noch ein paar Fotos von Ruinen vs. Natur ohne Menschenmassen machen, ...). Er ist dann auch gleich am ersten Tag mit seiner eigenen DSLR angerückt und hat mir echt ein paar Ecken gezeigt, wo wir fast alleine waren. Machbar ist also Vieles, man muss nur klar die Erwartungen äußern, der Komplex Angkor Wat an sich ist groß genug, um noch das Gefühl von "man ist alleine" zu erleben.
Netter Nebeneffekt von meinem großzügigen Trinkgeld (20USD) am Ende von Tag 2 war dann noch, dass er mich zu seiner Familie zum Abendessen eingeladen hat, so bin ich dann noch in den Genuss eines authentischen Ausklangs meines Kurztrips gekommen. Das soll jetzt keinesfalls großkotzig klingen, ich bin einfach froh, dass es so gekommen ist und die Art und Weise, wie der Guide mich fototechnisch durch die Anlage geführt hat, war jeden Cent wert...
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