Das ist dein Zitat.
Hier bekommst du ein wenig Nachhilfe. Mach ich gern.
Nein, der deutsche Sozialstaat ist kein Sozialismus – auch wenn er soziale Elemente enthält. Der Unterschied ist grundlegend, sowohl politisch als auch wirtschaftlich:

Der deutsche Sozialstaat (z. B. nach dem Modell des Grundgesetzes):
basiert auf einer sozialen Marktwirtschaft,
garantiert Privateigentum,
schützt unternehmerische Freiheit und Wettbewerb,
sichert soziale Teilhabe und Grundversorgung ab (z. B. Renten, Krankenversicherung, Grundsicherung),
ist auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet (z. B. Förderprogramme, aber auch Eigenverantwortung).
Ziel: wirtschaftliche Freiheit mit sozialer Verantwortung verbinden (Konzept von Ludwig Erhard).

Sozialismus (klassisch):
basiert meist auf staatlichem Eigentum an Produktionsmitteln,
zentralisiert Planwirtschaft (statt Marktmechanismen),
will gesellschaftliche Gleichheit herstellen (oft durch Umverteilung),
schränkt häufig private wirtschaftliche Initiative stark ein,
setzt auf Verstaatlichung und Kollektivierung.
Ziel: Abschaffung kapitalistischer Strukturen zugunsten kollektiver Kontrolle.

Und was ist Deutschland?
Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat mit sozialstaatlichen Elementen – so steht es schon in Art. 20 Abs. 1 GG:
„Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“
Das bedeutet:
Nicht Planwirtschaft, sondern Marktwirtschaft mit Leitplanken.
Nicht Gleichmacherei, sondern Chancenausgleich und soziale Sicherung.

Warum der Begriff oft durcheinandergerät:
Manche nennen jede Form von Umverteilung oder Sozialhilfe gleich „Sozialismus“ – oft aus ideologischen oder populistischen Gründen.
Andere vermischen Sozialstaat und Sozialismus absichtlich, um bestimmte politische Programme schlechtzureden.
Aber faktisch und verfassungsrechtlich bleibt klar:
Der deutsche Sozialstaat ist keine sozialistische Ordnung – sondern ein regulierter Kapitalismus mit Schutzmechanismen.