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Es gibt auch so was wie nonverbale Kommunikation...
In Cockpits ein eher unüblicher Kommunikationsweg
Es gibt auch so was wie nonverbale Kommunikation...
waren sie sich tatsächlich nicht bewußt, dass sie mit einer enormen Sinkrate Richtung Meer mehr stürzten ? hat da keiner auf den Höhenmesser geschaut ?
Hätte ihnen bewusst sein sollen, denn bereits im letzten Bericht des BEA stand, dass einer der Piloten sagte: "On atteint le niveau 100." d.h. Wir erreichen FL100.
Hier nun der ganze Bericht (auf franz.):
http://www.bea.aero/docspa/2009/f-cp090601e3/pdf/f-cp090601e3.pdf
Im Anhang findet man die CVR-Aufzeichnung. Einige Auszüge (frei übersetzt):
Auf die Stall-Warnung kommt die Frage "Was ist das?".
PF "Wir sinken?" Antwort des PNF "Nein wir steigen. Geh runter!"
...
Kapitän der ins Cockpit zurückkommt "Eh, was macht Ihr?"
PF "Ich weiss nicht was los ist."
...
PF "Ich habe den Eindruck wir haben eine Mordsgeschwindigkeit. Was denkt Ihr?"
PNF "Du steigst. Runter damit, runter."
...
Später wieder der PF "Gehts runter?"
PNF "Nein, Du steigst."
PF "Ah, wir steigen - also runter damit"
...
PF "level 100"
PF "9000 Fuss"
PNF "Zieh hoch!"
PF "Ich zieh die ganze Zeit hoch"
Kapitän "Nein nein nein - nicht hochziehen."
PNF "Runter runter damit"
PNF "Lass mich übernehmen - ich übernehme"
PF "Übernimm Du."
PNF übernimmt.
Kapitän "Achtung Du ziehst hoch."
PNF "Ich ziehe hoch?"
PF "Soll so sein, wir sind bei 4000 Fuss"
18 Sekunden später endet die Aufnahme als die Maschine aufs Meer crasht...
Sicher? Es gibt auch so was wie nonverbale Kommunikation... Gerade die Tatsache, dass sie eben nicht zu 100% rational agiert haben zeigt doch, dass sie angespannt waren bis unter die Haarspitzen. Und manche Dinge artikuliert man nicht unbedingt so einfach wie ein "Hallo"...
Aber mag schon sein, dass Du recht hast...
Warum haben die sich eigentlich nicht gemeldet? Probleme gab es ja erst gut eine halbe Stunde später. Waren die mit anderen Dingen beschäftigt oder ging das Funkgerät nicht?Um 01:35:46 Uhr forderte der Fluglotse die Besatzung auf, FL350 beizubehalten und ihre Schätzung für TASIL zu melden.
Zwischen 01:35:53 Uhr und 01:36:14 fragte der Fluglotse drei Mal nach der Schätzung für TASIL, ohne Antwort von der
Besatzung. Von nun an bestand kein Kontakt mehr zwischen der Besatzung und den Flugsicherungskontrollstellen.
Ich weiss schon, dass die Swissair vor knapp 13 Jahren eine noch schwerere Katastrophe hatte, allerdings habe ich das Vertrauen in meine Stammfluglinie u.a. eben auch dank der Aufbereitung des Unglücks nie verloren... (zudem war SR111 ein Einzelfall, Abstürze bei TK und AF füllen eine längere Liste und treten in einer erschreckenden Regelmäßigkeit auf...).
Ja, aber die Spritmenge bestimmt noch immer der Kapitän - hätte man die Maschine nicht bis zum Anschlag voll beladen, wäre dies sicherlich gegangen...
Bei der SR111 muss man fairerweise sagen, dass die Cockpitcrew wie ein Schweizer Uhrwerk die Procedures exakt runtergearbeitet haben. Nur das kostet Zeit und das war das schlechteste was man bei Feuer an Bord machen sollte. Lieber eine Overweight-Landung riskieren als eine halbe Stunde mit Feuer einen Fueldump machen. Nur war das in den Procedures und Ausbildung bis zu diesem Zeitpunkt nie so explizit definiert.
Bei der SR111 muss man fairerweise sagen, dass die Cockpitcrew wie ein Schweizer Uhrwerk die Procedures exakt runtergearbeitet haben. Nur das kostet Zeit und das war das schlechteste was man bei Feuer an Bord machen sollte. Lieber eine Overweight-Landung riskieren als eine halbe Stunde mit Feuer einen Fueldump machen. Nur war das in den Procedures und Ausbildung bis zu diesem Zeitpunkt nie so explizit definiert.
Aber gibt genug andere Airlines die auch wegen der mangelhaften Sicherheitskultur indiskutabel mir fallen da sofort noch TK, IB, TP oder CA ein... und es gibt noch viele viele mehr... Klar, die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen oder zur Arbeit ist gefährlicher. Nur ich versuche auch die Airlines zu unterstützen die noch ordentlich arbeiten indem man solche meidet die mit "Passt-scho"-Mentalität herumfliegen.
also das halte ich für unwahrscheinlich, einwohner der grand nation die nicht mit der eigenen airline fliegen? nee, das kommt nicht, auch nicht mit hunderten verschenkten statuskarten von m&m... ist ja auch kein problem wenn die schrottigen pitot sonden des französischen herstellers verwendet werden...Bei AF habe ich aber keinerlei Hoffnung, dass sich da in nächster Zeit was ändert. Hier hilft wirklich nur ein drastischer Passagierrückgang, damit der Laden von Grund auf neu aufgemischt wird. Aber solange noch Leute damit fliegen...
hmmm... IB war zu Qualiflyer-Zeiten immer meine allererste Wahl für Flüge nach Südamerika, weil ich mich bei denen sicherheitsmäßig am besten aufgehoben fühlte. Deshalb wundert es mich, die Airline IB im gleichen Satz wie "mangelhafte Sicherheitskultur" zu lesen.
Ich habe mit der IB 2002 einen Flug GRU-MAD durch besagte Konvergenzzone inklusive übelster Gewitter hinter mich gebracht, der mit einem Notabstieg auf 10000, Umkehr und Landung in Belo Horizonte endete, weil man fürchtete, dass die Struktur der 747 beschädigt sein könnte. Hinterher darüber gelesen habe ich nichts, offenbar gab es hierzu keine Dokumentation oder sonsteine Aufarbeitung seitens IB. Seitdem meide ich diese Airline.
Wieso?
Die scheinen doch alle Maßnahmen, die möglich waren, ergriffen zu haben. Was will man mehr, als daß eine Airline rein zur Sicherheit Maßnahmen ergreift, ohne daß eine wirkliche Notlage vorliegt?
... dass sie das offen kommuniziert. Ich denke, keiner wird denen den Kopf abreissen, wenn die zugeben, dass die Maschine wirklich instandgesetzt werden muss. Im Gegenteil. So aber darf man nur hoffen, dass sie was gemacht haben, falls was gewesen sein sollte...
Sorry, aber das geht ja wohl zu weit. Es gibt wohl keine Airline auf der Welt, die ihre Reparaturprotokolle veröffentlicht. Kann man aus meiner Sicht nicht erwarten.
Sorry, aber das geht ja wohl zu weit. Es gibt wohl keine Airline auf der Welt, die ihre Reparaturprotokolle veröffentlicht. Kann man aus meiner Sicht nicht erwarten.
Bei AVH gibt es nun eine engl. Übersetzung der Gespräche aus dem Cockpit:
Crash: Air France A332 over Atlantic on Jun 1st 2009, aircraft entered high altitude stall and impacted ocean
-The Captain’s departure occurred without clear operational instructions
- The crew composition was in accordance with the operator’s procedures
- There was no explicit task-sharing between the two copilots
Zum Brand auf der HB-IWF: Ich kann mich noch an den Schock in der Schweiz und bei SR erinnern. Man hat damals keine Mühen gescheut die Ursache zu finden. Überraschend war das Ergebnis. Kurzschluß in der Elektronik entzündete die Dämmung. Zugelassen in Amiland! Also ein Fehler des Flugzeugbauers und der amerikanischen Zulassungsbehörden. Ein derartiger Fall war vorher nicht aufgetreten, somit hatte man kein Wissen um mit einer solchen Situation umzugehen. Die Piloten hatten leider! in keinem Fall eine Chance. Nach dem Abschlußbericht wurden in Deutschland alle Dämmmungen des betroffenen Herstellers/Verfahrens getauscht. Man flog also jahrelang mit genehmigter brennbarer Isolation durch die Gegend. Für einige hier im Forum - nach den Aussagen die ich hier lese - hätte das über Jahre bedeuten müssen in kein amerikanisches Baumuster, egal welche Airline, zu steigen.
Zum IB Fall. Da landet man um zu schauen ob alles ok ist. Wenn alles ok ist steigt man ein und fährt weiter. Dann gibt es keinen Bericht. Wozu???
AF 447: Alles was bisher veröffentlicht wurde wirft leider kein Licht in das Dunkel: Warum haben die Piloten reagiert wie sie reagiert haben? Die Aufzeichnungen aus dem Cockpit verwirren mehr als das sie Aufschluss geben. Sicherlich ist es leicht zu sagen das Team hat nicht funktioniert, die Ausbildung war schlecht, die Franzosen sind arrogant und überheblich... Bierglas hoch und Prost... Das hilft aber nicht für die Zukunft. Es gilt Wissen zu schaffen, absolute Aufklärung zu betreiben um durch neu gewonnenes Wissen weitere Unfälle zu vermeiden... Wissenschaft muss frei sein von Emotion und Interessen, somit auch von Schuld oder Schuldigen um zu klaren Ergebnissen zu kommen und damit Leben zu retten. In diesem Sinne darf man nun auf den Abschlussbericht warten - denn soweit man sehen kann sind genügend Fachleute am Werk die sich ihren Kopf machen.
hmmm... IB war zu Qualiflyer-Zeiten immer meine allererste Wahl für Flüge nach Südamerika, weil ich mich bei denen sicherheitsmäßig am besten aufgehoben fühlte. Deshalb wundert es mich, die Airline IB im gleichen Satz wie "mangelhafte Sicherheitskultur" zu lesen. TP und CA, naja, da würde ich auch noch einsteigen. Ansonsten bin ich mit Deinem Beitrag einig.