LH5689 ist "zu heiß" in Florenz: Es wird umgebucht....

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qualifyler

Erfahrenes Mitglied
16.01.2022
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Geschockt werde ich schon lange durch nichts mehr. Ich weiss nicht ob ich es süß oder dreist finden soll, dass aus der Froschperspektive einer spezifischen Airline auf die Prozesse und das Personal global aller Airlines geschlossen wird. Wissenschaftlich wäre das übrigens ein sehr gutes Beispiel für einen Ökologischen Fehlschluss. Bei LH Mainline und MUC/FRA/ZRH/VIE mag vieles sehr gut laufen. Hier gibt es in Teilen auch noch eigenes Personal, wobei der Fachkräftemangel auch die einigen oder anderen Kahlschläge hinterlssen hat. Aber wenn Du gerne für die Kolleginnen und Kollegen in Italien den Kopf hinhalten möchtest...

Erstens ist das Personal (meistens unterbezahlte drittfirmen) an vielen Außenstationen massiv unterdurchschnittlich. Selbst vor Corona waren Italienische Flughäfen schon immer personaltechnisch oft gruselig. Da hatte man das Gefühl, dass Arroganz und Inkompetenz Einstellungsvoraussetzung ist. Dazu komme EN, die für mich operativ in den letzten Jahren eine echte Katastrophe war. Zu viele IrOps, zu viele Fehler.

Das ist hier für mich der Knackpunkt. Wenn man eine tolle IT und ein fähiges und schnell reagierendes Backoffice hat, kann man sich leisten die Außenstationen ausschließlich mit externem Personal zu besetzen. Nachdem diese Prozesse bei der LHG alle sehr schlecht funktionieren, wäre es besser man hätte 1-2 Stationsmanager vor Ort, zumindest in den Spitzenzeiten. Immerhin gibt es von der LHG ca. 20 Abflüge am Tag aus NAP und ich bin mir sicher unzählige solche Fälle.

Ich erinnere mich an meine eigene Situation in NAP vor 2 Jahren, die nur dadurch gelöst werden konnte, dass ein Herr am Check-In seinen Jugendfreund im LX Backoffice privat anrief! Der Herr in NAP erzählte mir auch, dass er in besseren Tagen direkt bei LH angestellt war und es damals auch einen Stationsmanager mit weitreichenden Befugnissen gab. Probleme mit dem Ticketing kämen quasi täglich vor und man sei vor Ort dazu verdammt die normale Hotline anzurufen. Ebenso sei das junge Personal kaum geschult und schlicht und einfach mit den verschiedenen Regelwerken der dutzenden Airlines überfordert. In meinem Fall wären der LHG durch Ersatzbeförderung, Hotel und Kompensation Kosten jenseits der 1000€ entstanden, welche durch das private Agieren des Herren vermieden werden konnten. Wenn ein Stationmanager auch nur einen solchen Fall in der Woche erledigt, ist das Gehalt schnell wieder drinnen... Von Reputation und Kundenbindung ganz zu schweigen.
LH, LX, OS haben es allesamt nicht geschafft den Flug rechtzeitig zu ticketen, der gebuchte Flug via MUC war natürlich futsch. Dann wollte mich die Hotline auf den nächsten Tag umbuchen, nur nach resoluter Nachfrage gab es dann doch 2h später via ZRH einen Flug. Geticketed wurde dieser trotz mehrfacher Anrufe ebenfalls nicht.

Der Tag wurde mir dadurch gerettet, dass ein Mitarbeiter am Check-In einen Jugendfreund aus Neapel angerufen hat, welcher bei LX im Back-Office arbeitet. Nach ein paar Scherzen über den Scudetto, war das Ticket dann 3 Minuten vor Annahmeschluss ausgestellt. Eines der surrealsten Reiseerlebnisse seit Langem.

Insgesamt bin ich somit knapp 1.5h verspätet in Berlin angekommen, ich nehme an EU261 steht mir somit nicht zu? Eigentlich würde ich gerne die 250€ einfordern für diese unfassbare Frechheit seitens der LHG. Ohne die unglaubliche private Initiative des Mannes am CI wäre ich vermutlich noch immer dort.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Bei den anderen schien es besser gelaufen zu sein...
Offloaded travelers were rebooked on later services and provided hotel accommodation, and the airline issued an apology.
The carrier said employees worked to move affected customers “as quickly as possible,” with hotel stays provided where needed.
Es scheint also auch noch Airlines zu geben, bei denen das Servicepersonal "employees" sind...
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
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1.154
Bei den anderen schien es besser gelaufen zu sein...

Es scheint also auch noch Airlines zu geben, bei denen das Servicepersonal "employees" sind...
Natürlich haben die Delta und die BA alles was „möglich“ war „as quick as possible“ erledigt…, in der Realität haben hunderte von Passagieren also keine Anschlussmöglichkeit innerhalb von 12-48 Stunden und natürlich auch kein Hotel erhalten.

Perfektion geht und Perfektion wurde auch schon im Auftrag der EU erarbeitet und errechnet und würde die Kostenseite der Airlines um einen niedrigen zweistelligen Prozentbetrag erhöhen.

Dann gibt es vertretbare Lösungen in Fällen wie diesen, also stehen irgendwie Flieger und Personal in den Startlöchern…

Ist ähnlich wie bei der DB - für das was wir finanziell reinstecken, bekommen wir eine gute Lösung geboten. Perfektion will jeder (allerdings nicht bezahlen) und ab und zu kommt es mal zu Problemen.

Einfach die entsprechende CC oder Versicherung abschließen und emanzipiert handeln, d.h. selber (um)buchen und dann im Extremfall auch nicht zu 100% kompensiert werden…
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.579
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FRA
Ist ähnlich wie bei der DB - für das was wir finanziell reinstecken, bekommen wir eine gute Lösung geboten. Perfektion will jeder (allerdings nicht bezahlen) und ab und zu kommt es mal zu Problemen.
Die Ansprüche an LH und DB sind ähnlich niedrig, mittlerweile.

Wenn man pünktlich und wie gebucht ans Ziel kommt, ist das schon im hellgrünen Bereich.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.861
1.154
Die Ansprüche an LH und DB sind ähnlich niedrig, mittlerweile.

Wenn man pünktlich und wie gebucht ans Ziel kommt, ist das schon im hellgrünen Bereich.
Leider wird 261 wohl nicht so reformiert wie es einige Mitgliedsstaaten im Sinn hatten (eher niedrigere finanzielle Kompi, dafür die Airlines wirklich zwingen, Service bei Distuptionen zu bieten) , von daher sollte man klug und realistisch sein…

Wer für nen schlanken Zwanni durch Europe düst (no pun, JC!) und wer das in die Schiene steckt, was wir in D investieren, der kann mit der Leistung doch eigentlich zufrieden sein…was sind die Alternativen?

Deutlich höherer finanzieller Aufwand für minimal mehr Leistung…,

Die Hansa hat mich unlängst mit plus 17 in Frankfurt abgeliefert und die Bahn dann mit plus 16 on top unweit des Threy Kompetenzteam HQ, beides offiziell verspätet…in der Realität völlig irrelevant, es sei denn man sieht noch linear fern. 😉
 
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Reaktionen: juliuscaesar

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.866
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und natürlich auch kein Hotel erhalten.
Der Artikel sagte genau das Gegenteil. Alle haben ein Hotel erhalten.
Offloaded travelers were rebooked on later services and provided hotel accommodation
Man muss nicht von LH auf andere schließen.

dafür die Airlines wirklich zwingen, Service bei Distuptionen zu bieten
Wie willst du das denn machen? Sollen da LBA Beamte vor Ort am Servicedesk stehen und die Airlines beaufsichtigen? Das Personal mit der Dienstwaffe zu Betreuungsleistungen zwingen?
Das war der feuchte Traum der Airlines, Ansprüche reuzieren und auch weiterhin die Airlines machen lassen wie sie denken.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.102
1.701
Bayern & Tirol
Der Artikel sagte genau das Gegenteil. Alle haben ein Hotel erhalten.

Man muss nicht von LH auf andere schließen.


Wie willst du das denn machen? Sollen da LBA Beamte vor Ort am Servicedesk stehen und die Airlines beaufsichtigen? Das Personal mit der Dienstwaffe zu Betreuungsleistungen zwingen?
Das war der feuchte Traum der Airlines, Ansprüche reuzieren und auch weiterhin die Airlines machen lassen wie sie denken.

Das wird im Zweifel mit Zwangsgeldern gelöst.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.621
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irdisch
Man könnte doch bei großen Unregelmäßigkeiten aus der Airline-Zentrale automatisch Hotel- Essens- und Taxigutscheine auf die Mobiltelefone der Reisenden schicken? Das kann ja örtlich und zeitlich eingegrenzt werden. Die Airlines haben Hotelverträge und zur Not muss man halt auch in den Nachbarort. Dazu hat man ja bei Bedarf den örtlichen Taxigutschein.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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es sei denn man sieht noch linear fern.
Ja, das waren noch Zeiten, als man sich darauf verlassen konnte, dass um 20:00 die Tagesschau kommt.
Völlig unzeitgemäß so eine unwirtschaftliche Pünktlichkeit...

Das wird im Zweifel mit Zwangsgeldern gelöst.
Und das hilft dem Reisenden, der gestrandet ist?
Wenn Monate später irgendwer irgendwo im Konzern irgendwelches Geld auftreiben und irgendwohin überweisen muss?

Es ist doch eine völlige Illusion dass heutzutage der Staat noch etwas gegen große Konzerne und für Bürger durchsetzen kann.
Seit wievielen Jahren versuchen Stadt, Land und Bund die DB dazu zu zwingen, den Bahnhof Deutz behindertengerecht mit Fahrstühlen auszustatten? Da wird man auch in 20 Jahren noch mehrere Bahnsteige als Rollstuhlfahrer nicht erreichen können. Eher wird es humanoide Rollstuhlroboter mit Beinen geben, die Treppen steigen können.

Man könnte doch bei großen Unregelmäßigkeiten aus der Airline-Zentrale automatisch Hotel- Essens- und Taxigutscheine auf die Mobiltelefone der Reisenden schicken?
Mit Essensgutscheinen wird das doch schon so gemacht.
Hilft aber nix, wenn die nur in Restaurants gelten die alle um 22:00 zumachen, man aber erst nach Mitternacht verspätet ankommt und den Anschluß verpasst hat...

Als guter Kunde strandest du gefälligst mittags um 12, dann kann man auch was für dich tun.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.861
1.154
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Das wird im Zweifel mit Zwangsgeldern gelöst.
Genau und die fallen entsprechend aus!



Man könnte doch bei großen Unregelmäßigkeiten aus der Airline-Zentrale automatisch Hotel- Essens- und Taxigutscheine auf die Mobiltelefone der Reisenden schicken? Das kann ja örtlich und zeitlich eingegrenzt werden. Die Airlines haben Hotelverträge und zur Not muss man halt auch in den Nachbarort. Dazu hat man ja bei Bedarf den örtlichen Taxigutschein.
Geht in erster Linie um Reisende, die sich nur schwerlich selbst helfen können.

Handling ist relativ simpel, Ticketpreis analog zu Pauschalpreisen entsprechend aufstocken und dann zieht man im Problemfall aus genau diesem Topf.