Vermeidung von Lebensmittel-Verschwendung an den Frühstücksbuffets in der gehobenen Hotellerie

ANZEIGE

Chemist

Erfahrenes Mitglied
28.10.2017
4.134
6.231
BSL
ANZEIGE
In nahezu jedem Badezimmer findet man doch heute die Aufkleber Think of the environment oder Save the planet etc. Warum nicht auch einen Aufsteller auf jedem Frühstückstisch: „No food waste, please!“?
 
  • Like
Reaktionen: Simineon

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.958
10.435
Dahoam
Kleinere Teller wären sich die pragmatischste Lösung damit man weniger zum Tisch mitnimmt. Man muss natürlich auch überlegen wann jemand seinen Teller volllädt. Da fallen mir zwei Fälle ein bei denen ich auch dazu tendiere, einmal wenn die Wege zwischen Tisch und Buffet sehr lange sind und einmal wenn ewige Schlangen am Buffet sind, so dass man keine Lust hat sich für eine kleine Portion jedesmal lange anzustellen.
Ansonsten ist es auch eine Erziehungsfrage dass man nur soviel mitnimmt wie man wirklich essen mag.

Wenn allerdings die Qualität nicht passt kann es natürlich auch vorkommen, dass was nicht gegessen wird.

Von einem Punktesystem für leere oder volle Teller halte ich persönlich nichts.

Andere Möglichkeiten gegen Lebensmittelverschwendung an Buffets:
- Mitarbeiter am Ende ranzulassen hat jemand schon erwähnt. Hab das auch schon in Norwegen mal gesehen
- Am Ende wenn das Buffet langsam zu Neige geht einen deutlich vergünstigten Preis für Hotelgäste anbieten. Man sollte halt schauen dass manche Grundlagen dann noch nachgefüllt werden, aber nicht mehr alles, bzw. was ausgeht nur noch auf Nachfrage. Evtl. die letzten 10 Minuten dann noch quasi gratis für Hotelgäste die Reste. Dann kommen sich manche Resteesser und das Zeug ist alles verwertet.
- Völlig modern gedacht muss ich an die modernsten Sushi-Lokale in Japan denken, wo man über ein Tablet Sushi bestellt, der dann über ein System automatisiert an den Tisch gefahren wird. Der Vorteil gegenüber dem klassischen Running Sushi ist, dass nur das produziert wird was bestellt wird und die absolute frische der Portion. Am Ende bleibt dann auch nichts übrig was niemand auf dem bisherigen Fließband nicht wollte.
Man könnte sowas sicher auch für Frühstücksbüffets machen, dass man über Tablet nach belieben ordert und alles wird über ein automatisches System an den Tisch geliefert. Ist aber einfach nur ein Idee.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.766
13.440
Trans Balkan Express
Wenn der Teller leergegessen ist, gibt es gutes Wetter. Das sollte doch wohl als Belohnung ausreichen.

Nur wegen des Klimawandels bekomme ich immer Ärger mit der Chefin, wenn ich aufesse mit dem Kommentar "Mist jetzt wird es wieder so heiß und eigentlich müsste es mal wieder regnen, also lass gefälligst was auf dem Teller".
 

Rost

Erfahrenes Mitglied
17.07.2023
536
603
In einem Korean BBQ in LA zahlt man einmal All-You-Can-Eat plus alles Fleisch, das am Ende auf dem Teller bleibt.
 
  • Like
Reaktionen: MANAL

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.900
In einem Korean BBQ in LA zahlt man einmal All-You-Can-Eat plus alles Fleisch, das am Ende auf dem Teller bleibt.
Das ist bei All-You-Can Eat Buffets in Thailand/Asien häufig der Fall - vor allem in Restaurants die sich nicht primär an Touristen richten.
 
  • Like
Reaktionen: Rost

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
579
393
obwohl ich zu solchen Themen mich meist "verweigere": das ist ausgemachter Quatsch. Wenn ich 20+ Euronen / Taler für ein als Buffet beschriebenes Frühstück zahle, möchte ich mir ohne Warterei auf Nachfüllen genau das holen, was ich will (ich habe keine besonders ausgefallenen WÜünsche!). Man kann EWiniges in kleine Portinoen verpacken (so wie zB Butter, Kaffeesahne), da wird keine Lebensmittel verschwendet, im Gegenzug halt Plastikverpackung. Man kann das "Service-Buffet" einführen, d h alles ist zu sehen, aber Personal hinter der Theke legt vor. Scheitert a) an Personal, an welchem es sowieso schon mangelt, und b) an der Personalkosten.
Theoretisieren hilft auch nicht - ich bin Praktiker, uns sage: bestenfalls kann man das Buffet "verkleinern", was eine Preisreduzierung erforderlich macht (will die Hotellerie nicht), ergo belibt es wie es ist.
Ist schon hart, was heute (angeblich) an Themen zur pseuds-wissenschaftlichen Abhandlung rausgekramt wird.
Trotzdem allen ein schönes Wochenende und halbwegs akzeptables Wetter.
 
  • Like
Reaktionen: Münsterländer

twister

Neues Mitglied
03.08.2024
4
3
Es geht ja auch nicht darum dem Gast etwas wegzunehmen, sondern um die Ressourcen, die endlich sind, nicht unnötig wegzuschmeißen. Lebensmittel, die im Müll landen und entsorgt werden müssen (weil sie schon beim Gast waren) kosten die Unternehmen und belastet noch mehr die Umwelt. Unverständlich wie kein Bewusstsein mancher Menschen besteht. Mein Tipp: Gast aufklären, kleinere Portionen, kulturelle Herkünfte berücksichtigen.. Initiativen wie Food Against Waste messen Lebensmittelabfälle und helfen bei der Reduktion.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.147
11.003
irdisch
Ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man sich nur soviel nimmt, wie man auch schafft. Jedenfalls in gehobenen Hotelrestaurants. Entsprechend können die das auch planen, ohne übergroße Reste entstehen zu lassen. Verschwendung hat man immer schon vermieden.
 

westcoastflyer

Erfahrenes Mitglied
03.09.2019
1.533
1.585
Immer mehr Hotels z.B. in Frankfurt beteiligen sich jetzt schon an Too Good to Go mit ihren Frühstücksbuffets. Zu einer Uhrzeit nach Ablauf der offiziellen Frühstückszeit können sich Leute, die bei Too Good to Go eine Box erstanden haben, am Buffet eine Box vollpacken oder es werden Boxen mit den Resten des Buffets vom Hotel vorgepackt.
Intercity Hotel Karlsruhe ebenfalls.

Gegen Ende der Frühstückszeit packen die Mitarbeitenden dort teils einige Boxen voll, die dann mit TGTG Etikett in der Nähe der Rezeption auf Abholung warten.
 

Schweinskopf

Erfahrenes Mitglied
08.04.2020
429
595
In einem Korean BBQ in LA zahlt man einmal All-You-Can-Eat plus alles Fleisch, das am Ende auf dem Teller bleibt.
Ist in unserer Sushi Bude in NY State schon ewig so. Da wird nichts gesagt wenn das letzte Teil liegen bleibt, aber es gibt ja Experten, die meine 5 Rolls bestellen zu muessen und schaffen 3.


Davon ab, soll das ein Witz sein?
Da es hierzu leider noch überhaupt keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt, wollte ich euch mal um eure persönliche Meinung bitten.

Chi-Mei Emily Wu et al. (2023), Yevvon Yi-Chi Chang et al (2022), Sara Dolnicar et al. (2022), Claudia Cozzio et al. (2021) etc pp.

Glatte 6 :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: tisch

lowwer

Erfahrenes Mitglied
12.11.2020
850
233
Wien
Was haltet ihr von einer CO2-Fußabdruck-Ampel?
0
wenn man sieht wie das Spielzeug so in der Lounge verstreut worden ist und sicher noch darum trollt.
Sollte man nicht das Personal darauf aufmerksam machen das sie dieses abgestellen?
- Mitarbeiter am Ende ranzulassen hat jemand schon erwähnt. Hab das auch schon in Norwegen mal gesehen
Hier gibt es die sorge das das Personal absichtlich gewisse Produkte zurück hält und zb. 5Min vor schluss noch mal eine frische Platte echten Lachs Serviert.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.958
10.435
Dahoam
Hier gibt es die sorge das das Personal absichtlich gewisse Produkte zurück hält und zb. 5Min vor schluss noch mal eine frische Platte echten Lachs Serviert.
Wenn man dem eigenen Personal misstraut oder die tatsächlich so handeln, dann liegt im Betrieb eh schon einiges im Argen. Und das muss nicht unbedingt an den Indianern im Betrieb liegen.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
5.000
4.586
BER
Ich als gelernter DDR-Bürger wurde noch so erzogen: was auf den Tisch kommt, wird gegessen.
Genauso war es auch bei mir. Leber war besonders "beliebt" für längere Mittage am Tisch.

Aber Spass beiseite: Ich denke, es gibt kaum angemessene Anreize, um in der Hotelgastronomie Verschwendung zu vermeiden. Jeder will halt was Anderes, Teller voll und nicht leer essen, Buffet bis zum Ende auffüllen usw. Too Good to Go ist eine Variante, aber funktioniert vermutlich auch nur bedingt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.147
11.003
irdisch
Ich kenne es eigentlich nicht, dass großen Essensmengen weggeschmissen werden müssten, weil die Leute "nicht aufessen". Ist das eine rein akademische Fragestellung? Bin viel in Hotels, aber mehr mit Business Publikum. Beim Kluburlaub oder auf Kreuzfahrten oder in Bettenburgen mag das anders sein.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
5.000
4.586
BER
Ich kenne es eigentlich nicht, dass großen Essensmengen weggeschmissen werden müssten, weil die Leute "nicht aufessen". Ist das eine rein akademische Fragestellung? Bin viel in Hotels, aber mehr mit Business Publikum. Beim Kluburlaub oder auf Kreuzfahrten oder in Bettenburgen mag das anders sein.
Ist das Buffet aus deiner Erfahrung meist komplett leergegessen gegen Ende der Frühstückszeit? Ich kenne es eigentlich nur so in Business-Hotels, dass 'der Gast' erwartet, dass bis zum Ende immer alles gut bestückt ist. Das produziert dann ziemlich viel Abfall.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
691
1.026
Ist das Buffet aus deiner Erfahrung meist komplett leergegessen gegen Ende der Frühstückszeit? Ich kenne es eigentlich nur so in Business-Hotels, dass 'der Gast' erwartet, dass bis zum Ende immer alles gut bestückt ist. Das produziert dann ziemlich viel Abfall.
Davon hat Luftikus doch gar nichts geschrieben, nur dass eben der Abfall wegen nicht aufgegessem Essen auf dem Teller gering ist. Der Hauptteil ist natürlich der Rest auf dem Buffet am Ende. Nur ging es in der Fragestellung ja um Belohnungs- und Bestrafungssysteme, die sich auf nicht leer gegessene Teller bezogen haben.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar und Hene

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
973
1.320
Ich selber bin leidenschaftlicher Vielflieger und teste mich gerne durch die verschiedensten Hotels und möchte natürlich bei der (für mich) wichtigsten Mahlzeit des Tages (das Frühstück!) natürlich auf nichts verzichten.
Ein spannendes Kapitel wäre aus meiner Sicht ganz allgemein über die Ökobilanz des Frühstücks. Frühstücken tut man ja so oder so (und auch zu Hause muss ich manchmal was wegschmeißen). Das wird vermutlich kaum ein so großes Thema sein wie etwa das Fliegen...

Du solltest außerdem darüber nachdenken, dass Anreizsysteme über leer gegessene Teller selbst in gehobenen/luxuriösen Hotels unrealistisch sind. Dafür geschultes Personal opfern? Darüber hinaus empfinde ich einen Rabatt über 3,50€ für das nächste Frühstück nicht als luxuriös.. Das klingt eher nach "Geiz ist geil!"

. Vor allem solltest du bei deiner Arbeit vielleicht auch kulturelle Unterschiede mit betrachten. Es gibt nämlich Nationen die essen eher ihre Teller leer, als andere....
Erste Antwort im Thread und gleich eine sehr gute. @TE: Hierüber würde ich nachdenken!

In nahezu jedem Badezimmer findet man doch heute die Aufkleber Think of the environment oder Save the planet etc. Warum nicht auch einen Aufsteller auf jedem Frühstückstisch: „No food waste, please!“?
Sind halt nicht gerade gehoben, solche Aufsteller. Einen Hinweis irgendwo im (virtuellen oder physischen) Hotel Directory "we support food waste reduction via the following initiatives..." fände ich dezenter.

Kleinere Teller wären sich die pragmatischste Lösung damit man weniger zum Tisch mitnimmt.
Bitte nicht! Proleten, die Teller vollschaufeln, gibt es leider auch in Luxushotels. Ich möchte, dass im Hotel sowohl große als auch kleine Teller vorhanden sind.

Wenn Du es über Anreize lösen willst, dann musst du entweder bediente Buffets machen (kleiner Nudge) oder über a la carte (größerer Nudge). Da ist es den Leuten nämlich peinlich, extrem über die Stränge zu schlagen (von Orten wie Las Vegas oder Mallorca mal abgesehen, wo es offensichtlich kein Anstand/Schamgefühl mehr gibt).

Bei allem, was der OP sich überlegt, sollte er darüber nachdenken: 1.) Wie personalintensiv ist das Ganze? Mehr Personalbedarf -> mehr Ressourcenverbrauch -> schlechtere Ökobilanz. 2.) Inwieweit stört ein Anreiz, Food Waste zu reduzieren, die Atmosphäre, die ein gehobenes Frühstück haben sollte?

Wenn ich für das Rabattsystem zwei Teilzeitkräfte von 6:30-11 Uhr brauche, die frisch gewaschene Dienstkleidung brauchen, mit Kraftverkehr anfahren müssen usw. usf., ist das aus Sicht der Ökobilanz wirklich noch vorteilhaft?