Ich habe eine kleine Rundreise durch den Südwesten der USA gemacht und kann auf Grund mehrerer Faktoren mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eine Tourismusflaute gibt:
- In populären Nationalparks (Zion, Bryce Canyon, Canyonlands) waren spürbar weniger Besucher als in früheren Jahren im November (gut, das ist jetzt subjektiv und könnte auch mit dem Shutdown zu tun haben, obwohl die Big 5 in Utah durch Unterstützung des Bundesstaates am Funktionieren gehalten worden sind und der Eintritt während des Shutdowns nicht erhoben wurde).
- Die Preise für Motels (ich rede jetzt von ländlichen Gebieten in AZ, CO, UT, nicht von Metropolen) waren spottbillig, insbesondere über "Resteverwertungsseiten" wie Priceline und Agoda auch kurzfristig nochmal günstiger. Da ich z.T. in exakt den selben Hotels in den letzten Jahren schonmal war, kann ich das gut vergleichen. Die Preise waren z.T. nur 50% von denjenigen von 2022 (in Euro gerechnet, d.h. z.T. auch dem Dollarkurs geschuldet, aber eben nur zum Teil).
Unter 50 USD (43 EUR) für eine Übernachtung inkl. Continental Breakfast in einem ordentlichen Motel in einer touristisch relevanten Gegend sprechen selbst im November m.E. für sich.
- Die Motels waren auch spürbar leer; z.T. waren Bereiche abgesperrt (was mir sonst im November nie aufgefallen war). Nur wenige Autos auf dem Parkplatz, nur sehr wenige Gäste beim Frühstück. In zwei Hotels habe ich die Rezeptionisten explizit auf das Thema angesprochen; sie meinten dass derzeit nur wenige Gäste kämen.
Für Europäer ist derzeit also ein guter Zeitpunkt für eine Reise in die USA, zumindest den Südwesten. Einzig bei den Mietwagenpreisen konnte ich keinen nennenswerten Preisverfall feststellen; aber vermutlich werden die Preise von den Brokern (über die ich buche) langfristig ausgehandelt.