Vermeidung von Lebensmittel-Verschwendung an den Frühstücksbuffets in der gehobenen Hotellerie

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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
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Meine Frau und ich verbringen rund 120-150 Nächte im Jahr in Hotels (private Reisen) und obwohl das durchweg gehobene bis Luxushotels sind, wird uns nach ein paar Tagen das Frühstück im Hotel fade und wir genießen es dann (trotz inkludiertem Frühstück), darauf zu verzichten und machen uns einen Kaffee und ein Müsli mit viel frischem Obst im Zimmer und gehen anschließend in ein nettes Kaffee, die Gegend genießen.

Auch ein Weg, weniger Lebensmittel zu verschwenden.
Sorry, musste dreimal lesen.
Wer noch`?
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Ich finde das wenig. Im Schnitt schmeißt jeder Deutsche pro Tag 250 Gramm Lebensmittel pro Tag weg, also grob gesagt 80 Gramm pro Mahlzeit. Wenn ein Loungebesuch eine Mahlzeit beinhaltet, ist das also ein Drittel davon.
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
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Ich finde das wenig. Im Schnitt schmeißt jeder Deutsche pro Tag 250 Gramm Lebensmittel pro Tag weg, also grob gesagt 80 Gramm pro Mahlzeit. Wenn ein Loungebesuch eine Mahlzeit beinhaltet, ist das also ein Drittel davon.
Wobei man nicht vergessen darf, dass die 250g pro Tag schon die nahezu unvermeidbaren Küchenabfälle wie Bananenschalen, Kerngehäuse, etc. enthalten und bei den 25g am Buffet vermutlich schönrechnend nur der Abfall am Ende und nicht in der Fertigung gerechnet wurde (oder man quasi nichts frisch verarbeitet).
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
705
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Die hatte ich schon rausgerechnet. Inkl. unvermeidbarem Anteil ist man sogar bei 400 g pro Kopf und Tag.
OK, dann haben wir verschiedene Quellen. Das UBA sprach für 2020 von 78kg/a = 214g/d. Dachte darauf beziehst du dich. Dort ist das unvermeidbare aber noch drin.
Das wäre die Zahl für die privaten Haushalte. Die knapp 400g kommen hin wenn mal alle Abfälle auf die Bürger umrechnet.

 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.933
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Ja, ich meinte alles, Landwirtschaft, Herstellung, Handel, Gastronomie und Haushalt. Nur Haushalt, nur vermeidbar sind dann wohl in der Tat so um die 90 g.
 

twister

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03.08.2024
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Mal nen anderen Vorschlag in die Runde.. Wie würdet ihr es als Hotelgäste empfinden, wenn das Hotel ein Hinweisschild ans Buffet platziert, indem sowas wie z.B: „Liebe Gäste unser Küchenteam ist täglich bemüht, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Nehmen Sie so viel, wie Sie auch essen können und helfen Sie mit!“ stehen würde. Wie wirkt so eine Botschaft auf euch?
 

Münsterländer

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16.12.2018
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FRA / FMO
Mal nen anderen Vorschlag in die Runde.. Wie würdet ihr es als Hotelgäste empfinden, wenn das Hotel ein Hinweisschild ans Buffet platziert, indem sowas wie z.B: „Liebe Gäste unser Küchenteam ist täglich bemüht, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Nehmen Sie so viel, wie Sie auch essen können und helfen Sie mit!“ stehen würde. Wie wirkt so eine Botschaft auf euch?
Ich glaube das ist von der Wirkung nahe Null. Wer mehr will, wird sich dadurch aus meiner Sicht nicht beeindrucken lassen bzw. es überhaupt lesen und wer nicht so viel nimmt macht das eh.
 

odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Mal nen anderen Vorschlag in die Runde.. Wie würdet ihr es als Hotelgäste empfinden, wenn das Hotel ein Hinweisschild ans Buffet platziert, indem sowas wie z.B: „Liebe Gäste unser Küchenteam ist täglich bemüht, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Nehmen Sie so viel, wie Sie auch essen können und helfen Sie mit!“ stehen würde. Wie wirkt so eine Botschaft auf euch?
Aus Erfahrung: GARNICHT!

Solche Schilder gibt es in der Tat schon lange. Hat nur keinen Sinn....man sollte/MUSS an die Erziehung der Gäste arbeiten. Da der Zug schon längst angefahren ist, gehts leider nur drastischen Strafen. Oder Einschränkungen. Beides sehr schade, nur weil es viele Assis "hab ich bezahlt, also mach ich" gibt.
 

twister

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03.08.2024
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3
Aus Erfahrung: GARNICHT!

Solche Schilder gibt es in der Tat schon lange. Hat nur keinen Sinn....man sollte/MUSS an die Erziehung der Gäste arbeiten. Da der Zug schon längst angefahren ist, gehts leider nur drastischen Strafen. Oder Einschränkungen. Beides sehr schade, nur weil es viele Assis "hab ich bezahlt, also mach ich" gibt.

Wie würdest du dann die Gäste einbeziehen? Was wäre deine Strategie?
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Z´Sdugärd
Wie würdest du dann die Gäste einbeziehen? Was wäre deine Strategie?
Gute Frage:

a) an deren "Ehrgefühl appelieren" was vermutlich nix bringt.
b) einen Infludingser an die Sache ansetzen (nicht den HON!)
c) nur "auf Bestellung" servieren, plus für jeden Teller der nicht leer zurück kommt 5€ Strafe fürs lokale Tierheim kassieren.
d) je nach Status: Gäste in eine Liste eintragen und in Zukunft ablehnen.
 

DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Hier ist das Problem, Buffets sind per Definition Lebensmittelverschwendung und Hotels bieten sie nur an weil es billiger ist die Lebensmittel wegzuschmeißen anstatt personalintensiven Table Service anzubieten. Insofern sind alle Appelle von Hotels diesbezüglich unglaubwürdig. Aber anständig sozialisierte Menschen werden von sich aus nicht mehr nehmen als sie essen, die Anderen werden auch Schilder ignorieren.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Z´Sdugärd
Hotels bieten sie nur an weil es billiger ist die Lebensmittel wegzuschmeißen anstatt personalintensiven Table Service anzubieten.
EINSPRUCH!

Man könnte, sofern man will, den Rest eben den Foodshareing Typen oder den Tafeln zu vermachen, Möchte nur niemand.

P.S. Ich arbeite ehrenamtlich einen Samstag im Monat bei den Tafeln, es ist absolut traurig a) WAS da alles kommt und b) das es zu wenig ist,.Sollte vielleicht jeder auch nur einen Tag im Monat mal tun um zu sehen wie wirklich krank das System ist.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
EINSPRUCH!

Man könnte, sofern man will, den Rest eben den Foodshareing Typen oder den Tafeln zu vermachen, Möchte nur niemand.

Das stimmt, ist aber auch nur beding moeglich. Das Rührei, das schon seit 2 Stunden in der Warmhaltepfanne angetrocknet wurde, die aufgeschnitten Früchte die den ganzen Morgan an der Luft lagen, die Käse und Aufschnittscheiben die auf dem Buffet lagen und an den Rändern schon wellenlind nicht wirklich das was in einer Food Bank benötigt.

Auch bei Table Service faellt Essen an, dass nicht mehr verendet werden kann und einfacher zu spenden ist, auch weil es nicht von 6:30 bis 10:30 auf einem Buffet lag....


P.S. Ich arbeite ehrenamtlich einen Samstag im Monat bei den Tafeln, es ist absolut traurig a) WAS da alles kommt und b) das es zu wenig ist,.Sollte vielleicht jeder auch nur einen Tag im Monat mal tun um zu sehen wie wirklich krank das System ist.

Ich finde es super dass Du das machst und gebe Dir Recht. Ich habe in Houston regelmaessig bei Meals on Wheels volunteered, wo Essen älteren, finanziell schwachen Mitbuergern ins Haus gebracht wurde. Der Bedarf ist enorm und das ganze System wurde durch Sich und Geldspenden finanziert.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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man sollte/MUSS an die Erziehung der Gäste arbeiten. Da der Zug schon längst angefahren ist, gehts leider nur drastischen Strafen.

Wohl kaum die Aufgabe eines Servicedienstleisters. Er macht ein Angebot, ruft einen Preis dafür auf, der Kunde nutzt es nach Belieben und zahlt den Preis. Wenn zu viel verschwendet wird, muss der Anbieter das halt in seiner Kalkulation berücksichtigen.

Man könnte, sofern man will, den Rest eben den Foodshareing Typen oder den Tafeln zu vermachen

Nicht das, was der Gast zurückgehen lässt.
 

twister

Neues Mitglied
03.08.2024
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P.S. Ich arbeite ehrenamtlich einen Samstag im Monat bei den Tafeln, es ist absolut traurig a) WAS da alles kommt und b) das es zu wenig ist,.Sollte vielleicht jeder auch nur einen Tag im Monat mal tun um zu sehen wie wirklich krank das System ist.
Was genau bekommen denn Tafeln in der Regel ab? Das würde mich echt mal interessieren.

Ich frage mich aber wieso die anderen Hotels nicht mehr spenden? Gibts dafür einen Grund?

Das Atlantic Hotel in Bremerhaven hat beispielsweise Butterspender eingeführt, nachdem sie festgestellt haben, wie viel Butterstücke auf den Tellern der Gäste übrig blieben. Auch haben sie mit übrig gebliebenem Kaffeesatz nun Dünger produziert, welches gegen eine Spende verteilt wird und bevor tonnenweise Kaffeesatz in Deponien landen. Das sind schonmal gute Ansätze und es braucht noch mehr solcher..
 

3LG

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04.07.2019
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Was genau bekommen denn Tafeln in der Regel ab? Das würde mich echt mal interessieren.
Letztendlich geht es da wohl auch nur ums Geld. Die Supermärkte bekommen ja auch eine Spendenquittung.


 
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xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Das groesste Problem der Tafeln ist eigentlich die verfuegbare Menge. Die brauchen einfach eine gewissen Masse von einem Artikel, um einigermassen arbeiten zu koennen. Da passt es haeufig nicht ins Konzept wenn bei einem Hotel 15 Tomaten und 6 Gurken ueber sind. Zudem muessen die Sachen "verpackt" und teilbar sein. Wenn jetzt eine Seite Raeucherlachs ueber ist, dann kann sich da niemand hinstellen und 150g Portionen ins Metzgerpapier einwickeln.

Die Tafel Hamburg war mal Mieter in dem gleichen Gebaeude, wo mein damaliger Arbeitgeber ein Buero hatte. Das war wirklich beeindruckend wie flexibel die die Logistik abgewickelt haben. Die richtigen Mengen kamen von den Supermarktketten, sowie von Lebensmittelherstellern. Im Sommer 2011 musste glaube ich jeder Kunde der Tafel weisse Duplos essen, egal ob man die mochte oder nicht :LOL: .
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.048
10.049
LEJ
Letztendlich geht es da wohl auch nur ums Geld. Die Supermärkte bekommen ja auch eine Spendenquittung.
Ihr könnt jetzt denken, was ihr wollt.
Ich halte die Tafel für ein überflüssiges Geschäftsmodell und die Ehrenamtlichen als "Unwissende".
Bevor ihr jetzt losdonnert, versucht erst mal das System der Tafel zu ernsthaft zu hinterfragen.
 
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