[1 JUN 2009] Air France Maschine vermisst

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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.061
7.145
waren sie sich tatsächlich nicht bewußt, dass sie mit einer enormen Sinkrate Richtung Meer mehr stürzten ? hat da keiner auf den Höhenmesser geschaut ?

Hätte ihnen bewusst sein sollen, denn bereits im letzten Bericht des BEA stand, dass einer der Piloten sagte: "On atteint le niveau 100." d.h. Wir erreichen FL100.

Hier nun der ganze Bericht (auf franz.):
http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601e3/pdf/f-cp090601e3.pdf

Im Anhang findet man die CVR-Aufzeichnung. Einige Auszüge (frei übersetzt):

Auf die Stall-Warnung kommt die Frage "Was ist das?".
PF "Wir sinken?" Antwort des PNF "Nein wir steigen. Geh runter!"
...
Kapitän der ins Cockpit zurückkommt "Eh, was macht Ihr?"
PF "Ich weiss nicht was los ist."
...
PF "Ich habe den Eindruck wir haben eine Mordsgeschwindigkeit. Was denkt Ihr?"
PNF "Du steigst. Runter damit, runter."
...
Später wieder der PF "Gehts runter?"
PNF "Nein, Du steigst."
PF "Ah, wir steigen - also runter damit"
...
PF "level 100"
PF "9000 Fuss"
PNF "Zieh hoch!"
PF "Ich zieh die ganze Zeit hoch"
Kapitän "Nein nein nein - nicht hochziehen."
PNF "Runter runter damit"
PNF "Lass mich übernehmen - ich übernehme"
PF "Übernimm Du."
PNF übernimmt.
Kapitän "Achtung Du ziehst hoch."
PNF "Ich ziehe hoch?"
PF "Soll so sein, wir sind bei 4000 Fuss"
18 Sekunden später endet die Aufnahme als die Maschine aufs Meer crasht...
 
Zuletzt bearbeitet:

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Hätte ihnen bewusst sein sollen, denn bereits im letzten Bericht des BEA stand, dass einer der Piloten sagte: "On atteint le niveau 100." d.h. Wir erreichen FL100.

Hier nun der ganze Bericht (auf franz.):
http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601e3/pdf/f-cp090601e3.pdf

Im Anhang findet man die CVR-Aufzeichnung. Einige Auszüge (frei übersetzt):

Auf die Stall-Warnung kommt die Frage "Was ist das?".
PF "Wir sinken?" Antwort des PNF "Nein wir steigen. Geh runter!"
...
Kapitän der ins Cockpit zurückkommt "Eh, was macht Ihr?"
PF "Ich weiss nicht was los ist."
...
PF "Ich habe den Eindruck wir haben eine Mordsgeschwindigkeit. Was denkt Ihr?"
PNF "Du steigst. Runter damit, runter."
...
Später wieder der PF "Gehts runter?"
PNF "Nein, Du steigst."
PF "Ah, wir steigen - also runter damit"
...
PF "level 100"
PF "9000 Fuss"
PNF "Zieh hoch!"
PF "Ich zieh die ganze Zeit hoch"
Kapitän "Nein nein nein - nicht hochziehen."
PNF "Runter runter damit"
PNF "Lass mich übernehmen - ich übernehme"
PF "Übernimm Du."
PNF übernimmt.
Kapitän "Achtung Du ziehst hoch."
PNF "Ich ziehe hoch?"
PF "Soll so sein, wir sind bei 4000 Fuss"
18 Sekunden später endet die Aufnahme als die Maschine aufs Meer crasht...

Danke, das klingt für mich aus meiner unqualifizierten Laiensicht wie ein Musterbeispiel für totale Konfusion in einer Situation, wo totale Konfusionen tödlich enden können und deshalb durch kompetent ausgebildetes Personal zu vermeiden sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Bin zwar noch nicht fertig mit Lesen, aber auf Seite 98 ist auch interessant:

Bei 2h 12 min 04 werden durch den PF die Spoiler ausgefahren, und der PF sagt: "Ich finde, wir haben eine krasse Geschwindigkeit, was meint Ihr dazu". Der PNF sagt "mach das nicht, mach das nicht". Gleichzeitig quäckt der Computer wieder "stall stall". Der PNF sagt da: "hmmm.... was sollen wir jetzt machen". Der Cpt. auf dem Jump antwortet: "Keine Ahnung, es geht nach unten".

Wäre das Ganze nicht so tragisch, würde sich das lesen wie das Drehbuch von "Airplane II".

Was mich beruhigt, dass von den Trimmrudern nicht mehr die Rede ist, und dass der Airbus im Prinzip bis zum Schluss einwandfrei funktioniert hat (eigentlich sah man schon am Hudson, dass Airbusse ordentlich zu fliegende Flugzeuge sind...). Somit kann man wohl wirklich bedenkenlos in einen solchen Flieger steigen.

Die uneinsichtige AF steht dagegen auf einem anderen Blatt (muss man damit rechnen, dass es keine speziellen Trainings oder Konsequenzen geben wird, da allesamt professionell waren in den Augen dieses Unternehmens?).
 
Zuletzt bearbeitet:

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Sicher? Es gibt auch so was wie nonverbale Kommunikation... Gerade die Tatsache, dass sie eben nicht zu 100% rational agiert haben zeigt doch, dass sie angespannt waren bis unter die Haarspitzen. Und manche Dinge artikuliert man nicht unbedingt so einfach wie ein "Hallo"...

Aber mag schon sein, dass Du recht hast...

Ich arbeite in einem Umfeld in dem das Team sich innerhalb von Sekunden abstimmen können muss um das Ziel zu erreichen und nicht in die "Katastrophe" zu steuern. Eine wichtige Regel die jeder Neue lernt ist Kommunikation. D.h. Jedes Teammitglied sagt klar und deutlich Veränderungen in seinem Bereich an. Ebenfalls werden alle Massnahmen kommuniziert. So was sollte in einem Cockpit ja auch klappen.
 

steffen0212

Leiter der Irrenanstalt
12.03.2009
1.729
10
www.cura-it.de
Um 01:35:46 Uhr forderte der Fluglotse die Besatzung auf, FL350 beizubehalten und ihre Schätzung für TASIL zu melden.
Zwischen 01:35:53 Uhr und 01:36:14 fragte der Fluglotse drei Mal nach der Schätzung für TASIL, ohne Antwort von der
Besatzung. Von nun an bestand kein Kontakt mehr zwischen der Besatzung und den Flugsicherungskontrollstellen.
Warum haben die sich eigentlich nicht gemeldet? Probleme gab es ja erst gut eine halbe Stunde später. Waren die mit anderen Dingen beschäftigt oder ging das Funkgerät nicht?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.064
10.750
Dahoam
Ich weiss schon, dass die Swissair vor knapp 13 Jahren eine noch schwerere Katastrophe hatte, allerdings habe ich das Vertrauen in meine Stammfluglinie u.a. eben auch dank der Aufbereitung des Unglücks nie verloren... (zudem war SR111 ein Einzelfall, Abstürze bei TK und AF füllen eine längere Liste und treten in einer erschreckenden Regelmäßigkeit auf...).

Bei der SR111 muss man fairerweise sagen, dass die Cockpitcrew wie ein Schweizer Uhrwerk die Procedures exakt runtergearbeitet haben. Nur das kostet Zeit und das war das schlechteste was man bei Feuer an Bord machen sollte. Lieber eine Overweight-Landung riskieren als eine halbe Stunde mit Feuer einen Fueldump machen. Nur war das in den Procedures und Ausbildung bis zu diesem Zeitpunkt nie so explizit definiert.


Ja, aber die Spritmenge bestimmt noch immer der Kapitän - hätte man die Maschine nicht bis zum Anschlag voll beladen, wäre dies sicherlich gegangen...

Klar, der CPT ist verantwortlich für die Spritmenge. Nur die Frage bleibt wieviel Druck ein CPT bei AF bekommt wenn er regelmäßig mehr Kerosin tankt oder einen zusätzlichen Tankstop in LIS macht. Muss er sich rechtfertigen? Muss er Konsequenzen befürchten?

Bei TK war es vor vielen Jahren z.B. üblich dass jeder Pilot der einen Go-Around geflogen ist in der Seniorität zurückgestuft wurde. Das sowas nicht gerade sicherheitsfördernd ist wird wohl jedem einleuchten. Eine gute Airline hat so gute Piloten die selber gut einschätzen können was das Optimum für den Flug ist ohne dass gleich Sanktionen gefällt werden wenn die Wirtschaftlichkeit durch die Sicherheit beeinflusst wird. Um solche Airlines zu finden muss man allerdings nicht mal ins benachbarte Ausland, sowas findet sich bei uns in Deutschland ja auch schon...

Die Crew selber sehe ich nicht direkt als die Verantwortlichen für den Unfall. AF hat die Crew ausgebildet, ist verantwortlich für die Procedures, für die Trainingsinhalte, für ein gutes Crew Resource Management und allgemein für eine gute Sicherheitkultur. Und da sind einige Punkte schiefgelaufen die man nach wie vor nicht bereit ist zu ändern. Solange AF keine Fehler sieht wird es so bleiben und man kann auf den nächsten Totalverlust von AF warten. Bei der Bruchlandung in YYZ vor einigen Jahren ist AF mit zwei blauen Augen davongekommen weil es keine Todesopfer gegeben hat. Gelernt hat man daraus allerdings nichts.

Für mich hat sich AF aber schon vor einigen Jahren auch aus Servicegründen längst disqualifiziert. Mehrfache fragwürdige Flugannullierungen und Behandlung der betroffenen Passagiere unter aller Sau. Seitdem ist AF für mich nur noch eine der letzten Optionen... die Sicherheitsproblematik oder das teilweise unterirdische Englisch der AF-Piloten unterstreicht meine Abneigung dieser Airline gegenüber ebenfalls. Zusätzlich kommt noch das Umsteigen in CDG...

Aber gibt genug andere Airlines die auch wegen der mangelhaften Sicherheitskultur indiskutabel mir fallen da sofort noch TK, IB, TP oder CA ein... und es gibt noch viele viele mehr... Klar, die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen oder zur Arbeit ist gefährlicher. Nur ich versuche auch die Airlines zu unterstützen die noch ordentlich arbeiten indem man solche meidet die mit "Passt-scho"-Mentalität herumfliegen.
 

Robstar

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.056
1
Bei der SR111 muss man fairerweise sagen, dass die Cockpitcrew wie ein Schweizer Uhrwerk die Procedures exakt runtergearbeitet haben. Nur das kostet Zeit und das war das schlechteste was man bei Feuer an Bord machen sollte. Lieber eine Overweight-Landung riskieren als eine halbe Stunde mit Feuer einen Fueldump machen. Nur war das in den Procedures und Ausbildung bis zu diesem Zeitpunkt nie so explizit definiert.

Der Untersuchungsbericht geht aber auch davon aus, dass es selbst im direkten Anflug zu einer schweren Katastrophe gekommen wäre. Die Maschine war zu hoch um eine sichere Landung durchführen zu können. Das heißt, dass sie bei der Landung zu schnell und zu schwer gewesen wäre. Ebenso sind zahlreiche Boardinstrumente ausgefallen und die Lichtverhältnisse waren ebenso ungünstig in dieser Nacht. Die Crew hatte in diesem Fall einfach keine Chance, selbst bei einem direkten Anflug. Dazu gab es zum Zeitpunkt des Rauchs im Cockpit keine Anzeichen von Feuer. Sie gingen davon aus, dass die Rauchentwicklung durch die Klimaanlage verursacht wurde. Dies scheint auch öfters vorzukommen. Aus diesem Grund haben sie sich gegen einen direkten Anflug auf Halifax entschieden. Nach dem das Feuer im Cockpit durchgebrochen ist, war es bereits zu spät.
 
Zuletzt bearbeitet:

CptNemo

Aktives Mitglied
21.08.2010
184
0
Gibt es den Bericht dieses Mal eigentlich nicht in Deutsch odr Englisch? Beim Vorbericht waren doch alle Sprachen verfügbar. Für einen Link wäre ich sehr dankbar, da ich der französischen Sprache nicht mächtig bin.
 

CptNemo

Aktives Mitglied
21.08.2010
184
0
Leider ist auf der Seite der komplette Bericht nicht zu finden sondern lediglich die 2 Seitige 'Note'. Es ging mir um den kompletten Bericht in Englisch oder Deutsch.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
mein vertrauen in af steigt von bericht zu bericht... :rolleyes:

die kombination aus personal dass nicht ausreichend ausgebildet ist und sorgloser umgang mit technischen problemen ist eher suboptimal.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.166
3.526
ZRH / MUC
Bei der SR111 muss man fairerweise sagen, dass die Cockpitcrew wie ein Schweizer Uhrwerk die Procedures exakt runtergearbeitet haben. Nur das kostet Zeit und das war das schlechteste was man bei Feuer an Bord machen sollte. Lieber eine Overweight-Landung riskieren als eine halbe Stunde mit Feuer einen Fueldump machen. Nur war das in den Procedures und Ausbildung bis zu diesem Zeitpunkt nie so explizit definiert.

Ob eine overweight-Landung zeitlich noch in Frage gekommen wäre und Flugzeug gerettet hätte, sei in diesem Fall eher unwahrscheinlich gewesen. SR hat aber schon zu Beginn angekündigt, dass man jede mögliche Konsequenz ziehen würde. Auch wurden die Procedures angepasst, die Isoliermatten ausgetauscht und das IFE ausgebaut. SR (resp. ab 2002 LX) hat da wirklich alle möglichen Konsequenzen gezogen und ist nicht mit "Passt-scho" auf dem hohen Ross sitzen geblieben.

Aber gibt genug andere Airlines die auch wegen der mangelhaften Sicherheitskultur indiskutabel mir fallen da sofort noch TK, IB, TP oder CA ein... und es gibt noch viele viele mehr... Klar, die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen oder zur Arbeit ist gefährlicher. Nur ich versuche auch die Airlines zu unterstützen die noch ordentlich arbeiten indem man solche meidet die mit "Passt-scho"-Mentalität herumfliegen.

hmmm... IB war zu Qualiflyer-Zeiten immer meine allererste Wahl für Flüge nach Südamerika, weil ich mich bei denen sicherheitsmäßig am besten aufgehoben fühlte. Deshalb wundert es mich, die Airline IB im gleichen Satz wie "mangelhafte Sicherheitskultur" zu lesen. TP und CA, naja, da würde ich auch noch einsteigen. Ansonsten bin ich mit Deinem Beitrag einig.

Es gibt auch Airlines, die in den letzten 10 Jahren Fortschritte gemacht haben, weil man erkannt hat, dass in der Cockpit-Kultur Defizite bestanden, weil Fehler eingeräumt wurden, Abläufe geändert und ausländische Piloten eingestellt wurden. Da meine ich in erster Linie Korean und China Airlines (Taiwan). Bei AF habe ich aber keinerlei Hoffnung, dass sich da in nächster Zeit was ändert. Hier hilft wirklich nur ein drastischer Passagierrückgang, damit der Laden von Grund auf neu aufgemischt wird. Aber solange noch Leute damit fliegen...
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Bei AF habe ich aber keinerlei Hoffnung, dass sich da in nächster Zeit was ändert. Hier hilft wirklich nur ein drastischer Passagierrückgang, damit der Laden von Grund auf neu aufgemischt wird. Aber solange noch Leute damit fliegen...
also das halte ich für unwahrscheinlich, einwohner der grand nation die nicht mit der eigenen airline fliegen? nee, das kommt nicht, auch nicht mit hunderten verschenkten statuskarten von m&m... ist ja auch kein problem wenn die schrottigen pitot sonden des französischen herstellers verwendet werden...
 
M

matchcut30

Guest
hmmm... IB war zu Qualiflyer-Zeiten immer meine allererste Wahl für Flüge nach Südamerika, weil ich mich bei denen sicherheitsmäßig am besten aufgehoben fühlte. Deshalb wundert es mich, die Airline IB im gleichen Satz wie "mangelhafte Sicherheitskultur" zu lesen.

Ich habe mit der IB 2002 einen Flug GRU-MAD durch besagte Konvergenzzone inklusive übelster Gewitter hinter mich gebracht, der mit einem Notabstieg auf 10000, Umkehr und Landung in Belo Horizonte endete, weil man fürchtete, dass die Struktur der 747 beschädigt sein könnte. Hinterher darüber gelesen habe ich nichts, offenbar gab es hierzu keine Dokumentation oder sonsteine Aufarbeitung seitens IB. Seitdem meide ich diese Airline.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
Ich habe mit der IB 2002 einen Flug GRU-MAD durch besagte Konvergenzzone inklusive übelster Gewitter hinter mich gebracht, der mit einem Notabstieg auf 10000, Umkehr und Landung in Belo Horizonte endete, weil man fürchtete, dass die Struktur der 747 beschädigt sein könnte. Hinterher darüber gelesen habe ich nichts, offenbar gab es hierzu keine Dokumentation oder sonsteine Aufarbeitung seitens IB. Seitdem meide ich diese Airline.

Wieso?
Die scheinen doch alle Maßnahmen, die möglich waren, ergriffen zu haben. Was will man mehr, als daß eine Airline rein zur Sicherheit Maßnahmen ergreift, ohne daß eine wirkliche Notlage vorliegt?
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.177
972
im Paralleluniversum
Wieso?
Die scheinen doch alle Maßnahmen, die möglich waren, ergriffen zu haben. Was will man mehr, als daß eine Airline rein zur Sicherheit Maßnahmen ergreift, ohne daß eine wirkliche Notlage vorliegt?

... dass sie das offen kommuniziert. Ich denke, keiner wird denen den Kopf abreissen, wenn die zugeben, dass die Maschine wirklich instandgesetzt werden muss. Im Gegenteil. So aber darf man nur hoffen, dass sie was gemacht haben, falls was gewesen sein sollte...
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
... dass sie das offen kommuniziert. Ich denke, keiner wird denen den Kopf abreissen, wenn die zugeben, dass die Maschine wirklich instandgesetzt werden muss. Im Gegenteil. So aber darf man nur hoffen, dass sie was gemacht haben, falls was gewesen sein sollte...

Sorry, aber das geht ja wohl zu weit. Es gibt wohl keine Airline auf der Welt, die ihre Reparaturprotokolle veröffentlicht. Kann man aus meiner Sicht nicht erwarten.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.177
972
im Paralleluniversum
Sorry, aber das geht ja wohl zu weit. Es gibt wohl keine Airline auf der Welt, die ihre Reparaturprotokolle veröffentlicht. Kann man aus meiner Sicht nicht erwarten.

Ich glaube, da hast Du mich missverstanden. Mir geht es natürlich nicht darum, dass man Protokolle veröffentlich oder Detailangaben macht. Aber Vorfälle im Anschluss komplett totzuschweigen, finde ich halt auch nicht gut. Eine kleine Pressemitteilung, die auf den Vorfall verweist und in der meinetwegen drinsteht, dass bei einer anschließenden Untersuchung keine Mängel festgestellt worden sind, würde doch vollkommen ausreichen. Mehr kann und will ich - und da hast Du recht - sicher nicht erwarten.
 
M

matchcut30

Guest
Sorry, aber das geht ja wohl zu weit. Es gibt wohl keine Airline auf der Welt, die ihre Reparaturprotokolle veröffentlicht. Kann man aus meiner Sicht nicht erwarten.

Aber dass z.B. das BFU zwischen "Störung", "schwerer Störung" und "Unfall" unterscheidet, ist Dir bewußt? Bei einer Runway Incursion, bei der nix passiert ist, oder einer Staffelungsunterschreitung mit TCAS RA oder auch nur "Smell in Cockpit" wird das BFU aktiv und wertet z.B. Radardaten, Flugschreiber und so weiter aus. Am Ende steht dann ein Bericht. Wenn das in Südamerika bzw. Spanien anders gehandhabt wird, und man einen Gewitterflug mit Auslösung der Oxygenmasks mit entsprechendem Notabstieg, Umkehr und Sicherheitslandung für nicht weiter erwähnenswert hält, weil das ja in der tropischen Zone dauernd vorkommt, dann stimme ich Dir zu.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ

Mir fallen bei dem Bericht folgende Dinge ins Auge:

-The Captain’s departure occurred without clear operational instructions

- The crew composition was in accordance with the operator’s procedures

- There was no explicit task-sharing between the two copilots

Das Team als solches hat nicht funktioniert. Dies hat wohl den Absturz verursacht.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
Zum Brand auf der HB-IWF: Ich kann mich noch an den Schock in der Schweiz und bei SR erinnern. Man hat damals keine Mühen gescheut die Ursache zu finden. Überraschend war das Ergebnis. Kurzschluß in der Elektronik entzündete die Dämmung. Zugelassen in Amiland! Also ein Fehler des Flugzeugbauers und der amerikanischen Zulassungsbehörden. Ein derartiger Fall war vorher nicht aufgetreten, somit hatte man kein Wissen um mit einer solchen Situation umzugehen. Die Piloten hatten leider! in keinem Fall eine Chance. Nach dem Abschlußbericht wurden in Deutschland alle Dämmmungen des betroffenen Herstellers/Verfahrens getauscht. Man flog also jahrelang mit genehmigter brennbarer Isolation durch die Gegend. Für einige hier im Forum - nach den Aussagen die ich hier lese - hätte das über Jahre bedeuten müssen in kein amerikanisches Baumuster, egal welche Airline, zu steigen.

Zum IB Fall. Da landet man um zu schauen ob alles ok ist. Wenn alles ok ist steigt man ein und fährt weiter. Dann gibt es keinen Bericht. Wozu???

AF 447: Alles was bisher veröffentlicht wurde wirft leider kein Licht in das Dunkel: Warum haben die Piloten reagiert wie sie reagiert haben? Die Aufzeichnungen aus dem Cockpit verwirren mehr als das sie Aufschluss geben. Sicherlich ist es leicht zu sagen das Team hat nicht funktioniert, die Ausbildung war schlecht, die Franzosen sind arrogant und überheblich... Bierglas hoch und Prost... Das hilft aber nicht für die Zukunft. Es gilt Wissen zu schaffen, absolute Aufklärung zu betreiben um durch neu gewonnenes Wissen weitere Unfälle zu vermeiden... Wissenschaft muss frei sein von Emotion und Interessen, somit auch von Schuld oder Schuldigen um zu klaren Ergebnissen zu kommen und damit Leben zu retten. In diesem Sinne darf man nun auf den Abschlussbericht warten - denn soweit man sehen kann sind genügend Fachleute am Werk die sich ihren Kopf machen.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Zum Brand auf der HB-IWF: Ich kann mich noch an den Schock in der Schweiz und bei SR erinnern. Man hat damals keine Mühen gescheut die Ursache zu finden. Überraschend war das Ergebnis. Kurzschluß in der Elektronik entzündete die Dämmung. Zugelassen in Amiland! Also ein Fehler des Flugzeugbauers und der amerikanischen Zulassungsbehörden. Ein derartiger Fall war vorher nicht aufgetreten, somit hatte man kein Wissen um mit einer solchen Situation umzugehen. Die Piloten hatten leider! in keinem Fall eine Chance. Nach dem Abschlußbericht wurden in Deutschland alle Dämmmungen des betroffenen Herstellers/Verfahrens getauscht. Man flog also jahrelang mit genehmigter brennbarer Isolation durch die Gegend. Für einige hier im Forum - nach den Aussagen die ich hier lese - hätte das über Jahre bedeuten müssen in kein amerikanisches Baumuster, egal welche Airline, zu steigen.

Zum IB Fall. Da landet man um zu schauen ob alles ok ist. Wenn alles ok ist steigt man ein und fährt weiter. Dann gibt es keinen Bericht. Wozu???

AF 447: Alles was bisher veröffentlicht wurde wirft leider kein Licht in das Dunkel: Warum haben die Piloten reagiert wie sie reagiert haben? Die Aufzeichnungen aus dem Cockpit verwirren mehr als das sie Aufschluss geben. Sicherlich ist es leicht zu sagen das Team hat nicht funktioniert, die Ausbildung war schlecht, die Franzosen sind arrogant und überheblich... Bierglas hoch und Prost... Das hilft aber nicht für die Zukunft. Es gilt Wissen zu schaffen, absolute Aufklärung zu betreiben um durch neu gewonnenes Wissen weitere Unfälle zu vermeiden... Wissenschaft muss frei sein von Emotion und Interessen, somit auch von Schuld oder Schuldigen um zu klaren Ergebnissen zu kommen und damit Leben zu retten. In diesem Sinne darf man nun auf den Abschlussbericht warten - denn soweit man sehen kann sind genügend Fachleute am Werk die sich ihren Kopf machen.

Hier kann ich Dir nicht ganz folgen. Es gibt bereits Ergebnisse mit denen man in Zukunft solche Unglücke verhindern kann. Die Piloten schulen im Erkennen und Beheben eines Stalls in grosser Höhe und dann eben an der Teamfähigkeit der Piloten arbeiten. Und das hat nichts mit Vorurteilen gegen bestimmte Nationalitäten oder Airlines zu tun.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.064
10.750
Dahoam
hmmm... IB war zu Qualiflyer-Zeiten immer meine allererste Wahl für Flüge nach Südamerika, weil ich mich bei denen sicherheitsmäßig am besten aufgehoben fühlte. Deshalb wundert es mich, die Airline IB im gleichen Satz wie "mangelhafte Sicherheitskultur" zu lesen. TP und CA, naja, da würde ich auch noch einsteigen. Ansonsten bin ich mit Deinem Beitrag einig.

Iberia hat 2007 in Quito einen A340-600 durch einen Runway-Overrun geschrottet. Da alle überlebt haben ist dieser Unfall kaum in der Presse gewesen. Dazu reicht es mir aber zu wissen, dass beispielsweise LH diesen Flughafen nicht mit einem A340-600 anfliegt weil nach LH-Berechnungen die Runway für diese Höhe von der Länge nicht ausreicht. IB prügelt die Maschine halt rein, kommt unter dem Gleitpfad rein um möglichst früh auf der Bahn zu sein. Die Piloten haben bei dem Crash so hart aufgesetzt, dass nicht nur einige Reifen geplatzt sind, sondern auch noch der Air-Ground-Sensor hinüber war. Die Folge war, dass der Flieger nicht sofort gewusst hat dass er am Boden ist und nicht gleich gebremst hat.
Ansonsten haben IB-Piloten auch nicht grade den besten Ruf... ist halt eher Stierkämpfer-Mentalität :rolleyes: