Like a Rocket to the Moon
...schwupps, mal wieder ein Songtitel verwurstet. Passt aber auch ziemlich gut, denn nach dem gewohnt üppigen Frühstück:
...entscheiden wir uns sehr spontan (auch weil das Wetter nicht so wahnsinnig toll ist und wir ohnehin so spät dran sind, dass es jetzt kein Problem mehr ist, noch ein halbes Stündchen bis zur Öffnung um 11 Uhr totzuschlagen) für einen Besuch im Visitor Center des Andoya Space.
Auf dem Weg dorthin kommt noch ein Fotostopp bei schönem Licht dazwischen:
Das ist dann übrigens auch das einzige Foto, dass ich heute mit der Kamera gemacht habe, ansonsten gibt es mal nur Handyfotos.
Im Besucherzentrum gibt es (neben einer virtuellen Marsreise und einem Escape Room, die wir nicht besucht haben) einen interessanten Film über Polarlicht- und Weltraumforschung sowie eine kleine Ausstellung zu besichtigen.
Vor dem Eingang steht schonmal ein steinernes Sonnenmodell...
... und auch mit dem Blick auf den kleinen Strand hinter dem Parkplatz lassen sich noch die letzten paar Minuten bis zum Einlass totschlagen.
Wir schauen uns zunächst den gut gemachten dreißigminütigen Film über Polarlicht- und Weltraumforschung an, danach geht es in die Ausstellung, wo man per Website einen Text- oder Audioguide für die einzelnen Exponate aufrufen kann. WiFi wird dafür auch zur Verfügung gestellt.
Eine Forschungssonde, die in den Weltraum geschossen wird, um Daten aufzuzeichnen.
Die Ausstellung ist nicht riesig, aber bietet einiges an Dingen zum Ausprobieren und Basteln. So gibt es zum Beispiel einen Nachbau des Versuchsaufbaus von Kristian Olav Birkeland, der eine im Vakuum befindliche, mit fluoriszierender Farbe bestrichene Magnetkugel mit Elektronen beschießt und so die auf das Erdmagnetfeld treffenden Teilchen, die das Polarlicht auslösen, simuliert. Auch andere Spielereien wie Tests für Astronauten zur Prüfung der räumlichen Vorstellungskraft, eine Kletterwand und eine Rutsche für die Kinder und mein absolutes Highligt mit dem ich mich etwas länger beschäftige gibt es hier:
Ich werde nämlich hier und heute eine selbstgebaute Rakete ins Weltall schießen!
Naja... fast so war es.
Ich baue tatsächlich eine Rakete selbst:
Die ich dann mit Hilfe von zuvor selbst mit einer Luftpumpe erzeugtem Luftdruck per Knopfdruck "ins Weltall" katapultiere.
Zugegebenermaßen macht mir das so großen Spaß, dass ich meine Versuchsrakete gleich viermal zünde, bis das Material leider nachgibt.
Aber welche echte Rakete hält schon vier Starts und Landungen aus... da war wohl echte deutsche Wertarbeit im Spiel.
Jetzt haben wir (insbesondere ich) hier doch erstaunlich viel Zeit verbracht. Im Shop wird noch schnell für jeden ein T-Shirt gekauft, dann gehen wir alle nochmal kurz aufs Klo, bevor es weitergeht. Auch die Außerirdischen bitte!
Für die restliche Strecke habe ich (außer der immer schönen Landschaft) keine spannenden Stopps gefunden, auf längere Wanderungen hätten wir heute auch nicht gleich schon wieder Lust, deshalb fahren wir einfach gemütlich zur Fähre im zwei Stunden entfernten Flesnes.
Mit - bis auf den Mast - schöner Aussicht schippern wir gemütlich knapp 30 Minuten über den Fjord nach Refsnes und befinden uns erstaunlicherweise trotzdem weiterhin auf der Insel Hinnøya.
Nach weiteren 30 Minuten Fahrt erreichen wir am späten Nachmittag das Scandic Harstad, wo wir recht günstig eine Junior-Suite mit "Balkon" gebucht haben.
Wir vertreten uns noch ein bisschen die Beine, spazieren entlang der Uferpromenade und ein bisschen durch die kleine Stadt. Nicht allzu spannend, aber irgendwas Nettes zu sehen findet man ja meistens.
Hier gibt es sogar ein Walross
Prächtiges Specki!
Eine Universität gibt es hier offenbar auch.
Landschaft und Himmel sind hier natürlich schön wie immer. Ein Segelboot gibt es auch hier.
Nette Wohnlage
Künstlerisch wertvolle Libelle, die gefiel mir ehrlich gesagt ziemlich gut.
Downtown Harstad im frühen Abendlicht.
Kunst mit Kormoran
Eine Elchsichtung der etwas anderen Art haben wir auch noch. Dem begegnet man vermutlich lieber nicht in freier Wildbahn.
Heute gehen wir mal etwas zeitiger zum Abendessen ins Restaurant Bark. Nachdem wir die Lofoten schon seit 3 Tagen hinter uns gelassen haben, gibt es heute zum ersten Mal Lofotpils. Für mich das ungefilterte Pilsner, der Gatte traut sich an das achtprozentige Nordlands-IPA. Er findets gut, meins wäre es nicht, mir wäre es vorneweg zu süsslich im Vergleich zum bitteren Abgang.
Brot mit Aioli und Stockfisch mit Chorizo schmecken gut, auch wenn wir uns Chorizo-Stücke und nicht nur das Aroma in der Soße auch gut hätten vorstellen können.
Der Gatte probiert heute das Fischgratin, im Grunde Mac&Cheese mit Fisch, schmeckt aber lecker. Dazu Karotten und Kartoffeln mit Aioli.
Ich habe mich für Kabeljau als Fisch des Tages entschieden, sehr schön gebraten mit Beurre Blanc und grobem Kartoffelstampf, der zusammen mit der Soße stark an sehr leckeren Kartoffelsalat erinnert. Dazu gebratener Weißkohl mit Feta und sauer eingelegten Rosinen. Klingt merkwürdig, war aber sehr lecker.
Weil die Hauptgerichte so gut waren und die Nachtische so gut klingen, können wir uns diese nicht entgehen lassen. Rhabarber-Mousse-Tarte mit Kardamom-Eis und Schwarze Johannisbeeren mit Haferflocken-Crumble (den leckeren Vanillekern hat man auf der Karte verschwiegen, und der Zufallsfund in der Mitte war umso erfreulicher). Dazu gab es Buttermilch Eis. Hat sich beides noch gelohnt.
Heute gehen wir mal früh ins Bett, die letzten Tage waren anstrengend und morgen gibt es nur bis 9:30 Frühstück.