[1 JUN 2009] Air France Maschine vermisst

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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
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War vor meiner Zeit bei LH, und da waren meines Wissens keine Menschenleben im Spiel.

Der Kommunikationsstil hat leider keine positiven oder negativen Auswirkungen auf Menschenleben oder die Sicherheit einer Airline, insofern ist er in dieser Hinsicht nicht wirklich relevant. Sonst könnte man umgekehrt ganz einfach viele Menschenleben retten. Dass AF ein Saftladen ist, wussten wir hier doch längst, hier geht es also nur nich um die Beurteilung der Kommunikationskompetenz, sprich dem Ausmaß der öffentlichen Verlogenheit. Da setzt LH eigentlich nach wie vor die Benchmarks, aber AF gibt sich große Mühe, aufzuschließen, wie man unter anderem an dem von dir genannten Beispiel sieht.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Wenn AF tabu ist, fliegen dann auch Ryanair, Easyjet und sämtliche anderen Billigflieger raus, weil sie ja vermutlich auch nicht soviel in die Schulung und Bezahlung von Cockpitpersonal stecken? Und welche Airlines geben noch weniger Geld aus z.B. Lufthansa, die wären ja auch alle Tabu.
Hoffentlich kommt ihr auch nie die Lage in anderen Kontinenten fliegen zu müssen, da liegt der Schulungsstandard sicherlich auch nicht überall über AF Niveau.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.468
53
Ein Pilotenfehler ist einfach das "günstigere" Ergebnis einer solchen Untersuchung. Der Fehler der Piloten wurde wohl doch (auch) durch die Instrumenten Fehler ausgelöst - oder habe ich etwas falsch verstanden.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Ryanair und EasyJet haben eine hervorragende Sicherheitsbilanz und einen einwandfreien Ruf - AF hingegen hat in den letzten Jahren (inkl. Konzerntöchter) mehrere tödliche Abstürze gehabt. Immer wieder.

Wenn dann aus der Konzernspitze in einer Pressemitteilung (gesprochen und geschrieben) die Piloten mit den Worten "sie haben professionelles Verhalten bewiesen" gehuldigt werden, ist die Frage, wie hoch da die Messlatte für "professionelles Verhalten" liegt und was dieses Unternehmen für eine Sicherheitskultur hat, absolut legitim.

Ich selber würde in dieser Hinsicht jederzeit in eine Maschine von FR und EZY einsteigen. Ausserhalb der EU achte ich selbstverständlich schon auf diesen Punkt und steige nicht in alles ein. Auch wenn sogar das wohlbekannte Star-Alliance-Logo den Flieger schmückt.
 

marioconi

Erfahrenes Mitglied
10.01.2011
1.378
110
Ein Pilotenfehler ist einfach das "günstigere" Ergebnis einer solchen Untersuchung. Der Fehler der Piloten wurde wohl doch (auch) durch die Instrumenten Fehler ausgelöst - oder habe ich etwas falsch verstanden.

Ja, offensichtlich! :rolleyes:

Lies diesen Beitrag:
Todesflug AF447: "Zu 95 Prozent Pilotenfehler" - GMX

Den Vergleich:
"Es ist, als ob ein Autofahrer einen Platten hat, ihn repariert und ihn dann für einen Unfall zehn Kilometer weiter verantwortlich macht"

halte ich nicht für unpassend!
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.468
53
Ja, offensichtlich! :rolleyes:

Lies diesen Beitrag:
Todesflug AF447: "Zu 95 Prozent Pilotenfehler" - GMX

Den Vergleich:
"Es ist, als ob ein Autofahrer einen Platten hat, ihn repariert und ihn dann für einen Unfall zehn Kilometer weiter verantwortlich macht"

halte ich nicht für unpassend!

Entschuldigung, dieser Artikel ist einfach idiotisch, es wird ein MA des Ministeriums zitiert der behauptet "der Fehler lag zu 95% bei den Piloten" - das ist genau die Darstellung die benötigt wird um den Schaden für Airbus so gering wie möglich zu halten. Kein Wort über die gravierenden Fehler - sondern nur anonym - "zu 95% ein Pilotenfehler".

Wenn ich das richtig verstanden habe zeigten die Instrument zum Zeitpunkt der Katastrophe immer noch nicht die richtigen Daten an - wie kann man da von einem "reparierten Reifen" sprechen?

Richtig wäre doch viel mehr: Zwei Reifen sind bei Tempo 250KM/h geplatzt, das Fahrzeug ist ausser Kontrolle geraten, und der Fahrer konnte das Fahrzeug nicht auf der bahn halten.

Wobei der Vergleich mit einem geplatzten Reifen eh hinkt.
 

fred8a

Erfahrenes Mitglied
30.03.2010
1.156
11
STR
Ich wollte diese Links auch gerade posten. Mich hat die Reportage echt "begeistert" bzw. sehr betroffen gemacht. Vor allem das - vermutlich alle Passagiere - im speziellen wurde hier von einem Sohn gesprochen noch immer als vermisst von AF gehandhabt werden und nicht als Tot! Ich finde es unglaublich, weil an dieser Stelle meine normaler Menschenverstand einfach aussetzt und Schuld hin oder her ich den Familien eine gewisse Schuld zolle und nicht der Justiz.

In dem Beitrag wurde mehrfach deutlich das Vermutlich Thales und der Geschwindigkeitsmesser schuld seien. Nichts vom Pilot. Generell wurde auch Airbus auf Grund des "fehlerhaften" Trimmings der Maschine mir herangezogen.

Trotzdem ich bin mehr als gespannt wie die Kiste ausgehen wird, selbst französische Fachleute haben gesagt das es bekannt sei das das Thales Teil seit 2003 als mangelhaft gelte und selbst die Flugbehörde EASA nicht reagiert habe. Vermutlich sind es politisch, diplomatische Grunde warum Thales benutzt wurde.

Wie gesagt eine sehr wichtige Rüstungsfirma für Frankreich wird schon nicht schuldig gesprochen - meine Meinung - wir werden sehen. In jedem Fall war es wohl dramatisch an Board!
 

franzose

Fremdbucher
10.07.2009
5.940
168
MUC

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.360
3.055
FRA
Wann wurde denn die Reportage gemacht?

Anscheinend noch bevor die Flugschreiber geborgen wurden. Also dramatisch, aber nicht mehr aktuell.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
Wann wurde denn die Reportage gemacht?

Anscheinend noch bevor die Flugschreiber geborgen wurden. Also dramatisch, aber nicht mehr aktuell.

Wie kommst Du darauf? Es war die Rede davon, daß der Captain nach 90 Sekunden wieder im Cockpit war, man kannte die Falldauer und die Tatsache, daß das Flugzeug hochgezogen wurde.

Wie sollten diese Informationen denn vorgelegen haben, bevor FDR und der CVR geborgen wurden?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.360
3.055
FRA
Wie kommst Du darauf? Es war die Rede davon, daß der Captain nach 90 Sekunden wieder im Cockpit war, man kannte die Falldauer und die Tatsache, daß das Flugzeug hochgezogen wurde.

Wie sollten diese Informationen denn vorgelegen haben, bevor FDR und der CVR geborgen wurden?

Reden wie vielleicht von unterschiedlichen Reportagen?

Ich habe diesen Transkript gelesen:
http://www.wdr5.de/fileadmin/user_u...skripte/05_22_Alle_zwei_Jahre_ein_Absturz.pdf

Die 90 Sekunden werden dort nirgendwo erwähnt, vielmehr heißt es etwa:

Anders als Chef-Untersucher Bouillard will der Pilot Gérard Arnoux sehr wohl über
verschiedene Unfallszenarien spekulieren. Nur so, sagt Arnoux, könne man auch
ohne ausgewerteten Flugschreiber überlegen, wie ein solcher Absturz in Zukunft
verhindert werden kann.

Ich habe so das Gefühl, dass die Sendung längst in Arbeit war als Flugschreiber-Daten ans Licht kamen, und man sich nicht die Mühe machen wollte, bereits aufgenommene Passagen zu ändern.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Die "erste offizielle Analyse" soll am kommenden Freitag, 29. Juli um 14:30 veröffentlicht werden:
Endlich neue Erkenntnisse zum Absturz von AF-Flug 447
Communiqué de presse

NZZ meinte:
In französischen Medien waren bereits Spekulationen über mögliche Pilotenfehler laut geworden. Sollten diese als Ursache tatsächlich in Frage kommen, würde dies für die Fluggesellschaft eine Entlastung bedeuten.

Dieser Schlussfolgerung in dem Artikel kann ich nicht folgen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Le Figaro - France : AF 447 : ce que la catastrophe va changer dans les cockpits

Hier wird insbesonders die Ausbildung der Piloten in Frage gestellt, aber auch deren Zusammensetzung: Der Kapitän stammte von Air Inter ("und deren Piloten seien eh unfallträchtiger als die '100% AF-Piloten'"), der eine Kopilot aus einer zivilen Flugschule und der andere Kopilot aus dem "cadet" (ist damit die Armee gemeint?).

Nun ja, wir werden wohl im Laufe des Tages sehen, ob AF immer noch der Ansicht ist, dass alle drei "ein äusserst professionelles Verhalten bewiesen hätten" (vielleicht stimmt das ja für AF-Verhältnisse sogar und soll löblich ausdrücken, dass die nicht noch ein Schiff getroffen hatten).
 

severin

Neues Mitglied
24.09.2009
16
0
VIE
Der bericht ist nun veröffentlicht: http://www.bea.aero/fr/enquetes/vol.af.447/note29juillet2011.de.pdf

soweit ich es verstehe: Die Piloten haben die Prozedur für "unreliable airspeed" nicht angewendet (auch weil sie von der AF nicht dafür trainiert werden), sondern durch ihre aktionen das flugzeug in den stall gebracht. diesen haben sie offenbar nicht erkannt und deswegen keine stall-recovery-maßnahmen eingeleitet bis sie im meer aufschlugen.

meiner meinung nach kommt AF da gar nicht gut weg...